Autor Thema: Mitdenken beim Wageneinsatz?  (Gelesen 1227675 mal)

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95B

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1650 am: 26. Juli 2014, 19:54:07 »
Es ist Samstagabend und die Dinge stehen bled,
ich bin auf der Suche nach dem Niederflurgerät.
Am Wochenende hat man mit den ULFen seine Not,
zu viele Meter sind der Wagen Tod.


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Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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darkweasel

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1651 am: 26. Juli 2014, 20:43:00 »
Es ist Samstagabend und die Dinge stehen bled,
ich bin auf der Suche nach dem Niederflurgerät.
Am Wochenende hat man mit den ULFen seine Not,
zu viele Meter sind der Wagen Tod.


(Dateianhang Link)

Was denn, sind doch perfekt abwechselnd verteilt!

95B

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1652 am: 27. Juli 2014, 10:01:58 »
Was denn, sind doch perfekt abwechselnd verteilt!

Ja, das wäre eines Schultags würdig!
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B1.702

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1653 am: 28. Juli 2014, 11:33:50 »
Aber vorgelöscht wird nicht, wodurch kurz vor erreichen der Freiphase zueilende Fahrgäste eine Tür öffnen und die Freiphase erst wieder versäumt wird.

Das Umgekehrte ist aber auch nicht immer g'scheit.

Vor einigen Jahren trug sich Folgendes zu: Ich saß im 6er. Aus dem bekannten Grund löschte der Fahrer die Türfreigabe sofort wieder, nachdem er sie gegeben hatte. Da kam eine Gruppe Schüler (etwa 20) aus der nahe gelegenen Schule. Sie waren offenbar aus einer anderen Stadt, denn sie versuchten, sich aufzuteilen und mehrere Türen zu öffnen. Ging natürlich nicht mehr. Also blieb ihnen nichts Anderes übrig, als die einzige, noch offene, Tür zu benützen. Der Haltestellenaufenthalt verlängerte sich daraufhin um etwa 2 Minuten, in denen der Fahrer keineswegs auf die Idee kam, die Türfreigabe wieder zu geben oder das Zentrale Öffnen zu betätigen.

Anderes Beispiel:

Junger Fahrer. Die VLSA schaltete für die querenden Fußgänger auf Rot. Der Fahrer löscht die Türfreigabe. Da nähert sich eine ältere, dementsprechend langsamere, Frau der Tür 1. Fahrer öffnet. Die Frau steigt in ihrem üblichen Tempo ein; die Straßenbahn hat inzwischen schon frei. Gerade als der Fahrer die Tür 1 schließen will, läuft ein Mann ums Eck. Der wird natrürlich auch mitgenommen. Kaum ist der eingestiegen, kommt eine Frau mit Kind. Kann man natürlich nicht einfach stehen lassen. Endlich will der Fahrer die Tür 1 schließen, da blinkt das Grün der VLSA...

Ist natürlich kein Beispiel für "wie man's macht, ist's falsch", sondern eher dafür, dass Mitdenken auf allen Seiten oft gut tut.

kmh

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1654 am: 28. Juli 2014, 16:21:35 »
Und dann kommt bei der nächsten Phase der Herr mit Hut und fragt höflich, wohin der Wagen fährt. Der Fahrer ist geschult und gibt höflich Auskunft, mit der Hoffnung, dass jetzt endlich Schluss ist. Während der Folgezug ungeduldig bimmelt, fragt der gute Mann noch, ob der Wagen auch bei der Gschnasingergasse 35 vorbei kommt. Der Fahrer versucht die Gschnasingergasse ausfindig zu machen. Mittlerweile fällt das Signal um. Endlich, die Gschnasingergasse ist gefunden: " Sie müssen 2 Stationen mit dem Gegenzug fahren!". Der Herr mit Hut fragt noch beim Türenschließen, wo die Haltestelle sei. Der Fahrer reagiert nicht mehr und schaut, dass er endlich weiter kommt. Der Mann ruft mit schirmschwingender Drohgebärde: "Lümmel!" Die jetzt hinzu eilende Frau mit Kinderwagen lässt er kalt in der Haltestelle zurück. Sie notiert sich auf einer Windel die Wagennummer ...
Vielleicht muss sich unser Herr Fahrer später noch rechtfertigen.
Ein bekanntes Schaffneroriginal aus Simmering rief oft: "Gnädigste, des is ned de letzte Tramway für drei Wochen!" Viele Fahrgäste, oder die es noch werden wollen, sind beim Aufhalten Egoisten und dann, wenn sie endlich im Wagen sind, unverschämte Nörgler. Die Tricks, mit Freundlichkeit trotzdem weiter zu kommen, lernt man erst nach der Fahrschule, und in keinem Seminar.

13er

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1655 am: 29. Juli 2014, 10:52:29 »
Heute 4849 am 9er!

Am O-Wagen fahren ebenfalls drei E1+c3.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Ferry

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1656 am: 31. Juli 2014, 09:43:55 »
Und dann kommt bei der nächsten Phase der Herr mit Hut und fragt höflich, wohin der Wagen fährt. Der Fahrer ist geschult und gibt höflich Auskunft, mit der Hoffnung, dass jetzt endlich Schluss ist. Während der Folgezug ungeduldig bimmelt, fragt der gute Mann noch, ob der Wagen auch bei der Gschnasingergasse 35 vorbei kommt. Der Fahrer versucht die Gschnasingergasse ausfindig zu machen.

Und das ist schon zuviel, das ist nicht seine Aufgabe. Kundendienst gut und schön, aber der Fahrer ist in erster Linie Fahrer und kein Auskunftsbüro. Ich habe das selbst einmal in einem Bus der Linie 48A erlebt, als eine Dame den Fahrer gefragt hat, ob der Bus auch bei der XYZ-Gasse vorbeikommt bzw. wo sie aussteigen muss. Der Fahrer darauf: "Tut mir leid, das weiß ich nicht!". Die Dame empört: "Das wissen Sie nicht?? Wieso wissen Sie das nicht?". Der Fahrer darauf: "Gnädigste, ich bin kein Taxi!".

Es ist unter Fahrgästen ein weit verbreiteter Irrtum, dass ein Fahrer sämtliche Gassln, die entlang seiner Linie liegen, kennen muss. Aber auch manche Fahrer sind sich diesbezüglich nicht ganz sicher, und dann kann es schon zu der von dir beschriebenen Situation kommen.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

haidi

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1657 am: 31. Juli 2014, 11:03:14 »
Zur Dienstausrüstung von Schaffnern (und ich glaube auch von Polizisten) gehörte ein Straßenverzeichnis gehörte und diese hatten auch Auskunft zu geben.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

luki32

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1658 am: 31. Juli 2014, 11:13:04 »
Zur Dienstausrüstung von Schaffnern (und ich glaube auch von Polizisten) gehörte ein Straßenverzeichnis gehörte und diese hatten auch Auskunft zu geben.

Das ist gut und richtig, nur hat der Fahrer wohl keine Zeit dafür, seine Aufgabe ist das Fahren.

mfG
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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1659 am: 31. Juli 2014, 12:19:55 »
Auch ein Fahrer hat einen, dienstlich gelieferten, Stadtplan.

"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Gadaladalella

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1660 am: 31. Juli 2014, 15:36:43 »
Das ist gut und richtig, nur hat der Fahrer wohl keine Zeit dafür, seine Aufgabe ist das Fahren.

mfG
Luki

Falsch. Er wird sich die Zeit nehmen müssen.

Meines Wissens nach hat in der HVZ, bei einer sehr dichten Zugfolge Auskunft geben nur nach Möglichkeit zu erfolgen. Der FG ist womöglich in höflicher Form in dieser Zeitspanne an den Kundendienst oder eines der Kundendienstzentren zu verweisen. In den Schwachlastzeiten war/ist Auskunft geben nach wie vor eine seiner Aufgaben (auch in einer ULF-Fahrerkabine).

luki32

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1661 am: 31. Juli 2014, 15:40:40 »
Falsch. Er wird sich die Zeit nehmen müssen.

Meines Wissens nach hat in der HVZ, bei einer sehr dichten Zugfolge Auskunft geben nur nach Möglichkeit zu erfolgen. Der FG ist womöglich in höflicher Form in dieser Zeitspanne an den Kundendienst oder eines der Kundendienstzentren zu verweisen. In den Schwachlastzeiten war/ist Auskunft geben nach wie vor eine seiner Aufgaben (auch in einer ULF-Fahrerkabine).

Also ist dann Auskunft geben wichtiger als fahren, also anders gesagt das Problem eines Einzelnen ist wichtiger als das Weiterkommen der Fahrgäste im Zug.

mfG
Luki
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Gadaladalella

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1662 am: 31. Juli 2014, 15:54:16 »
Und dann kommt bei der nächsten Phase der Herr mit Hut und fragt höflich, wohin der Wagen fährt. Der Fahrer ist geschult und gibt höflich Auskunft, mit der Hoffnung, dass jetzt endlich Schluss ist. Während der Folgezug ungeduldig bimmelt, fragt der gute Mann noch, ob der Wagen auch bei der Gschnasingergasse 35 vorbei kommt. Der Fahrer versucht die Gschnasingergasse ausfindig zu machen.

Und das ist schon zuviel, das ist nicht seine Aufgabe. Kundendienst gut und schön, aber der Fahrer ist in erster Linie Fahrer und kein Auskunftsbüro. Ich habe das selbst einmal in einem Bus der Linie 48A erlebt, als eine Dame den Fahrer gefragt hat, ob der Bus auch bei der XYZ-Gasse vorbeikommt bzw. wo sie aussteigen muss. Der Fahrer darauf: "Tut mir leid, das weiß ich nicht!". Die Dame empört: "Das wissen Sie nicht?? Wieso wissen Sie das nicht?". Der Fahrer darauf: "Gnädigste, ich bin kein Taxi!".

Es ist unter Fahrgästen ein weit verbreiteter Irrtum, dass ein Fahrer sämtliche Gassln, die entlang seiner Linie liegen, kennen muss. Aber auch manche Fahrer sind sich diesbezüglich nicht ganz sicher, und dann kann es schon zu der von dir beschriebenen Situation kommen.

Siehst, das ist genau eine Situation, die Fingerspitzengefühl braucht. Im weit verbreiteten Irrtum bist du mit deinem Statement. Er (der Zugbeweger) muß ja nicht die Hausnummer wissen, aber einen guten STRAB-Fahrer macht halt eines aus: ein gewisses Grundwissen in pkto. seines Berufes zu haben. Und da gehört halt auch ein bisserl ein Interesse an Netz-/Straßennamenkenntnis dazu. Ich kann nur von mir sagen, ich war mir immer meiner Sache sicher und bin in so eine Situation nie gekommen.

Gadaladalella

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1663 am: 31. Juli 2014, 16:00:33 »
Falsch. Er wird sich die Zeit nehmen müssen.

Meines Wissens nach hat in der HVZ, bei einer sehr dichten Zugfolge Auskunft geben nur nach Möglichkeit zu erfolgen. Der FG ist womöglich in höflicher Form in dieser Zeitspanne an den Kundendienst oder eines der Kundendienstzentren zu verweisen. In den Schwachlastzeiten war/ist Auskunft geben nach wie vor eine seiner Aufgaben (auch in einer ULF-Fahrerkabine).

Also ist dann Auskunft geben wichtiger als fahren, also anders gesagt das Problem eines Einzelnen ist wichtiger als das Weiterkommen der Fahrgäste im Zug.

mfG
Luki

Luki, falls ich dich so nennen darf: lass' die Kirche im Dorf. Es spielt sich ja nicht alles in einer Haltestelle ab. Und bis zur nächsten Haltestelle fällt dir bestimmt - auch mit einer Gegenfragestellung an den Fahrgast - zumindest etwas ein. Mit der Gegenfragestellung fühlt sich der FG gescheit und gemeinsam kommt man dann auf die gesuchte Straße bzw. Umsteigemöglichkeit. Und so nebenbei: keiner muß warten, weiterkommen tust auch...   ;)    Und der gute, freundliche Straßenbahnfahrer bist obendrein noch...  und der zufriedene FG ruft u.U. noch beim Kundendienst an und erwähnt dich lobend und dein Teamleiter führt mit dir ein freundliches Gespräch.

Ferry

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Re: Mitdenken beim Wageneinsatz?
« Antwort #1664 am: 31. Juli 2014, 18:01:42 »
Meines Wissens nach hat in der HVZ, bei einer sehr dichten Zugfolge Auskunft geben nur nach Möglichkeit zu erfolgen. Der FG ist womöglich in höflicher Form in dieser Zeitspanne an den Kundendienst oder eines der Kundendienstzentren zu verweisen. In den Schwachlastzeiten war/ist Auskunft geben nach wie vor eine seiner Aufgaben (auch in einer ULF-Fahrerkabine).

Kannst du mir den entsprechenden Passus aus der DV-Strab nennen? Ich habe darin nichts dergleichen gefunden.

Zitat von: Gadaladalella
...  und der zufriedene FG ruft u.U. noch beim Kundendienst an und erwähnt dich lobend und dein Teamleiter führt mit dir ein freundliches Gespräch.

Und das ist der kleine Gadaladalella aufgewacht und das Bett war nass.  ;)
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