Gerade bei der U-Bahn kann ich häufig beobachten, dass die Leute auf den nächsten Zug warten. Warum ist das so? Die Leute wissen, dass Kurzführungen bei der U-Bahn (im Vergleich zum Oberflächennetz) de facto nicht vorkommen, und sie wissen auch, dass U-Bahn-Züge nicht auf eine andere Linie umgeleitet werden. Sie schließen also daraus (ob logisch gefolgert oder empirisch, ist dabei egal), dass nach einem längeren Loch viele Züge auf einmal daherkommen müssen (auch wenn, wie im Störungsfall üblich, der Countdown versagt respektive abgedreht wird).
Auf der Straßenbahn ist das anders. Hier kann nach einem längeren Loch eine Lawine von Zügen kommen oder auch nur einer, weil alle nachfolgenden Garnituren woanders hin gekürzt werden. Das Schauspiel hatte ich auch schon einmal: Bummvoller 2er am Schwedenplatz, Folgezug in Sichtweite. Ich steige in den Folgezug ein, der auch noch gut gefüllt ist. Wir kommen zur Heinestraße: *piiiiiep*, *piep*, *KLESCH*, "Seeeehrte Fahrgäste, dieser Zug wird Praterstern geführt!". Also steigen die meisten aus (auch ich), denn es wird ja hoffentlich eh gleich noch einer kommen, der wieder normal fährt, alles andere wäre ja Verhöhnung des Publikums. Na gut, es ist dann auch einer gekommen, aber erst eine gute Viertelstunde später... hätte ich das gewusst, wäre ich über Praterstern gefahren oder gleich zu Fuß gegangen. Seither habe ich am 2er nach Störungen nie wieder den Folgezug genommen und werde es auch nie wieder tun.
Gescheid aber nicht zu 100% Kundenfreundlich, wäre den ersten Zug, noch 2-3Stationen als Sonderzug zu führen und erst dann ihn zu "befüllen", dann verteilen sich die Menschenmassen auch auf die Folgezüge.
Das kann ich aber nur bei E
2 und ULFen machen, denn wenn ich das häufiger bei E
1 mache, durchschauen das die Leute und entern den Zug trotzdem.