In Wiener Neudorf ist man auch nicht so glücklich. (O-Ton Bürgermeister: Die südlicheren Gemeinden brauchen eh keinen 7 Minuten Takt...)
Hintergrund: Die Eisenbahnkreuzungen Griesfeld, Wiener Neudorf B17, Wiener Neudorf Hauptstraße und auch Neu Guntramsdorf sind schon jetzt für Staus verantwortlich.
Das Argument finde ich aber sogar durchaus nachvollziehbar. Längerfristig könnte man vl. darüber nachdenken südlich von Wiener Neudorf eine Verbindung zur Südbahn zu bauen und die Strecke durch Wiener Neustadt dann als Straßenbahn zu betreiben.
Also ein Fahrzeug das auf Straßenbahn, Vollbahn und Lokalbahn fahren soll, WL, WLB und ÖBB Sicherungs- und Leitsysteme eingebaut haben soll (RBL, PZB, ETCS (?), SiFa, etc...) und schlussendlich auch noch DC, AC sowie 600V, 800V und 15.000V fressen soll. Außerdem die unterschiedlichen Crashnormen und Signalanlagen (Blinker, Lichter) haben muss.
Das wird kosten...
Laut Wikipedia hat die Wiener Straßenbahn 600 V, die Lokalbahn vom Schedifkaplatz bis Inzersdorf 750 V und von Inzersdorf bis Baden 850 V. Natürlich gibt es Mehrsystemfahrzeuge, die neben 600 und/oder 750 V auch die 15kV der Eisenbahn vertragen und/oder sogar über Dieselantrieb verfügen.
Gerade der genannte Vorschlag mit Einbindung in die Südbahn würde aber zusätzlich auch noch eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h oder gar 140 km/h erfordern, damit das trassenmäßig auf der heute schon vollausgelaszeten Südbahn realisierbar sein könnte. Solche Fahrzeuge wären gegenüber den so erforderlichen Fahrzeugen mit vmax 80 oder meinetwegen 100 km/h dann wohl doch deutlich teurer.
Abgesehen davon, dass die Mehrzahl der südlich von Mödling liegenden Gemeinden wohl eher rasch (!) nach Wien Meidling wollen, als in die an der Lokalbahn gelegenen Orte.
Ebenso, wie sich auch die südlich von Wiener Neudorf gelegenen Orte an der Lokalbahn eher über einen 7+8'-Takt der Lokalbahn freuen, als über einen 15'-Takt.
Selbst nach abgeschlossenem Ausbau der Pottendorfer Linie müsste man die Einbindung selbiger in den Bahnhof Wiener Neustadt noch um zwei Gleise erweitern, damit eine dichtere Zugfolge als heute in den Bahnhof Wiener Neustadt möglich werden würde. In Mödling selbst könnte man die Lokalbahnstrecke sowieso erst südlich vom Bahnhof Mödling in die Südbahn einbinden.
Und auf einer Eisenbahnstrecke, auf der 15minütig verkehrende 160 Meter lange Dostos zur HVZ schon aus allen Nähten platzen wirkt der Einsatz von unter 75 Meter langen Straßenbahnfahrzeugen doch sehr seltsam und unpassend.
Technisch machbar wäre es freilich, aber sinnvoll ist es sicherlich nicht.