Autor Thema: Halteverbot in Haltestellen  (Gelesen 15674 mal)

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benkda01

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Halteverbot in Haltestellen
« am: 30. März 2015, 01:43:50 »
Passt nicht 100%-ig in diesen Bereich, aber was solls:

Wieso wird das Halte- und Parkverbot in Nachtbushaltestellen in Wien eigentlich offenbar nirgends exekutiert? Ich mache mir jetzt schon seit ein paar Wochen darüber Gedanken, weil ich das in meinem Grätzl jedes Mal sehe, dass die SEV- und Nachtbushaltestelle eigentlich jede Nacht komplett zugeparkt ist. Laut Gesetz darf bei keiner Haltestelle (das gilt eben auch für Nachtbus- und sogar Bedarfshaltestellen) im Bereich von 15 m vor bis 15 m nach der Haltestellentafel gehalten und geparkt werden, außer außerhalb der Betriebszeiten, falls diese angeschrieben sind. Ich habe aber noch nie in meinem Leben auch nur einen Strafzettel für dieses Vergehen gesehen.

Und ausgerechnet jetzt beim Heimgehen beobachte ich Folgendes: Eine Frau steht im engen, dreckigen Raum zwischen den geparkten Autos und wartet auf den Nachtbus, sieht ihn, beugt sich so weit es geht vor, winkt aufs Energischste, kann aber freilich nicht mitten auf die Fahrbahn vor den 50 km/h fahrenden Bus springen und wird zwischen den Kfz stehend vom Busfahrer natürlich übersehen (wobei das auch nicht passieren sollte :luck:) und der Bus rast einfach vorbei.

Warum wird das nicht exekutiert? ???

haidi

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #1 am: 30. März 2015, 08:42:07 »
Die Polizisten sitzen in ihren Streifenwagen und haben einen sehr begrenzten Blick nach draußen. Denen fällt die Autobushaltestelle gar nicht auf. Es gibt zwei Möglichkeiten, dagegen etwas zu unternehmen.
1) Du rufts auf 133 an und erklärst denen, dass die Haltestelle verparkt ist, der Busfahrer dich deswegen übersehen hat und sie dort etwas machen sollen. Organmandate gibts dann sicher, möglicherweise eine Anzeige und mit viel Glück wird abgeschleppt.
2) Du redest mit dem Postenkommandant des zuständigen Wachzimmers oder dem Bezirksvorsteher, dass er das machen soll.
3. Möglichkeit (mühsam), du fotografierst und zeigst an. Die Anzeige kannst auch per Email machen
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U4

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #2 am: 30. März 2015, 08:44:53 »
Oder Bürgerdienst- die sind normalerwiese sehr aktiv, und haben Kontakt zu Polizei und Bezirk
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

timberwolf

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #3 am: 30. März 2015, 09:09:11 »
3. Möglichkeit (mühsam), du fotografierst und zeigst an. Die Anzeige kannst auch per Email machen

Etwas einfacher geht es über falschparker.cc

Nightshift

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #4 am: 30. März 2015, 09:13:22 »
Wozu gibt es Revisoren? Buslenker meldet HS verparkt V40s schickt einen Revisor hin der dann die Anzeige schreibt.

haidi

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #5 am: 30. März 2015, 09:20:23 »
Wozu gibt es Revisoren? Buslenker meldet HS verparkt V40s schickt einen Revisor hin der dann die Anzeige schreibt.
Buslenker melden Haltestellen offensichtlich nicht als verparkt, weil sonst die Haltestellen nach Jahrzehnten Nachtbusbetrieb nicht mehr verparkt wären.
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Klingelfee

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #6 am: 30. März 2015, 09:34:01 »
Wozu gibt es Revisoren? Buslenker meldet HS verparkt V40s schickt einen Revisor hin der dann die Anzeige schreibt.

Nur im Nachtverkehr gibt es nur einen Funkwagen. Und der hat in der Regel andere Aufträge, als die Haltestelle zu überprüfen
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

95B

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #7 am: 30. März 2015, 10:36:23 »
Nur im Nachtverkehr gibt es nur einen Funkwagen. Und der hat in der Regel andere Aufträge, als die Haltestelle zu überprüfen

Offensichtlich werden zu wenig Maßnahmen ergriffen, dass die Nachtbushaltestellen unverparkt bleiben – und das schon seit Jahrzehnten, wenn nicht gar seit Einführung der Nachtbuslinien der vorigen Generation 1986. Wer ist daran schuld?

Die Autolenker? Ja und nein. Einerseits ja, weil sie ja während der Betriebszeiten der Nachtlinien zu Falschparkern werden, andererseits nein, weil sie genau wissen, dass ihnen nix passiert, wenn sie in der Haltestelle parken.

Die Polizei? Ja und nein. Einerseits ja, weil sie eigentlich von sich aus tätig werden müsste, wenn sie eine komplett zugeparkte Haltestelle sieht, andererseits nein, weil die Polizisten sowieso schon mit anderen Tätigkeiten stark überlastet sind.

Das Verkehrsunternehmen? Ja und nein. Einerseits ja, weil es natürlich dafür zu sorgen hat, dass die Haltestellen entsprechend verwendet werden können, andererseits nein, weil es offensichtlich politisch nicht erwünscht ist, Nachtbushaltestellen freizuhalten.

Die Politik? Ja und nein. Einerseits ja, weil es natürlich in ihrem Einflussbereich liegt, dass entsprechende Aktionen durchgeführt (oder nicht durchgeführt) werden, andererseits nein, weil sie den Gesetzen nach dafür überhaupt nicht zuständig ist.

Da es sich um einen seit 30 Jahren einzementierten Zustand handelt, ist es schwierig, ausfindig zu machen, wo man anfangen müsste, damit der Missstand abgestellt wird. Aber selber alle Falschparker anzeigen? Nein danke, denn irgendwann habe ich dann im gelindesten Fall vier aufgestochene Reifen.
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Nightshift

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #8 am: 30. März 2015, 10:39:29 »

Nur im Nachtverkehr gibt es nur einen Funkwagen. Und der hat in der Regel andere Aufträge, als die Haltestelle zu überprüfen

Er fährt ja keine Streife, sondern nur auf Auftrag der BI zu verparkten HS, also wo ist das Problem?

95B

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #9 am: 30. März 2015, 11:23:05 »
Er fährt ja keine Streife, sondern nur auf Auftrag der BI zu verparkten HS, also wo ist das Problem?

Dass er vor lauter anderen Aufträgen nicht dazu kommt, sich um verparkte Haltestellen zu kümmern. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass es daher aus kundendienstlichen Gründen nötig wäre, einen zweiten Funkwagen in der Nacht auszuschicken, der sich vornehmlich um verparkte Haltestellen kümmert ...
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Werner1981

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #10 am: 30. März 2015, 12:05:30 »
Und ausgerechnet jetzt beim Heimgehen beobachte ich Folgendes: Eine Frau steht im engen, dreckigen Raum zwischen den geparkten Autos und wartet auf den Nachtbus, sieht ihn, beugt sich so weit es geht vor, winkt aufs Energischste, kann aber freilich nicht mitten auf die Fahrbahn vor den 50 km/h fahrenden Bus springen und wird zwischen den Kfz stehend vom Busfahrer natürlich übersehen (wobei das auch nicht passieren sollte :luck:) und der Bus rast einfach vorbei.

Im konkreten Fall trifft die Schuld aber auch den Busfahrer. Er weiß ja hoffentlich, wo die Haltestellen sind, und dann sollte er doch so langsam fahren, daß er potentielle Fahrgäste erkennen kann.

Die Polizei? Ja und nein. Einerseits ja, weil sie eigentlich von sich aus tätig werden müsste, wenn sie eine komplett zugeparkte Haltestelle sieht, andererseits nein, weil die Polizisten sowieso schon mit anderen Tätigkeiten stark überlastet sind.

Das wäre eine klassische Aufgabe für die "Parksheriffs" - aber die schlafen in der Nacht.

Gar so viele Haltestellen können aber davon nicht betroffen sein. Die meisten Nachtbusse fahren doch auf Straßenbahnstrecken - und Straßenbahnhaltestellen sind meist so angelegt, daß sie gar nicht verparkt werden können.

Klingelfee

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #11 am: 30. März 2015, 12:31:26 »
Er fährt ja keine Streife, sondern nur auf Auftrag der BI zu verparkten HS, also wo ist das Problem?

Dass er vor lauter anderen Aufträgen nicht dazu kommt, sich um verparkte Haltestellen zu kümmern. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass es daher aus kundendienstlichen Gründen nötig wäre, einen zweiten Funkwagen in der Nacht auszuschicken, der sich vornehmlich um verparkte Haltestellen kümmert ...

Wenn die Einnahmen aus den parkstrafen dann den WL zugesprochen würden, dann könnte man auch besser argumentieren. Da aber die der Stadt Wien gehören und die WL nur die Zeit und dann die Scherereien bei den Einsprüchen haben, werden sie nicht erfreulich sein, wenn sie diese Arbeit auch noch machen müssen. Noch dazu gibt es in der nach gar nicht genügend Abschleppfahrzeuge, damit man dann alle Autos nach Simmering verfrachten könnte.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

W_E_St

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #12 am: 30. März 2015, 13:52:03 »
Zitat
Aber selber alle Falschparker anzeigen? Nein danke, denn irgendwann habe ich dann im gelindesten Fall vier aufgestochene Reifen.

Wenn du als Fußgänger Fotos von den Autos machst und die dann via Internet anzeigst?
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

h 3004

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #13 am: 30. März 2015, 14:15:51 »
Wie sieht es denn rechtlich aus, wenn der Busfahrer wegen der verparkten Hst. in der 2. (ev. einzigen) Spur stehenbleibt? Habe gelesen, vor Jahren gab es eine Anzeige deswegen gegen einen Busfahrer.
Und weiters: ist es auch noch eine Hst, wenn der Bus nicht zufahren kann - ich erinnere mich an den kurz zurückliegenden anderen Thread, wo es eine Anweisung für BIM-Fahrer gibt, außerhalb der Station Personen erst nach 3 Min Wartezeit u. nach Rückfrage bei einem EB- Aufsichtsorgan aussteigen zu lassen. (Vom Einsteigen ist da keine Rede).
Rechtlich gesehen ist es für die Bediensteten m.M. dzt. Grauzone. 

Petersil

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Re: Halteverbot in Haltestellen
« Antwort #14 am: 30. März 2015, 15:06:49 »
Rechtlich gesehen ist es für die Bediensteten m.M. dzt. Grauzone.

Die Lenker sind sowieso die Angeschmierten. Wenn sie einen Fahrgast, der hinter den abgestellten Autos steht, nicht sehen, gibts eine Beschwerde. Wenn sie bei jeder verbotenerweise verparkten Haltestelle langsam fahren und dadurch womöglich Verspätungen aufreißen und einem Fahrgast irgendwo irgendein Anschluss davonfährt, gibts auch eine Beschwerde. Im Gegensatz zu den Fahrplänen der Straßenbahn am Sonntag sind die Nachtbusfahrpläne auf manchen Linien durchaus knapp gerechnet.