Autor Thema: Stadtbahn Type N und N1  (Gelesen 157583 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #90 am: 03. Juli 2017, 14:48:34 »
Wozu diente eigentlich der "Griff" an der Unterseite der Trompetenkupplung? ???

Ursprünglich war der Griff oben. Die Kupplungen wurden aber umgedreht, da die Luftschläuche am Griff scheuerten.

Und, um die Frage von User "4463" zu beantworten, der Griff diente zum Hinein- und Herausheben der Kupplung in die/aus der Arretierung.
Dann war es tatsächlich ein Griff - und wie ich schon erwartet hatte, sogar einer, der ursprünglich oben war. Ich nehme an, später (also, ab dem Zeitpunkt, wo der Griff unten war) hat man die Kupplung einfach am Längsholm angehoben?
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #91 am: 03. Juli 2017, 15:13:25 »
Wozu diente eigentlich der "Griff" an der Unterseite der Trompetenkupplung? ???

Ursprünglich war der Griff oben. Die Kupplungen wurden aber umgedreht, da die Luftschläuche am Griff scheuerten.

Und, um die Frage von User "4463" zu beantworten, der Griff diente zum Hinein- und Herausheben der Kupplung in die/aus der Arretierung.
Dann war es tatsächlich ein Griff - und wie ich schon erwartet hatte, sogar einer, der ursprünglich oben war. Ich nehme an, später (also, ab dem Zeitpunkt, wo der Griff unten war) hat man die Kupplung einfach am Längsholm angehoben?

Ja die Wagenbeigabe war damals für den Verschieber nicht ungefährlich.

Verstärkungszüge in Heiligenstadt, Foto Jocham.

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #92 am: 03. Juli 2017, 17:36:03 »
1962 - die letzten N abgestellt in Heiligenstadt.

Tramwayhüttl

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 766
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #93 am: 03. Juli 2017, 23:55:34 »
Eigentlich arg, wie man aus solch eleganten Wagen so klobige Schuhschachteln machen konnte... :down:
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11477
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #94 am: 04. Juli 2017, 09:14:51 »
Eigentlich arg, wie man aus solch eleganten Wagen so klobige Schuhschachteln machen konnte... :down:

Ich nehme an, hier ist der Umbau von N auf N1 gemeint?

Durch das Begradigen von Front- und Heckpartie wurden die Auffangräume an den Wagenenden vergrößert (zumindest bei den Beiwagen), dadurch wurde das Fassungsvermögen erweitert. Insoferne hat das schon Sinn gemacht. Ich persönlich fand die N1 und n2 nicht so schlimm - wenn man davon absieht, dass sie technisch bereits zum Zeitpunkt des Umbaus vollkommen veraltet waren. Aber das war eben dem Krieg und den mageren Nachkriegsjahren geschuldet.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7689
    • www.tramway.at
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #95 am: 04. Juli 2017, 09:37:19 »
gibts eigenlich eine Liste, welcher N zu N1 umgebaut wurde, detto bei den Beiwagen?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

luki32

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5240
  • Bösuser
Vorsicht, Bösuser!
Militanter Gegner der Germanisierung der österreichischen Sprache!

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #97 am: 04. Juli 2017, 11:37:59 »
Ein Verstärkungsteil wartet auf die Beigabe. Der Planzug fuhr in die Innenschleife bis fast auf den Abfahrtsbahnsteig, sodass der Nachlauftriebwagen auf dem geraden Stück der Vereinigungsweiche zum Stehen kam. Der Verstärkungsteil schob nun durch die Schleife nach und kuppelte an den Planzug.
In Hütteldorf hatte der Verschubfahrer den Vorteil, dass er den vordersten geschobenen Beiwagen durch die Kurve seitlich sehen konnte und so exakt an den Vorderzug herannfahren konnte.
Das Kuppeln der N-Garnituren war aufwändig und nicht ganz ungefährlich, musste doch mit dem Kuppeleisen genau in Puffer gezielt werden, dann die schwere zweikablige elektrische Verbindung hergestellt werden und letztendlich die Luftschläuche über kreuz darüber verbunden werden.
Dass die einführung der SchaKu ein bedeutender Vorteil war, erklärt sich von selbst.

Foto ETB-Jocham

Tramwayhüttl

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 766
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #98 am: 04. Juli 2017, 12:32:31 »
Zitat
Ich nehme an, hier ist der Umbau von N auf N1 gemeint?

Durch das Begradigen von Front- und Heckpartie wurden die Auffangräume an den Wagenenden vergrößert (zumindest bei den Beiwagen), dadurch wurde das Fassungsvermögen erweitert. Insoferne hat das schon Sinn gemacht. Ich persönlich fand die N1 und n2 nicht so schlimm - wenn man davon absieht, dass sie technisch bereits zum Zeitpunkt des Umbaus vollkommen veraltet waren. Aber das war eben dem Krieg und den mageren Nachkriegsjahren geschuldet.

Das mag schon sein, subjektiv finde ich halt eben die N/n um Längen eleganter. Dass der Umbau auf N1 der nachkriegsbedingten Knappheit und/oder mangelndem politischen Willen zuzuschreiben war ist klar. An sich waren aber selbst die N/n für ein innerstädtisches Schnellverkehrsmittel schon zur Inbetriebnahme nicht ideal (Wagenlänge, Türaufteilung, Einstieg mit Stufen, fehlende Schaku, eigentlich auch die kompliziertere Oberleitung....) und ja eigentlich auch nur eine Übergangslösung.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #99 am: 04. Juli 2017, 13:20:35 »
Ja subjektiv waren auch für mich die N,n,n1 viel harmonischer - Salondampfereleganz versus DDR-Charme der N1/n2. Bei den N1 hat man aber nicht mehr auf den eventuellen Einsatz im Strassenbahnnetz Rücksicht nehmen müssen und daher hat man die Hüllkurve ausgereizt. Rein subjektiv, die N1 waren mir allemal sympatischer als jeder T/T1.

Im Anhang eine kleine Auswahl aus dem ETB-Jocham streng nach Wiener Schule.

4463

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5778
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #100 am: 04. Juli 2017, 14:06:56 »
Bei den n1-Fotos der letzten paar Antworten sieht man teilweise deutlich zwei unterschiedliche Varianten von Fahrgestellen, außerdem mehrere unterschiedliche Dachlüfteranordnungen. Gab es da irgendein System dahinter? ???

(Ich kenne mich beim Wagenmaterial der Stadtbahn vor der Zeit der Mannheimer überhaupt nicht aus)
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

luki32

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5240
  • Bösuser
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #101 am: 04. Juli 2017, 14:14:17 »
Bei den n1-Fotos der letzten paar Antworten sieht man teilweise deutlich zwei unterschiedliche Varianten von Fahrgestellen, außerdem mehrere unterschiedliche Dachlüfteranordnungen. Gab es da irgendein System dahinter? ???

Der Beiwagen mit den wuchtigen Fahrgestellen wie die N sind die Wagen der Type n, die mit den leichteren Fahrgestellen sind die der Type n1.

mfG
Luki
Vorsicht, Bösuser!
Militanter Gegner der Germanisierung der österreichischen Sprache!

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11477
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #102 am: 04. Juli 2017, 16:02:30 »
Das Kuppeln der N-Garnituren war aufwändig und nicht ganz ungefährlich, musste doch mit dem Kuppeleisen genau in Puffer gezielt werden,

Das war aber bei der Straßenbahn bei Kuppelendstellen, von denen es ja zumindest bis Ende der 60er noch etliche gab, auch nicht anders. Und die Kraxelerei zum Anstecken der Lichtverbindung oberhalb der Stirnfenster war besonders für älteres Personal auch nicht gerade lustig. Demgegenüber war die Verbindung über die mehrpolige Elindose schon ein Fortschritt.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36088
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #103 am: 04. Juli 2017, 16:27:25 »
Das Kuppeln der N-Garnituren war aufwändig und nicht ganz ungefährlich, musste doch mit dem Kuppeleisen genau in Puffer gezielt werden,

Das war aber bei der Straßenbahn bei Kuppelendstellen, von denen es ja zumindest bis Ende der 60er noch etliche gab, auch nicht anders.

Doch, da man den Puffer am Griff halten konnte. Das ging bei den N nicht, weil der Griff ja unten war.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11477
Re: Stadtbahn Type N und N1
« Antwort #104 am: 04. Juli 2017, 19:02:15 »
Das Kuppeln der N-Garnituren war aufwändig und nicht ganz ungefährlich, musste doch mit dem Kuppeleisen genau in Puffer gezielt werden,

Das war aber bei der Straßenbahn bei Kuppelendstellen, von denen es ja zumindest bis Ende der 60er noch etliche gab, auch nicht anders.

Doch, da man den Puffer am Griff halten konnte. Das ging bei den N nicht, weil der Griff ja unten war.

Ja, natürlich. Ich hatte allerdings das Posting von User "WIENTAL DONAUKANAL" so verstanden, dass das Kuppeln der N generell aufwendiger war als das Kuppeln mit den N1, dank deren Schaku. Und mit dem Kuppeleisen "gezielt" werden musste eben auch bei Straßenbahn, wenngleich es da natürlich wegen des Griffes etwas einfacher war.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")