Autor Thema: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke  (Gelesen 35789 mal)

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #45 am: 21. Februar 2016, 11:24:43 »
Mürzzuschlag wäre übrigens bei einer tatsächlich durchdachten Variante des Semmering-Basistunnels garnicht an der Neubaustrecke gelegen, da das Tunnelportal erst in Langenwang situiert gewesen wäre. Hier hat meines Wissens die Gewerkschaft geschrien, weil der Traktionsstandort Mürzzuschlag gefährdet gewesen wäre. ::)
Der Bürgermeister mit Sicherheit auch, denn die Gegend wäre dann schon ziemlich abgeschnitten gewesen – die nächsten Halte in Bruck an der Mur und Wiener Neustadt. Einzig mögliche Verbindung über den Berg.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

highspeedtrain

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #46 am: 21. Februar 2016, 11:32:56 »
Ja, Mürzzuschlag ist ein typisches österreichisches Trauerspiel, den Knoten FV/NV hätte man bei Langenwang auch machen können.

haidi

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #47 am: 21. Februar 2016, 13:00:32 »
War in Mürzzuschlag nicht ein Bahnhof in der Art eines Bergwerkes vorgesehen? (Tief, tief unten)
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

4463

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #48 am: 21. Februar 2016, 13:30:07 »
Die Tunnelausfahrt nach Mürzzuschlag zu legen wird der Stadt aber auch keine neue Blüte bescheren. Und ein Nachteil für die Reisenden bzw. den Betrieb ist es allemal. Also hat niemand wirklich was davon. ::)
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13er

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #49 am: 21. Februar 2016, 13:45:12 »
Denkt doch ein bißchen an die Kärntner. Ich freue mich über den Tunnel :) Obwohl die Semmeringstrecke natürlich sehr sehr schön ist, aber wenn man sie schon an die tausend Mal gesehen hat, ... ;)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

highspeedtrain

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #50 am: 21. Februar 2016, 15:45:33 »
Denkt doch ein bißchen an die Kärntner. Ich freue mich über den Tunnel :) Obwohl die Semmeringstrecke natürlich sehr sehr schön ist, aber wenn man sie schon an die tausend Mal gesehen hat, ... ;)

So ist es. Es kann ja nicht sein, dass es zwischen Wien und Graz bzw Kärnten keine brauchbare ÖV-Alternative gibt und man, wenn man auch nur halbwegs rasch sein will, mit dem PKW fahren muss.

Und es schadet den beiden Bundesländern ja auch wirtschaftlich. Ich zB fahre ohne mit der Wimper zu zucken jederzeit für einen Termin nach Linz (mit dem Zug). Graz vermeide ich wann immer es geht,  mit dem Zug ist es sofort ein Tagesausflug,  mit dem Auto ist es mir zu anstrengend bzw verliere ich zu viel Arbeitszeit. Man kann sich vorstellen,  wie leicht es ist, dort einen Unternehmensstandort anzusiedeln,  wenn der so schlecht erreichbar ist...

4463

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #51 am: 21. Februar 2016, 16:35:23 »
Gut wäre halt, hätte man ein Konzept, die Strecke zwischen Mürzzuschlag und Graz auch entsprechend zu modernisieren. Wobei sich hier natürlich die Frage stellt, inwieweit das notwendig ist, weil wenn man selbst mit Modernisierung keine entsprechende Kantenfahrzeit erreicht, die zu einem Takt passt, bringt das eventuell nicht viel, außer Stehzeiten in Bruck oder Graz.
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hema

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #52 am: 21. Februar 2016, 17:51:04 »
Einerseits findet man nichts dabei etliche Milliarden zu versenken, um 20 Minuten Fahrzeit zu gewinnen, auf der anderen Seite haben die selben Leute nichts dagegen Züge wo herumstehen oder langsamer fahren zu lassen (Fahrzeitverlängerung!), damit sie in einen Taktfahrplan passen. Eigenartige Logik!  :-[

Wäre interessant in einer fairen Kosten-, Nutzenrechnung zu eruieren, was das den gesamtösterreichischen Zahlern bringt oder ob das vorwiegend der Bedienung der Gelüste einiger Eisenbahn-Enthusiasten und der Bau-Lobby dienen kann!


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highspeedtrain

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #53 am: 21. Februar 2016, 18:27:07 »
Einerseits findet man nichts dabei etliche Milliarden zu versenken, um 20 Minuten Fahrzeit zu gewinnen, auf der anderen Seite haben die selben Leute nichts dagegen Züge wo herumstehen oder langsamer fahren zu lassen (Fahrzeitverlängerung!), damit sie in einen Taktfahrplan passen. Eigenartige Logik!  :-[

Komischerweise eine Logik, die in den letzten Jahren in fast ganz Europa Einzug gehalten hat, weil ein Takt die mit Abstand  beste Möglichkeit ist, mit vergleichsweise geringen Investitionen möglichst viel Nutzen zu generieren... das ist quasi die Tram-Revolution bei der Eisenbahn...

Aber ich bin mir sicher, du weißt es besser als alle Verkehrsplaner Europas zusammen,  so ähnlich wie beim zentralen Schließen... oder? Welche Relation hat der Takt dir denn verschlechtert,  dass du so schimpfst..?

hema

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #54 am: 21. Februar 2016, 18:33:08 »
Es gibt welt-, europa- und landesweit hunderte "Logiken", die einer vobehaltlosen Prüfung nie und nimmer standhalten könnten!  :'(


Und übrigens: Danke für die Blumen!  ::)
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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #55 am: 21. Februar 2016, 18:43:00 »
Es gibt welt-, europa- und landesweit hunderte "Logiken", die einer vobehaltlosen Prüfung nie und nimmer standhalten könnten!  :'(

Deine Meinung sei Dir gegönnt, selbst wenn du keinerlei Argumente vorbringst... es ist nur ein Glück für die Allgemeinheit, dass du derartiges nicht entscheidest...

Wenn die Stadt Wien ihren öV-Ausbau nur ansatzweise so stringent und logisch planen würde,  wie zB die Schweiz ihren am Takt ausgerichteten Bahnausbau (und zum Glück geht es in Österreich jetzt auch in die Taktrichtung), gäbe es.... erraten, viel weniger periphere U-Bahnen und viel mehr und bessere Straßenbahn und S-Bahn.


hema

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #56 am: 21. Februar 2016, 18:58:40 »
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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #57 am: 21. Februar 2016, 22:03:36 »
Ja, Mürzzuschlag ist ein typisches österreichisches Trauerspiel, den Knoten FV/NV hätte man bei Langenwang auch machen können.

Naja, vielleicht bereitet man ja wenigstens die Kavernen bei der Nothaltestelle so vor, dass man ev. in 20, 30 Jahren mal schmerzlos eine "Güterzugumfahrung Mürzzuschlag" dranstoppeln kann (die dann eben bis Langenwang geht und sich die letzten Höhenmeter nach Mürzzuschlag rauf spart).
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #58 am: 21. Februar 2016, 23:02:59 »
Naja, vielleicht bereitet man ja wenigstens die Kavernen bei der Nothaltestelle so vor, dass man ev. in 20, 30 Jahren mal schmerzlos eine "Güterzugumfahrung Mürzzuschlag" dranstoppeln kann (die dann eben bis Langenwang geht und sich die letzten Höhenmeter nach Mürzzuschlag rauf spart).
Das glaube ich kaum, schließlich wird das ganze Höhenprofil des Tunnels auf Mürzzuschlag ausgerichtet. Das ist auf die nächsten 100-150 Jahre "betoniert". ::)
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Re: ÖBB: Neue Zeitrechnung auf der Weststrecke
« Antwort #59 am: 21. Februar 2016, 23:49:23 »
Naja, vielleicht bereitet man ja wenigstens die Kavernen bei der Nothaltestelle so vor, dass man ev. in 20, 30 Jahren mal schmerzlos eine "Güterzugumfahrung Mürzzuschlag" dranstoppeln kann (die dann eben bis Langenwang geht und sich die letzten Höhenmeter nach Mürzzuschlag rauf spart).
Das glaube ich kaum, schließlich wird das ganze Höhenprofil des Tunnels auf Mürzzuschlag ausgerichtet. Das ist auf die nächsten 100-150 Jahre "betoniert". ::)

Ja, eben. Der Scheitelpunkt ist somit zwangsweise kurz vor Mürzzuschlag (weil man die 230 Höhenmeter zwischen Gloggnitz und Mürzzuschlag ja möglichst gleichmäßig auf die ganze Tunnelstrecke verteilen will). Bei der Nothaltestelle in der Tunnelmitte ist man somit logischerweise ca. 100hm tiefer und könnte von dort mit deutlich geringerer Steigung nach Langenwang (oder gleich noch weiter) fahren.
(Dass es natürlich gescheiter gewesen wäre überhaupt nie nach Mürzzuschlag zu bauen ist eine andere Geschichte.)
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