Autor Thema: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition  (Gelesen 174537 mal)

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DieTram

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #525 am: 17. Mai 2021, 12:22:19 »
Das Problem ist die SPÖ, die nur noch in Angst lebt und keinen einzigen potentiellen Wähler vergraulen möchte.

... und in Wahrheit mit dieser Haltung viel mehr Wähler vergrault, aber das kriegt die realitätsferne Nomenklatura nicht mehr mit.

In Deutschland ist es schon so weit: die SPD ist bei der Bundestagswahl chancenlos: sie krebst verlässlich bei ca. 15% herum:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bundestagswahl_2021/Umfragen_und_Prognosen

In München haben sie die Mehrheit schon verloren, in Berlin werden sie sie bei der Abgeordnetenhauswahl (=Geminderat) möglicherweise auch verlieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Wahl_zum_Abgeordnetenhaus_von_Berlin_2021

Das weiß natürlich auch die SPÖ.


coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #526 am: 17. Mai 2021, 12:36:27 »
Zumal von der Besiedlungsdichte her eine "Neubaustraße" zur "Entlastung" der Mariahilfer Straße wohl zehn mal mehr "notwendig" wäre, als eine Donaustadt-"Straße".

Und das in die Gegend um die Stadtstraße in den nächsten Jahren soviel Wohnraum entsteht, dass man Mariahilf dorthin umsiedeln kann und dann immer noch Wohnungen frei sind, ist natürlich völlig egal.
Hmm man könnte Mariahilf dorthin umsiedeln und den ganzen Bezirk abreißen. Dann hätten wenigstens die Bezirke 4,5 und 7 ausreichend Grünraum.  >:D

Und für das Klima wäre es auch besser. Sind doch die ganzen Gründerzeithäuser Energieverschwender sondergleichen die noch dazu überwiegend mit Gas geheizt werden. Das will man eh weg haben. Also eine Win-Win Situation ausser für die Bewohner aber auf die wird sonst überall in Wien auch geschissen.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

DieTram

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #527 am: 17. Mai 2021, 12:38:33 »
Vielleicht sollte man mit der jetzigen Politikergeneration noch etwas nachsichtig sein: sie weiß es halt nicht besser bzw. ihre Funktionäre und Wähler.
Das klingt jetzt sicher sehr herablassend und überheblich, aber vielleicht ist es einfach so.

Na geh, im Gegenteil! Die Mechanismen sind seit den 1960er Jahren bekannt, und die Wiener Innenstadt mit ihrer Schleifenlösung für den MIV bestes Beispiel für sinnvolle Verkehrsberuhigung und -reduktion. Damals hat keiner geglaubt, dass der Verkehr nicht zusammenbricht, wenn man Graben, Kärntner Straße oder Wollzeile schließt. Und trotzdem muss man sich bei jeder Straßenschließung wieder durch die ganzen zigfach widerlegten Argumente kämpfen.

Das Problem ist die SPÖ, die nur noch in Angst lebt und keinen einzigen potentiellen Wähler vergraulen möchte. Deswegen auch Simas Versagen bei der Kretaschleife.

Dass zusätzliche Verkehrsflächen zusätzlichen Verkehr erzeugen und umgekehrt geht offenbar völlig gegen die gefühlte Wahrnehmung.

Weil:
Warum sonst ist das nach über 50 Jahren immer noch nicht klar?
Das Prinzip Flächenreduktion = Verkehrsreduktion hat in Wien schon mehrmals bestens funktioniert, wie du ja schreibst.

Nimmt man den Zusammenhang nicht bewußt wahr?
Oder weiß man es zwar "eeeh", das Gefühl sagt aber genau das Gegenteil?

95B

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #528 am: 17. Mai 2021, 12:50:57 »
Oder weiß man es zwar "eeeh", das Gefühl sagt aber genau das Gegenteil?

Natürlich weiß man das in den Fachabteilungen*, aber die Politik ist bei uns noch nicht so weit (wie etwa in Frankreich), dass man sich auch traut, das offen auszusprechen und umzusetzen.


*) Dort sitzen ja durchaus fähige Köpfe. Dass so oft nix Gscheites herauskommt, liegt einerseits an den Aufträgen, die sie von der Politik bekommen, und andererseits daran, dass es sich in den letzten Jahrzehnten eingebürgert hat, so zu agieren, dass man ja nirgends anstreift oder Verantwortung übernehmen muss. Das führt dann zu den sattsam bekannten lieblosen Auswüchsen der Wiener Stadtgeverunstaltung.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #529 am: 17. Mai 2021, 12:55:50 »
Das Problem ist die SPÖ, die nur noch in Angst lebt und keinen einzigen potentiellen Wähler vergraulen möchte.

... und in Wahrheit mit dieser Haltung viel mehr Wähler vergrault, aber das kriegt die realitätsferne Nomenklatura nicht mehr mit.

Ja, ich denke auch. Wenn diejenigen, die aus Gewohnheit SPÖ ankreuzen, irgendwann von uns gegangen sind, wird sie ein arges Problem bekommen - analog zur ÖVP am Land, der das gleiche Schicksal blüht. Man hat es schon bei der Gemeinderatswahl 2020 gesehen - bei den Altersgruppen bis 44 hat sie deutlich unterdurchschnittlich abgeschnitten, bei den 44- bis 50-Jährigen lag sie genau im Gesamtschnitt, und bei den Über-60-Jährigen hätte sie die absolute Mehrheit geholt. Also betreibt man ein wenig Besitzstandswahrung für die Generation Ü60, macht Politik, von der man denkt, dass sie Ü60 anspricht, und redet sich das Wahlergebnis schön (die absolute Zahl der SPÖ-Wählerinnen ist 2020 gegenüber 2015 um 8 %gesunken, was im gestiegenen Stimmenanteil aber untergeht).

Mit der Besitzstandswahrung verprellt man nun gerade diejenigen, die die SPÖ auch in 30 Jahren noch wählen könnten. Wer glaubt schon noch irgendwelche verkehrs- oder umweltpolitischen Versprechungen dieser Autotruppe?

DieTram

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #530 am: 17. Mai 2021, 13:05:56 »
Zumal von der Besiedlungsdichte her eine "Neubaustraße" zur "Entlastung" der Mariahilfer Straße wohl zehn mal mehr "notwendig" wäre, als eine Donaustadt-"Straße".

Und das in die Gegend um die Stadtstraße in den nächsten Jahren soviel Wohnraum entsteht, dass man Mariahilf dorthin umsiedeln kann und dann immer noch Wohnungen frei sind, ist natürlich völlig egal.
Hmm man könnte Mariahilf dorthin umsiedeln und den ganzen Bezirk abreißen. Dann hätten wenigstens die Bezirke 4,5 und 7 ausreichend Grünraum.  >:D

Hmm, wenn das so ist, kann man Öffi-Infrastruktur und Nahversorgung so gut, vielleicht sogar besser als im 6. und 7. Bezirk ausbauen und sollte nicht einfach eine Autobahn hineinkleschen wie Anno 1967, nur weil Platz dafür ist.

Ist die Öffi-Infrastruktur ausreichend gut, braucht keiner eine Autoalternative in Form einer "Stadtstraße", genau so, wie sie auch in den Innenbezirken niemand braucht. Und dem geringen Prozentsatz an Verkehr, der auf das Auto angewiesen ist, reicht das vorhandene Straßennetz (z. B. Handwerker, Warentransport, Behinderte, Leute, die zu sehr ungünstig gelegenen Zielen müssen, extreme Früh- und Spätfahrer, meinetwegen auch ein paar Spaßfahrer).

Würden in den Innenbezirken lauter Hochhäuser stehen, wäre auf den vorhandenen Straßen auch nicht mehr Platz; den erhöhten Verkehrsbedarf müssten zusätzliche Öffis übernehmen; mangels Platz könnten zwar viele kein Auto haben, die Wohnungen würden wahrscheinlich trotzdem weggehen wie die warmen Semmeln. Oder wie macht man das in New York, Chicago oder den vielen chinesischen Millionenstädten, von denen noch nie jemand etwas gehört hat, die aber alle hunderte km U-Bahn haben.

abc

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #531 am: 17. Mai 2021, 13:14:10 »
Und das in die Gegend um die Stadtstraße in den nächsten Jahren soviel Wohnraum entsteht, dass man Mariahilf dorthin umsiedeln kann und dann immer noch Wohnungen frei sind, ist natürlich völlig egal.
Hmm man könnte Mariahilf dorthin umsiedeln und den ganzen Bezirk abreißen. Dann hätten wenigstens die Bezirke 4,5 und 7 ausreichend Grünraum.  >:D

Und für das Klima wäre es auch besser. Sind doch die ganzen Gründerzeithäuser Energieverschwender sondergleichen die noch dazu überwiegend mit Gas geheizt werden. Das will man eh weg haben. Also eine Win-Win Situation ausser für die Bewohner aber auf die wird sonst überall in Wien auch geschissen.

Das ist, wenn auch missglückt wahrscheinlich satirisch gemeint, eine Milchmädchenrechnung - allein Abriss und Neubau von Häusern brauchen so viele Ressourcen, dass man noch jahrzehntelang die alten Häuser mit Gas weiterheizen könnte.

DieTram

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #532 am: 17. Mai 2021, 13:24:11 »
Das Problem ist die SPÖ, die nur noch in Angst lebt und keinen einzigen potentiellen Wähler vergraulen möchte.

... und in Wahrheit mit dieser Haltung viel mehr Wähler vergrault, aber das kriegt die realitätsferne Nomenklatura nicht mehr mit.

Ja, ich denke auch. Wenn diejenigen, die aus Gewohnheit SPÖ ankreuzen, irgendwann von uns gegangen sind, wird sie ein arges Problem bekommen - analog zur ÖVP am Land, der das gleiche Schicksal blüht. Man hat es schon bei der Gemeinderatswahl 2020 gesehen - bei den Altersgruppen bis 44 hat sie deutlich unterdurchschnittlich abgeschnitten, bei den 44- bis 50-Jährigen lag sie genau im Gesamtschnitt, und bei den Über-60-Jährigen hätte sie die absolute Mehrheit geholt. Also betreibt man ein wenig Besitzstandswahrung für die Generation Ü60, macht Politik, von der man denkt, dass sie Ü60 anspricht, und redet sich das Wahlergebnis schön (die absolute Zahl der SPÖ-Wählerinnen ist 2020 gegenüber 2015 um 8 %gesunken, was im gestiegenen Stimmenanteil aber untergeht).

Mit der Besitzstandswahrung verprellt man nun gerade diejenigen, die die SPÖ auch in 30 Jahren noch wählen könnten. Wer glaubt schon noch irgendwelche verkehrs- oder umweltpolitischen Versprechungen dieser Autotruppe?

Sie lassen sich sozusagen mit ihren Wählern ins politische Grab wählen; siehe SPD.
Ich denke doch, sie werden irgendwann aufwachen, in D wird man diese Entwicklung vielleicht schon bald sehen, weil ihnen die Felle dort wesentlich schneller davonschwimmen, als bei uns, wo es - noch - etwas gemütlicher zugeht und der Wähler auch viel nachsichtiger ist.

Ein bisschen ist es vielleicht schon auch ein Generationenproblem, was zwar nicht heißt, dass jede Generation homogen das gleiche denkt, aber doch, dass es eindeutige starke Tendenzen gibt: z. B. das Denken "Auto hat Vorrang" sowohl in der Verkehrspolitik, als auch im alltäglichen Straßenverkehr. Ist man halt so gewohnt, denkt man nicht darüber nach. Und auf einmal kommen Generationen nach und fragen sich: Warum?

coolharry

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #533 am: 17. Mai 2021, 13:33:11 »
allein Abriss und Neubau von Häusern brauchen so viele Ressourcen, dass man noch jahrzehntelang die alten Häuser mit Gas weiterheizen könnte.

Nein. Ausser du sanierst den Altbau und selbst dann steigt der Altbau nicht wahsinnig viel besser aus..
https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Klima_und_Energie/OEkologisch_Bauen_und_Renovieren_2018_Graue_Energie._Abreissen_oder_sanieren.pdf
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

skytree

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #534 am: 17. Mai 2021, 14:21:08 »
Ich weiß nicht wo es am besten hinpasst, aber vielleicht ist es hier gar nicht so schlecht.

Bei der Verkehrsplanung sind Änderungen ja immer so ein großes Problem: Parkplätze müssen weg, bei Kreuzungen die Gehsteigvorziehungen müssen gebaut werden, Ampelschaltungen müssen umprogrammiert werden, ...
Ein Beispiel die Kreuzung Schönbrunner Straße / Pilgramgasse:
Google Street View von 2018:
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Für den U-Bahn-Bau schafft man es eine ganze Reihe Parkplätze zu streichen, eine Bus-Spur mit eigener Ampelschaltung einzurichten und das Kreuzungsplateau umzubauen.
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Ähnliches auch in der Pilgramgasse, wovon ich leider keine Fotos habe.

Wenn man die Zwecke für den Umbau "nur für die Begrünung", "nur für die Radfahrer" auf die selbe Ebene wie "nur für den U-Bahn-Bau" stellen würde, sähe es doch ganz anders aus.

DieTram

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #535 am: 17. Mai 2021, 14:22:52 »
allein Abriss und Neubau von Häusern brauchen so viele Ressourcen, dass man noch jahrzehntelang die alten Häuser mit Gas weiterheizen könnte.

Nein. Ausser du sanierst den Altbau und selbst dann steigt der Altbau nicht wahsinnig viel besser aus..
https://www.bund-bawue.de/fileadmin/bawue/Dokumente/Themen/Klima_und_Energie/OEkologisch_Bauen_und_Renovieren_2018_Graue_Energie._Abreissen_oder_sanieren.pdf

In dem Link wird in der Tabelle auf S 16 als repräsentatives Beispiel ein "Altbau 1950er-Jahre" genommen. Das ist bei uns kein "Altbau", sondern bestenfalls ein älterer Neubau nach dem 2. Weltkrieg. Diese Nachkriegsbauten sind das Hauptproblem, vor allem die aus der Zeit ab der 2. Hälfte der 1950er-Jahre, wo vermehrt mit Stahlbeton und dünneren Wänden gebaut worden ist, die naturgemäß eine leicht katastrophale Dämmung haben.

Das kann man nicht mit Gründerzeitbauten mit ihren teilweise sehr dicken (Ziegel-) Wänden vergleichen, die wesentlich besser dämmen, als jeder ungedämmte Nachkriegsbau.

Außerdem hat man mit Kunststoffdämmungen das Problem der Entsorgung, das oft schon nach wenigen Jahrzehnten schlagend wird: Ich habe schon mehrere Bauten gesehen, bei denen nach gerade einmal ca. 30 Jahren die gesamte Dämmung erneuert werden musste bzw., wo man sieht, die Dämmung ist in einem schlechten Zustand. Ist auf Dauer kein sehr haltbares System. Eine bauliche Wärmedämmung z. B. mit Hohlblockziegeln, wo der gesamte Querschnitt der Mauer dämmt und nicht nur eine dünne, anfällige Extraschicht, ist wesentlich haltbarer, verbraucht aber auch mehr wertvolle Grundfläche.

Das ist halt das Problem der Ideologie der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, die uns immer noch verfolgt:

Zukunft = Beton + Plastik + Auto.

Hauptsache billig und schnell (Totschlagargumente), Haltbarkeit wurde (zusehends) bewusst unerwünscht (Gewinnmaximierung: 10 x Klumpert bringt im Verkauf mehr als 1 x gute Qualität.)

Von den "gestalterischen" Hinterlassenschaften (im wahrsten Sinne des Wortes) meist nicht zu reden.


WVB

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #536 am: 19. Mai 2021, 10:15:19 »
Ist aber auch klar warum: 35A, 38A, 39A, 40A, 46A/B, 48A...die haben alle attraktive Intervalle, während die Wienerwaldbusse Hütteldorf - Salmamnsdorf und Neuwaldegg - Cobenzl nur zu sehr eingeschränkten Betriebszeiten mit unattraktiven Intervallen fahren. Bevor man in Neuwaldegg oder Salmannsdorf 30 Minuten auf den Wienerwaldbus wartet wandert man doch einfach gleich los!
Laut dem Fahrgastbeirat-Prototoll vom 18. November 2020 wird sich auch nix daran ändern.

Linie 43A, Intervallverdichtung: Das Fahrgastaufkommen am Stadtrand ist zu gering.

Eine absolute Überraschung, dass es bei den unbrauchbaren Intervallen ein geringes Fahrgastaufkommen gibt.

Bimigel

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #537 am: 20. Mai 2021, 22:25:45 »
Ich weiß nicht wo es am besten hinpasst, aber vielleicht ist es hier gar nicht so schlecht.

Bei der Verkehrsplanung sind Änderungen ja immer so ein großes Problem: Parkplätze müssen weg, bei Kreuzungen die Gehsteigvorziehungen müssen gebaut werden, Ampelschaltungen müssen umprogrammiert werden, ...
Ein Beispiel die Kreuzung Schönbrunner Straße / Pilgramgasse:
Google Street View von 2018:
(Dateianhang Link)

Für den U-Bahn-Bau schafft man es eine ganze Reihe Parkplätze zu streichen, eine Bus-Spur mit eigener Ampelschaltung einzurichten und das Kreuzungsplateau umzubauen.
(Dateianhang Link)

Ähnliches auch in der Pilgramgasse, wovon ich leider keine Fotos habe.

Wenn man die Zwecke für den Umbau "nur für die Begrünung", "nur für die Radfahrer" auf die selbe Ebene wie "nur für den U-Bahn-Bau" stellen würde, sähe es doch ganz anders aus.
Es ist aber glaube ich geplant, wenn die Rechte Wienzeile wieder für den Verkehr freigegeben wird, die Pilgramgasse zu begrünen. Die Parkplätze in der Schönbrunner Straße kommen aber definitiv wieder zurück.

DotNet

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #538 am: 14. Juni 2021, 22:12:58 »
Das Absurde ist, dass die gleiche Dame sich dann hinstellt und sich für Pseudo-Beteiligungsprojekte wie "Wien wird Wow" feiern lassen möchte.

Das ist jetzt übrigens mit der üblichen Selbstbeweihräucherungs-Presseaussendung abgeschlossen. Gekürt wurden 4 Projekte: 1. Ein paar Pflanztröge am Seestadt-Stations-Vorplatz. 2. "Entsiegelung" einer sowieso nicht versiegelten (Kleinpflaster) Fläche von ca. 100 m2. 3. Ein Mini-Wald mit 200 m2 und 25 Bäumen (derzeit Wiese). 4. Umwandlung der "Schnupfenboxen" in begrünte Freiflächen - im Idealfall ca. 20 x 50 m2 über ganz Wien verteilt - wobei abzuwarten ist bei wie vielen das dann tatsächlich durchgeführt wird und wie viele still und leise wieder zu Parkplätzen werden.

moszkva tér

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Re: Verkehrspolitik der Rot-Pinken Koalition
« Antwort #539 am: 15. Juni 2021, 06:38:47 »
Viele kleine Projekte sind durchaus sinnvoll. Die kommen im dicht bebauten Gebiet der lokalen Bevölkerung direkt zugute und sind rasch umzusetzen (wenn man will).

Die Umwandlung der Schnupfenboxen finde ich zum Beispiel gut. Ich habe so eine bei mir in der Nähe. Das sind Container auf Parkplätzen. Wenn nach der Pandemie die Parkplätze umgewandelt werden, ist das doch positiv. Aber ich bin sicher, diesen heimlichen Parkplatzraub wird man sich nicht trauen  :luck: