Ich bin schon seit gestern am Überlegen, wie man so ein Programm am besten aufbauen würde
Wenn man sich die Fahrplanjournale ansieht, dann ist in diesen ganz genau deffiniert, welche Kurse mit ULFs beschickt werden sollen. Diese "Sollvorgabe" kann aber aus den verschiedensten Gründen nicht eingehalten werden.
1.)
Betrieb und - ich bezeichne es jetzt mal so - Wageneinsatzstelle (Werkstätte) wurden vor Jahren gewollt getrennt D.h., der Betrieb kann der Werkstätte nicht (mehr) vorschreiben, welchen Wagentyp die Werkstätte auf welchen Kurs einzusetzen hat. Das bleibt ganz alleine der Werkstätte vorbehalten. Mittlerweile ist man ja soweit, daß nicht einmal mehr ein "Langzug" eingesetzt werden kann, auch wenn ein solcher für diese Linie vorgegeben ist. Die Wageneinsatzvorgabe ist also nicht mehr gegeben. Somit sind wir bei Punkt
2.)
Der Reservestand wurde drastisch reduziert. Früher waren für die wichtigen Linien sehr oft zwei, drei Reservezüge vorhanden. Heute muß der Verschub - soferne seine Dienstzeiten nicht weggespart wurden und er arbeiten darf - manchmal erst einen Zug zusammenstellen. Da fällt vermutlich auch die Beobachtung des 4523 als Solofahrzeug hin. Also, man mußte - Annahme - erst einen übrigen Triebwagen, zufällig voll besteckt - von Simmering nach Favoriten überstellen um ihn dort mit dem 1222 zu kuppeln, um einen Zug für die Linie 6 zu haben. Vielleicht gab es in Simmering keinen übrigen c3. Man fährt mit dem, das man am einfachsten bei der Hand hat. Somit kommt das nächste Problem:
3.)
Einsparungen der Wagenrevisionen incl. Personal - und die Degradierung eines vollwertigen Bahnhofes zu einem Abstellbahnhof mit Alibibetreuung. Nächste Abwärtsspirale:
4.)
Permanentes Ausdrehen der Wagen von einem Standort zum anderen, Heimholung eines Fahrzeuges zum Mutterbahnhof da eine Rev. ansteht oder das Fahrzeug so einen Defekt aufweißt, daß diese Störung nur mehr am Mutterbahnhof behoben werden kann. In der Zwischenzeit ist die Arbeitszeit eines Rev.-Bediensteten vorbei, warten auf den nächsten Tag. Ich Denke da jetzt nur an einen Motoren-/ Drehgestelltausch, Reinwaschen des Hydrauliköles beim ULF. Oder es gibt ein Platzproblem durch die Benötigung eines Arbeitsstandes, der aber noch durch einen anderen Triebwagen verstellt ist. Beim ULF keine Seltenheit. Auch diese Fahrzeuge werden älter.......
5.)
Bedachtnahme auf die Kilometerleistung aus Spargründen um bei den Revisionen zu sparen.6.)
Totalwerbungswagen sind an gewisse Linien gebunden. (Wer zahlt schafft an.) Natürlich fehlt dann u.U. ein langer ULF im Auslauf auf einer anderen Linie.
7.)
Schadstand aus den verschiedensten Umständen: Unfall, Stürzen eines Fahrgastes, keine Ersatzteile vorhanden etc. Es gäbe noch ettliche Punkte aufzuzählen die einen Normalauslauf behindern.
Und jetzt erst bin ich beim Verschieber, der für den nächsten Tag die Wagenzusammenstellung durchführt bzw. aufstellt. Und von einem Schadhaftwerden während des Betriebes hab' ich auch noch nicht geschrieben. Das da am Ende des Tages nicht mehr alles ganz so lauft wie es eigentlich sollte, also, für mich ist's klar.
Bei all dem nützt das beste Computerprogramm nichts, da von der Unternehmenseite her absolut nur der Wille besteht, den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Und wie der geht, wissen war ja alle.