Autor Thema: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht  (Gelesen 9294 mal)

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13er

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[PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« am: 08. Dezember 2011, 19:08:53 »
Zitat
Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
Blog | Bianca Blei, 06. Dezember 2011 06:15

Vor 43 Jahren wurde Franz Kaida zufällig entdeckt und macht bis heute die Ansagen der Wiener Linien

Hätte ich nicht gewusst, dass ich mit der Stimme der Wiener Linien telefoniere, wäre es mir wahrscheinlich nicht aufgefallen. Dabei spricht Franz Kaida täglich mehrmals mit mir - bei jeder einzelnen Station, die ich mit einem öffentlichen Verkehrsmittel in der Hauptstadt passiere. Seit 43 Jahren zeichnet der pensionierte Wiener Linien-Mitarbeiter für die Ansagen in den Öffis und den Stationen verantwortlich - und wurde nur durch einen Zufall entdeckt.

Als vor 47 Jahren die erste Straßenbahn in Wien ohne Schaffner geführt wurde, musste auch über die Notwendigkeit von Durchsagen in den Straßenbahnen nachgedacht werden. Doch mit der Suche nach der Stimme der Wiener Verkehrsbetriebe wurde erst nach vier Jahren begonnen. Allerdings gestaltete sich dies äußerst schwierig: Entweder waren die Stimmen zu hoch, zu tief oder irgendetwas Anderes passte nicht.

Einmal pro Woche im Studio

"Ich organisierte damals die Ausstellung '100 Jahre Tramway' im Technischen Museum mit", erinnert sich Kaida zurück. Ohne sein Wissen habe jemand ein Tonband, das er für die Schau aufgenommen hatte, der Jury zugespielt. Die Juroren waren sich einig: Das ist die perfekte Stimme. "Erst dann sind sie draufgekommen, dass ich sowieso bei den Wiener Linien arbeite", sagt Kaida. Deshalb erhielt er auch keine finanzielle Entschädigung für seinen Nebenjob - erst mit seiner Pensionierung vor sechs Jahren bekam er ein separates Honorar.

Zu Beginn wäre der Sprechjob noch eine "langsame Einführung" gewesen. Immerhin dauerte es bis 1996, bis alle Straßenbahnlinien schaffnerlos unterwegs waren. Die ersten 10 bis 15 Jahre sei Kaida jede Woche etwa drei bis vier Stunden im Studio gestanden. Am Anfang habe er nur die Namen der Stationen einsprechen müssen. "Dann bemerkte man aber, dass Fahrgäste, die auf der Suche nach einer bestimmten Haltestelle waren immer nur ...straße verstanden", erzählt der ehemalige Sicherheitsbeauftragte Kaida.

Damit wurde die erste Neuerung bei den Ansagen eingeführt: der Gong. In weiterer Folge musste Kaida aber auch die Umsteigmöglichkeiten und Schwerpunkte, wie Museen oder Krankenhäuser, einsprechen: "Damals gab es noch keine digitale Technik. Da musste das komplette Tonband neu aufgenommen werden."

Probleme mit Ungarisch

Mit den Wiener Straßennamen habe er nie Probleme gehabt. Nur einmal hätte es Schwierigkeiten gegeben - als Wien gemeinsam mit Budapest im Jahr 1995 die Weltausstellung austragen wollte. Damals fuhren in der ungarischen Hauptstadt Busse der Wiener Linien, die auch mit den originalen Ansagen "ausgestattet" wurden. "Ohne die Hilfe eines ungarisch sprechenden Kollegen hätte in Budapest wahrscheinlich niemand gewusst, was ich sage", erinnert sich Kaida und lacht.

Obwohl es nun auch eine weibliche Stimme der Wiener Linien gibt, die für Fahrgastinformationen zuständig ist, muss Kaida immer noch regelmäßig vors Mikrofon: "Erst vor einer Woche war ich wieder im Studio." Und natürlich nach dem Ausbau der Linien U1 und U2. Außerdem käme es immer noch vor, dass man ihn anhand seiner Stimme erkennt und auch "für die Geburtstagsfeier der Oma engagieren möchte". (Bianca Blei, derStandard.at, 6.12.2011)

Aufruf: Haben Sie Wünsche oder Verbesserungsvorschläge an die Wiener Linien? Schicken Sie mir den ganzen Advent über Ihren Wunschzettel ans Öffi-Christkind. Ein Auszug aus den Einsendungen wird vor Weihnachten veröffentlicht und an die Wiener Linien weitergeleitet. Eine offizielle Antwort auf die Wünsche wird es im neuen Jahr geben.

Quelle: http://derstandard.at/1322872963348/Bleifrei-Der-Verkehrsblog-Die-Stimme-die-zu-Wiens-Fahrgaesten-spricht
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benkda01

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #1 am: 08. Dezember 2011, 20:58:32 »
Weiß irgendjemand eine Quelle zu den im Text erwähnten ungarischen Ansagen? :o

Wattman

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #2 am: 09. Dezember 2011, 06:37:45 »
Leider nein, ich las das jetzt auch zum ersten Mal.

Man kann ja verschiedener Meinung sein; vielleicht gefällt Kaidas Stimme den Damen mehr. Ich fand und finde seine Ansagen immer grauslich, irgendwie wie eine Computerstimme lange vor dem Digitalzeitalter.

pronay

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #3 am: 09. Dezember 2011, 10:26:08 »
Mir gefällt die Stimme gut; das einzige, was mich an Herrn Kaidas Ansagen stört, ist,
dass er "Straße" so ausspricht, als würde es "Strasse" geschrieben. Ein kurzes A ist
dort schlicht falsch.

moszkva tér

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #4 am: 09. Dezember 2011, 10:33:01 »
Der regelmäßige Kaida-Bericht...
Ich mag die Stimme ja, weil sie "schon immer" da war, mich also schon mein ganzes Leben begleitet - wie die E1 z.B.

Aber warum man sie tontechnisch nicht besser aufbereitet? Die Ansagen sind oft abgehackt und katastrophal anzuhören: "Umsteig zu den Linien dreitz aaah und viertz aaa". Man sollte ihn einmal vernünftig digitalisieren, damit man auch in Zukunft vernünftige Ansagen generieren kann - z.B. auch spontan bei Störungen. Rein demographisch betrachtet hat auch Hr. Kaida ein Ablaufdatum, so traurig das ist!

W_E_St

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #5 am: 09. Dezember 2011, 14:51:31 »
Der regelmäßige Kaida-Bericht...
Ich mag die Stimme ja, weil sie "schon immer" da war, mich also schon mein ganzes Leben begleitet - wie die E1 z.B.

Aber warum man sie tontechnisch nicht besser aufbereitet? Die Ansagen sind oft abgehackt und katastrophal anzuhören: "Umsteig zu den Linien dreitz aaah und viertz aaa". Man sollte ihn einmal vernünftig digitalisieren, damit man auch in Zukunft vernünftige Ansagen generieren kann - z.B. auch spontan bei Störungen. Rein demographisch betrachtet hat auch Hr. Kaida ein Ablaufdatum, so traurig das ist!
Äh, es gibt doch längst bessere Ansagen... nur einige(?) Bahnhöfe haben sich strikt geweigert umzusteigen! Sicher bin ich mir, dass es diese Monster-Ansagen noch in RDH gibt.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

ULF

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #6 am: 09. Dezember 2011, 15:34:10 »
Äh, es gibt doch längst bessere Ansagen... nur einige(?) Bahnhöfe haben sich strikt geweigert umzusteigen!
Nur damit ich das richtig verstanden habe: Es weigern sich Mitarbeiter von Bahnhöfen Arbeit zu tun, für die sie angestellt wurden? Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?

hema

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #7 am: 09. Dezember 2011, 15:42:35 »
Kann eh nicht so sein, es gibt eine ganze Serie von verschieden bespielten Speicherkarten und es wird genau vorgegeben, in welchen Wagen die jeweilige reingehört.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

benkda01

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #8 am: 09. Dezember 2011, 16:02:06 »
In FAV gibt es auch noch die alten Schnippel-Ansagen (z.B. am 6er und 18er: "Umsteigen zur Linie Neunundfünfz-AAA." ;D).

hema

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #9 am: 09. Dezember 2011, 16:31:48 »
Die Ansagen sind immer gesampelt, nur halt dilettantisch gemacht. Bemerkt man leicht an später eingefügten Teilen, wo die Lautstärke ganz anders ist ("Medizinische Universität Wien").
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

benkda01

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #10 am: 09. Dezember 2011, 16:44:21 »
 >:(
Die Ansagen sind immer gesampelt, nur halt dilettantisch gemacht. Bemerkt man leicht an später eingefügten Teilen, wo die Lautstärke ganz anders ist ("Medizinische Universität Wien").
Ja ja, aber es gibt ja zwei Varianten davon. ;)

Ach ja, noch etwas: Ich finde es ja schon ärgerlich, wenn Kaida "siebenunddreißich" sagt, aber wenn er dann auch noch die beiden Aussprachen (von denen eine schlichtweg falsch ist) mischt, wie beim Schottentor zumindest im 1er, ist es am Schlimmsten. >:(

13er

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #11 am: 09. Dezember 2011, 17:08:44 »
Ach ja, noch etwas: Ich finde es ja schon ärgerlich, wenn Kaida "siebenunddreißich" sagt, aber wenn er dann auch noch die beiden Aussprachen (von denen eine schlichtweg falsch ist) mischt, wie beim Schottentor zumindest im 1er, ist es am Schlimmsten. >:(
Würdest du "siebenunddreißig" notwendicher brauchen? :D
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darkweasel

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #12 am: 09. Dezember 2011, 18:21:53 »

Ach ja, noch etwas: Ich finde es ja schon ärgerlich, wenn Kaida "siebenunddreißich" sagt, aber wenn er dann auch noch die beiden Aussprachen (von denen eine schlichtweg falsch ist) mischt, wie beim Schottentor zumindest im 1er, ist es am Schlimmsten. >:(
Der 37er-Ansagebaustein endet auf -ich, der vom 38er auf -ik.

Und keine der beiden Aussprachen ist falsch, eine ist nördlich, eine südlich!

hema

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #13 am: 09. Dezember 2011, 22:50:33 »

Der 37er-Ansagebaustein endet auf -ich, der vom 38er auf -ik.

Und keine der beiden Aussprachen ist falsch, eine ist nördlich, eine südlich!
Aber die fahren doch beide im Norden!  ???
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

darkweasel

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Re: [PM] Die Stimme, die zu Wiens Fahrgästen spricht
« Antwort #14 am: 09. Dezember 2011, 22:53:47 »

Der 37er-Ansagebaustein endet auf -ich, der vom 38er auf -ik.

Und keine der beiden Aussprachen ist falsch, eine ist nördlich, eine südlich!
Aber die fahren doch beide im Norden!  ???
Kommt auf die Fläche an, auf die du dich beziehst! ;)