Autor Thema: Hybridbusse  (Gelesen 11301 mal)

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217Essling

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Re: Hybridbusse
« Antwort #30 am: 30. April 2014, 15:53:52 »
15% Kraftstoff-Einsparung ist für diese Technik aber auch nicht viel, aber ja, der gute Wille zählt.

Wie euch vielleicht bekannt sein dürfte, haben die Wiener Linien im Zuge der Busausschreibung etwa 25 verschiedene Busse sowie die im Betrieb befindlichen Flüssiggasbusse von der Universität Graz ständigen Abgasmessungen auf mindestens 600 km Realverkehr mit mittlerer Beladung im Wiener Busnetz ausgesetzt. Sie hätten gerne noch mehr getestet, aber einige Hersteller waren dazu nicht bereit bzw. haben nicht alle Modelle zur Verfügung gestellt.

Das Ranking der Abgaswerte lautete (von Gut zu Schlecht):
  • E-Bus
  • Hybrid-Normalbus
  • Diesel-Normalbus
  • Diesel-Gelenkbus
  • Hybrid-Gelenkbus
  • Flüssiggasnormalbus
  • Flüssiggasgelenkbus

Wobei die vier mittleren Varianten "verdammt knapp" beieinander lagen. Erstaunlich war, dass die Hybridbusse als Gelenkbus sogar schlechter als die reine Dieselvariante abschnitten. Und der Flüssiggasbus mit mehr als 50 % mehr Schadstoffausstoß als die Euro-6-Dieselbusse überraschend schlecht war.

Die "Treibstoffersparnis von 15 %" dürfte also eher im Bereich der Werksangabe liegen als im Realbetrieb; da wird es noch deutlich weniger sein. Die Wiener Linien haben diese 10 Hybridbusse angeschafft, um Praxistests durchzuführen und die Entwicklung der Technik zu beobachten. Das langfristige Ziel ist, was aus technischen Gründen derzeit für größere Busse noch nicht in Frage kommt, möglichst das komplette Streckennetz mit E-Bussen zu betreiben.

Aber eine Presseaussendung, wie toll und umweltfreundlich die Hybridbusse nicht sind, kommt natürlich besser an...  >:D
Auch in den Presseaussendungen über die ULFe, die U-Bahn (T, U2 und V)wurde die Enerierückspeisung durch die energisparenden Motoren über den Klee gelobt.
Warum fahren diese Sparfahrzeuge nicht im Fahrgastverkehr, hat man zu viel Geld, welches durch die Rückspeisung gespart werden könnte?
Man hätte sich sicher die Tarifanpassung ersparen können, ach ja sparen, ist bei diesem Management ein Fremdwort. Sorry :bh:

13er

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Re: Hybridbusse
« Antwort #31 am: 30. April 2014, 22:05:51 »
Zumindest sehr leise sind die neuen Busse! Ich hatte heute die Gelegenheit, mir ein paar 48A anzuhören und das ist wirklich kein Vergleich mit den alten Flüssiggasbombern. Sollten solche Busse jemals auf den 13A kommen, werden viele Anrainer aufatmen! :up:

Ich habe immer wieder das Gefühl, dass in der Busabteilung Leute mit Köpfchen sitzen, die durchaus vernünftige und nachvollziehbare Entscheidungen treffen - ganz im Gegensatz zur Straßenbahnabteilung.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

95B

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Re: Hybridbusse
« Antwort #32 am: 30. April 2014, 22:21:49 »
Zumindest sehr leise sind die neuen Busse! Ich hatte heute die Gelegenheit, mir ein paar 48A anzuhören und das ist wirklich kein Vergleich mit den alten Flüssiggasbombern. Sollten solche Busse jemals auf den 13A kommen, werden viele Anrainer aufatmen! :up:

Das hätte ich dir schon seit Ewigkeiten sagen können. Ich wohne an einer Strecke, die von Privatbussen (Diesel) und WL-Bussen (Flüssiggas) bedient wird. Die Privatbusse hört man oft gar nicht; wenn ein WL-Bus vorbeidröhnt, kann man den Fernseher bei offenem Fenster gar nicht laut genug stellen, um trotzdem noch etwas zu verstehen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

W_E_St

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Re: Hybridbusse
« Antwort #33 am: 02. Mai 2014, 12:39:58 »
Ich bin sowieso der Meinung die WL sollten folgendes tun:
- überlastete Buslinien auf Tramway umstellen
- auf starken Buslinien Schnürl spannen und Gelenk-O-Bus fahren
- schwach ausgelastete Buslinien ausschreiben und den Betrieb extern vergeben
sprich den eigenen Verbrennungsmotorbusbetrieb komplett aufgeben. In der Nacht wird dann halt was neues gebraucht, z.B. ein ordentliches Nachtnetz mit Tram, O-Bus und Astax.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Hybridbusse
« Antwort #34 am: 02. Mai 2014, 13:09:04 »
Ich bin sowieso der Meinung die WL sollten folgendes tun:
- überlastete Buslinien auf Tramway umstellen
- auf starken Buslinien Schnürl spannen und Gelenk-O-Bus fahren
- schwach ausgelastete Buslinien ausschreiben und den Betrieb extern vergeben
sprich den eigenen Verbrennungsmotorbusbetrieb komplett aufgeben. In der Nacht wird dann halt was neues gebraucht, z.B. ein ordentliches Nachtnetz mit Tram, O-Bus und Astax.

Punkt 1
OK - Da stellt sich nur die Frage, wer bezahlt das Ganze und wer besänftigt die ganzen Bürgerinitiativen, da es zumindest während der Bauphase zu massiven Verkehrseinschränkungen kommt und danach womöglich etliche Parkplätze fehlen

Punkt 2
Was soll das bringen, außer das ich die Linie unflexibler mache, da diese dann im Störungsfall nicht auf parallel geführte Routen ausweichen kann, bzw auch einmal kurzfristig an unplanmäßigen Stellen NICHT kurzgeführt werden kann - Sehe ich persönlich als absoluten Nachteil und keinerlei Vorteil.

Punkt 3
Der Punkt ist mir nur insofern klar, da wir hier in einem Straßenbahnforum sind und es offensichtlich immer noch Menschen gibt, die meinen nur die Straßenbahn ist das wahre. Ansonsten halte ich persönlich von dem Ganzen noch weniger als von Punkt 2.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Hybridbusse
« Antwort #35 am: 02. Mai 2014, 13:16:11 »
Ich bin sowieso der Meinung die WL sollten folgendes tun:
- auf starken Buslinien Schnürl spannen und Gelenk-O-Bus fahren
Er hat Jehova gesagt! :o

Punkt 1
OK - Da stellt sich nur die Frage, wer bezahlt das Ganze und wer besänftigt die ganzen Bürgerinitiativen, da es zumindest während der Bauphase zu massiven Verkehrseinschränkungen kommt und danach womöglich etliche Parkplätze fehlen

Punkt 2
Was soll das bringen, außer das ich die Linie unflexibler mache, da diese dann im Störungsfall nicht auf parallel geführte Routen ausweichen kann
1. Und wer bezahlt die St. U-Bahn? :P Und wer besänftigt da die Bürger?
2. Wie oft wird davon tatsächlich gebrauch gemacht - insbesondere auf Gelenkbuslinien?
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

haidi

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Re: Hybridbusse
« Antwort #36 am: 02. Mai 2014, 13:28:45 »
Punkt 2
Was soll das bringen, außer das ich die Linie unflexibler mache, da diese dann im Störungsfall nicht auf parallel geführte Routen ausweichen kann, bzw auch einmal kurzfristig an unplanmäßigen Stellen NICHT kurzgeführt werden kann - Sehe ich persönlich als absoluten Nachteil und keinerlei Vorteil.
Wenn man mit der Zeit und der Technik geht, kann der Obus ein paar hundert Meter ohne Schnürl fahren.

Punkt 3
Der Punkt ist mir nur insofern klar, da wir hier in einem Straßenbahnforum sind und es offensichtlich immer noch Menschen gibt, die meinen nur die Straßenbahn ist das wahre. Ansonsten halte ich persönlich von dem Ganzen noch weniger als von Punkt 2.
Wenn man die Linien anders aufteilt, dann haben die Privaten nicht weniger zu fahren und die WL nur die stark frequentierten Buslinien. Damit ergeben sich dann für die WL Vorteile, unter anderem: Sie haben praktisch nur mehr eine Technik (Elektro) und sie ersparen sich auch die Vorratshaltung von Treibstoff.

Der Nachteil ist, sie müssen halt einmal Schnürln ziehen, aber das macht wesentlich weniger Anrainer-Belästigung als einen Ubahn oder STraßenbahn bauen
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Re: Hybridbusse
« Antwort #37 am: 02. Mai 2014, 15:21:36 »
Punkt 1
OK - Da stellt sich nur die Frage, wer bezahlt das Ganze und wer besänftigt die ganzen Bürgerinitiativen, da es zumindest während der Bauphase zu massiven Verkehrseinschränkungen kommt und danach womöglich etliche Parkplätze fehlen
Um so besser, wenn sich die Leute erst an die fehlenden Parkplätze gewöhnt haben, braucht man sie nachher gar nicht mehr wiederzuerrichten.

Zitat
Punkt 2
Was soll das bringen, außer das ich die Linie unflexibler mache, da diese dann im Störungsfall nicht auf parallel geführte Routen ausweichen kann, bzw auch einmal kurzfristig an unplanmäßigen Stellen NICHT kurzgeführt werden kann - Sehe ich persönlich als absoluten Nachteil und keinerlei Vorteil.

[ ] Ich habe schon einmal einen modernen O-Bus gesehen.
[x] Ich haben noch nie einen modernen O-Bus gesehen.


Zitat
Punkt 3
Der Punkt ist mir nur insofern klar, da wir hier in einem Straßenbahnforum sind und es offensichtlich immer noch Menschen gibt, die meinen nur die Straßenbahn ist das wahre. Ansonsten halte ich persönlich von dem Ganzen noch weniger als von Punkt 2.
Nachdem Dr. Richard & Co. das sichtlich sowieso besser und billiger machen eindeutig der richtige Weg, den Verbrennungsbusbetrieb komplett privat auszuschreiben. Bei den Fahrern vom Zuklin sollte man allerdings eine Psychotest verlangen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Edwin

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Re: Hybridbusse
« Antwort #38 am: 02. Mai 2014, 18:05:10 »
Sollten die WL nicht eher den Straßenbahnbetrieb aufgeben? So wie dieser jetzt betrieben wird scheinen sie ja viel zu blöd dafür zu sein ....

hema

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Re: Hybridbusse
« Antwort #39 am: 02. Mai 2014, 20:37:01 »
Sollten die WL nicht eher den Straßenbahnbetrieb aufgeben? So wie dieser jetzt betrieben wird scheinen sie ja viel zu blöd dafür zu sein ....
Das ist aber der einzige Betriebszweig, der Kohle bringt. Trotz der umständlichen und oft unfähigen Art der Betriebsführung und -abwicklung arbeitet die Straßenbahn verdammt nahe an der Grenze der Kostendeckung was Betriebskosten und Kosten für laufende Erhaltung betriftt. Leider wird das einerseits durch Buchhaltungs- und Statistiktricks versteckt und andererseits bleibt der Straßenbahn kein Geld, weil durch die gemeinsame Betriebsführung (Bim/Bus/U-Bahn) alles Richtung U-Bahn verschoben wird, um da noch Jahr um Jahr möglichst lange weiterwurschteln zu können!


Aber wurscht, man will das nicht wissen, also ist es nicht so!
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