Die Gitter sind meines Erachtens nach aus Eisen, die könnten zwar theoretisch vermessingt gewesen sein, ich würde aber eher annehmen sie waren von Anfang an lackiert.
Über die Stationen der Donaukanallinie gibt es zeitgenössische Aussagen, dass diese jeweils in einer eigenen Farbe (rot, gelb usw.) gehalten waren und es gab sogar irgendwo, möglicherweise auf der Fanpage, eine Auflistung welche Station welche Farbe hatte. Für die Gürtellinie ist mir leider nichts dergleichen bekannt, ebensowenig für die Wientallinie. Der einzige Hinweis ist ein Zitat von Otto Wagner, wonach die Metallteile der Station Karlsplatz "apfelgrün" zu lackieren waren. Dem von Tramway.at geposteten zeitgenössischen Farbbild von Hauptzollamt und den Spuren auf den Säulen in diversen anderen Stationen würde ich vermuten, dass dieses Apfelgrün dem heutigen gar nicht so unähnlich war. In Michelbeuern (beim ehemaligen Stellwerk) dürften die Fenster schon sehr lang nicht mehr neu lackiert worden sein und das ausgeblichene und vergilbte Resultat erinnert sehr stark an die Reste auf den Säulen.
Ich würde also davon ausgehen, dass in den Wiental- und Gürtelstationen die Fenster (im Bahnsteigbereich), die Säulen und die Bahnsteigdächer grün waren, alle Holztüren und -fenster dunkelbraun und die Wände weiß. Definitiv ein völlig anderer Eindruck als heute!
Zwischendurch gab es allerhand Farbexperimente, manche Eisenteile sind ja moosgrün lackiert, das ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht original. Hier im Forum hat auch vor einiger Zeit jemand berichtet, dass die Außenfassaden in den 60ern gelb mit braunen Türen und Fenstern waren. Bei der Volksoper habe ich zusätzlich auf den Türen in der Halle noch Spuren von sehr dunkel grauem Lack (anthrazit) gefunden, die dürften auch recht alt sein.