Ich halte die offiziellen Angaben zur Geschwindigkeit des Zuges (mit 45 km/h über die Weiche) für unglaubwürdig. Wenn der Zug wegen dieser Geschwindigkeit beim Überfahren der Weiche entgleist wäre, und dann aber noch knapp 30 Meter ohne viel Bremsvermögen über den Asphalt rumpelte, hätte er entweder die beiden Masten am Gehsteig problemlos umgelegt. Er wurde aber durch Hauswand und Mast gestoppt, was meiner Einschätzung nach bei der offiziell angegebenen Geschwindigkeit und der kurzen Strecke weitaus schwerer verletzte Insassen zur Folge hätte haben müssen. Auch der Fahrer wäre nicht mit leichten Verletzungen davon gekommen, weil er sich unter diesen Bedingungen sicher nicht am Fahrersessel hätte festhalten können, sondern eine unschöne Begegnung mit der Frontscheibe hätte haben müssen. Die Frontscheibe war aber unversehrt.
Nur weil der Fahrer keine Berührung mit der Frontscheibe hatte, kann man nicht sagen, wie schnell er dran war. Denn ich frage mich sowieso wie manche Fahrer eine Straßenbahn sicher bewegen, so wie am Fahrersitz liegen. Da kann es ohne weiters sein, dass der Fahrer dann im Fußraum gelandet ist und nicht an der Frontscheibe. Und bezüglich den Verletzungen der Fahrgäste kommt es auch immer darauf an, wie diese reagiert hatten, als sie merkten, das die Straßenbahn einen anderen, als vorgesehen Weg genommen hat. Dann kommt es auch darauf an, waren die Fahrgäste vorne oder hinten im Zug, sind sie in oder gegen die Fahrtrichtung gesessen. Das sind alles Faktoren, die wir nur vermuten können.
Es gibt immer wieder Unfälle, wo Personen unverletzt sind, obwohl man auf Grund der Beschädigung der Fahrzeuge auf Schwerverletzte schließen würde und umgekehrt.