Tramwayforum
Öffentlicher Verkehr national und international => Straßenbahn außerhalb Österreichs => Ungarn => Thema gestartet von: benkda01 am 25. August 2011, 20:02:57
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Nur ein kurzer Hinweis für Technikinteressierte: Von heute Mitternacht bis Sonntag 23:59 gibt es die Gelegenheit, in Budapest auf den Linien 4 und 6 (die nach Fahrgastzahlen ausgelastetste Straßenbahnstrecke der Welt) eine Kletterweiche in Aktion zu erleben.
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die nach Fahrgastzahlen ausgelastetste Straßenbahnstrecke der Welt
Hast du dazu auch konkrete Zahlen? Ein Vergleich mit so mancher Wiener U-Bahn-Linie wäre da vielleicht ganz interessant... (http://www.livemsntr.com/ifadeler/172953310097.gif)
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die nach Fahrgastzahlen ausgelastetste Straßenbahnstrecke der Welt
Hast du dazu auch konkrete Zahlen? Ein Vergleich mit so mancher Wiener U-Bahn-Linie wäre da vielleicht ganz interessant... (http://www.livemsntr.com/ifadeler/172953310097.gif)
Die Linien 4+6 haben zusammen im Jahr ca. 81,4 Mio. Fahrgäste (Stand: September 2007). Das sind bis zu 10.000 FG/h/Richtung oder 122.000 FG/Tag/Richtung. Oder anders gesagt: 23% des gesamten Straßenbahnverkehrs in Budapest :o
Edit: Interessant ist noch der Wageneinsatz von unter 40 Straßenbahnen.
Quelle: Siemens
Zum Vergleich: Unser 43er hat als stärkste Straßenbahnlinie 25 Mio., die U6 als vergleichbare U-Bahn-Linie 99 Mio. FG/Jahr (U2: 44 Mio.).
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Hast du dazu auch konkrete Zahlen?
Leider nicht, geschweige denn aktuelle – die BKV hat derzeit leider genügend andere Probleme ("hoffentlich fällt der Bus nicht gerade heute auseinander", "hoffentlich sind wir morgen noch zahlungsfähig"), als aktuelle Fahrgastzahlen zu veröffentlichen. ;D
@13er: Muahaha, danke! 8)
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Edit: Interessant ist noch der Wageneinsatz von unter 40 Straßenbahnen.
Dafür ist auch nahezu jeder 4er und 6er zu jeder Tages- und Nachtzeit brechend voll.
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Edit: Interessant ist noch der Wageneinsatz von unter 40 Straßenbahnen.
Dafür ist auch nahezu jeder 4er und 6er zu jeder Tages- und Nachtzeit brechend voll.
Ich war leider noch (immer) nicht in Budapest... gestattet mir die vielleicht naive Frage, aber da Budapest ja grundsätzlich ein U-Bahn-Netz hat, warum wurde diese Strecke nie auf U-Bahn umgebaut? Einfach historisches Glück?
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Ich war leider noch (immer) nicht in Budapest...
Schnellstens nachholen! ;) 8)
gestattet mir die vielleicht naive Frage, aber da Budapest ja grundsätzlich ein U-Bahn-Netz hat, warum wurde diese Strecke nie auf U-Bahn umgebaut? Einfach historisches Glück?
Wahrscheinlich, sicher aber (kombiniert mit) Geldmangel. Budapest ist so groß, daß man eben irgendwo mit dem U-Bahn-Netzaufbau beginnen wollte - die Relationen von M2 und M3 sind ja auch nicht besonders nachfrageschwach. Daß es mit dem U-Bahn-Bau in Budapest nur sehr schleppend weitergeht, beweisen nicht nur die langen Bauzeiten der existenten Linien (dazu ein recht kompetenter Wikipedia-Artikel (http://de.wikipedia.org/wiki/Metró_Budapest)), sondern auch das mittlerweile schon Ewigkeitsprojekt M4, wo mittlerweile meines Wissens nicht einmal mehr ein Eröffnungstermin feststeht...
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Die Linien 4+6 haben zusammen im Jahr ca. 81,4 Mio. Fahrgäste (Stand: September 2007). Das sind bis zu 10.000 FG/h/Richtung oder 122.000 FG/Tag/Richtung. Oder anders gesagt: 23% des gesamten Straßenbahnverkehrs in Budapest :o
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Zum Vergleich: Unser 43er hat als stärkste Straßenbahnlinie 25 Mio., die U6 als vergleichbare U-Bahn-Linie 99 Mio. FG/Jahr (U2: 44 Mio.).
Danke für die Zahlen! Übrigens, was die Vergleichbarkeit mit U-Bahn betrifft: Linien 4 und 6 sind deutlich kürzer als z.B. eine U6, die "nur" 20 % mehr Fahrgäste befördert.
Dafür ist auch nahezu jeder 4er und 6er zu jeder Tages- und Nachtzeit brechend voll.
... und sie fahren zur HVZ im 1,5-min-Intervall.
Die Haltestellenbereiche sind auch stets überfüllt. Wären keine Absperrgitter zur Straße hin, würde es ganz schön brenzlig werden. V.A. in den Haltestellen beim Westbahnhof (Nyugati palyaudvár), am Oktogon, beim Blahá Lujza tér und einigen anderen gehts ganz schön eng zu.
Der eingesetzte Combino Supra ist mit 53 m übrigens die längste Straßenbahn im Fahrgastbetrieb weltweit und wurde in Wien gebaut (http://en.wikipedia.org/wiki/Combino_Supra (http://en.wikipedia.org/wiki/Combino_Supra)). Soviel zu "nur Ulfe sichern unsere Arbeitsplätze". Das wäre eine U-Bahn-Alternative für einige Wiener Straßenbahnlinien (31, 43 z.B.), obwohl bei denen wahrscheinlich eine rigorose Bevorrangung, sodass die Intervalle auch zuverlässig eingehalten werden können, ausreichend wäre.
Fotos von den Linien 4 und 6 gibts auch in diesem Thread: http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=876.0 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=876.0)
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Fotos von den Linien 4 und 6 gibts auch in diesem Thread: http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=876.0 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=876.0)
und hier http://www.viennaslide.com/p/0730-hungary/Budapest/Combino.html (http://www.viennaslide.com/p/0730-hungary/Budapest/Combino.html)
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Ich war leider noch (immer) nicht in Budapest...
:o :o
gestattet mir die vielleicht naive Frage, aber da Budapest ja grundsätzlich ein U-Bahn-Netz hat, warum wurde diese Strecke nie auf U-Bahn umgebaut? Einfach historisches Glück?
Naja, vermutlich hängt es auch damit zusammen, dass die Form der Strecke (Hufeisen) nicht wirklich geeignet für eine U-Bahn ist. Darüber hinaus gibt es auf den beiden Linien meinem Empfinden nach sehr viele Kurzstreckenfahrgäste. Eine Straßenbahn ist dort (wie fast überall...) einfach praktischer als eine U-Bahn.
Die Haltestellenbereiche sind auch stets überfüllt. Wären keine Absperrgitter zur Straße hin, würde es ganz schön brenzlig werden.
Naja, bei den meisten Stationen braucht's das auch nicht, weil es dort Mittelbahnsteige gibt. ;)
V.A. in den Haltestellen beim Westbahnhof (Nyugati pályaudvar), am Oktogon, beim Blaha Lujza tér und einigen anderen gehts ganz schön eng zu.
Im Sommer ist die derzeit geschlossene Station Margit sziget aber auch nicht gerade unausgelastet, obendrein besitzt diese aufgrund Platzmangels (sie ist auf einer Brücke mit insgesamt vier MIV-Fahrspuren, einem Radweg und beidseitigen Gehsteigen) ziemlich schmale Bahnsteige.
Der eingesetzte Combino Supra ist mit 53 m
Naja, 53,99 m lassen sich eigentlich guten Gewissens auf 54 m runden. :D
Fotos von den Linien 4 und 6 gibts auch in diesem Thread: http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=876.0 (http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=876.0)
Hach, was ist der 4/6er ohne die ICs-Doppeltraktionen... :'( :'(
Um zum Threadtitel zurückzukehren, hier ein Video (nicht meins) von der angesprochenen Kletterweiche in Aktion:
Combino tram on temporary switch in Budapest (http://www.youtube.com/watch?v=eDcA23COiTQ#ws)
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Um zum Threadtitel zurückzukehren, hier ein Video (nicht meins) von der angesprochenen Kletterweiche in Aktion:
Combino tram on temporary switch in Budapest (http://www.youtube.com/watch?v=eDcA23COiTQ#ws)[/color]
Schön zu sehen, wie sich eine lange Straßenbahn dahinschlängelt, schade nur, dass es ein Combino ist. :-\
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Hach, was ist der 4/6er ohne die ICs-Doppeltraktionen... :'( :'(
Eine moderne, barrierefreie Straßenbahn? :lamp: :)
Die beiden Linien sind in der Tat ein Vorzeigekorridor, sogar in der Nacht. Da verkehrt zwar nur die Linie 6 im 15.-Minuten-Takt, ist aber (am Wochenende) ziemlich voll.
Schön zu sehen, wie sich eine lange Straßenbahn dahinschlängelt, schade nur, dass es ein Combino ist. :-\
Wobei der Budapester Combino mit dem Ur-Combino recht wenig gemeinsam hat. Die Konstruktion entspricht mehr den Adtranz-GTxN, welche z.B. in München oder Berlin unterwegs sind – also keine freischwebenden Module mehr, sondern jedes Modul hat ein Fahrwerk. Vereinfacht ausgedrückt sind das mehrere, durch Gelenke verbundene Zweiachser (bzw. eigentlich drei durch Doppelgelenke verbundene Doppelzweiachser). Die Laufeigenschaften (und der Lärmpegel) sind (besonders im Vergleich zu den Normal-Combinos) ziemlich gut, dafür ist die Raumaufteilung innen zum Kübeln, da unterbietet der Wurm sogar den ULF. ::)
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(bzw. eigentlich drei durch Doppelgelenke verbundene Doppelzweiachser).
Das sieht man bei Kurvenfahrten übrigens am Verhalten der Gelenke sehr schön. :)
[...], dafür ist die Raumaufteilung innen zum Kübeln, da unterbietet der Wurm sogar den ULF. ::)
So drastisch würd ich das nicht formulieren – wenn es um Sitzplätze geht, ist die Raumaufteilung (aufgrund der technischen Gegebenheiten) tatsächlich zum Kübeln, allerdings gibt es reichlich Stehplätze.
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[...], dafür ist die Raumaufteilung innen zum Kübeln, da unterbietet der Wurm sogar den ULF. ::)
So drastisch würd ich das nicht formulieren – wenn es um Sitzplätze geht, ist die Raumaufteilung (aufgrund der technischen Gegebenheiten) tatsächlich zum Kübeln, allerdings gibt es reichlich Stehplätze.
Es werden nicht nur die technischen Gegebenheiten sein, die BKV wird aufgrund der starken Frequentierung Fahrzeuge mit wenigen Sitzplätzen geordert haben. Allerdings dürfte da gerade die Kombination ungünstig sein: Wo normal Sitze wären ist zwar jetzt ein Mehrzweckbereich und ein ausreichendes Stehplatzangebot, dafür findet man die Sitze nur in Fahrgestellnähe – und diese sind allesamt schlecht angeordnet. In Almada dürfte das besser gelöst sein.
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Wobei der Budapester Combino mit dem Ur-Combino recht wenig gemeinsam hat. Die Konstruktion entspricht mehr den Adtranz-GTxN, welche z.B. in München oder Berlin unterwegs sind – also keine freischwebenden Module mehr, sondern jedes Modul hat ein Fahrwerk.
Mir geht es eigentlich mehr um das Aussehen. Mir gefällt der Combino einfach nicht. Die Fahreigenschaften sind wirklich nicht schlecht.
So drastisch würd ich das nicht formulieren – wenn es um Sitzplätze geht, ist die Raumaufteilung (aufgrund der technischen Gegebenheiten) tatsächlich zum Kübeln, allerdings gibt es reichlich Stehplätze.
Das sehe ich ähnlich. Aufgrund der hohen Fahrgastzahlen ist das aber durchaus nicht schlecht.