Die Geschichte mit dem 18er zum Stadion hat auch schon einen Bart. Klar, der 77A ist in der HVZ gut besucht,es gibt zur HVZ sogar Verstärkerkurse Schlachthausgasse - Stadion, aber eine Straßenbahn rechtfertigt das meiner Meinung nach nicht.
Ich würd's nicht so negativ sehen:
- In der HVZ ist er nicht gut besucht, sondern regelrecht überfüllt. Nochmal schlimmer ist die Situation an schönen Tagen in den Sommerferien, wenn das Intervall in der nachmittäglichen HVZ auf den Zubringerverkehr zum Stadionbad trifft. (Gut, letzteres könnte man auch lösen, indem die HVZ-Verstärker auch in den Sommerferien fahren.)
- Gerade in der HVZ ist der 77A extrem unzuverlässig - in Verbindung mit den überfüllten Bussen führt das m.E. dazu, dass so manche/r sich andere Verbindungen sucht, zumindest wenn der zeitliche Mehraufwand überschaubar ist. Ein 18er könnte hier (neben dem üblichen Schienenbonus) durchaus für eine Attraktivierung sorgen, zumal der dann auch nicht irgendwo im Wohngebiet versackt, sondern Richtung Hbf weiterfährt.
- In und an der Krieau wurde und wird viel gebaut (z.B. der neue Busbahnhof samt Hochhaus, ein Wohnturm und ein Hotel-/Büroturm), ebenso an der Donaumarina (was ja auch zum Einzugsgebiet gehört) und der Schlachthausgasse (Triiiple), was zu einer steigenden Nachfrage führen dürfte. Dazu kommt natürlich insgesamt auch die Stadtentwicklung entlang der U2 und südlichen U3 (am Gasometer werden auch gerade drei Hochhäuser gebaut...), die indirekt auch auf angrenzende Linien Auswirkungen haben (zumal beim 77A/18er, der ja über die unmittelbare lokale Erschließung hinaus eine Lücke im Netz schließt und eine übergeordnete Funktion hat).
Man müsste sich beim 18er allerdings etwas für Veranstaltungstage überlegen - also die Situationen, wenn bisher der 77A über die Tangente umgeleitet wird (vor Corona im Sommerhalbjahr etwa einmal pro 1-2 Wochen). Hier ist es etwas schade, dass es in Wien so gar keine Zweirichtungsfahrzeuge gibt - die pragmatischste Lösung wäre nämlich für solche Tage eine Endstelle auf der Praterseite der U-Bahn-Trasse, ggf. 100-200 m entfernt, so dass die Besucher/innenströme von der U-Bahn ins Stadion den Betrieb nicht stören. Die reguläre Endstelle sollte im Bereich des heutigen Busbahnhofs liegen.