Autor Thema: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus  (Gelesen 5252 mal)

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13er

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[PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« am: 18. September 2013, 15:16:57 »
Das ist doch mal eine positive Nachricht, endlich nicht mehr Verkehrsmittel isolationistisch zu sehen, sondern ergänzend:

Zitat
Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus

16. September 2013, 16:24

Anreiz für mehr Öffi-Bike-Kombinutzung im Rahmen der Mobilitätswoche präsentiert

Wien - Wien will die Menschen zur vermehrten gemeinsamen Nutzung von Rad und Öffis bewegen und startet deshalb anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche eine entsprechende Kampagne. Zu diesem Anlass kündigte der Fahrradbeauftragte Martin Blum den Ausbau von Abstellanlagen bei U-Bahn-Stationen an. 182 Bügel stehen demnach vor der Montage, weitere 162 sind in Planung.

Immer mehr Bundeshauptstädter würden ihre Wege in Kombination von Bike und Bus, Bim oder U-Bahn zurücklegen, hieß es. Die Auslastung der Radabstellanlagen an U-Bahn-Höfen steigen jährlich um 30 Prozent, wurde versichert. Schon in den vergangenen zweieinhalb Jahren seien deshalb knapp 600 Bügel dazugekommen.

"Ambitionen in diese Richtung"

Überdachte Radgaragen wie bei der Kennedybrücke (U4-Station Hietzing), die geringfügig kostenpflichtig, dafür aber nicht frei zugänglich sind, sollen mittelfristig ebenfalls ausgebaut werden. Konkrete Pläne gibt es zwar noch nicht, aber immerhin "Ambitionen in diese Richtung".

Im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche wird in diversen Städten umweltschonende Fortbewegung propagiert. In Wien beteiligt sich auch die Wirtschaftskammer. So bieten eine Reihe von Unternehmen Rabattaktionen für Räder oder Sportbekleidung an, E-Cars können getestet werden, kostenlose Fußscans vor dem Schuhkauf werden durchgeführt, Rikschas inklusive Fahrer stehen für Einkäufe auf der Mariahilfer Straße zur Verfügung. Dort werden außerdem die Tanzschulen Vorführungen abhalten und Passanten zum Mitmachen auffordern.

Im Resselpark gibt es außerdem eine Ausstellung von Oldtimern und modernen Fahrzeugen, die den Mobilitätswandel im Lauf der Jahrzehnte vor Augen führen sollen. Zum Abschluss der Aktionswoche steht am Sonntag der autofreie Tag auf dem Programm. Dafür wird der Ring gesperrt und zur Picknickzone samt Rollrasen erklärt. (APA, 16.9.2013)

Quelle: http://derstandard.at/1379290997931/Wien-baut-Radparkplaetze-bei-U-Bahn-Stationen-aus

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Laiseka

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #1 am: 18. September 2013, 15:23:12 »
Sehr gut sogar. Aufgefallen ist mir, dass an dieser Aktion aber offensichtlich nicht die Wiener Linien beteiligt sind. Entsprechende Publikationen (z.B. die Werbungen auf den Bussen der WiLi) enthalten z.B. kein Logo der WiLi.

Klingelfee

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #2 am: 18. September 2013, 16:54:44 »
Sehr gut sogar. Aufgefallen ist mir, dass an dieser Aktion aber offensichtlich nicht die Wiener Linien beteiligt sind. Entsprechende Publikationen (z.B. die Werbungen auf den Bussen der WiLi) enthalten z.B. kein Logo der WiLi.

Jetzt ernsthaft, wieso sollen sich die WL da beteiligen. Sie haben kaum Flächen wo sie Radständer aufstellen könnten. Die meisten Grundflächen liegen im Besitz der Stadt Wien. Das einzige, was die WL bei dem ganzen machen, sie fordern sehr wohl an Stellen, wo es viele wilde Radparker gibt Abstellmöglichkeiten. Aber aufstellen soll sie die Stadt Wien, dann belastet diese Aktion nicht das Budget der WL und man kann mehr in die Beschleunigung investieren.

Ausserdem sollte man doch der Gewista die Möglichkeit geben her Plakatflächen aufzustellen  >:D >:D >:D
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Laiseka

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #3 am: 18. September 2013, 17:04:33 »
Das stimmt schon, eine finanzielle Beteiligung macht nicht unbedingt Sinn. Wenn ich aber den ÖV insgesamt stärken will, dann muss ich gerade auch diese "Last Mile" berücksichtigen und entsprechend für Verbesserungen sorgen.

Linie 41

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #4 am: 18. September 2013, 17:11:31 »
Das stimmt schon, eine finanzielle Beteiligung macht nicht unbedingt Sinn. Wenn ich aber den ÖV insgesamt stärken will, dann muss ich gerade auch diese "Last Mile" berücksichtigen und entsprechend für Verbesserungen sorgen.
Wer sein Rad öffentlich länger abstellt (und nur unter der Bedinung benutzt man nachher die U-Bahn), ist meiner Meinung nach bescheuert (außer das Ding ist unter 100 Euro wert und 30 Jahre alt).
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #5 am: 18. September 2013, 17:13:34 »
Jetzt ernsthaft, wieso sollen sich die WL da beteiligen. Sie haben kaum Flächen wo sie Radständer aufstellen könnten. Die meisten Grundflächen liegen im Besitz der Stadt Wien. Das einzige, was die WL bei dem ganzen machen, sie fordern sehr wohl an Stellen, wo es viele wilde Radparker gibt Abstellmöglichkeiten. Aber aufstellen soll sie die Stadt Wien, dann belastet diese Aktion nicht das Budget der WL und man kann mehr in die Beschleunigung investieren.

Die Sache ist nur die, dass die WiLi die Errichtung von Radabstellanlagen in der Umgebung ihrer Stationen immer bekämpft haben, weil sie den Radverkehr als Konkurrenz sahen (!) - das habe ich jedenfalls anlässlich des 26er-Baus von einem Magisrats-Insider gehört.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #6 am: 18. September 2013, 17:15:19 »
Bei der Überfüllung, die auf manchen Linien herrscht, sollten sie sich freuen, wenn der Modal-Split-Anteil dieser "Konkurrenz" ein wenig höher wäre. ::)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #7 am: 18. September 2013, 17:29:54 »
Die Sache ist nur die, dass die WiLi die Errichtung von Radabstellanlagen in der Umgebung ihrer Stationen immer bekämpft haben, weil sie den Radverkehr als Konkurrenz sahen (!) - das habe ich jedenfalls anlässlich des 26er-Baus von einem Magisrats-Insider gehört.

Und was haben die davon, wenn man mit dem Bus oder der Straßenbahn zur U-Bahn fährt? Verkaufen die dann mehr Fahrscheine? :bh:

Klingelfee

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #8 am: 18. September 2013, 17:37:13 »
Die Sache ist nur die, dass die WiLi die Errichtung von Radabstellanlagen in der Umgebung ihrer Stationen immer bekämpft haben, weil sie den Radverkehr als Konkurrenz sahen (!) - das habe ich jedenfalls anlässlich des 26er-Baus von einem Magisrats-Insider gehört.

Und was haben die davon, wenn man mit dem Bus oder der Straßenbahn zur U-Bahn fährt? Verkaufen die dann mehr Fahrscheine? :bh:

Und das ist ein Schwachsinn, denn die WL kämpfen sehr wohl im eigenen Interesse, dass Fahrradabstellmöglichkeiten errichtet werden. Denn was wäre der Enderfolg, die Fahrräder werden irgendwo angehängt. Es ist nur immer wieder die Streitfrage, aus welchen Steuertopf wird das finanziert. Der Bezirk sagt, wenn die WL Abstellanlagen wollen, dann sollen die Zahlen und die WL machen es umgekehrt. Aber es ist doch im Sinne der Verkehrsicherheit, wenn man Abstellanlagen errichtet. Die WL wehren sich oft nur gegen den Standort von diesen Bügel, da diese oft aufgestellt werden, wo es von der Sicherheit nicht wirklich sinnvoll ist.
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13er

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #9 am: 18. September 2013, 21:32:40 »
Und was haben die davon, wenn man mit dem Bus oder der Straßenbahn zur U-Bahn fährt? Verkaufen die dann mehr Fahrscheine? :bh:
Bei einem echten Privatunternehmen hättest du recht, die stünden tatsächlich aus diesem Grund in direkter Konkurrenz zu anderen Transportmöglichkeiten. Da die Wiener Linien aber zur Erfüllung ihres städtischen Monopols zum großen Teil durch Steuergelder gestützt werden, finde ich es gut, dass die Politik bei dieser Frage den rechten Weg weist. Finde ich bei jedem städtischen Unternehmen gut, wenn es aus Profitgier nicht ein reines Gegeneinander wird.

@Klingelfee: Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die WL aus eigenem Antrieb schon einmal irgendwo Verbesserungen für Radfahrer erreicht haben - außer es war gleichzeitig eine Verbesserung für den ÖV. Da hat man dann wahrscheinlich sogar eher noch nach einer Idee gesucht, wie man ausschließlich den ÖV bevorzugen kann ;)
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W_E_St

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #10 am: 19. September 2013, 00:55:06 »
Das stimmt schon, eine finanzielle Beteiligung macht nicht unbedingt Sinn. Wenn ich aber den ÖV insgesamt stärken will, dann muss ich gerade auch diese "Last Mile" berücksichtigen und entsprechend für Verbesserungen sorgen.
Wer sein Rad öffentlich länger abstellt (und nur unter der Bedinung benutzt man nachher die U-Bahn), ist meiner Meinung nach bescheuert (außer das Ding ist unter 100 Euro wert und 30 Jahre alt).
Meiner Meinung nach ist folgendes ausreichend:
- Neupreis des Rades nicht > 400 Euro (sehr grober Richtwert)
- Aussehen des Rades entspricht nicht dem üblichen Beuteschema (weder super-luxuriös noch völlig verranzt)
- das Rad steht nur tagsüber und folglich auch nie länger als einige Stunden am Stück
- das Rad ist nicht gerade an einem extremen Hotspot der Idiotie und Aggression abgestellt

Solche Räder sind es kaum wert gestohlen zu werden (1000-Euro-und-mehr-Mountainbikes sind da viel lohnender) aber auch nicht unbedingt Ziel von Vandalen, die aus Spaß Achter in die Felgen treten.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Klingelfee

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #11 am: 19. September 2013, 06:42:39 »
Und was haben die davon, wenn man mit dem Bus oder der Straßenbahn zur U-Bahn fährt? Verkaufen die dann mehr Fahrscheine? :bh:
Bei einem echten Privatunternehmen hättest du recht, die stünden tatsächlich aus diesem Grund in direkter Konkurrenz zu anderen Transportmöglichkeiten. Da die Wiener Linien aber zur Erfüllung ihres städtischen Monopols zum großen Teil durch Steuergelder gestützt werden, finde ich es gut, dass die Politik bei dieser Frage den rechten Weg weist. Finde ich bei jedem städtischen Unternehmen gut, wenn es aus Profitgier nicht ein reines Gegeneinander wird.

@Klingelfee: Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die WL aus eigenem Antrieb schon einmal irgendwo Verbesserungen für Radfahrer erreicht haben - außer es war gleichzeitig eine Verbesserung für den ÖV. Da hat man dann wahrscheinlich sogar eher noch nach einer Idee gesucht, wie man ausschließlich den ÖV bevorzugen kann ;)

Nachdem ich schon mehrmals beruflich Berichte über Situation von wilden Radabstellanlagen bei Haltestellen geschrieben hatte und DANN binnen kurzer Zeit Bügel für Fahrräder errichtet wurde, glaube ich schon, dass die WL diesbezüglich intervenieren.
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moszkva tér

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #12 am: 19. September 2013, 10:16:51 »
Es ist nur immer wieder die Streitfrage, aus welchen Steuertopf wird das finanziert. Der Bezirk sagt, wenn die WL Abstellanlagen wollen, dann sollen die Zahlen und die WL machen es umgekehrt.
Gerade die Finanzierung ist das geringste Problem. Die alten grünen Bügel haben als Vierergruppe einst 10.000 Schilling gekostet - sollen es heute mit Inflation 1000 Euro sein. Irgendeine Firma lässt sich sicher finden, die das sponsert, weil diese Bügel sind ja stets auch mit Werbefläche versehen.

Was ich nicht verstehe: Es gibt ja, gerade bei U-Bahn-Stationen - recht viel toten Raum, bzw. auch leerstehende Geschäftslokale in der Nähe der Stationen, die man als Abstellräume zwischennutzen könnte. Ich kenne genug Leute, die fürs sichere Unterstellen ihres teureren Fahrrades gerne einen Euro zahlen würden. Problem: Diese Abstellanlagen müssten aber 24 Stunden zugänglich sein, also bräuchte man entweder Personal oder ein aufwändiges automatisches System.

Allerdings ist die Kreativität von Geschäftsinhabern auch gefragt: Ein Freund von mir ist immer mit seinem 25.000-Schilling-Mountainbike auf die Uni gefahren, er hat mit einem kleinen Geschäft nebenan einen Deal ausgemacht, dass er sein Rad für 10 Schilling im viel zu großen Lager unterstellen kann. Ein super Geschäft, für beide Seiten. Wundert mich, dass nicht mehr Geschäftsinhaber so etwas aktiver bewerben.
Ich habe ein kleines Geschäft und im Lager - Hausnummer - Platz für 5 Fahrräder. 5 Euro à 20 Werktage sind 100 Euro zusätzliche Einnahmen im Monat; das kann für kleine Geschäfte schon den Unterschied machen zwischen zusperren und weiter machen.

haidi

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Re: [PM] Wien baut Radparkplätze bei U-Bahn-Stationen aus
« Antwort #13 am: 19. September 2013, 12:08:14 »
Das ist keine schlechte Idee, wenn man es schlau anstellt, könnte man da auch ein paar Förderungen lukrieren von Arbeitsamt, EU, Mobilitätsfond etc. Und einen mobilen Mechaniker, der bei Bedarf (und Kundenauftrag) während der Abstellzeit Reparaturen oder Service am Rad macht. Sozialverein gründen und los.

Hannes
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