Häuser "Zum Elefanten" gibt es entlang der Reisestrecke des Grautiers aus Italien, z.B. Wirtshäuser "zum Elefenaten Elefanten" in Salzburg und Lambach. Hier wurde das Tier auch gegen Entgelt gezeigt.
Das mit Salzburg dürfte nicht zutreffen, zumal der Elefant laut Wikipedia von Innsbruck aus über den Inn bis Passau transportiert wurde. Dokumentiert ist er dann wieder in Linz.
Ich habe mich wie erwähnt im Zusammenhang mit der Geschichte eines Hauses in der Rechten Wienzeile mit der Reiseroute des Elefanten befasst, wobei mich im besonderen der Einzug in Wien interessiert hat.
Belegt ist ja der Durchzug durch das Kärntnertor. Nachdem er jedoch aus dem Westen kam, muss er also irgendwie dorthin gekommen sein. Naheliegend wäre der Straßenzug Linzerstrasse-Mariahilfer Straße, welcher im 16. Jahrhundert bereits vorhanden war.
Der weitere logische Einzug durch das Burgtor dürfte möglicherweise deshalb nicht gewählt worden sein, weil der Elefant dann direkt in der Hofburg angekommen wäre. Man brauchte aber einen Aufmarsch-Weg für den Triumphzug mit möglichst viel Publikum. Außerdem könnten neben Straßenbreite Torhöhen und Brücken auch eine Rolle gespielt haben. Nicht jeder Steg trägt einen Elefanten.
Die Wienstraße als bedeutender Verkehrsweg aus dem Westen könnte demnach eine mögliche Route gewesen sein. Den frühesten Nachweis zum Wirtshaus "zum schwarzen Elefanten" in der Wienstraße habe ich erst im 17. Jahrhundert gefunden, wobei sich meine Quellen jedoch auf die im Internet verfügbaren Häuserverzeichnisse beschränken. Der dortige Durchzug des Elefanten bleibt also eine Annahme.
BTW der Name (Rechte) Wienzeile als Nachfolger der Wienstraße geht auf einen Vorschlag von Otto Wagner zurück, also Ende 19. Jahrhundert.
Hausnamen allgemein dürften in Wien bis weit ins 19. Jahrhundert sehr verbreitet gewesen sein.
Auf dem Land gibt es in vielen Regionen noch immer Hausnamen. Die stehen zwar nirgendwo, aber die Bevölkerung weiß größtenteils noch Bescheid.
In Wien schwindet die Bedeutung der Hausnamen mit der Eingemeindung der Vorstädte (1850) und der dabei erfolgten Vereinheitlichung der Straßennamen. Bis dahin gab es in den Vorstädten zahlreiche Kirchen-, Berg-, Schul- und Brückengassen, vor allem aber noch keine fortlaufenden Hausnummern. Diese sollten sich nach mehreren Änderungen aber erst nach 1900 konsolidieren - weshalb angeblich "Hausnummer" in Wien gleichbedeutend mit einer zufällig gewählten Zahl sein soll.