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Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: tramway.at am 07. Juli 2017, 11:47:19

Titel: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 07. Juli 2017, 11:47:19
Erinnert man sich noch an die "Wasserwelt"? Diese postmoderne Brunnensammlung ist mit dem Bau der U3 und des Meiselmarktes entstanden. Mir haben nicht alle Brunnen gefallen, aber es war ein doch recht einzigartiger, gelungener Bereich, der Spaß gemacht hat. Das viele Wasser entsprach genau den Forderungen, die an die Stadt in Zeiten des Klimawandels gestellt werden. Nun wird das umgestaltet, und das Ergebnis ist, wie in Wien üblich, entsetzlich. In der "Wasserwelt" produziert der armseligste Brunnen der Stadt ein Rinnsal, und Kinder spielen ohne Sonnenschutz auf kargem Stein mit einer Handvoll kleiner Wasserdüsen.

Natürlich, die Anlage ist in die Jahre hekommen, aber eine Renovierung wäre 100mal besser gewesen als die Zerstörung.

Am Ende der Fotostrecke ein paar Vergleichsbilder von Anderswo.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 95B am 07. Juli 2017, 11:56:08
Drückt der Architekt mit den Quietschenten auf dem Rendering zwischen den Zeilen aus, was er von der Sache hält? :D
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Bus am 07. Juli 2017, 12:36:56
Ist doch eh schön, wäre was für die Sendung "9 Plätze, 9 Schätze"  >:D
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: moszkva tér am 07. Juli 2017, 12:51:04
Die Wasserwelt war natürlich auch eine schöne Hommage an den alten Wasserbehälter, der nun den Meiselmarkt beheimatet. Sozusagen eine Hommage an die Hochquellleitung. Nun gibt es keine thematische Klammer mehr.

Zitat
Kinder spielen ohne Sonnenschutz auf kargem Stein mit einer Handvoll kleiner Wasserdüsen.
Es ist in Wien leider üblich geworden, bei Neubauprojekten weitgehend auf natürliche Vegetation zu verzichten. In den öffentlich zugänglichen Erholungsräumen vieler Neubauprojekte hat man einen Spielplatz - das heißt Spielplatz ist eigentlich übertrieben, es handelt sich zumeist nur um ein kombiniertes Spielgerät als Klettergerüst, Schaukel und Rutsche - auf diesen Gummihartplatz gestellt, wie man ihn von Sportplätzen kennt. Der ist leichter zu reinigen und zu pflegen als echtes Gras, dafür wird er grün eingefärbt. Garniert wird das ganze noch mit einigen Dutzend Verbotsschildern, bezüglich Fußball, Fahrrad, Roller, Skateboard, Rollschuhe, Herumsitzen, Essen, Trinken, Lärm am Wochenende und am Abend usw. Sehr sehr unsympathisch, das Ganze.  :ugvm:

Beispiel: Siehe die Neubausiedlung im 2. Bezirk zwischen Rembrandtstraße, Oberer Donaustraße und Oberer Augartenstraße. Hab jetzt leider kein Foto dazu.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Tramwayhüttl am 07. Juli 2017, 13:20:08
Kapiert man in Wien nicht dass dieser Betonbrutalismus am schnellsten von allen "Gestaltungsmöglichkeiten" absandelt? Siehe Christian-Broda-Platz. Dort hätte ein Park hingehört, da es im 6. sowieso kaum Grünflächen gibt. Und ein Wachzimmer daneben am besten auch gleich.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 07. Juli 2017, 13:48:56
Als jemand, der viel in Europas Städten unterwegs ist und überall die wunderbar aufregenden Plätze bewundert, die sich zu echte städtischen Wohnzimmern entwickeln, macht mich sowas schlicht wütend. Diese Gleichgültigkeit der fantasielosen MAs, die Unzufriedenheit, die aus dieser Lieblosigkeit erwächst (auch wenn die Menschen es mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht benennen können) - und das überall in der Stadt, bei JEDEM Neubauprojekt. Zum Kotzen.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Bus am 07. Juli 2017, 13:57:26
Tragisch ist eher, dass sich das Betonklumpert enorm aufheizt. Und das macht Wien immer heißer.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Klingelfee am 07. Juli 2017, 14:01:42
Als jemand, der viel in Europas Städten unterwegs ist und überall die wunderbar aufregenden Plätze bewundert, die sich zu echte städtischen Wohnzimmern entwickeln, macht mich sowas schlicht wütend. Diese Gleichgültigkeit der fantasielosen MAs, die Unzufriedenheit, die aus dieser Lieblosigkeit erwächst (auch wenn die Menschen es mangels Vergleichsmöglichkeiten nicht benennen können) - und das überall in der Stadt, bei JEDEM Neubauprojekt. Zum Kotzen.

Ich würde da nicht nur die Stadtverwaltung und Stadtplaner, sondern auch die Künstler, die solche Projekte einreichen.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: öffi-dude am 07. Juli 2017, 14:04:02
Schenkst uns ein Verb?
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: fastpage am 07. Juli 2017, 14:05:08
Ich habe letztens im Kongressbad den Spielplatz bewundert. Ganztägig in der Sonne und Kinder können dort nicht spielen ohne sich Verbrennungen an den Füssen zuzuziehen da der Gummifußboden sich so aufheizt.
Jetzt hat man hilflos paar Bleche am Klettergerüst montiert um zumindest paar Stellen mit Schatten zu versehen neben der Weisung an die Bademeister, den Boden regelmäßig mit Wasser abzukühlen.
Einen großen, schattenspendenden Baum hinzupflanzen kostet offensichtlich. :fp: :fp:

Von daher wundert mich diese Umgestaltung absolut nicht, manchmal gewinne ich den Eindruck: Ein Magistrat wischt dem anderen eins aus auf Kosten der Allgemeinheit.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: oldtimer am 07. Juli 2017, 14:20:20
In Nizza gibt es inmitten der Stadt den Miroir d'eau (https://www.google.at/maps?q=Nizza+Miroir+d%27eau&biw=1920&bih=1006&dpr=1&um=1&ie=UTF-8&sa=X&ved=0ahUKEwjfmI_Wk_fUAhVJWBQKHYX_BpgQ_AUICygC), einen knapp 3000m2 großen Wasserspielplatz für Kinder und Junggebliebene.

Wie man auf den Fotos sieht, wird soetwas allerdings nicht von der Bevölkerung angenommen und daher besteht überhaupt keine Notwendigkeit soetwas auch in Zukunft einzuplanen oder gar zu modernisieren.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: haidi am 07. Juli 2017, 14:54:38
Ich würde da nicht nur die Stadtverwaltung und Stadtplaner, sondern auch die Künstler, die solche Projekte einreichen.
Schenkst uns ein Verb?
Kann er nicht - sonst sitzt er wegen gefährlicher Drohung
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Tramwaycafe am 10. Juli 2017, 21:33:34
Wie man auf den Fotos sieht, wird soetwas allerdings nicht von der Bevölkerung angenommen und daher besteht überhaupt keine Notwendigkeit soetwas auch in Zukunft einzuplanen oder gar zu modernisieren.
Auch in Budapest, wo man ansonsten das Thema Parlament sehr ernst nimmt, kommt derlei ganz ganz schlecht an, wie diese Aufnahme vor ebendiesem zeigt…
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 4463 am 11. Juli 2017, 01:06:01
In der "Wasserwelt" produziert der armseligste Brunnen der Stadt ein Rinnsal, und Kinder spielen ohne Sonnenschutz auf kargem Stein mit einer Handvoll kleiner Wasserdüsen.
Das "Rinnsal" schaut eher aus, als ob unter der Bank, wo es hervortritt, ein Rohr undicht wäre. ::)

Am Ende der Fotostrecke ein paar Vergleichsbilder von Anderswo.
Was steht beim Parc Citroën auf dem Schild unter: "ACCES AUX JETS D'EAU INTERDIT"? ???

Mein Beispiel kommt aus Genf: Vor dem "Palais des Nations" (die "UNO-City" von Genf) gibt es einen Platz, der quasi im Zentrum des UNO-Viertels liegt, auch hier gibt es Wasserspiele, die an heißen Sommertagen begehrt sind (obwohl der Genfersee keine 10 Minuten zu Fuß entfernt ist). Die Fotos stammen aus den Jahren 2008 und 2013. Das vierte Bild zeigt einen Zug der historischen CGTE neben einem Tourenzug der Linie 15, besagter Platz befindet sich links hinter der grauen Metallhütte.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 13er am 11. Juli 2017, 09:52:50
In der "Wasserwelt" produziert der armseligste Brunnen der Stadt ein Rinnsal, und Kinder spielen ohne Sonnenschutz auf kargem Stein mit einer Handvoll kleiner Wasserdüsen.
Das "Rinnsal" schaut eher aus, als ob unter der Bank, wo es hervortritt, ein Rohr undicht wäre. ::)
Oder grad vorher ein Sandhase drauf gesessen wäre.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 95B am 11. Juli 2017, 10:17:11
In der "Wasserwelt" produziert der armseligste Brunnen der Stadt ein Rinnsal, und Kinder spielen ohne Sonnenschutz auf kargem Stein mit einer Handvoll kleiner Wasserdüsen.
Das "Rinnsal" schaut eher aus, als ob unter der Bank, wo es hervortritt, ein Rohr undicht wäre. ::)
Oder grad vorher ein Sandhase drauf gesessen wäre.

Saads froh, doss do überhaupt a Wossa aussekummt!
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 11. Juli 2017, 21:52:16
Diese Miroirs d'Eau sind überall ein großer Renner, hier ein Bild von gestern aus Nantes:
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 95B am 11. Juli 2017, 22:03:28
Diese Miroirs d'Eau sind überall ein großer Renner, hier ein Bild von gestern aus Nantes:

Auch die, ähm, weniger opulente Version :D eines Wasserspiels am Wallensteinplatz erfreut sich beim Publikum trotz ihrer Minimalistik großer Beliebtheit.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Tramwayhüttl am 13. Juli 2017, 12:37:13
Eines der wenigen positiven Beispiele (auch wenn schon älter) ist für mich der Wallensteinplatz. Moderne Gestaltung, aber trotzdem "wohnlich". Die Folge: Der Platz wird von den Menschen angenommen, man geht gerne hin. Warum wohl? Weil er einfach angenehm ist. Große, alte Bäume spenden schatten, die "Wasserspiele" ein angenehmes Mikroklima. Für Kinder gibts das Wasser, die Straßen sind weit weg und relativ gut abgegrenzt. Eine lebendige Lokal- und Geschäftsszene am und um den Platz, viele Naturmaterialien, zeitloses Design und genug konsumfreie Sitzplätze machen das Ganze "wohnlich". Zu guter Letzt tragen natürlich auch die schön renovierten Gründerzeithäuser zur Atmosphäre bei. Nebeneffekt: Obwohl der Platz nicht grade im "besten" Viertel ist, gibt es dort weder Vandalismus, noch Schmierereien. Eben weil der Platz belebt ist und zum Verweilen einlädt.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Der Roman aus MeidL-Ing am 13. Juli 2017, 14:06:07
Ob die "Kein Trinkwasser"-Schilder wirklich notwendig sind, kann man auch hinterfragen; wer nuckelt schon Wasser vom Boden?
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 95B am 13. Juli 2017, 14:10:42
Ob die "Kein Trinkwasser"-Schilder wirklich notwendig sind, kann man auch hinterfragen; wer nuckelt schon Wasser vom Boden?

Genau so notwendig wie die Mind-the-gap-Hinweise bei Schnellbahn und U-Bahn ... die Bevölkerung wird halt für allgemein verblödet gehalten. Dann darf man sich allerdings auch nicht wundern, wenn sie sich dementsprechend aufführt.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Lerchenfelder am 13. Juli 2017, 18:44:30
Gelungene attraktive Freiraumgestaltung ist in Wien seit einigen Jahren leider absolute Mangelware...  :-\ Ich teile das Faible für alles, was aus Frankreich kommt zwar nicht zu 100% (ich bin etwa bei vielen der designmäßig so gelobten Straßenbahnen (etwa jene aus Straßburg) froh, solche Ungetümer nicht in Wien zu haben) aber was Grünraum und urbane Flächen betrifft, wird einem bei den Fotos schon bewusst, was die da bei uns für Mist produzieren... Ich sage nur Mariahilfer Straße...  :luck:
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Der Roman aus MeidL-Ing am 13. Juli 2017, 22:19:06
Gelungene attraktive Freiraumgestaltung ist in Wien seit einigen Jahren leider absolute Mangelware...

Hallo! -

Das heißt / impliziert, dass es einmal besser war? -

Wann genau bzw. kannst du konkrete Beispiele bringen?
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 60er am 14. Juli 2017, 09:03:51
Das heißt / impliziert, dass es einmal besser war? -

Wann genau bzw. kannst du konkrete Beispiele bringen?
Um 1900, als man noch nicht 80% der Verkehrsflächen dem MIV zur Verfügung stellen musste. ;)
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 14. Juli 2017, 09:34:32
nicht nur... in den 1980ern, 1990ern.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Z-TW am 14. Juli 2017, 09:43:18
Das heißt / impliziert, dass es einmal besser war? -

Wann genau bzw. kannst du konkrete Beispiele bringen?
Um 1900, als man noch nicht 80% der Verkehrsflächen dem MIV zur Verfügung stellen musste. ;)

Dem kann man nur zustimmen. Wenn man die alten Aufnahmen betrachtet - vor allem die Ringstraße betreffend - dann stellt man die absolut harmonische Gestaltung fest. Es gab  keine störenden Verkehrszeichen, Straßenmarkierungen, Ampeln etc. Derzeitige schön gestaltete Plätze - wie z.B. der schon erwähnte Wallensteinplatz - sind zu Oasen in einer dem zumeist dem IV geopferten Stadtlandschaft geworden.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Lerchenfelder am 14. Juli 2017, 09:52:33
Das heißt / impliziert, dass es einmal besser war? -

Wann genau bzw. kannst du konkrete Beispiele bringen?
Um 1900, als man noch nicht 80% der Verkehrsflächen dem MIV zur Verfügung stellen musste. ;)

Haha, darauf wollte ich jetzt nicht hinaus, stimmt aber trotzdem irgendwie...  :))

Naja ich finde einfach es einfach traurig, dass man aktuell überall mit dem Modewort "Begegnungszone" um sich wirft und dann aber ALLE Visualisierungen (und meistens dann leider auch die Umsetzung) gleich mutlos und monoton ausschauen! Soll heißen man rendert ein paar glänzende Bäume hinein - damit es irgendwie hübsch ausschaut - und nimmt IMMER immer die gleichen hässlichen Pflastersteine sowie irgendwelche Beton-Sitzelemente, ohne sich wirkliche echte Gedanken darüber zu machen, was gut ausschaut und praktisch ist...
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: moszkva tér am 14. Juli 2017, 10:04:45
..., ohne sich wirkliche echte Gedanken darüber zu machen, was gut ausschaut und praktisch ist...
Man macht sich auch keine Gedanken, von wem und wie der Freiraum genutzt werden wird / soll. Man knallt einfach mit dem Gießkannenprinzip - zumeist ohne Struktur - irgendwelche Stadtmöbel hin:
Sitzbänke, Trinkbrunnen, grindige Baumscheiben und Betonblumenbeete, ein bis zwei Kinderspielgeräte. Und wo noch Platz ist, kommen Litfasssäulen, Streugutbehälter, eine Müllsammelstelle und mehrere Elektrokasteln hin. Der Rest wird dann mit Schanigärten zugepflastert.

Man muss sich eigentlich nur anschauen, welche Plätze international und auch in Wien als "gelungen" bzw. angenehm betrachtet werden: Die, wo Platz ist. Wo es keine oder nur geringe Nutzungsvorgaben gibt. Eine solche legere Freiraumgestaltung hält man in Wien einfach nicht mehr aus, bei uns muss leider jeder Quadratmeter mit irgendwas zugestellt werden  :down:
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Anid am 14. Juli 2017, 10:28:36

Naja ich finde einfach es einfach traurig, dass man aktuell überall mit dem Modewort "Begegnungszone" um sich wirft und dann aber ALLE Visualisierungen (und meistens dann leider auch die Umsetzung) gleich mutlos und monoton ausschauen! Soll heißen man rendert ein paar glänzende Bäume hinein - damit es irgendwie hübsch ausschaut - und nimmt IMMER immer die gleichen hässlichen Pflastersteine sowie irgendwelche Beton-Sitzelemente, ohne sich wirkliche echte Gedanken darüber zu machen, was gut ausschaut und praktisch ist...

Wenn es denn wenigstens Pflastersteine wären! In der Wehrgasse hat man zum Beispiel nix anderes gemacht als eine mäandernde Fahrbahn auf gleichem Niveau wie das Trottoir gemacht, beides aus hübschem Beton. Folge ist natürlich dass viele Autos (nicht alle) weiterhin mit einem 50er da durch rasen. Würde man ein Radar dort aufstellen hätte man garantiert an die 50, 60 Strafen pro Tag.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 95B am 14. Juli 2017, 10:43:27
Wenn es denn wenigstens Pflastersteine wären!

Pflostastana woin s! Wos des wieda kost!

In der Wehrgasse hat man zum Beispiel nix anderes gemacht als eine mäandernde Fahrbahn auf gleichem Niveau wie das Trottoir gemacht, beides aus hübschem Beton.

Wie sang die Worried Men Skiffle Group vor Jahrzehnten, wenngleich in unterschiedlichem Kontext: I wüü, oba i trau mi ned – wer waaß, wia des daun weidageht!
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Lerchenfelder am 14. Juli 2017, 10:44:57
..., ohne sich wirkliche echte Gedanken darüber zu machen, was gut ausschaut und praktisch ist...
Man macht sich auch keine Gedanken, von wem und wie der Freiraum genutzt werden wird / soll. Man knallt einfach mit dem Gießkannenprinzip - zumeist ohne Struktur - irgendwelche Stadtmöbel hin:
Sitzbänke, Trinkbrunnen, grindige Baumscheiben und Betonblumenbeete, ein bis zwei Kinderspielgeräte. Und wo noch Platz ist, kommen Litfasssäulen, Streugutbehälter, eine Müllsammelstelle und mehrere Elektrokasteln hin. Der Rest wird dann mit Schanigärten zugepflastert.

Man muss sich eigentlich nur anschauen, welche Plätze international und auch in Wien als "gelungen" bzw. angenehm betrachtet werden: Die, wo Platz ist. Wo es keine oder nur geringe Nutzungsvorgaben gibt. Eine solche legere Freiraumgestaltung hält man in Wien einfach nicht mehr aus, bei uns muss leider jeder Quadratmeter mit irgendwas zugestellt werden  :down:

"Gießkannenprinzip" ist sowieso eines gutes Wort für das gesamte "Wiener System". Was man in NÖ auf schwarzer Seite für Sachen betreibt, bekommt man in Wien halt von roter Seite serviert. Speziell in Wien glaubt man ja, in vielen Bereichen noch in den 70ern zu sein... :fp:

Ich lerne in meinem Studium jedenfalls völlig andere Herangehensweisen und ich hoffe, dass es irgendwann in naher Zukunft eine Generation von Verkehrs-, Stadt-, und Freiraumplanern gibt, die wirklich wissen, was sie tun...
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: coolharry am 14. Juli 2017, 11:33:04
Das heißt / impliziert, dass es einmal besser war? -

Wann genau bzw. kannst du konkrete Beispiele bringen?
Um 1900, als man noch nicht 80% der Verkehrsflächen dem MIV zur Verfügung stellen musste. ;)

Dem kann man nur zustimmen. Wenn man die alten Aufnahmen betrachtet - vor allem die Ringstraße betreffend - dann stellt man die absolut harmonische Gestaltung fest. Es gab  keine störenden Verkehrszeichen, Straßenmarkierungen, Ampeln etc. Derzeitige schön gestaltete Plätze - wie z.B. der schon erwähnte Wallensteinplatz - sind zu Oasen in einer dem zumeist dem IV geopferten Stadtlandschaft geworden.

Der IV hat sich den Platz genommen der da war. Früher hat, Aufgrund des spärlich vorhandenen Verkehrs, sich jeder Platz auf der Straße nehmen können. Man hatte also einen Shared Space ohne es eigentlich gewollt zu haben. Dann kam die Massenmobilisierung, das muss jetzt nicht zwangsläufig mit einem eigenen Auto zu tun haben, wo dieses System der Gleichberechtigung im Straßenraum als störend oder behindernt angesehen wurde. Somit wurde es Gesetzlich anders geregelt. Heute versucht man diesen Zustand wieder herzustellen aber man wird es nicht überall hin bekommen und schon gar nicht so wie es um 1900 war.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: moszkva tér am 14. Juli 2017, 11:56:35
Heute versucht man diesen Zustand wieder herzustellen aber man wird es nicht überall hin bekommen und schon gar nicht so wie es um 1900 war.
Es ist auch fraglich, ob man wirklich wieder den Zustand von 1900 haben will. Damals haben sich die Menschen auch deswegen so viel im öffentlichen Raum aufgehalten, weil die Wohnungen komplett überbelegt waren. Was heute eine schöne, komfortable Singlewohnung ist, war damals das Zuhause von einer Großfamilie mit zwölf Leuten aus drei Generationen, dazu noch ein paar Bettgeher. Logisch, dass man da, wenn es nur irgendwie möglich war, nach draußen geflüchtet ist. Da gab es am Platz oder im Park viel mehr Privatsphäre als zu Hause.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 95B am 14. Juli 2017, 12:01:05
Da gab es am Platz oder im Park viel mehr Privatsphäre als zu Hause.

... und auch weniger Ungeziefer. Die damaligen hygienischen Verhältnisse in den meisten Arbeiterzinskasernen waren, gelinde gesagt, katastrophal.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: coolharry am 14. Juli 2017, 12:08:35
Heute versucht man diesen Zustand wieder herzustellen aber man wird es nicht überall hin bekommen und schon gar nicht so wie es um 1900 war.
Es ist auch fraglich, ob man wirklich wieder den Zustand von 1900 haben will. Damals haben sich die Menschen auch deswegen so viel im öffentlichen Raum aufgehalten, weil die Wohnungen komplett überbelegt waren. Was heute eine schöne, komfortable Singlewohnung ist, war damals das Zuhause von einer Großfamilie mit zwölf Leuten aus drei Generationen, dazu noch ein paar Bettgeher. Logisch, dass man da, wenn es nur irgendwie möglich war, nach draußen geflüchtet ist. Da gab es am Platz oder im Park viel mehr Privatsphäre als zu Hause.

Das sich diese Rahmenbedingungen ebenfalls deutlich geändert haben, hat natürlich auch seinen Einfluß. Auch die Tatsache, dass eigentlich jeder in der Stadt irgendeine Art von Bewegungshilfe sein eigen nennt. Vom Roller übern Segway und Fahrrad bis hin zum Auto. Um 1900 waren die Menschen froh sich pro Haushalt ein Fahrrad leisten zu können. Einige hatten nur einen Handkarren oder schlicht nur ihre Füße. Da dies den Großteil der Bevölkerung betroffen hat war die Mobilität der Masse äusserst eingeschränkt. Die Leute mussten ja in der nähe ihres Arbeitgebers wohnen, da sie sonst keine Arbeit gehabt hätten. Somit wurden, vorallem durch die finanzielle Not der Masse, viele Probleme, die wir heute haben, im Keim erstickt. Dafür hattens andere, meiner Meinung nach wesentlich größere. Ich sag nur Gesundheitsversorgung.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Katana am 14. Juli 2017, 17:44:03
Da gab es am Platz oder im Park viel mehr Privatsphäre als zu Hause.

... und auch weniger Ungeziefer. Die damaligen hygienischen Verhältnisse in den meisten Arbeiterzinskasernen waren, gelinde gesagt, katastrophal.
Ja ja, die berühmte "gute alte Zeit"  ;D
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: moszkva tér am 14. Juli 2017, 18:29:05
Da gab es am Platz oder im Park viel mehr Privatsphäre als zu Hause.

... und auch weniger Ungeziefer. Die damaligen hygienischen Verhältnisse in den meisten Arbeiterzinskasernen waren, gelinde gesagt, katastrophal.
Ja ja, die berühmte "gute alte Zeit"  ;D
Früher war halt alles besser, sogar die Zukunft.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: hema am 14. Juli 2017, 18:31:38
Es war nicht früher alles schlechter und es ist heute nicht alles besser. Anders halt!
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Z-TW am 14. Juli 2017, 19:49:11
Ich wollte mit meinem Posting eigentlich nur auf die damals herrschende Harmonie und Ästhetik in repräsentativen Stadträumen hinweisen. Und die hat natürlich nichts zu tun mit sozialen und hygienischen Missständen. Man vergleiche nur alte Fotos vom Süd- und Ostbahnhofgebäude und der Parkanlage davor mit dem Entree zum Hauptbahnhof!
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 14. Juli 2017, 22:28:33
Diese durchgängige Ästhetik hast du heute in vielen modernen Städten, auf vielen modernen Plätzen. Und man muss nichtmal Äpfel von 2017 mit Birnen aus 1900 vergleichen - wie erwähnt war Wien in den 1980ern äusserst gut unterwegs, manche sehr feine Plätze von damals existieren ja heute noch. Ich poste ansonsten eh dauernd Bilder von meinen Reisen, da sieht man, dass der Wiener Wildwuchs nicht sein muss.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Z-TW am 15. Juli 2017, 05:50:53
Diese durchgängige Ästhetik hast du heute in vielen modernen Städten, auf vielen modernen Plätzen. Und man muss nichtmal Äpfel von 2017 mit Birnen aus 1900 vergleichen

Es stimmt schon, dass es auch in Wien schöne Plätze gibt - vor allem dort, wo man endlich den IV beseitigt hat. Und dort, wo er notwendig ist, ist die Harmonie schlicht und einfach gestört. Dazu nur ein Beispiel: Wer hätte sich seinerzeit jemals eine Autobahn vor dem Palais Auersperg vorstellen können?
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: martin8721 am 16. Juli 2017, 09:44:49
wie erwähnt war Wien in den 1980ern äusserst gut unterwegs, manche sehr feine Plätze von damals existieren ja heute noch.

Welche Plätze wären das, die in den 1980ern gut gestaltet wurden?
Mir fällt da grad gar nichts ein...
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: coolharry am 16. Juli 2017, 09:58:28
wie erwähnt war Wien in den 1980ern äusserst gut unterwegs, manche sehr feine Plätze von damals existieren ja heute noch.

Welche Plätze wären das, die in den 1980ern gut gestaltet wurden?
Mir fällt da grad gar nichts ein...

Brigittaplatz. Meiner Meinung nach. Auch der Gaußplatz ist ein Kind der 80iger.Zwar erst in den 90igern gebaut aber schon vorher geplant. Weiters wurde in den 80igern noch Wert auf grundsätzlich schönere Straßen Gestaltung gelegt. Mit Bäumen und Pflasterung. Heute werden die Straßen so dermaßen lieblos gebaut das es zum davonlaufen ist.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: moszkva tér am 16. Juli 2017, 10:10:32
Ich finde, dass auch der Schwedenplatz ursprünglich nicht sooo schlecht war. Er ist halt heute in die Jahre gekommen und deswegen äußerst schäbig. Und natürlich ist er auch nicht mehr passend für die heutigen Bedürfnisse. Aber aus damaliger Sicht (späte 1970er-Jahre) war das schon eine recht gelungene Platzgestaltung.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 95B am 16. Juli 2017, 10:38:04
Ich finde, dass auch der Schwedenplatz ursprünglich nicht sooo schlecht war. Er ist halt heute in die Jahre gekommen und deswegen äußerst schäbig. Und natürlich ist er auch nicht mehr passend für die heutigen Bedürfnisse. Aber aus damaliger Sicht (späte 1970er-Jahre) war das schon eine recht gelungene Platzgestaltung.

Die Grünanlagen am Morzinplatz sind unbenutzbar, aber das war damals so in Ordnung, da dachte man nicht daran, dass Menschen einen Rasen betreten sollen/können/dürfen. Die Tankstelle ist ein Anachronismus und gehört weg.

Seit der Präsentation der Pläne vor einem Jahr hat man nichts mehr gehört. Ich frage mich daher, ob man den Umbau nicht heimlich, still und leise "vergessen" wird.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 16. Juli 2017, 10:53:48
Der Wallensteinplatz ist sehr gelungen, entstand in der Ära Görg. @ Schwedenplatz - es wär eh zu hoffen, das Siegerprojekt war nicht besonders und passt genau in den derzeitigen "Stil". Übrigen: In der Seestadt sind die Freiräume des ersten Bauteils durchaus gelungen; leider hat man einen Wettbewerb für den nächsten Bauteil gemacht, mit sehr guten Beiträgen, gewonnen hat ein ganz ödes Projekt mit vor allem Asphalt und faden kugelförmigen "Möbeln". War wahrscheinlich das in der Ausführung billigste. Man hat einfach keinen Geschmack in den relevanten Kreisen...: http://www.quer-magazin.at/home/19-2016/478
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: N1 am 16. Juli 2017, 12:00:35
Der Wallensteinplatz ist sehr gelungen, entstand in der Ära Görg.
Seiner Partei hat das Resultat seinerzeit – tatsächlich ausgeführt wurden die Plaungen ja erst 2003/04 – aber ganz und gar nicht zugesagt ("öde Steinfläche (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20041015_OTS0053/vp-tschirf-sp-stadtverwaltung-hat-bei-platzgestaltung-erneut-versagt)").
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 13er am 16. Juli 2017, 12:07:38
Der Wallensteinplatz ist sehr gelungen, entstand in der Ära Görg.
Seiner Partei hat das Resultat seinerzeit – tatsächlich ausgeführt wurden die Plaungen ja erst 2003/04 – aber ganz und gar nicht zugesagt ("öde Steinfläche (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20041015_OTS0053/vp-tschirf-sp-stadtverwaltung-hat-bei-platzgestaltung-erneut-versagt)").
Görg war ja in der Partei überhaupt eher unbeliebt. Aber das ist in der Wiener ÖVP ohnehin bei jedem Obmann so, dass der eher früher als später hinausgebissen wird.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Der Roman aus MeidL-Ing am 16. Juli 2017, 12:51:37
Ich wollte mit meinem Posting eigentlich nur auf die damals herrschende Harmonie und Ästhetik in repräsentativen Stadträumen hinweisen. Und die hat natürlich nichts zu tun mit sozialen und hygienischen Missständen. Man vergleiche nur alte Fotos vom Süd- und Ostbahnhofgebäude und der Parkanlage davor mit dem Entree zum Hauptbahnhof!

Das stimmt! Ich kenne da Fotos aus Slezak-Büchern ...
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: invisible am 16. Juli 2017, 15:40:56
gewonnen hat ein ganz ödes Projekt mit vor allem Asphalt und faden kugelförmigen "Möbeln". War wahrscheinlich das in der Ausführung billigste. Man hat einfach keinen Geschmack in den relevanten Kreisen...: http://www.quer-magazin.at/home/19-2016/478

Brr... Vor allem werden die Bäumchen erst in einigen Jahren eine brauchbare Größe erreicht haben - bis dahin wird das eine 40°-Wüste.

Dabei ließe sich das so einfach besser machen: Platten/Pflaster statt Asphalt und Brunnen/Wasserspiel in die Mitte - voilá, schon wären wir (fast) in Frankreich. Das kann doch nicht die Welt kosten.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: schaffnerlos am 16. Juli 2017, 16:02:00
Zu diesem Thema gibt es einen Artikel von Martina Salomon:

https://kurier.at/meinung/wo-ist-der-fonds-fuer-die-erhaltung-des-historischen-erbes/274.965.058

Wo ist der Fonds für die Erhaltung des historischen Erbes?
Martina Salomon
15.07.2017, 06:00

Stellen wir uns einmal vor, eine andere Koalition als Rot-Grün hätte Wiens Weltkulturerbe auf die "Rote Liste" gebracht. Hätte die intellektuelle Elite dieses Landes dann nicht noch lauter über Kulturlosigkeit und "neoliberalen Ausverkauf" der Stadt geschimpft? So aber geht man letztlich zur Tagesordnung über und hält den Weltkulturerbe-Status, der durch einen völkerrechtlichen Vertrag besiegelt ist, eigentlich eh irgendwie für überschätzt (während sich andere österreichische Regionen darum bewerben).

Eines stimmt: Wien ist und bleibt – dank seiner tollen historischen Bausubstanz – ein Magnet für Touristen. Doch es gibt immer mehr Reisende, die bewusst Städte und Regionen mit Weltkulturerbe-Status aufsuchen (wenn auch meist die unbekannteren). Sie betrachten es zu Recht als Gütesiegel für einen Ort, der seine Kultur achtet und Außerordentliches zu bieten hat.

Grenzenlose Bauwut

Und besteht nicht auch die Gefahr, dass man sich in Wien ohne Weltkulturerbe nichts mehr "pfeift" und der Bauwut keine Grenzen setzt? Im Grunde sind die Auflagen des UNESCO-Gremiums ohnehin nicht sehr streng. Eigentlich bräuchte man längst eine Initiative für die Schönheit der Städte: einen Fonds für Baukultur und Erhaltung des historischen Erbes. Er müsste gut dotiert sein, es gibt viel zu tun: Beschmierungen entfernen, verwaiste Standln wegräumen und für die benutzten eine einheitliche Form entwerfen, den Schilderwald entrümpeln, Plätze wieder für die Menschen gewinnen, Scheußlichkeiten rückbauen. Für die vielen, oft brutalen Dachaufbauten ist es ohnehin zu spät. Aber schon eine Verringerung des "Grind-Faktors" wäre ein Fortschritt.

Wir haben gelernt, Verschandelung zu ignorieren. Aber gehen Sie zum Beispiel einmal mit offenen Augen rund um die Wiener Oper: Sie finden dort Fresshüttel-Wucherung, stolpern über einen rosa Hasen, sinnlose Verkehrsschilder, ungestaltete Busparkplätze, verwahrloste öffentliche Flächen.

Leider ist auch die Neugestaltung aller Wiener Bahnhöfe architektonisch entgleist. Wien hat zu viel schlechte Bauträgerarchitektur, die nur dazu da ist, das Maximum an Kubatur herauszupressen. Auch der Plan am Heumarkt wird wohl in keine Architektur-Zeitschrift als Vorzeigeprojekt eingehen.

Gute Architektur gesucht

Wiens Markenzeichen in der Welt ist die Ringstraßenarchitektur, die alte Pracht des Habsburgerreichs. Natürlich muss sich eine Stadt dennoch architektonisch weiterentwickeln. Aber zumindest in der inneren City sollte das mit äußerster Behutsamkeit geschehen. Keine Frage: Der Gebäudekomplex rund um den Heumarkt bedarf einer Neuentwicklung und ist alles andere als schön. Aber warum hat man so einen heiklen Platz zu 100 Prozent einem Investor überlassen, dem man keinen Vorwurf machen kann, daraus Gewinn schlagen zu wollen? Und nur darum geht es beim umstrittenen Turm, nicht um eine "Leuchtturm-Architektur". Diese gibt es immerhin am WU-Campus und führt vor, wie man eine heruntergekommene Gegend aufwerten kann. Qualitätsvolles Bauen, Maßnahmen gegen Tendenzen zur Verslumung und Ghettoisierung, die Erhaltung von menschlichem Maß, Respekt vor dem kulturellen Erbe: Das wären Themen für einen Wahlkampf. Wer kümmert sich darum?

© kurier.at - Wien 2017
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Soundy am 16. Juli 2017, 20:08:02
Ein guter Artikel, dem man nur zustimmen kann.

Soundy
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 4463 am 17. Juli 2017, 23:52:03
Ein guter Artikel, dem man nur zustimmen kann.
Bis auf die Beschreibung der WU als "qualitätsvolles Bauen". Die Verantwortlichen dort haben Glück, dass sie noch keinen Prozess wegen fahrlässiger Tötung am Hals haben - die Verkleidung der Bibliothek ist nur zufällig außerhalb der Öffnungseiten heruntergefallen. Und dass auch ein zweites Gebäude bereits renoviert werden muss(te), ist auch kein Siegel für Qualität. ::)
Dass die schiefen Treppen im Bibliotheksgebäude weder bequem noch praktisch (Verschmutzung der schiefen Wände durch Schuhsohlen) sind, ist da noch fast harmlos. :P
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: martin8721 am 24. Juli 2017, 08:51:50
Weil's zum Thema passt:
Auf der Philadelphiabrücke wurde in den letzten Tagen ein mannshohes Geländer angebracht, was der Ästhetik natürlich ungemein zuträglich ist.  :-[
Ich persönlich finde ich es halt recht traurig, da ich schon als kleiner Junge gerne dort gestanden bin und die Züge beobachtet habe. Der weite Blick Richtung Matzleinsdorfer Platz wird einem jetzt durch ein Plastikglas verwehrt bzw. stark getrübt.  :-\
War sicher die Idee eines Sicherheitsfanatikers...
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: coolharry am 24. Juli 2017, 09:03:43
Weil's zum Thema passt:
Auf der Philadelphiabrücke wurde in den letzten Tagen ein mannshohes Geländer angebracht, was der Ästhetik natürlich ungemein zuträglich ist.  :-[
Ich persönlich finde ich es halt recht traurig, da ich schon als kleiner Junge gerne dort gestanden bin und die Züge beobachtet habe. Der weite Blick Richtung Matzleinsdorfer Platz wird einem jetzt durch ein Plastikglas verwehrt bzw. stark getrübt.  :-\
War sicher die Idee eines Sicherheitsfanatikers...

Die werden anscheinend nach und nach überall installiert. Beim Verschiebebahnhof sind die Dinger schon seit Jahren.
Was das bringen soll muss mir mal einer vorhupfen. Sinn seh ich darin keinen, ausser das man eben nicht mehr runter schauen kann.


Und wer ein paar Tiefpunkte der Stadtgestaltung der letzten Jahre ansehen will, muss nur mal mit offenen Augen durch den 22. Bezirk gehen. Genau genommen entlang der U2. Da Reihen sich Höhepunkte und Tiefpunkte kuschelig aneinander.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Ferry am 24. Juli 2017, 09:17:14
Weil's zum Thema passt:
Auf der Philadelphiabrücke wurde in den letzten Tagen ein mannshohes Geländer angebracht, was der Ästhetik natürlich ungemein zuträglich ist.  :-[
Ich persönlich finde ich es halt recht traurig, da ich schon als kleiner Junge gerne dort gestanden bin und die Züge beobachtet habe. Der weite Blick Richtung Matzleinsdorfer Platz wird einem jetzt durch ein Plastikglas verwehrt bzw. stark getrübt.  :-\
War sicher die Idee eines Sicherheitsfanatikers...

Die werden anscheinend nach und nach überall installiert. Beim Verschiebebahnhof sind die Dinger schon seit Jahren.
Was das bringen soll muss mir mal einer vorhupfen. Sinn seh ich darin keinen, ausser das man eben nicht mehr runter schauen kann.

Wobei man sicher auch Glas hätte nehmen können, das eine Durchsicht gestattet hätte.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Z-TW am 24. Juli 2017, 09:40:40
Ich glaube, dass es hier nicht nur um Sicherheit der Brückenbenützer geht, sondern auch um die Sicherheit des Verkehrs darunter, da es zumeist jugendliche Trotteln gibt, die irgendwas runterwerfen. Aus diesem Grund hat man ja auch im Türkenschanzpark um den Einschnitt der Vorortelinie hohe Zäune errichtet. 
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: haidi am 24. Juli 2017, 09:52:18
Dachte ich  mir auch. Jetzt müssen die die Steine über das Ding werfen und der Lokführer hat keinerlei Chancen, die Täter zu beschreiben.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 13er am 24. Juli 2017, 15:26:08
Wobei man sicher auch Glas hätte nehmen können, das eine Durchsicht gestattet hätte.
Das macht man normalerweise deswegen nicht, damit nicht zu viele Vögel als Kamikazeflieger verenden.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Linie 360 am 24. Juli 2017, 16:03:12
Diese Dinger werden als Schutz gegen das gegenseitige Blenden im Finstern montiert (ja, das ist ernsthaft der tatsächliche Grund)!
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 24. Juli 2017, 18:53:46
Warten wir es ab bis auch die Otto Wagner Sonnenrad-Geländer derart verunziert werden. Schlussendlich könnte ja ein Kind eine Extremität durchstecken wollen.  :fp:
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: moszkva tér am 24. Juli 2017, 20:02:54
Wobei man sicher auch Glas hätte nehmen können, das eine Durchsicht gestattet hätte.
Das macht man normalerweise deswegen nicht, damit nicht zu viele Vögel als Kamikazeflieger verenden.
Für diesen Zweck gibt es doch diese Raubvogelaufkleber  ???

Es ist aber finde ich bezeichnend, wie die ÖBB sich abschotten - dass man nur ja nichts sieht - während Flughäfen in Europa durchwegs den gegenteiligen Weg gehen mit Aussichtshügeln und mit größeren Maschen im Zaun, wo man ein Objektiv durchstecken kann. Kleinere Flughäfen mit starkem saisonalem Verkehr, wie zum Beispiel Salzburg, veröffentlichen auch online den Flugplan, wann die Charterbomber landen, damit die Spotter ihren Aufenthalt planen können.

Die Bahn hat scheinbar kein Interesse daran, diese Aussichtspunkte als eine sehr billige PR-Möglichkeit zu nutzen, das finde ich schade!
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Der Roman aus MeidL-Ing am 24. Juli 2017, 20:07:54
Diese Dinger werden als Schutz gegen das gegenseitige Blenden im Finstern montiert (ja, das ist ernsthaft der tatsächliche Grund)!

?? Wer blendet da wen?
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Linie 360 am 24. Juli 2017, 20:16:04
Laienhaft formuliert der Zug die Autofahrer bzw. umgekehrt, in Gebieten mit Straßenbeleuchtung kein Problem, aber nachdem das in ganz Österreich gemacht wird...
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: martin8721 am 24. Juli 2017, 20:36:39
Warten wir es ab bis auch die Otto Wagner Sonnenrad-Geländer derart verunziert werden. Schlussendlich könnte ja ein Kind eine Extremität durchstecken wollen.  :fp:

Gibt es doch eh schon! Bei den Schnellbahnstationen Oberdöbling, Penzing (und auch Hütteldorf?) wurden vor die Sonnenrad-Gitter noch Glas-Geländer davorgesetzt.   :P


Laienhaft formuliert der Zug die Autofahrer bzw. umgekehrt, in Gebieten mit Straßenbeleuchtung kein Problem, aber nachdem das in ganz Österreich gemacht wird...

Hochinteressant. Die Autos auf der Philadelphiabrücke und die Züge unter der Philadelphiabrücke stehen doch in einem 90-Grad Winkel zueinander. Wie sollen die sich blenden?  ???
Um die Autos in der Edelsinnstraße kann es ja wohl nicht gehen. Das wäre ja schon an der Grenze des Absurden.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: schaffnerlos am 24. Juli 2017, 21:20:13
Für diesen Zweck gibt es doch diese Raubvogelaufkleber  ???

Die helfen genau Null. Eine flächendeckende Struktur ist das wirksamste gegen Vogelschlag.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 24. Juli 2017, 21:26:58
Für diesen Zweck gibt es doch diese Raubvogelaufkleber  ???

Die helfen genau Null. Eine flächendeckende Struktur ist das wirksamste gegen Vogelschlag.

Warum nicht gleich den gesamtem Meidlinger-Einschnitt inklusive Brücken in Schallschutzwände einfassen? :o
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Soundy am 01. August 2017, 20:48:09
Erinnert man sich noch an die "Wasserwelt"?
...
Am Ende der Fotostrecke ein paar Vergleichsbilder von Anderswo.

Hier noch ein Bild aus Purkersdorf. Auch dort gibt es seit diesem Jahr eine "Miniatur"-Wasserwelt am Hauptplatz.

Soundy
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Petersil am 02. August 2017, 12:02:24
Der vom User tramway.at gezeigte Brunnen auf den Bildern 18 und 19 im ersten Beitrag dieses Threads ist mittlerweile außer Betrieb. Ob das eine vorübergehende Maßnahme oder ein Langzeitprovisorium ist, ist mir unklar.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 02. August 2017, 19:07:55
Der vom User tramway.at gezeigte Brunnen auf den Bildern 18 und 19 im ersten Beitrag dieses Threads ist mittlerweile außer Betrieb. Ob das eine vorübergehende Maßnahme oder ein Langzeitprovisorium ist, ist mir unklar.

War nur eine Frage der Zeit, bis wer ausrutscht oder sich aufregt. Vielleicht war den Verantwortlichen der Schas auch peinlich. Wenn ich wieder in Wien bin, werd ich mal versuchen, dem Unfug nachzugehen.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: hema am 02. August 2017, 19:52:50
Vermutlich müssen die halt Wasser sparen, in Rom sind die Brunnen ja auch schon längst trocken (war zumindest unlängst im Fernsehen so zu sehen).
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: moszkva tér am 02. August 2017, 20:53:20
Vermutlich müssen die halt Wasser sparen, in Rom sind die Brunnen ja auch schon längst trocken (war zumindest unlängst im Fernsehen so zu sehen).
Die Wiener Hochquellleitung transportiert an sich mehr als genug Wasser nach Wien. Und Wasser sparen ist angeblich auch nicht günstig, weil dann der ganze Sud und Grind in den Kanälen nicht abtransportiert werden kann; da versanden dann die Rohre viel schneller.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 21. August 2017, 12:30:11
Das selbe Büro, das für die Wasserwelt verantwortlich ist, macht anscheinend auch den Reumannplatz. Schaut aus wie ein Südtirolerplatz in groß. Selbstverständliche Zutaten: Einheitliche Oberfläche ohne jede Gliederung oder schöne Beläge, "auslichten" des Grünbestandes. Schaut diesmal sogar schon in der Visualisierung öde aus.

https://www.3zu0.com/studien/wettbewerb-buergerbeteiligungsverfahren-reumannplatz/
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 95B am 21. August 2017, 12:38:52
Das selbe Büro, das für die Wasserwelt verantwortlich ist, macht anscheinend auch den Reumannplatz. Schaut aus wie ein Südtirolerplatz in groß. Selbstverständliche Zutaten: Einheitliche Oberfläche ohne jede Gliederung oder schöne Beläge, "auslichten" des Grünbestandes. Schaut diesmal sogar schon in der Visualisierung öde aus.

https://www.3zu0.com/studien/wettbewerb-buergerbeteiligungsverfahren-reumannplatz/

Wenn man das mit dem Luftbild auf Google Maps vergleicht, erkennt man, dass es hier nur minimale Umbauten geben wird. Die Wegführung bleibt gleich, die zusätzlich eingezeichneten Bäume können, da unmittelbar im Straßenraum, nur kleine Krewegerln in winzigen Baumscheiben sein, die die Parkspuren unterteilen.

Ich will das Planungsbüro keineswegs in Schutz nehmen, aber vermutlich kann man mit dem zur Verfügung gestellten Budget gar nichts anderes machen als so eine absolute Billiglösung. Logischerweise geht man dann den Weg des geringsten Widerstands und sucht sich Materialien aus, mit denen man im Magistrat nirgends aneckt. Könnte ja immerhin sein, dass die hochwertigen Bodenbeläge nicht windkanalgetestet sind ... :blankd:
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 21. August 2017, 12:57:15
Ich will das Planungsbüro keineswegs in Schutz nehmen, aber vermutlich kann man mit dem zur Verfügung gestellten Budget gar nichts anderes machen als so eine absolute Billiglösung.

Naja - allein, wenn ich die Anordnung einer Bodenbrunnenanlage genau in der Hauptachse (Zugang) des Bades sehe, frag ich mich schon. Überall: ja bitte!, aber genau im direkten Zugang? Und warum nicht gleich bei der Gelegenheit die Stufen eliminieren? Und warum genau dort eine "Wiese", wo die hässlichen neuen Lüftungsanlagen stehen?
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 95B am 21. August 2017, 13:20:48
Naja - allein, wenn ich die Anordnung einer Bodenbrunnenanlage genau in der Hauptachse (Zugang) des Bades sehe, frag ich mich schon. Überall: ja bitte!, aber genau im direkten Zugang?

Magistrat: Geh, tats ma bitte an Brunnen aa no ins Konzept eine.
Planer: Wieso? Eigentlich passt des ned zu unsare Vuastö...
M: Na, geh bitte, tats ma an Brunnen eine. Mia ham do, ned woahr, oiso, mia ham do so a Firma vom Schwoga vo unsam Obtäulungsleiter, de mochn soichane Brunnen.
P: Owa mia haum des ois scho fertig und do passt nirgends mehr a Brunnen eine.
M: Naa, stöhts eich bitte ned au, do muass a Brunnen eine. Des is scho a ausgmochte Gsch..., oiso, das tut hausinteean soo gewüünscht werden tun, nichtwahr, bitteschön, jo?
P: Na guat, wo tamman hi? A schene Soch warat durtn, wo jetztn die Gleis san.
M: Des is nix, durt kummt a Fußgängerheiweh.
P: Auf da Seitn, im Park, wia schau ma do aus?
M: Ui, naa, des geht ned. Do miassat ma de gaunze Wiesn aufgrobn. Wos des kost!
P (entnervt): Jo, soi man vielleicht mittn vuam Bod mochn?
M: Heast, jo, des i a klasse Idee. Wossa und Bod, des klingt guad. Supa, do wiad se da Herr Schwoga gfrein. (ruft) Herr Senatsrat, mia san durch! Kennan S' in Herrn Schwoga scho auruafn, er kaun scho aufaungan! (dreht sich wieder um) Jo, gratuliereee, mir beglückwünschen Ihna zu der Idee, doss Se uns do vuaschlogn, doss ma do an Brunnen... oiso, wissn S' eh, wos i maan, schreibn S' des so ins Konzept eine, doss des vo Ihna is. Des mocht si a gaunz guat, waun Se wieder amoi mit uns ... vastengan S'?
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: 37T am 21. August 2017, 21:33:15
 ;D ;D ;D :up: :up: :up:
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Petersil am 01. September 2017, 11:24:08
Der von mir in diesem Thread beschriebene Brunnen in der Wasserwelt, der länger kaputt war als zu funktionieren, wurde endlich wieder in Gang gesetzt. Das gefällt mir natürlich, aber ich bin gespannt, wie lange er diesmal halten wird.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 01. September 2017, 11:34:34
Das Rinnsal oder die Düsen? Ausser Betrieb waren beide.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: moszkva tér am 01. September 2017, 20:00:44
Das Rinnsal oder die Düsen? Ausser Betrieb waren beide.
Das sollen Brunnen sein? Schaut aus wie Palettenmöbel  :fp:
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Werner1981 am 02. Dezember 2017, 20:21:33
Im Frühjahr soll es eine Sanierung geben.
http://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-Heute/13955302/Schandfleck-Die-Wasserwelt/14185427 (http://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-Heute/13955302/Schandfleck-Die-Wasserwelt/14185427)
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 02. Dezember 2017, 20:39:38
Im Frühjahr soll es eine Sanierung geben.
http://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-Heute/13955302/Schandfleck-Die-Wasserwelt/14185427 (http://tvthek.orf.at/profile/Wien-heute/70018/Wien-Heute/13955302/Schandfleck-Die-Wasserwelt/14185427)

Cool, ein nagelneuer Umbau ist ein sanierungsbedürftiger Schandfleck. Da ist den Herrschaften ja echt was gelungen.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Rodauner am 02. Dezember 2017, 23:07:12
Wird lustig, wenn dann auch Wien zurückpinkeltschifft... ;D
https://www.youtube.com/watch?v=uoN5EteWCH8
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: tramway.at am 10. Juli 2018, 20:52:38
Ich war heute übrigens bei der Wasserwelt, zum ersten Mal seit der Fertigstellung. Unfassbar, was man sich traut den Menschen vorzusetzen.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Linie 41 am 10. Juli 2018, 21:21:41
Armselig... wenn schon kein wasser, hätte es wenigstens grün sein dürfen.
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: hema am 10. Juli 2018, 21:33:50
Ah, des wird scho' no'!  :P
Titel: Re: Ein neuer Tiefpunkt der Stadtgestaltung: die ehemalige Wasserwelt
Beitrag von: Florian am 11. Juli 2018, 08:02:54
Armselig... wenn schon kein wasser, hätte es wenigstens grün sein dürfen.
Der Boden ist doch eh grün :P