Dinge, die man (politisch) wirklich will, gehen auch heute schnell.
Und Dinge, die man politisch
nicht will, gehen gar nicht. Die Einstellung des 13ers 1961 - wie auch die damalige Buseuphorie - war eine politische Entscheidung in Zusammenhang mit der damals hochstilisierten "autogerechten Stadt". Würde man den 13er wieder einführen, würde man indirekt zugeben, dass die damalige Einstellung ein Fehler war. Außerdem schüfe man damit einen Präzedenzfall für die Inbetriebnahme weiterer Straßenbahnlinien, die möglicherweise den - ebenfalls politisch motivierten - Plänen für einen Ausbau des U-Bahn-Netzes entgegenstünden. Beides ist nicht im Interesse des Rathauses, daher wird es nicht dazu kommen, egal wieviele logische Gründe ansonsten dafür sprechen.
So paradox es klingt, aber in Wien haben Straßenbahnvorhaben nur eine Chance auf Realisierung, wenn sie a) keinem U-Bahn-Bauvorhaben in Weg stehen und b) es sich um Strecken handelt, die tatsächlich neu sind, d.h., die nicht vorher irgendwann eingestellt werden. Wohlgemerkt, dann besteht
eine Chance auf Realisierung, weil keine politischen Gründe mehr dagegen sprechen. Ob es tatsächlich dazu kommt, hängt dann immer noch von einer Vielzahl weiterer Faktoren ab (Finanzierung u.a.).