Autor Thema: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen  (Gelesen 17008 mal)

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KSW

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Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« am: 17. November 2019, 00:08:38 »
An sich sollte eine CI (corporate identity) auf den Fahrzeugen sich derart niederschlagen, dass alle Wagen das selbe Farbschema haben und die Logos/Wagennummern etc. an den selben Stellen tragen.
Viele Betriebe ziehen das Konzept strikt durch, andere (wie z.B. München) machen es nur im Zuge größerer Upgrades, nicht jedoch die Wiener Linien - hier bleiben die Fahrzeuge immer so, wie sie geliefert wurden. Beim Busbetrieb fällt dies nicht weiter auf, da hier die Fahrzeuge nicht besonders lange im Einsatz sind, im Schienenverkehr hingegen sind z.B. bei der Straßenbahn aktuell 3 Schemata gleichzeitig unterwegs (und werden es wohl noch länger bleiben). Dabei wäre eine Anpassung im Zuge von HUs (wenn man dann doch einmal ein Fahrzeug neu lackieren würde) sowie vor allem durch moderne Folierungstechniken relativ einfach und günstig umzusetzen (siehe Variante Silberpfeil A).

Anbei ein paar Gedankenspiele für E1, wenn man sie auf das Ulf-Farbkleid umgestellt hätte (analog dazu natürlich die E2), sowie verschiedene Varianten für Uxin T bzw. V Farbkleid.
Auch dem Ulf würde wohl das aktuelle Flexity-Schema recht gut stehen, denke ich...

schaffnerlos

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #1 am: 18. November 2019, 11:39:42 »
Interessante Spielerei, aber das aktuelle Farbschema für den Oberflächenverkehr ist rot/weiß ohne grau. Man sollte also eher die ULF umfärben. Ein helles Grau ist das Schema für die U-Bahn.

tramway.at

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #2 am: 18. November 2019, 12:35:13 »
ich finde, es schaut etwas "bemüht" aus. Die Silberpfeile haben ein so zeitloses Design, dass jede Bemalung eine Verschlechterung wäre (man könnte allerdings die orangen Innenwandverkleidung durch zB weinrote ersetzten, was den Raum ruhiger machen würde). Und bei den Altwagen (E2) könnte ich mir evtl. eine Modernisierung in der Art der klassischen WLB-100er vorstellen, was sie eleganter machen würde, aber wirklich nötig ist es eigentlich nicht. Ich bin eigentlich ganz froh über die Beibehaltung der bestehenden Schemata ohne zeitgeistiger Versuche, die es meist schlimmer machen (im Ausland gibts ja viele Beispiele - wo wurde das ursprüngliche CI tatsächlich verbessert? Das gelang nur in wenigen Fällen).
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Tunafish

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #3 am: 18. November 2019, 20:12:29 »
Auch generell scheint mir die "Corporate Identity" für einen Monopolbetrieb eher von geringerer Wichtigkeit.

38ger

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #4 am: 18. November 2019, 20:31:06 »
Was mich an den Fahrzeugen am meisten stört ist wie zerkratzt, verklebt und verschmiert die ULFe innen sind, teilweilse durch die Wiener Linien selbst (folieren und lackieren mit Pinsel statt professioneller Reinigung oder Ausbesserung), zerkratzte und abgewetzte Innenverkleidungen und teilweise der Lackzustand der älteren Fahrzeuge. Das Design ist mMn in erster Linie bei Neuauslieferungen relevant. Alten Fahrzeugen ein neues Design überziehen halte ich in den meisten Fällen für eher unpassend und unschick.

T1

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #5 am: 18. November 2019, 20:50:24 »
Auch generell scheint mir die "Corporate Identity" für einen Monopolbetrieb eher von geringerer Wichtigkeit.
Jein. Im Straßenbahnbereich ist es relativ egal, aber gerade im Busbereich ist das nicht mehr ganz so unwichtig. Aber unabhängig davon sind die Verkehrsmittel einer Stadt auch das Aushängeschild einer Stadt – gerade für Wien, das für seinen öffentlichen Verkehr beneidet wird. Hier Anstrengungen in Richtung eines Corporate Design und auch einer Corporate Identity (das sind zwei unterschiedliche Sachen!) zu schaffen, mit der sich die Bevölkerung auch identifizieren kann, ist gewiss kein Fehler.

Heißt aber natürlich nicht, dass man den Betrieb abgesehen davon schleifen lassen kann oder soll.

Viele Betriebe ziehen das Konzept strikt durch, andere (wie z.B. München) machen es nur im Zuge größerer Upgrades, nicht jedoch die Wiener Linien - hier bleiben die Fahrzeuge immer so, wie sie geliefert wurden.
Nicht ganz richtig. Die T auf der U6 wurden an die T1 angeglichen :) Auch andere subtile Anpassungen, wie bei den Silberpfeilen, gab es.

Wichtig ist aber nicht so die 1:1-Applikation eines Designs auf ein Fahrzeug, sondern, dass die Corporate-Design-Linie durchgezogen wird. Das findet bei den Fahrzeugen der Wiener Linien meiner Meinung nach statt, sie entsprechen, bis auf den ULF!, alle in Grundzügen einer der zwei Designlinien (U-Bahn: grau mit oder ohne rotem Streifen, Oberflächenverkehr: rot-weiß), die zur gesamten Corporate Identity passen.

KSW

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #6 am: 18. November 2019, 22:57:24 »
Interessante Spielerei, aber das aktuelle Farbschema für den Oberflächenverkehr ist rot/weiß ohne grau. Man sollte also eher die ULF umfärben. Ein helles Grau ist das Schema für die U-Bahn.
Bitte sehr, dem kann geholfen werden: Ulf und E2 im Flexity-Look :P

Ich bin eigentlich ganz froh über die Beibehaltung der bestehenden Schemata ohne zeitgeistiger Versuche, die es meist schlimmer machen (im Ausland gibts ja viele Beispiele - wo wurde das ursprüngliche CI tatsächlich verbessert? Das gelang nur in wenigen Fällen).
Naja, es gibt aber auch genug Beispiele, wo es besser wurde - ich denke da z.B. an die klassichen Düwag-Farben in Beige mit Bauchbinde in Wunschfarbe, dazu z.B. dann Mülheim, Bogestra, die Stadtbahnbemalung Düsseldorf/Duisburg, auch die neuen Farben z.B. in Heidelberg wirken sogar auf den alten 2R-GTWs sehr frisch und angenehm. Auch München mit dem Blau/Silber ist auf den älteren R2 sehr gefällig, und das moderne Niederflurdesign hat den Nürnberger N genauso gut gestanden. Oder das traditionelle Gelb/Weiß in Mailand, das jetzt auch moderne Fahrzeuge in historischem Kontext zeigt und beweist, dass auch Niederflur mehr kann als eine Grundfarbe, Bug/Heck in anderer Farbe, fertig...

In Österreich hätte ich z.B. gerne das moderne Silber/Orange auf einem GT10 gesehen, aber auch das Weiß mit oranger Bauchbinde war gegenüber dem alten Orange/Blau/Weiß durchaus gefällig. Selbst die dunkelrote "Tunk"-Bemalung in Innsbruck war nicht unelegant am Altbestand. Und letztlich zeigt(e) Graz, dass der Bauchbinden-Lack allen Fahrzeugen gut steht (auch dem Flexity).

schaffnerlos

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #7 am: 19. November 2019, 09:38:11 »
@KSW: Der ULF ist gut gelungen, könnte ich mir gut in natura vorstellen. Vielleicht noch mehr weiß statt grau. Die restlichen Fahrzeuge bitte einfach so lassen wie sie sind.

Und ich stimme zu: Natürlich wäre es egal, wie die Fahrzeuge lackiert sind, aber das Aussehen und der Zustand des Wagenparks und der Infrastruktur sind neben dem Kundendienst die Visitenkarte des Betriebs. Und so gut und billig das Angebot der Wiener Linien ist, so schäbig ist oft das Erscheinungsbild. Wobei man ja in Wien schon froh sein muss, dass das Personal nicht mehr in Ruderleiberln rumfährt.

Ein Lob gibt es für den Busbetrieb: Dass die WL-Busse und die Auftragsbusse im einheitlichen Look (inkl. Haltestellentafel) fahren, ist zu meiner Überraschung sehr gut gelungen. Die Unterscheidung rot-weiße Stadtbusse und grün-weiße Regionalbusse ist für Fahrgäste sehr hilfreich. Nur der VOR sollte sich endlich zu einem einheitlichen Look der Haltestellentafeln durchringen und dies auch umsetzen.

T1

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #8 am: 19. November 2019, 09:51:57 »
Interessante Spielerei, aber das aktuelle Farbschema für den Oberflächenverkehr ist rot/weiß ohne grau. Man sollte also eher die ULF umfärben. Ein helles Grau ist das Schema für die U-Bahn.
Bitte sehr, dem kann geholfen werden: Ulf [...] im Flexity-Look :P
Wo ist beim Flexity etwas grau? ;)

KSW

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #9 am: 19. November 2019, 10:03:45 »
Wo ist beim Flexity etwas grau? ;)
Naja, klar, die Fensterpartie könnte man dunkler machen, so dass alles schwarz ist - dann wären aber die Details in der Fotomontage verloren gegangen, das wolle ich nicht  ;)
Und die Rammbohle wird man wohl auch in Natur eher nicht lackieren können, wie wird vermutlich grau bleiben müssen (die raue Oberfläche würde wohl kaum eine gleichmäßige Färbung zulassen).

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #10 am: 19. November 2019, 10:15:03 »
Die restlichen Fahrzeuge bitte einfach so lassen wie sie sind.
Nun ja, bei den E2 könnte ich mir einen "DÜWAG-Zierspitz" vorstellen, wie ihn auch die 500er schon seit der Auslieferung hatten ...  ;)

Tunafish

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #11 am: 19. November 2019, 18:08:03 »
Nur der VOR sollte sich endlich zu einem einheitlichen Look der Haltestellentafeln durchringen und dies auch umsetzen.

Das kann ich nur unterschreiben, der aktuelle Wildwuchs ist sicher nicht hilfreich.

Geamatic

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #12 am: 19. November 2019, 18:34:03 »
Also dem ersten E2-Foto mit schwarzen Fenster kann ich durchaus was abgewinnen.

KSW

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #13 am: 19. November 2019, 21:37:38 »
Die restlichen Fahrzeuge bitte einfach so lassen wie sie sind.
Nun ja, bei den E2 könnte ich mir einen "DÜWAG-Zierspitz" vorstellen, wie ihn auch die 500er schon seit der Auslieferung hatten ...  ;)
Dir kann geholfen werden...  ;D

Katana

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Re: Anpassung CI auf älteren Fahrzeugen
« Antwort #14 am: 20. November 2019, 21:54:05 »
Also dem ersten E2-Foto mit schwarzen Fenster kann ich durchaus was abgewinnen.
Ich will ja nicht kleinlich sein, aber durch die Bearbeitung ist aus dem Foto ein Bild geworden.