Autor Thema: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)  (Gelesen 5009 mal)

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WIENTAL DONAUKANAL

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Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« am: 06. April 2020, 03:00:52 »
Zur Ergänzung rechts die originalen Koloniakübel, die beim Öffnen und Schliessen so lärmten, dass in Gemeindebauten feste Mistausleerzeiten in der Hausordnung festgelegt waren.

95B

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #1 am: 06. April 2020, 10:36:02 »
Zur Ergänzung rechts die originalen Koloniakübel, die beim Öffnen und Schliessen so lärmten, dass in Gemeindebauten feste Mistausleerzeiten in der Hausordnung festgelegt waren.

OT: Es gab auch runde Blechkübel mit Blechdeckel. Einige davon sind in einer Grünfläche am Gaudenzdorfer Gürtel auf Höhe Ullmannstraße als bepflanzte Zierelemente übrig geblieben.

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hema

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #2 am: 06. April 2020, 17:57:38 »


OT: Es gab auch runde Blechkübel mit Blechdeckel. Einige davon sind in einer Grünfläche am Gaudenzdorfer Gürtel auf Höhe Ullmannstraße als bepflanzte Zierelemente übrig geblieben.
Die sind aber erst später gekommen. Die runden konnte man schräg gestellt wegwutzeln, indem man oben auf den runden Knopf eine Hand hielt und den Kübel rollte. Dia eckigen alten haben sie an einem festen Ledergürtel eingehängt und sie getragen, einen links einen rechts. Damit sie nicht baumelten, wurden sie von oben mit den Händen festgehalten. Es gab auch, glaube ich mich zu erinnern, irgendwann so eine Art Sackrodeln, die waren aber für größere Tonnen.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #3 am: 06. April 2020, 18:17:02 »
Ach die Koloniakübel hatten einen runden Boden und konnten links und rechts vom Mistkübler recht geschickt per Fusskick gewuzzelt werden.
Wir Kinder hatten ein von der Hausmeisterin ein streng verbotenes Mistkübelspiel:
Die im Hof in einer Reihe Kübel wurden bestiegen und am Scheitelpunkt begangen, an der inneren Deckelrundung war man in Sicherheit. Die äussere, gefährliche in Öffnungsrichtung liegende Rundung konnte beim Begehen den Deckel plötzlich öffnen und man landete schmerzhaft im Müll, nur wenige schafften den Absprung.

Hawk

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #4 am: 07. April 2020, 18:25:54 »
Super Foto!  :up:

Was war das für ein LKW?  :(
Das leben zwingt einen oft in die Knie,jedoch ein jeder kann selbst entscheiden ob er liegen bleibt oder wieder aufsteht! :-)

Bahnpetzi

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #5 am: 07. April 2020, 20:34:05 »
Saurer Frontlenker, 1939

kojak63

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Bahnpetzi

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #7 am: 07. April 2020, 23:16:21 »
Das stimmt, es handelt sich tatsächlich um einen Fross-Büssing. Man sieht auf dem Foto den Schriftzug auf dem Kühlergrill.

nord22

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #8 am: 05. August 2020, 10:13:25 »
Ein typischer Wiener Hinterhof etwa 1960 (Foto: WienMuseum).

LG nord22

coolharry

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #9 am: 05. August 2020, 10:19:31 »
Ein typischer Wiener Hinterhof etwa 1960 (Foto: WienMuseum).

LG nord22

Bei dem Bild hab ich gleich diesen Geruch in der Nase, nachdem der Innenhof meiner Kindheut gerochen hat. Eine Mischung aus Katzenurin, Rattenurin, Taubenscheiße und feuchter Moder.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #10 am: 05. August 2020, 11:09:38 »
Ein typischer Wiener Hinterhof etwa 1960 (Foto: WienMuseum).

LG nord22

Bei dem Bild hab ich gleich diesen Geruch in der Nase, nachdem der Innenhof meiner Kindheut gerochen hat. Eine Mischung aus Katzenurin, Rattenurin, Taubenscheiße und feuchter Moder.

...und angebrannter Kohl.

haidi

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #11 am: 05. August 2020, 11:14:50 »
Ein typischer Wiener Hinterhof etwa 1960 (Foto: WienMuseum).

LG nord22

Bei dem Bild hab ich gleich diesen Geruch in der Nase, nachdem der Innenhof meiner Kindheut gerochen hat. Eine Mischung aus Katzenurin, Rattenurin, Taubenscheiße und feuchter Moder.

...und angebrannter Kohl.
Köch bitte - so viel Nostalgie muss sein.

Mistkübler war damals ein wirklich schwerer Job, die hatten einen Gürtel mit starker Lederauflage links und rechts (ca. 10 cm), da habens die Kübel eingehängt, auf der andren Seite mit jeweils einem Arm gehalten und sie so aus dem Haus raus bugsiert, oft über Stufen einen Halbstock rauf etc. Wenns das nicht mehr geschafft haben, sinds zu den Straßenkehrern gekommen.

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W_E_St

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #12 am: 05. August 2020, 12:29:07 »
Man beachte auch die rustikale Stromversorgung des benachbarten Hofhauses!

Die drei Drähte deuten auf Edison-Gleichstrom (220/440 V). Dieses Netz war in Teilen Wiens bis 1965 in Betrieb. Es könnten aber auch dreiphasige 220 V (von einem Trafo mit 127/220 V) sein, diese Netzform war nach der Umstellung recht beliebt, weil sie mit der gleichen Anzahl Drähte auskommt.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Ferry

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #13 am: 05. August 2020, 13:11:46 »
Die drei Drähte deuten auf Edison-Gleichstrom (220/440 V).

Was genau bedeutet der markierte Begriff? Wikipedia schweigt sich dazu aus.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Mülltonnen anno dazumal (war: Bahnhof Grinzing)
« Antwort #14 am: 05. August 2020, 13:41:00 »
Die drei Drähte deuten auf Edison-Gleichstrom (220/440 V).

Was genau bedeutet der markierte Begriff? Wikipedia schweigt sich dazu aus.

Da müsste man weit ausholen, aber das Gleichstromsystem wurde von Edison favorisiert und wegen des guten Namens wurde Edison beauftragt, das Schloss Schönbrunn mit seinem Gleichstromsystem auszustatten.
Die öffentliche Beleuchtung wurde ursprünglich auch mit Gleichstrom betrieben, einige Gebiete haben sich bis lange nach dem Krieg gehalten.

Zum Einlesen der berühmte Stromkrieg Edison-Westinhouse-Tesla:

https://de.wikipedia.org/wiki/Stromkrieg

https://de.wikipedia.org/wiki/Wien_Energie