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Zustand der Railjet Flotte

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Vineyard:
https://kurier.at/chronik/oesterreich/oebb-wie-kaputt-ist-die-railjet-flotte-wirklich-suedbahn-westbahn-chaos-winter/402712342

Interessanter Artikel, natürlich hinter der üblichen Paywall.

Zusammengefasst:

- Gerade mal 12 der aktiven 60 Railjets sollen uneingeschränkt einsatz bereit sein. 35 sind teilweise defekt (Türen und oder Toiletten), 13 angeblich komplett unbrauchbar. (Die ÖBB behauptet es wären nur 6.)

- Auf der Südstrecke werden diese Wägen aktuell durch Cityjets und ältere Schnellbahnen ersetzt. Auch 15 Jahre alte Züge aus Konkursmassen wurden aufgekauft.

- Ein weiteres Problem sind die verspätetenen Zulassungen für neuere Züge. Satt im Sommer, wurde brandneue Railjets erst im November zugelassen und sind erst nächsten April im Einsatz.

- Ein nicht unwesentliches Problem beim Werkstättenpersonal ist der "Corona Rückstau" und Probleme beim Zeitmanagement.

- Zum Schluss ist ein Problem auch, dass man damals von Siemens "zu viele" Züge gekauft hat, diese nun auf der Südstrecke "falsch" eingesetzt werden und nun unter Verschleis durch teils enge Kurvenradien leiden.


--- Zitat ---Denn konzipiert wurde der Railjet, um mit 230km/h garadeaus zu fahren - und nicht, um mit 80km/h über die alte Semmering Strecke zu tuckern.
--- Ende Zitat ---

Den letzten Satz halte ich für etwas gemein. (Dass der Basis Tunnel erst 2030 fertig wird, ist nun wirklich nicht die Schuld der ÖBB.)

MK:
Lustigerweise hat ausgerechnet die DB gerade einen Überschuss an geeigneten Fahrzeugen, die auch für Österreich zugelassen wären. Dafür mangelt es ihnen an Personal (und der Einsatz verschiedener Baureihen ist deutlich mehr auf Strecken eingeschränkt als in Österreich), sodass es trotzdem regelmäßig zu Zugausfällen kommt.

An der Stelle der ÖBB würde ich Züge von der DB anmieten.

hewerner:

--- Zitat von: MK am 19. Dezember 2023, 09:03:20 ---Lustigerweise hat ausgerechnet die DB gerade einen Überschuss an geeigneten Fahrzeugen, die auch für Österreich zugelassen wären. Dafür mangelt es ihnen an Personal (und der Einsatz verschiedener Baureihen ist deutlich mehr auf Strecken eingeschränkt als in Österreich), sodass es trotzdem regelmäßig zu Zugausfällen kommt.

An der Stelle der ÖBB würde ich Züge von der DB anmieten.

--- Ende Zitat ---

Na ja, kürzlich hat die DB den ÖBB 30 Wagons zum Mieten angeboten, die ÖBB überlegten und überlegten - dann hat eben Regiojet diese angemietet und die ÖBB hatten das Nachsehen.

Vineyard:
In einem anderen Forum habe ich übrigens dieses einen Monat alte Video zu Neuzug Anschaffungen gefunden, welche in den nächsten Jahren bevorstehen.

https://youtu.be/Uy8dk_kWq24?si=ZG7zVyJpCAsDDP4h

So gesehen ist das Credo wohl "Durchhalten bis 2026" und hoffen, dass es nicht zu weiteren Verzögerungen kommt.

coolharry:

--- Zitat von: Vineyard am 19. Dezember 2023, 08:21:56 ---https://kurier.at/chronik/oesterreich/oebb-wie-kaputt-ist-die-railjet-flotte-wirklich-suedbahn-westbahn-chaos-winter/402712342

- Zum Schluss ist ein Problem auch, dass man damals von Siemens "zu viele" Züge gekauft hat und diese nun auf der Südstrecke "falsch" eingesetzt werden und leiden nun unter Verschleis durch teils enge Kurvenradien.


--- Ende Zitat ---

Das halte ich für eine falsche Annahme. Dann könnte man ja grundsätzlich behaupten, dass gar kein eingesetztes Wagenmaterial für den Semmering geeignet ist. Wird sich wahrscheinlich um die Wagenübergänge handeln bzw. das die Lok vorne sein sollte auf den steilen Rampen.


--- Zitat von: hewerner am 19. Dezember 2023, 09:10:13 ---
--- Zitat von: MK am 19. Dezember 2023, 09:03:20 ---Lustigerweise hat ausgerechnet die DB gerade einen Überschuss an geeigneten Fahrzeugen, die auch für Österreich zugelassen wären. Dafür mangelt es ihnen an Personal (und der Einsatz verschiedener Baureihen ist deutlich mehr auf Strecken eingeschränkt als in Österreich), sodass es trotzdem regelmäßig zu Zugausfällen kommt.

An der Stelle der ÖBB würde ich Züge von der DB anmieten.

--- Ende Zitat ---

Na ja, kürzlich hat die DB den ÖBB 30 Wagons zum Mieten angeboten, die ÖBB überlegten und überlegten - dann hat eben Regiojet diese angemietet und die ÖBB hatten das Nachsehen.

--- Ende Zitat ---

Dafür braucht man Geld. Geld das man bei seinem Staatsnahen (weil durch ihn finanziert) Unternehmen nur dann hat, wenn man es Budgetiert. Das geht nicht ohne Verkehrsministerium und auch dass muß Sonderbudget immer mit dem Finanzminister verhandeln. Ein Privatunternehmen geht zum Chef und der schaut sich kurz die Zahlen an und sagt da ja oder nein. Ist ja auch sein Risiko.

Das Hauptproblem, ist wie immer eigentlich, dass man mit viel zu geringen Schadständen rechnet. So wird halt gefahren bis wirklich gar nichts mehr geht. Das ist halt eine Kosten Nutzen Rechnung. Was kostet mich der erhöhte Aufwand der Haltung der Züge, dadurch aber geringere Zugausfälle bzw. bessere Reaktion auf starke Wochenenden und Feiertage oder das Ausfallen von ein paar Garnituren in Schwachlastzeiten bzw. überfüllte Garnituren in der HVZ und der daraus resultierende Imageverlust. Letzteres dürfte bei einer Staatsbahn, die vorallem in den Süden nur den privaten PKW als Konkurrent hat, scheiß egal sein. Das ganze wird sich durch pauschalierte Fahrkarten (vulgo Klimaticket) nicht wirklich bessern. Weil höhere Nachfrage (vorallem dann wenn man eigentlich eh schon am Limit ist) sinkenden (bzw. bestenfalls gleichbleibenden) Einnahmen gegenüber stehen. Es ist halt schwierig. Auf der einen Seite soll man auf die Kosten achten und ja keinen Cent mehr ausgeben als nötig, auf der anderen Seite jammern alle rum, weils dann von Wien nach Villach in irgendwelchen Uraltwagen sitzen müssen. Eigentlich kann man froh sein das Winter ist. Da macht die fehlende Klimaanlage wenigstens keine Probleme.

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