Tramwayforum

Allgemeines => Viennensia => Thema gestartet von: hema am 15. Februar 2012, 04:02:27

Titel: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: hema am 15. Februar 2012, 04:02:27
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Schöne alte Gaslaternen aus einem Inserat der Wr. Firma Wilhelm Ritter.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 158er am 15. Februar 2012, 12:13:01
Vor einiger Zeit gefunden: Auflistung der verschiedenen Abfalleimertypen in Wien, entnommen dem MA48-Leistungsbericht 2010

Interessanterweise wurden manche Modelle von bekannten Designern entworfen (Podrecca, Luigi Blau).

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Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: hema am 15. Februar 2012, 12:40:13
Das hat mit "einst" aber nix zu tun, das ist aktuelles Klumpert!  ::)
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: benkda01 am 15. Februar 2012, 12:47:53
Abfalleimer
:o :o :o

Mistkübel! >:( :D

Das hat mit "einst" aber nix zu tun, das ist aktuelles Klumpert!  ::)
...deswegen steht in seinem Beitragstitel auch "...und jetzt"! :) :P
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 15. Februar 2012, 13:14:34
Und - o Wunder - die miserabelsten dieser Mistkübel sind die Architektenmodelle "Podrecca" (Deckelmechanik viel zu filigran ausgeführt, Aufhängung des Behälters leiert rasch aus) und "Luigi Blau" (ebenfalls schlechte Deckelmechanik, Einwurfschlitz wird leicht verstopft). Der Otto ist meiner Ansicht nach immer noch der Beste, auch wenn er bei (seltener) Fehlfunktion seinen ganzen Inhalt auf die Straße leert.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: hema am 15. Februar 2012, 13:49:01
Oder die von Josef Hoffmann inspirierten "Altstadtgitter", die leider ohne den konischen Oberteil zur Ausführung gelangten!


(http://www.technischesmuseum.at/res/00/00/38/55/0000385535-Content-Large-Width.jpg)
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Linie 41 am 15. Februar 2012, 15:42:12
Kann es eigentlich sein, daß in letzter Zeit eine große Anzahl von "Luigi blau mit Aschenrohr" gegen einfache "Aschenrohre" getauscht wurde? Mir kommt nämlich vor, daß bis vor kurzer Zeit keinerlei alleinstehende Aschenrohre vorhanden waren, aber viel mehr Luigis.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 60er am 15. Februar 2012, 16:04:19
Was mir in letzter Zeit auffällt, ist der Austausch der klassischen "Otto"-Behälter gegen ähnlich geformte Behälter mit größeren Einwurflöchern und größerem Volumen.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: N1 am 15. Februar 2012, 16:15:17
Meine persönlichen Hassobjekte sind die Restmüll-Container aus Plastik, die vor einigen Jahren die guten alten "Colonia-Kübeln" aus Metall ersetzt haben. Die Klappe, die die viel zu kleine Öffnung abdeckt, ist schwer zu öffnen, sofern man mit Müllsäcken vollbepackt ist, und löst sich leicht aus den anscheinend auch aus Plastik bestehenden Scharnieren. Es würde nicht verwundern, wenn die alten metallernen Container dank hoher Preise für Metallschrott gewinnbringend verscherbelt worden wären.

(http://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/images/behaelter-restmuell-770.jpg)
Quelle: http://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/restmuell.html (http://www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/restmuell.html)
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 13er am 15. Februar 2012, 16:19:55
Jaaa, die sind einfach nur deppat! Bei den alten Containern konnte man das "Verdeck" einfach zurückschieben und dann den Müll reinwerfen (ich zerleg manchmal Verpackungen erst vor Ort in Plastik und Papier). Bei den neuen ist alles so fragil, dass man Angst hat, sie überhaupt anzugreifen.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 15. Februar 2012, 16:50:45
Jaaa, die sind einfach nur deppat! Bei den alten Containern konnte man das "Verdeck" einfach zurückschieben und dann den Müll reinwerfen (ich zerleg manchmal Verpackungen erst vor Ort in Plastik und Papier). Bei den neuen ist alles so fragil, dass man Angst hat, sie überhaupt anzugreifen.
In die große Öffnung der alten Container konnte man allerdings (sehr zur Freude der übrigen Hausparteien) beispielsweise auch den Karton des soeben gekauften Röhrenfernsehers unzerlegt werfen. ;)
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 60er am 16. Februar 2012, 01:44:45
Die metallenen Container werden immer häufiger gegen Kunststoffbehälter ausgewechselt, weil sie mehr Eigengewicht haben und daher für die Mistkübler auf Dauer nicht gesundheitsförderlich sind.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: coolharry am 16. Februar 2012, 07:04:44
Die metallenen Container werden immer häufiger gegen Kunststoffbehälter ausgewechselt, weil sie mehr Eigengewicht haben und daher für die Mistkübler auf Dauer nicht gesundheitsförderlich sind.

Vorallem hat die neueste Generation einen gedämpften Deckel. D.h. deren Deckel geht nach dem öffnen langsam zu.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 13er am 18. Februar 2012, 00:07:40
Ich weiß, es ist völlig OT, aber so sehen Abfalleimer in Hamburg aus 8)
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Linie 41 am 18. Februar 2012, 00:31:04
Naja, schön ist das auch nicht.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: HLS am 18. Februar 2012, 00:44:38
Das ganze Thema gehört für mich irgendwie in die Tonne. Zumindestens die meisten Beiträge, einige Sachen sehen elegant aus z.B der erste Beitrag aber die meisten stinken sogar in echt zum Himmel. :)
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Ferry am 21. Februar 2012, 08:36:08
Naja, schön ist das auch nicht.
Aber die Sprüche sind ganz originell.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 158er am 21. Februar 2012, 14:28:24
Das ganze Thema gehört für mich irgendwie in die Tonne. Zumindestens die meisten Beiträge, einige Sachen sehen elegant aus z.B der erste Beitrag aber die meisten stinken sogar in echt zum Himmel. :)
Ich weiß nicht, ich finde die Auseinandersetzung mit Stadtmöblierung eigentlich recht interessant. Es gibt so vieles, was man eigentlich als "betriebsblinder Wiener" als selbstverständlich im Hirn gespeichert hat und das erst auffällt, wenn man drauf hingewiesen wird. So ging es mir zumindet mit den Mistkübeltypen.  :)
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: hema am 23. Februar 2012, 01:13:27
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Diese Gaslaterne hing vor hundert Jahren in der Barnabitengasse.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 23. Februar 2012, 08:52:43
Diese Gaslaterne hing vor hundert Jahren in der Barnabitengasse.
Hast du die selber fotografiert? *duckundweg*
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: martin8721 am 14. August 2012, 11:05:57

Denke, dass es am besten hier her passt:

Selten sind sie mittlerweile geworden, die alten grünen Telefonzellen aus den 70ern mit ihren legendären Aufklebern: "Dieses Telephon kann Leben retten. Zerstört es nicht !"

Gestern konnte ich eine solche bei der Hermesvilla im Lainzer Tiergarten ablichten.
Wieviele solcher Telefonzellen es in Wien bzw. in Österreich noch gibt, weiß ich nicht, es dürften allerdings nur noch sehr wenige sein.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Linie 41 am 14. August 2012, 11:14:06
Gab's die nicht auch in schwarz?
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 14. August 2012, 11:17:35
Wieviele solcher Telefonzellen es in Wien bzw. in Österreich noch gibt, weiß ich nicht, es dürften allerdings nur noch sehr wenige sein.
Ich weiß nicht, ob es auf öffentlichem Grund überhaupt noch eine gibt.

Gab's die nicht auch in schwarz?
Ja, aber auch in Dunkelgrün. Bei der Bellaria standen beispielsweise vor Jahren vier Stück, die in der Farbe des Haltestellenbauwerks lackiert waren.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Bus am 14. August 2012, 11:20:41
Ein Leben dürfte es schon gerettet haben, das Hütterl.
Erkenntlich an der leeren Bierdose  ;D
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: moszkva tér am 14. August 2012, 11:32:14
Ja, diese Hütterln waren echt elegant. Besser als die 1980er-Modelle mit ihren Schwingtüren, wo es unten reinzieht, allemal!

Täusche ich mich, oder ist Österreich das einzige Land, wo die Münztelefone die Euro-Umstellung überlebt haben? Überall anders in Euroland gibts nur mehr Wertkartentelefone.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: martin8721 am 14. August 2012, 11:37:52
Wieviele solcher Telefonzellen es in Wien bzw. in Österreich noch gibt, weiß ich nicht, es dürften allerdings nur noch sehr wenige sein.
Ich weiß nicht, ob es auf öffentlichem Grund überhaupt noch eine gibt.

Ich war zwar schon länger nicht mehr dort, aber vor 1-2 Monaten gab es auf jeden Fall noch eine an der Kreuzung Lange Gasse/Zeltgasse.  :lamp:

Gab's die nicht auch in schwarz?

Ja, gab es.
Am Tuchlauben stand mal eine als eine Art Bauhütte, die sogar noch den Aufkleber "Fernsprecher" drauf hatte.  ;)



Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: tramway.at am 14. August 2012, 11:45:33
Die gabs noch in den 1980ern...
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: martin8721 am 14. August 2012, 11:51:20
Die gabs noch in den 1980ern...

Ja, die sieht man auch im Hintergrund vieler alter Tramwaybilder.  ;)
Mein Vater erzählte mir, dass es früher mal Telefonzellen gab, bei denen man über einen Trittkontakt das Licht einschaltete, sobald man die Zelle betrat und aufs Fußpodest stieg. Ich nehm an, dass das eh diese Telefonzellen waren?
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Linie 41 am 14. August 2012, 12:15:40
Täusche ich mich, oder ist Österreich das einzige Land, wo die Münztelefone die Euro-Umstellung überlebt haben? Überall anders in Euroland gibts nur mehr Wertkartentelefone.
Wobei mir das eigentlich nicht eingeht. Wenn ich in Zeiten des Handys eine Telephonzelle brauche, dann genau weil ich aus irgendeinem Grund das Handy nicht benutzen kann – und in den Fällen habe ich sicherlich keine Wertkarte bei mir noch die Zeit mir eine zu beschaffen. Telephonzellen sind also ausschließlich sinnvoll, wenn sie mit Münzen benutzt werden können (oder von mir aus Kreditkarten).
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: haidi am 14. August 2012, 12:16:35
Ja. Außerdem waren die Telefone sehr seltsam. Man konnte immer nur einen Schilling lang telefonieren (kein Nachwerfen) und der Automat gab auch die Münze nicht zurück, wenn besetzt war oder ähnliches.

Aber zur ursprünglichen Telefonzelle: Mit Sichtschutzfolie verkleidet (Durchblick nur von innen nach außen) konnte man sie lange, wahrscheinlich heute noch bei manchen Botschaften sehen als Unterstand für die bewachenden Polizisten.

Hannes
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: martin8721 am 14. August 2012, 12:19:50
Aber zur ursprünglichen Telefonzelle: Mit Sichtschutzfolie verkleidet (Durchblick nur von innen nach außen) konnte man sie lange, wahrscheinlich heute noch bei manchen Botschaften sehen als Unterstand für die bewachenden Polizisten.

In der Ungargasse und Prinz Eugen Straße gibt's die definitiv noch!  :lamp:

Wenn ich in Zeiten des Handys eine Telephonzelle brauche, dann genau weil ich aus irgendeinem Grund das Handy nicht benutzen kann – und in den Fällen habe ich sicherlich keine Wertkarte bei mir noch die Zeit mir eine zu beschaffen. Telephonzellen sind also ausschließlich sinnvoll, wenn sie mit Münzen benutzt werden können (oder von mir aus Kreditkarten).

Full ACK!  :up:
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Revisor am 14. August 2012, 12:35:35
Ja, die sieht man auch im Hintergrund vieler alter Tramwaybilder.  ;)
Mein Vater erzählte mir, dass es früher mal Telefonzellen gab, bei denen man über einen Trittkontakt das Licht einschaltete, sobald man die Zelle betrat und aufs Fußpodest stieg. Ich nehm an, dass das eh diese Telefonzellen waren?

Natürlich.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Bus am 14. August 2012, 12:37:03
Das hat den üblichen "post-"wirtschaftlichen Gedanken. Münzapparate kann man aufbrechen und leeren (was oft geschah). Wertkartentelefone nicht.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: moszkva tér am 14. August 2012, 13:01:32
Das hat den üblichen "post-"wirtschaftlichen Gedanken. Münzapparate kann man aufbrechen und leeren (was oft geschah). Wertkartentelefone nicht.
Außerdem musst du eine Wertkarte zu einem fixen Betrag (mehrere Euro) kaufen und kannst nicht einfach nur schnell um ein paar Cent telefonieren.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: matto am 14. August 2012, 13:03:24
Ja, die sieht man auch im Hintergrund vieler alter Tramwaybilder.  ;)
Mein Vater erzählte mir, dass es früher mal Telefonzellen gab, bei denen man über einen Trittkontakt das Licht einschaltete, sobald man die Zelle betrat und aufs Fußpodest stieg. Ich nehm an, dass das eh diese Telefonzellen waren?

Kann sein, dass mich die Erinnerung täuscht, aber ich erinnere mich auch an diesen Trittkontakt, den ich als Kind absolut faszinierend gefunden habe. Das muss Anfang der 80er Jahre gewesen sein. Allerdings kann ich mich an keine der oben angesprochenen alten Telefonzellen erinnern, deshalb vermute ich, dass auch die mittlere Generation (die in der Regel schwarzen Vorgänger der heutigen Saloontürhütteln) zumindest teilweise mit den Kontakten ausgestattet war. Vielleicht gab es eine Umbauversion?
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: pronay am 14. August 2012, 13:48:40
Aber zur ursprünglichen Telefonzelle: Mit Sichtschutzfolie verkleidet (Durchblick nur von innen nach außen) konnte man sie lange, wahrscheinlich heute noch bei manchen Botschaften sehen als Unterstand für die bewachenden Polizisten.

Ja, in der Anton-Frank-Gasse im Währinger Cottage gibt's gleich deren zwei: eine Ecke Weimarer Straße, eine Ecke Cottagegasse. Dazwischen, auf Nummer 20, hat die Botschaft Israels ihren Sitz.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: hema am 14. August 2012, 13:54:04
Die gabs noch in den 1980ern...
Ich glaube, du irrst dich um einige Jahre. Es hat noch eine neuere Generation von Hütterln aus Holz gegeben, die den von dir gezeigten nachfolgten und ein bissl ähnlich aussahen. Die waren auch etwas geräumiger, was allerdings dazu führte, dass sie gern als Pissoir missbraucht wurden oder von Sandlern als Schlafstätte. "Deine" Zellentype war so eng, dass grad eine Person (oder zwei sehr dünne) knapp drinnen Platz hatte. Die hatten auch kein Licht, die mit der Trittplatte waren jene von mir erwähnten (Bild unten). Die engen alten Auslaufexemplare mit dem Spitz am Dach sind mir nur bis in die frühen 70er erinnerlich. Super waren die Münztelefone, wie eines auf deinem Bild erkennbar ist, mit denen konnte man zwar nur Ortsgespräche um einen Schilling führen - "Experten" konnten allerdings reden so lange sie wollten! Mit der Zeit wurde das allerdings etwas gefährlich, da die Post was dagegen hatte und irgendwann begann, Postler oder Polizisten loszuschicken, sobald sie im Wählamt ein Dauergespräch erkannten. Es hieß also, ein bissl schauen, wer sich "unauffällig" näherte. Aber die Apparate wurden bald eh alle gegen neuere mit Münznachwurf getauscht.

(http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcQEbNzVwieNGZoOxhGoEIhcz3KpP_TOzmwZQNTjvvUQjXQ1bxHh)
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: tramway.at am 14. August 2012, 14:04:56
Die gabs noch in den 1980ern...
Ich glaube, du irrst dich um einige Jahre.

nein, nachdem ich das selbst fotografiert habe und erst seit 1981 Spiegelreflex hatte...
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 14. August 2012, 14:10:17
Die gabs noch in den 1980ern...
Ich glaube, du irrst dich um einige Jahre.
tramway.at wird doch wissen, wann er das Foto gemacht hat.

Das hat den üblichen "post-"wirtschaftlichen Gedanken. Münzapparate kann man aufbrechen und leeren (was oft geschah). Wertkartentelefone nicht.
Außerdem musst du eine Wertkarte zu einem fixen Betrag (mehrere Euro) kaufen und kannst nicht einfach nur schnell um ein paar Cent telefonieren.
Wenn man allerdings Glück hatte und eine schadhafte Wertkarte besaß, konnte man mit dieser eine Zeit lang immer wieder telefonieren, ohne dass das Guthaben zurückging.  :)
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: moszkva tér am 14. August 2012, 14:18:27
Die gabs noch in den 1980ern...
Ich glaube, du irrst dich um einige Jahre.
tramway.at wird doch wissen, wann er das Foto gemacht hat.
... und in welches Forum er es gepostet hat (scnr)  ;D

Zitat
Das hat den üblichen "post-"wirtschaftlichen Gedanken. Münzapparate kann man aufbrechen und leeren (was oft geschah). Wertkartentelefone nicht.
Außerdem musst du eine Wertkarte zu einem fixen Betrag (mehrere Euro) kaufen und kannst nicht einfach nur schnell um ein paar Cent telefonieren.
Wenn man allerdings Glück hatte und eine schadhafte Wertkarte besaß, konnte man mit dieser eine Zeit lang immer wieder telefonieren, ohne dass das Guthaben zurückging.  :)
Ja, das gabs wirklich. Häufiger war aber der umgekehrte Fall anzutreffen. War die Wertkarte am weißen Streifen, der das Guthaben anzeigte, verschmutzt, glaubte der Apparat, dass weniger drauf ist, als eigentlich drauf war (oder gleich 0).

Für die Jüngeren:
Das Guthaben wurde festgehalten: War der Streifen weiß, waren es 50 oder 100 Schilling (später Äquivalent in Euro). Der Apparat hat für jeden Schilling einen Teilstrich markiert und von oben heruntergezählt, also 49, 48, 47 usw. Hatte man noch eine Wertkarte mit - Hausnummer - 45 Schilling Guthaben, aber bei 23 Schilling war der Streifen verschmutzt, zerkratzt oder sonstwas, waren es halt einfach nur mehr 23 Schilling. Die Karte mehrere Wochen ungeschützt im Geldbörsel herumführen, hat ausgereicht, dass das Guthaben richtiggehend verdampft ist.

Als Jugendlicher habe ich das Gerücht aufgeschnappt, dass man eine verbrauchte Wertkarte wieder aufladen kann, indem man entweder mit Terpentin den weißen Streifen reinigt oder aber mit Tip-Ex wieder weißelt. Bei mir hats nie funktioniert.  :(
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 14. August 2012, 14:30:17
Ja, das gabs wirklich. Häufiger war aber der umgekehrte Fall anzutreffen. War die Wertkarte am weißen Streifen, der das Guthaben anzeigte, verschmutzt, glaubte der Apparat, dass weniger drauf ist, als eigentlich drauf war (oder gleich 0).
Ich glaube nicht, dass das etwas mit Verschmutzung zu tun hatte. Ich vermute eher, dass der Streifen magnetisch war und die Telefonwertkarte vom Apparat entsprechend magnetisch markiert wurde. Die Anzeige am weißen Streifen diente sicher nur der Orientierung des Kartenbesitzers; meiner Ansicht nach erfolgte die bräunlich-schwarze Markierung durch ein Thermoelement.

Die Karte mehrere Wochen ungeschützt im Geldbörsel herumführen, hat ausgereicht, dass das Guthaben richtiggehend verdampft ist.
Ungeschützte bzw. falsche Aufbewahrung tut auch heutigen Magnet- und Chipkarten nicht gut. Davon können vor allem Frauen ein Lied singen, denn die haben oft Handtaschen mit Magnetverschlüssen. :)

Als Jugendlicher habe ich das Gerücht aufgeschnappt, dass man eine verbrauchte Wertkarte wieder aufladen kann, indem man entweder mit Terpentin den weißen Streifen reinigt oder aber mit Tip-Ex wieder weißelt. Bei mir hats nie funktioniert.  :(
Da habe ich auch viele, viele Dinge gehört – aber was Brauchbares war nie dabei.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: haidi am 14. August 2012, 14:36:19
Bei den "elektronischen" Münzfernsprecher, bei denen man 1, 5 und 10-Schilling-Münzen einwerfen konnte, konnte man angeglich mit einem Piezzo-Gasanzünder den Münzstand erhöhen.

Zu den Polizisten-Unterständen: den ersten gab es beim Wohnsitz des US-Botschafters in der Maxingstraße, das Hüttel wurde von einem Bezirkspolitiker "gespendet", damals noch ohne Sichtschutz.

Hannes
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Linie 41 am 14. August 2012, 14:52:30
tramway.at wird doch wissen, wann er das Foto gemacht hat.
Nanana... so ein Analogphoto, das kann man nicht einfach so datieren. 8) ;D

Da habe ich auch viele, viele Dinge gehört – aber was Brauchbares war nie dabei.
Gab's da nicht auch was von wegen mit Tixo abkleben oder so? Soll angeblich bei der ersten Kartengeneration funktioniert haben.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: tramway.at am 14. August 2012, 15:07:11
Da habe ich auch viele, viele Dinge gehört – aber was Brauchbares war nie dabei.

Was wirklich ging (ich war sehr geübt darin) war am Apparat zuhause das Wählscheibenvorhängschloss zu umgehen, das meine Eltern angebracht hatten - man konnte durch schnelles klopfen auf die Gabel die Wählimpulse imitieren (zB tacktacktacktacktack für Ziffer 5) Mein vater wunderte sich, dass die Rechnung nicht niedriger wurde, aber mein Alibi war astrein  :D
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: coolharry am 14. August 2012, 15:22:08
Da habe ich auch viele, viele Dinge gehört – aber was Brauchbares war nie dabei.

Was wirklich ging (ich war sehr geübt darin) war am Apparat zuhause das Wählscheibenvorhängschloss zu umgehen, das meine Eltern angebracht hatten - man konnte durch schnelles klopfen auf die Gabel die Wählimpulse imitieren (zB tacktacktacktacktack für Ziffer 5) Mein vater wunderte sich, dass die Rechnung nicht niedriger wurde, aber mein Alibi war astrein  :D

Was für ein Bild in meinem Kopf. Klein tramway.at steht beim Telefon und hämmert wie besessen auf die Gabel.
Ja aber das gute alte Viertel Telefon meiner Eltern. Das waren noch Zeiten.

Aus meiner Kindheit kann ich mich auch noch Erinnern, dass am Brigittaplatz ein Öffentliches Telefon für Ferngespräche stand (lt. meiner Mutter konnte man das damals nicht von jedem aus).
Davor am Abend immer eine Schlange von 5-6 Leuten die darauf warteten, dass der meist Jugoslawisch redende in der Zelle endlich fertig ist.
Leute wie die Zeit vergeht.  :-\
 
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: martin8721 am 14. August 2012, 15:25:07
Ja. Außerdem waren die Telefone sehr seltsam. Man konnte immer nur einen Schilling lang telefonieren (kein Nachwerfen) und der Automat gab auch die Münze nicht zurück, wenn besetzt war oder ähnliches.

Echt?
Ich bilde mir ein, dass man zuerst gewählt hat und man erst dann mit seinem Gegenüber sprechen konnte, wenn man den berühmten "Zahlknopf" gedrückt hat. Wurde der Zahlknopf nicht gedrückt, hast du die MÜnze wieder zurückbekommen.

Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 14. August 2012, 15:27:04
Ich bilde mir ein, dass man zuerst gewählt hat und man erst dann mit seinem Gegenüber sprechen konnte, wenn man den berühmten "Zahlknopf" gedrückt hat. Wurde der Zahlknopf nicht gedrückt, hast du die MÜnze wieder zurückbekommen.
Das war wohl erst eine Automatengeneration später.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Linie 41 am 14. August 2012, 15:27:47
Ja, wenn man den roten Zahlknopf nicht gedrückt hat, konnte man nur den Gesprächspartner hören, aber nicht mit ihm sprechen. Das hat meines Wissens erst mit der Einführung von OES aufgehört.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: moszkva tér am 14. August 2012, 15:29:57
Ich bilde mir ein, dass man zuerst gewählt hat und man erst dann mit seinem Gegenüber sprechen konnte, wenn man den berühmten "Zahlknopf" gedrückt hat. Wurde der Zahlknopf nicht gedrückt, hast du die MÜnze wieder zurückbekommen.

Wurde der Zahlknopf nicht gedrückt, gab es zwar eine Verbindung, aber das Gegenüber konnte einen nicht hören. Somit konnte man "gratis" testen, ob man richtig verbunden war. Die Zahlknöpfe gab es noch bis weit in die 80er.

Außerdem kann ich mich erinnern, dass man den eingeworfenen Schilling wieder zurückbekam, wenn man nur extrem kurz telefoniert hat. Also sowas wie "du, ich bin jetzt unten, kannst du mir das Haustor aufmachen", war auch gratis. Das war die Zeit, als es keine Gegensprechanlagen gab und nach 20:00 Uhr die Haustore vom Hausbesorger versperrt wurden.

Lauter Telefonanachronismen... Oft ist man ins Geschäft gegangen, um anzurufen. In der ersten Kottanfolge z.B., als der Postler die Leiche findet und die Polizei rufen will, knöpft ihm der Fleischer vom Gegenüberhaus glatt 2 Schilling für "133" ab.  :-X
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Linie 41 am 14. August 2012, 15:32:25
Wobei die Notrufnummern eigentlich immer schon gratis waren. ;D
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 14. August 2012, 15:38:46
Wobei die Notrufnummern eigentlich immer schon gratis waren. ;D
Aber wer weiß bzw. wusste das schon? Es wissen ja auch die wenigsten, dass man mit einem Handy 112 auch dann erreichen kann, wenn man nur Fremdnetze hereinkriegt bzw. gar keine Sim-Karte eingelegt hat (auf früheren Geräten stand in solchen Fällen sinngemäß "nur Notrufe").
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: haidi am 14. August 2012, 16:28:47
DAs mit dem Zahlknopf war später.

Notruf kostete früher auch - die analogen Zentralen konnten da nicht unterscheiden. Der Gratis-Notruf in Münzfernsprechern kam erst in den Achzigern oder Neunzigern, in Deutschland gab es inden Telefonzellen ein Kästchen mit einem Hebel, eine Richtung Polizei, die andere Feuerwehr.

Zum Notruf mit Mobiltelefonen: In deutschland geht er nur mehr mit eingelegter SIM-Karte, weil es angeblich massenhaft Notrufmissbrauch gab.

Hannes
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: hema am 14. August 2012, 17:19:38
Bei den alten Ein-Schilling-Automaten (siehe Haralds Bild) gab es natürlich einen Zahlknopf! Nach dem Drücken war der Schilling weg, sonst kam er mit dem Auflegen zurück. Die (mechanische) Uhr begann aber sofort mit dem Einwurf zu laufen. Wenn man aufgelegt hat ohne zu drücken, hat man das Geld zurückbekommen. "Ewig" warten auf das Melden des Angerufenen hat man auch nicht können, nach kürzerer Zeit war die Verbindung wieder tot. War die Uhr bei Gesprächsende noch nicht abgelaufen, konnte man den Zahlknopf noch einmal drücken und für die restliche Zeit ein weiteres Gespräch führen (Zahlknopf=Trennknopf). Schlaue Leute blockierten die Uhr (den Zeiger) mit einem festen Papierstreifen, dann konnte man quasi endlos Ortsgespräche führen. Vielleicht hat sich schon wer gewundert, dass die Einbände der Telefonbücher damals oft so komisch abgerissen waren - von da stammten die Papierstreifen! :D


Erst die nächste (oder übernächste?) Generation von Apparaten gab den eingeworfenen Schilling bei sehr kurzen Gesprächen häufig zurück, weil da wurden (statt der Uhr im Apparat) schon Impulse gezählt und wenn der erste noch nicht gelaufen war, war halt nix zu verrechnen. Bei den späteren Münzautomaten konnte man auch größere Geldstücke einwerfen, was aber oft nicht klug war, denn war das Gespräch früher aus, hat man nichts zurückbekommen, weil die Automaten kein Wechseleld herausgeben konnten! Kurz vor dem Ende des Guthabens ertönte ein Piepston, manchmal lief das Ding aber noch minutenlang weiter, ohne dass man Geld nachgeworfen hätte.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: MK am 14. August 2012, 17:50:44
Täusche ich mich, oder ist Österreich das einzige Land, wo die Münztelefone die Euro-Umstellung überlebt haben? Überall anders in Euroland gibts nur mehr Wertkartentelefone.
Wobei mir das eigentlich nicht eingeht. Wenn ich in Zeiten des Handys eine Telephonzelle brauche, dann genau weil ich aus irgendeinem Grund das Handy nicht benutzen kann – und in den Fällen habe ich sicherlich keine Wertkarte bei mir noch die Zeit mir eine zu beschaffen. Telephonzellen sind also ausschließlich sinnvoll, wenn sie mit Münzen benutzt werden können (oder von mir aus Kreditkarten).

Auch in Deutschland haben die Münztelefone die Euro-Umstellung überlebt und werden aus dem von dir genannten Grund auch die Wertkartentelefone überleben.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: raifort1 am 14. August 2012, 19:10:16
Auf den Wählscheiben waren die Buchstaben Z-Y-L-U-R-M-B-A-F-I, Teil der Telephonnummern bis in den 1960.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 14. August 2012, 20:06:47
Auf den Wählscheiben waren die Buchstaben Z-Y-L-U-R-M-B-A-F-I, Teil der Telephonnummern bis in den 1960.
Die Reihenfolge lautete ZYLMURBAFI.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: W_E_St am 20. August 2012, 21:59:16
ZYLMURBAFI war bis 1957 auf den Wählscheiben zu finden, dann wurde innerhalb von 6 Wochen ganz Wien umgestellt und die Wählscheiben jedes einzelnen Telefonapparats wurden ausgetauscht. Irgendwo habe ich den Scan einer "Umrechnungstabelle" von Nummern aus dem Buchstaben- in das Ziffernsystem. Gleichzeitig wurde nämlich noch eine weitere Besonderheit geändert: Wien hatte eine andere Impulsfolge. 1 Impuls war 0, 2 Impulse 1 bis 10 Impulse = 9. Überall sonst auf der Welt (außer in Schweden) war hingegen schon damals 1 Impuls 1 bis 10 Impulse = 0. Auf den ZYLMURBAFI-Wählscheiben waren auch die Ziffern entsprechend 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 angeordnet, daher der Tausch. ZYLMURBAFI ist eigentlich auch die falsche Reihenfolge, 0 war I, aber umgekehrt liest es sich schöner.

Ich kann mich noch an eine Münztelefongeneration mit zwei Knöpfen und Wählscheibe erinnern, dazu eine rote 7-Segment-Anzeige für das Guthaben. Rot war der Zahlknopf, schwarz der Unterbrechungsknopf(?) mit dem man ein Gespräch beenden und mit dem restlichen eingeworfenen Geld weitertelefonieren konnte. Der SInn hinter dem Zahlknopf war, dass im analogen Wählsystem der erste Gebührenimpuls direkt nach der Wahl der letzten Ziffer gegeben wurde. Mit dem Zahlknopf wurde der erst auf Knopfdruck, eben nach Melden des gerufenen Teilnehmers gesendet, sonst wäre der Schilling weg gewesen. Ich denke, dass auch die andere Vergebührung im OES nichts daran geändert hat, dass der erste Schilling bei zu frühem Betätigen weg war. Die letzten solchen Apparate haben übrigens im Stadthallenbad ewig überlebt, vermutlich bis zur Euro-Umstellung. Ich war bis ins Schuljahr 1998/99 dort regelmäßig schwimmen, und da war definitiv eines im Foyer und eines im Beckenbereich, beim Café. Vor ein paar Monaten hat auf Willhaben jemand so einen Apparat angeboten, für eine Kleinigkeit von 200 Euro.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: E2 am 21. August 2012, 08:59:54
Die gute alte Zeit - Aufnahmen vom August 2012.

1939 - 19., Sulzweg
1908 - vergessen.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 21. August 2012, 09:24:43
Ich kann mich noch an eine Münztelefongeneration mit zwei Knöpfen und Wählscheibe erinnern, dazu eine rote 7-Segment-Anzeige für das Guthaben.
Die Anzeige war dreistellig. Übrigens gab es (oft in Gasthäusern o. ä.) auch Münzfernsprecher, bei denen man einen höheren Mindestbetrag einwerfen musste (meist ATS 3,-) – die hatten dann einen grünen Zahlknopf.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: martin8721 am 21. August 2012, 13:24:11
Die gute alte Zeit - Aufnahmen vom August 2012.
1939 - 19., Sulzweg
1908 - vergessen.

Ach, 1908 und 1939 sind doch nix Besonderes.  ;)
Da gibts in Wien noch viel ältere Exemplare!
Den ältesten hab ich in der Laudongasse (zwischen Skodagasse und Lederergasse) gesehen - der stammt aus dem Jahr 1873.   :lamp:

Und weil es irgendwie dazu passt:
In der Lerchenfelderstraße habe ich letztens diesen Deckel gefunden:
Weiß jemand, was dieses "Vacuum-Öl" war/ist?  ???
War das eine Ölversorgungszuleitung für Wohnhäuser?
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: moszkva tér am 21. August 2012, 13:27:06
Weiß jemand, was dieses "Vacuum-Öl" war/ist?  ???
Könnte Hydrauliköl für einen ansässigen Industriebetrieb gewesen sein.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: E2 am 21. August 2012, 13:30:51
Tante Gugel findet das hier:
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: martin8721 am 21. August 2012, 13:40:21
Tante Gugel findet das hier:

Tante Gugel hatte ich eh auch schon zu Rate gezogen.  ;)
Allerdings konnte sie mir nicht wirklich weiterhelfen, wofür man Vakuum-Öl verwendet und was es mit diesem Deckel auf sich hat. Ist das wirklich nur stinknormales Schmieröl?  ???
Aber dass es vielleicht Hydrauliköl für einen ansässigen Industriebetrieb gewesen sein könnte, klingt plausibel.
Hatte mir auch vorstellen können, dass dort Öl eingefüllt wurde, dass dann in Wohnhäusern zum Heizen verwendet wurde.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: E2 am 21. August 2012, 13:48:12
Ohne zu wissen, wo genau der Deckel ist und wie groß, nehm ich mal an, das ist die Abdeckung zum Füllstutzen eines unterirdischen bzw. eingebauten Öltanks (Heizung?)
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: tramway.at am 21. August 2012, 13:58:27
Es gab in Wien mal ein Rohrpostsystem, vielleicht hängt es damit zusammen?
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: haidi am 21. August 2012, 14:13:33
Ohne zu wissen, wo genau der Deckel ist und wie groß, nehm ich mal an, das ist die Abdeckung zum Füllstutzen eines unterirdischen bzw. eingebauten Öltanks (Heizung?)

Vom Vierkant her schätze ich ihn auf ca. 40x40

Hannes
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: MK am 21. August 2012, 18:11:15
Allerdings konnte sie mir nicht wirklich weiterhelfen, wofür man Vakuum-Öl verwendet und was es mit diesem Deckel auf sich hat. Ist das wirklich nur stinknormales Schmieröl?  ???

"Vacuum Oil" ist lediglich ein Firmenname. Das erste Produkt dieser Firma war Schmieröl, das bei der Vakuumdestillation von Kerosin als Abfallprodukt anfiel.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: W_E_St am 21. August 2012, 23:46:18
Ich kann mich noch an eine Münztelefongeneration mit zwei Knöpfen und Wählscheibe erinnern, dazu eine rote 7-Segment-Anzeige für das Guthaben.
Die Anzeige war dreistellig.
Trotzdem heißt die Bauart 7-Segment-Anzeige, weil jede Stelle aus 7 Segmenten zusammengesetzt ist, die zur Darstellung der Ziffern einzeln angesteuert werden können.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: IbisMaster am 22. August 2012, 00:47:20
Aus meiner Kindheit kann ich mich auch noch Erinnern, dass am Brigittaplatz ein Öffentliches Telefon für Ferngespräche stand (lt. meiner Mutter konnte man das damals nicht von jedem aus).
Das war, weil nur diese Fernsprechtelefone an einem (teuren) Registerverzoner angeschlossen waren, der anhand der gewählten Vorwahl den Tarif ermittelte und die Gebührenimpulse entsprechend vervielfachte. Die Ortstelefone hatten eine Nullsperre eingebaut, wenn die erste gewählte Ziffer zehn Impulse hatte, wurde die Leitung getrennt, also konnte man keine Vorwahl wählen.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: 95B am 22. August 2012, 08:47:01
Trotzdem heißt die Bauart 7-Segment-Anzeige, weil jede Stelle aus 7 Segmenten zusammengesetzt ist, die zur Darstellung der Ziffern einzeln angesteuert werden können.
Ja, eh. Es waren drei 7-Segment-Anzeigen nebeneinander. Die meisten heute erhältlichen 7-Segment-Anzeigen haben ein achtes Leuchtfeld für den Dezimalpunkt, es gibt auch welche mit neun Leuchtfeldern, sodass man aus dem Punkt auch ein Komma machen kann, was vor allem dann wichtig ist, wenn man Zahlen mit Tausendertrennzeichen anzeigen will. Weiters gibt es noch Anzeigen mit einzelnen Zusatzsegmenten, die vor allem bei Aufzügen verwendet werden, um zusätzlich noch ein K oder M anzeigen zu können. Am "höchsten entwickelt" sind die fein unterteilten Anzeigen, die man oft auf Video-/DVD-Recordern, Stereoanlagen und Autoradios finden, die können alle alphanumerischen und eine Handvoll Sonderzeichen darstellen.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: W_E_St am 22. August 2012, 11:01:44
Aus meiner Kindheit kann ich mich auch noch Erinnern, dass am Brigittaplatz ein Öffentliches Telefon für Ferngespräche stand (lt. meiner Mutter konnte man das damals nicht von jedem aus).
Das war, weil nur diese Fernsprechtelefone an einem (teuren) Registerverzoner angeschlossen waren, der anhand der gewählten Vorwahl den Tarif ermittelte und die Gebührenimpulse entsprechend vervielfachte. Die Ortstelefone hatten eine Nullsperre eingebaut, wenn die erste gewählte Ziffer zehn Impulse hatte, wurde die Leitung getrennt, also konnte man keine Vorwahl wählen.
Der Registerverzoner war IMO nur den normalen Wählerstufen übergeordnet und folglich im Prinzip alle Apparate damit verbunden, aber die Nullsperre bei den normalen Münzapparaten hat natürlich verhindert, dass man überhaupt bis zum RVZ kommt.

Die Klimmzüge, die im analogen Vermittlungssystem teilweise notwendig waren, sind sowieso beeindruckend. 0800er-Nummern konnte es beispielsweise nicht geben, da die analogen Wählämter wie erwähnt keine Gespräche ohne Zählung zuließen. Stattdessen gab es die im Hauptbereichsamt Salzburg angesiedelten und wie Ortsgespräche tarifierten 0660er-Nummern. Zur Einführung einer neuen Vorwahl musste jeder(!) Registerverzoner händisch umgelötet werden, ergo wurde das vermieden wo nur irgend möglich.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: hema am 22. August 2012, 12:01:55
Nullsperre: Es gab auch (meist in Firmen oder Dienststellen) normale Wählscheibenapparate mit Nullsperre. Diese konnte man allerdings, mit etwas Geschick, mit der von Harald beschriebenen Klopfmethode umgehen! Zehn mal klopfen, dann normal wählen.


Mit der Klopfmethode konnte man auch die früher beliebten Wählscheibenschlösser austricksen!  ;D
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: W_E_St am 22. August 2012, 12:45:04
Mit der Klopfmethode kann man sogar die Apparateschlösser der 80er-Tastenapparate austricksen, die sperren nämlich nur den Tastwahlblock, sonst aber nichts. Allerdings kenne ich niemanden, der solche Apparate heute noch absperrt. Geben tut es sie noch in größerer Anzahl, und Impulswahl funktioniert auch noch, egal ob per Wählscheibe oder auf der Gabel geklopft, sogar an den sog. NGN-Wählämtern, die de facto nur mehr ein VOIP-Server mit Anbindung an die Kupferleitung zum Endkunden sind, d.h. analog ist nur mehr die Zweidrahtverbindung von der Wohnung zum Wählamt.

Was die NGN-Ämter nicht mehr können (sehr zu meinem Ärger) ist Durchwahl bei Analoganschlüssen, obwohl die IMO softwareseitig leicht implementierbar sein müsste. In Deutschland und den meisten anderen Ländern wurde soweit ich weiß die Durchwahl wählamtsseitig realisiert, mit verkürzten Rufnummern. Im Endeffekt war die Nummer plus Durchwahl nicht länger als eine normale Nummer. Da das eine ganze Nummerngasse blockiert, war so ein Anschluss erst ab 8 Amtsleitungen zu haben. In Österreich hingegen war die Konstruktion denkbar simpel. Die (am Beispiel Wien) ersten 6 Ziffern der Nummer, bei OES-Ämtern 7, verarbeitet das Wählamt, alle weiteren Ziffern werden als normale Wählimpulse (Gleichstromimpulse) auf die Teilnehmerleitung geschickt, wo die Nebenstellenanlage damit tun kann, was sie lustig ist. Voila, simpelste Durchwahl ohne Mehrkosten für den Teilnehmer. Dummerweise hat Siemens unlängst seine Telekommunikationssparte verkauft und der Nachfolger hat prompt den Support für die OES-E-Ämter eingestellt. Diese werden gerade sukzessive auf NGN umgebaut, was sich teilweise sehr negativ auf Fax- und Modemverbindungen auswirken soll. Ich habe allerdings an einer NGN-Vermittlung schon eine stabile 56k-Modemverbindung aufgebaut. Da auch die OES-D-Ämter mittlerweile um die 20 Jahre alt sind, werden auch die vermutlich in absehbarer Zeit ersetzt und dann wars das mit der Gleichstromdurchwahl.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: IbisMaster am 22. August 2012, 13:02:21
Die Impulswahl wurde laut einer Post-Mitteilung schon vor einigen Jahren abgeschafft.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: haidi am 22. August 2012, 14:41:48
Gehört eigentlich in Absurdes.
Ich, verantwortlich für alles, was irgendwie an Computer erinnert, bekomme einen Anruf von einem Kunden (kleine Firma, wir waren eine Bundesdienststelle), sehr erbost: Was wir für ein Klumpert haben, seitdem er einen neue Telefonanlage hat, funktioniert die Zifferneingabe nicht, die von unserer Sprachansage als Auswahl gefordert wird.

Ich zu ihm: Drücken Sie bitte die 9
Ich höre: Tack, Tack, Tack, Tack, Tack, Tack, Tack, Tack, Tack
"Rufens den Anlagentechniker an und beschimpfens diesen, er soll ihr Wahlverfahren auf Tonwahlverfahren umstellen."

Das ganze passierte 2005, die Post hat IPW noch akzeptiert.

Hannes
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: Linie 41 am 22. August 2012, 19:10:40
Impulswahl funktioniert nach wie vor ohne Probleme!
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: W_E_St am 25. August 2012, 01:13:43
Impulswahl funktioniert nach wie vor ohne Probleme!
Definitiv! Am NGN-Anschluss habe ich das noch nicht getestet, aber in Wien (vermutlich noch eine OES-Vermittlung) problemlos. Morgen hole ich hier das Wählscheibentelefon aus dem Kasten und mache den NGN-Test.

Wer definitiv KEINE Impulswahl mehr unterstützt, ist UPC. Deren Router könnten das theoretisch, aber offenbar habens das aus der Firmware streichen lassen. Die Weckerwechselspannung reicht für ein klassisches Telefon übrigens auch nicht wirklich.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 19. September 2012, 01:10:28
Im Sommer 2006 am Kahlenberg aufgenommen:
Die Frühform der Leitschiene, eine elastische Seilführung.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: hema am 19. September 2012, 01:43:05
Das ist keine Frühform, sondern das wollte man einmal statt der Leitschienen einführen. Es ist quasi eine Fahrzeugbremse, fährt ein Auto (fach) dagegen, schneiden sich die Seile ins Blech und bringen das Fahrzeug zum Stillstand. Da es aber für Zweiradfahrer sehr gefährlich ist und auch zur Abtrennung von Gliedmaßen führen kann, wurde das eigentlich wieder aufgegeben. Komisch, dass es dort 2006 noch anzutreffen war!
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: haidi am 19. September 2012, 02:06:47
War am Parkplatz Leopoldsberg auch noch im Juli 2012 anzutreffen und sicher auch noch heute.
Da es direkt am Parkplatz ist, wo keine hohen Geschwindigkeiten erreicht werden können und nur als "Absturzsicherung" für Fahrzeuge dient, sollte es kein Problem sein.

Hannes
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: moszkva tér am 19. September 2012, 08:38:05
Diese gespannten Drahtseile waren auch in der ehem. Sowjetunion sehr beliebt, und werden auf Bergstraßen auch heute noch verbaut.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 20. September 2012, 11:40:31
Es ist schon eine Frühform der Leitschienen, es gab auch einmal eine Herstellertafel an einem Abschnitt - wenn ich nicht irre ein Waagner Biro Patent.
In den 60er Jahren erprobte man auf der neuen Südautobahn eine Kombination aus Seilen und Maschendrahtzaun. Die Seile sollten da das Fahrzeug elastisch führen und der sich zusammenschiebende Maschendrahtzaun einen Bremspolster bilden. Vorgestellt in Form von Crashfilmen in der damaligen Verkehrssendung "Schach dem Tod", moderiert von Fritz Senger. Wer erinnert sich noch?

Eigentlich wollte ich bei Gelegenheit eines Einsatzes meiner ehemaligen Dienststelle, dem wirklichen Amt auch für Weihnachtsbeleuchtung die Wartehalle an der Busabfahrtsstelle ablichten, die war aber leider schon abgerissen obwohl eigentlich auch im damaligen Ensemble Denkmalschutz der Höhenstraße befindlich.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: haidi am 20. September 2012, 15:33:35
Die Seile sollten da das Fahrzeug elastisch führen und der sich zusammenschiebende Maschendrahtzaun einen Bremspolster bilden. Vorgestellt in Form von Crashfilmen in der damaligen Verkehrssendung "Schach dem Tod", moderiert von Fritz Senger. Wer erinnert sich noch?

Ich, und in der Kurve der Höhenstraße von Neuwaldegg nach Sievering wurden gefederte Leitschienen montiert, er hat dort auch einen Crash-Test moderiert, allerdings ist dabei ein Trumm durch die Luft geflogen und hat ihm Arm oder Bein gebrochen.

Hannes
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: raifort1 am 15. Dezember 2012, 17:39:19
Die Seil+Maschendrahtsicherung war auch an der Westautobahn. Die Zurückschleuderung von Fahrzeugen wurde weitgehendst verhindert. Gegen die weitere Einführung lautete die Begründung, daß die Reperatur der Seilsicherung sehr aufwändig sei.
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: haidi am 15. Dezember 2012, 21:10:28
Die haben aber auch tief in die Fahrzeuge hinein geschnitten.

Hannes
Titel: Re: Stadtmöblierung einst
Beitrag von: hema am 15. Dezember 2012, 21:11:49
. . . . und Körper!  :o