ZYLMURBAFI war bis 1957 auf den Wählscheiben zu finden, dann wurde innerhalb von 6 Wochen ganz Wien umgestellt und die Wählscheiben jedes einzelnen Telefonapparats wurden ausgetauscht. Irgendwo habe ich den Scan einer "Umrechnungstabelle" von Nummern aus dem Buchstaben- in das Ziffernsystem. Gleichzeitig wurde nämlich noch eine weitere Besonderheit geändert: Wien hatte eine andere Impulsfolge. 1 Impuls war 0, 2 Impulse 1 bis 10 Impulse = 9. Überall sonst auf der Welt (außer in Schweden) war hingegen schon damals 1 Impuls 1 bis 10 Impulse = 0. Auf den ZYLMURBAFI-Wählscheiben waren auch die Ziffern entsprechend 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 angeordnet, daher der Tausch. ZYLMURBAFI ist eigentlich auch die falsche Reihenfolge, 0 war I, aber umgekehrt liest es sich schöner.
Ich kann mich noch an eine Münztelefongeneration mit zwei Knöpfen und Wählscheibe erinnern, dazu eine rote 7-Segment-Anzeige für das Guthaben. Rot war der Zahlknopf, schwarz der Unterbrechungsknopf(?) mit dem man ein Gespräch beenden und mit dem restlichen eingeworfenen Geld weitertelefonieren konnte. Der SInn hinter dem Zahlknopf war, dass im analogen Wählsystem der erste Gebührenimpuls direkt nach der Wahl der letzten Ziffer gegeben wurde. Mit dem Zahlknopf wurde der erst auf Knopfdruck, eben nach Melden des gerufenen Teilnehmers gesendet, sonst wäre der Schilling weg gewesen. Ich denke, dass auch die andere Vergebührung im OES nichts daran geändert hat, dass der erste Schilling bei zu frühem Betätigen weg war. Die letzten solchen Apparate haben übrigens im Stadthallenbad ewig überlebt, vermutlich bis zur Euro-Umstellung. Ich war bis ins Schuljahr 1998/99 dort regelmäßig schwimmen, und da war definitiv eines im Foyer und eines im Beckenbereich, beim Café. Vor ein paar Monaten hat auf Willhaben jemand so einen Apparat angeboten, für eine Kleinigkeit von 200 Euro.