Autor Thema: Historische Ampelformen  (Gelesen 6272 mal)

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floschwarz

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #15 am: 12. Oktober 2022, 09:30:55 »
Stimmt, die meisten Ampeln in Niederösterreich waren träger als die in Wien und Fresnellinsen gab es dort eigentlich nirgends.
Erinnert sich noch wer an die Ampel, die es im 23., ich glaube Anton-Baumgartner-Straße/Altmannsdorfer Straße in den 80ern gab? Die sah damals hypermodern aus, ohne Dächer über den Gläsern, komplett glatt. Bild konnte ich leider keines finden :-(

Ferry

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #16 am: 12. Oktober 2022, 10:13:11 »
Interessant ist auch, dass in Wien Richtungspfeile nur bei den roten und grünen Kammern zu finden sind, in NÖ hingegen auch bei den Gelben. Ich konnte bislang noch nicht herausfinden, woran das liegt. Ist mir aber schon als Kind aufgefallen.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

95B

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #17 am: 12. Oktober 2022, 10:44:23 »
Interessant ist auch, dass in Wien Richtungspfeile nur bei den roten und grünen Kammern zu finden sind, in NÖ hingegen auch bei den Gelben. Ich konnte bislang noch nicht herausfinden, woran das liegt. Ist mir aber schon als Kind aufgefallen.

Es gab (in der Fresnellinsenversion) eine einzige Ampel, bei der auch die gelben Kammern Pfeile hatten. Grund dafür war die Verkehrsführung, man hätte an dieser Stelle auch geradeaus fahren können, wäre dann aber verkehrt in eine Einbahn geraten. Leider weiß ich nicht mehr, wo das war. Ich glaube aber, dass es sich dabei um irgendeine temporäre Verkehrsführung im Zuge der Errichtung der U3 handelte.
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haidi

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #18 am: 12. Oktober 2022, 12:43:26 »
Stimmt, die meisten Ampeln in Niederösterreich waren träger als die in Wien und Fresnellinsen gab es dort eigentlich nirgends.
Erinnert sich noch wer an die Ampel, die es im 23., ich glaube Anton-Baumgartner-Straße/Altmannsdorfer Straße in den 80ern gab? Die sah damals hypermodern aus, ohne Dächer über den Gläsern, komplett glatt. Bild konnte ich leider keines finden :-(
Nachdem die Opposition die Bevorzugung von Sienehmens und die Preisunterschiede zu deutschen Ampelherstellern thematisiert hat, hat man eine "Versuchsampel" eines deutschen Ampelherstellers verbaut. Das war aber meines Wissens nicht an der Altmannsdorfer Straße sondern an einer Ampel zwischen Altmannsdorfer Straße und Erlaaer Platz, möglicherweise an der Kreuzung mit der Erlaaer Straße vor der U6-Verlängerung
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Oskar

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #19 am: 12. Oktober 2022, 15:44:07 »
Nachdem die Opposition die Bevorzugung von Sienehmens und die Preisunterschiede zu deutschen Ampelherstellern thematisiert hat, ....

Ich wünsche mir von der Opposition, dass dies auch aktuell im Hinblick auf scheinbar sinnlose Erneuerungen gemacht wird. Des weiteren wäre die besondere Ampelverliebtheit dieser Stadt generell zu hinterfragen...

38A

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #20 am: 12. Oktober 2022, 21:36:03 »

Die Liebe zu Ampeln ist in Wien definitiv zu hinterfragen. Oft fließt der Verkehr sogar besser, wenn man den Autofahrern die Verkehrsregelung überlässt. Auch mit unregelmäßigen Stopptafeln und Vorrang-geben Schildern wird hemmungslos übertrieben. Oft hat bei einer Kreuzung der Rechtskommende Vorrang, dann bei der nächsten Kreuzung eine Stopptafel. Aber dennoch muss man zwei Sachen wirklich an Wiens Ampeln loben: sie sind in fast allen fällen so gut angebracht, dass man sie gut als Fahrer sieht. In anderen österreichischen Städten und vor allem in Deutschland muss man sich richtig verrenken, da die Überkopf-Ampeln direkt über der Haltelinie liegen. Bei uns ist sie meistens mittig über der Kreuzung, gegenüber oder einfach ein paar Meter vor der Haltelinie angebracht und immer gut einzusehen.
Auch die meist noch sehr gut funktionierende grüne Welle ist in Wien ein Genuss! Da gibt es ganz andere Situationen in vielen Ländern!

KSW

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #21 am: 12. Oktober 2022, 22:52:17 »
Ich kann mich als Kind in Wien an folgende Besonderheiten bei Ampeln (ggü Restösterreich, bzw dem mir bekannten südlichen und westlichen Teil) erinnern:
-Das Leuchten war nicht gleichmäßig über die Fläche, sondern eher punktuell in der Mitte der Gläser (was durch die Fesnellinsen erklärbar wäre) und mit weniger Leuchtkraft
- Die Ampeln schateten nicht hat an/aus, sondern dimmten (was aber offenbar in NÖ noch stärker ausgeprägt war, wie man hier ließt)
- Die Rotlichter hatten immer die selbe Größe wie die restliche Ampel (mittlerweile gibt es generell wenig Ampeln, wo das Rotlicht größer ist)
- das Gelblicht war ein Orange, ziemlich düster und kaum vom Rot zu unterscheiden.
- Die Ampeln mit Rochtingspfeilen waren genau verkehrt rum: grünes Licht mit schwarzem Pfeil (teils auch nur die Kontur vom Pfeil), rotes Licht schwarze Scheibe mit nur leuchtendem Pfeil - kann das jemand bestätigen?

Die eckigen Fußgängerampeln sind aufgefallen, aber weniger will die Form unbekannt gewesen wäre, sondern wegen der weißen Männchen, die man mMn schlechter sehen konnte als die schwarzen.

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #22 am: 13. Oktober 2022, 00:36:57 »
Ich habe anbei ein Foto von einem Grünpfeil für Linksabbieger im alten Format und einen Rotpfeil für geradeaus und rechts. Diese Ampel ist eine der letzten dieser Art (hier hat man sogar den gelb umrandeten Grünpfeil noch erhalten) und befindet sich an der Kreuzung Erzherzog-Karl-Straße zu Zschokkegasse.

Ein Merkmal für Wiener und (manche) niederösterreichische Ampeln ist noch die Zusatztafel, die immer bei „Pfeilampeln“ angebracht ist.

KSW

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #23 am: 13. Oktober 2022, 05:31:32 »
Ah, danke, vielleicht war das auch das, was mir als so "speziell" in Erinnerung ist - der von weißen kleinen Punkten umrahmte grüne Pfeil, bzw der Konturpfeil bei Rot...
Und ja, die Zusatzpfeile bei Ampeln, die an sichohnehin schon die Richtung anzeigen, das ist auch speziell.
Da fällt mir noch eine Besonderheit beim Signalisieren ein, wenngleich keine Ampel: die Signaltafeln für Geschwindigkeiten bei der Straßenbahn weisen keine schwarzen Ziffern auf, sondern diese sind aus dem Blech der Tafel ausgestanzt, was sie mMn deutlich schlechter lesbar machen. Das kenne ich so nur von Wien. Ließ man die Tafeln früher so stark verwittern,  dass dann nur mehr die ausgestanzte Zahl lesbar war, oder was ist der Grund?

martin8721

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #24 am: 13. Oktober 2022, 08:37:45 »
Ah, danke, vielleicht war das auch das, was mir als so "speziell" in Erinnerung ist - der von weißen kleinen Punkten umrahmte grüne Pfeil, bzw der Konturpfeil bei Rot...

Ganz früher waren die Richtungspfeile noch nicht mit den kleinen weißen Punkten umrandet, wie man in dem Film des Wiener Stadt- und Landesarchiv von 1961 sieht:

95B

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #25 am: 13. Oktober 2022, 09:24:29 »
Da fällt mir noch eine Besonderheit beim Signalisieren ein, wenngleich keine Ampel: die Signaltafeln für Geschwindigkeiten bei der Straßenbahn weisen keine schwarzen Ziffern auf, sondern diese sind aus dem Blech der Tafel ausgestanzt, was sie mMn deutlich schlechter lesbar machen. Das kenne ich so nur von Wien. Ließ man die Tafeln früher so stark verwittern,  dass dann nur mehr die ausgestanzte Zahl lesbar war, oder was ist der Grund?

Der Grund ist, dass man sie auch lesen kann, wenn sie schneebedeckt sind, was ja früher im Winter häufiger vorgekommen ist. Die Erinnerungssignale waren früher aus Email, also de facto verwitterungsresistent.
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49a

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #26 am: 13. Oktober 2022, 12:03:16 »
[Das war aber meines Wissens nicht an der Altmannsdorfer Straße sondern an einer Ampel zwischen Altmannsdorfer Straße und Erlaaer Platz, möglicherweise an der Kreuzung mit der Erlaaer Straße vor der U6-Verlängerung.
Diese Ampelanlage befand sich an der Kreuzung Anton-Baumgartner-Straße#Erlaaer Platz und wurde in den 80er Jahren kurz nach der Umgestaltung des Platzes errichtet. Damals konnte man noch nicht gerade durch fahren, sondern mußte die scharfe Kurve im Zuge der Erlaaer Straße befahren. Im Laufe der Jahre wurden die verschiedenen Ampeln defekt und nach und nach gegen die herkömmlichen ausgetauscht bis es irgendwann keine mehr gab. Mir wurde erzählt, dass die Sichtbarkeit bei Sonnenlicht nicht besonders gut war und es deswegen auch immer wieder Unfälle gab.

rolmaster

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #27 am: 13. Oktober 2022, 13:07:08 »
[Das war aber meines Wissens nicht an der Altmannsdorfer Straße sondern an einer Ampel zwischen Altmannsdorfer Straße und Erlaaer Platz, möglicherweise an der Kreuzung mit der Erlaaer Straße vor der U6-Verlängerung.
Diese Ampelanlage befand sich an der Kreuzung Anton-Baumgartner-Straße#Erlaaer Platz und wurde in den 80er Jahren kurz nach der Umgestaltung des Platzes errichtet. Damals konnte man noch nicht gerade durch fahren, sondern mußte die scharfe Kurve im Zuge der Erlaaer Straße befahren. Im Laufe der Jahre wurden die verschiedenen Ampeln defekt und nach und nach gegen die herkömmlichen ausgetauscht bis es irgendwann keine mehr gab. Mir wurde erzählt, dass die Sichtbarkeit bei Sonnenlicht nicht besonders gut war und es deswegen auch immer wieder Unfälle gab.

Ich glaube mich dunkel daran zu erinnern, dass das ein französisches Ampelmodell war. Eine kurze Recherche hat ergeben, dass es in den 80er Jahren tatsächlich eine Kooperation zwischen Futurit (Swarovski) und einer französischen Firma gegeben hat. Das Modell war offenbar kein Erfolg, einerseits durch die schlechte Sichtbarkeit, andererseits durch die fragile Bauweise.

Hier sind ein paar Fotos von diesem Modell in neuem und unterschiedlich desolatem Zustand:
http://feu.routier.free.fr/th-lux2000.html

pascal

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #28 am: 13. Oktober 2022, 13:42:19 »
Auch hatten die Ampeln "am Land" stets eine Art Fade-out, während die Wiener Ampeln stets ziemlich abrupt aufleuchteten.
Meines Wissens hatten die Anlagen mit dem "Fadeout" Niedervolt-Halogenlampen (10 V), und die anderen normale 220/230-V-Glühlampen.

In Payerbach gab es bis vor ca. einem Jahr noch eine solche, mittlerweile ist auch diese erneuert (LED).

Und wenn wir schon bei diesem netten Thema sind: Warum gibt es in Wien (fast) ausschließlich 20-cm-Signalgeber, während z.B. in Graz und Innsbruck viele 30-cm-Signalgeber zu finden sind (auch bei Neuanlagen)? Sehen die Leute dort schlechter?

95B

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Re: Historische Ampelformen
« Antwort #29 am: 13. Oktober 2022, 14:24:25 »
Bei uns ist sie meistens mittig über der Kreuzung, gegenüber oder einfach ein paar Meter vor der Haltelinie angebracht und immer gut einzusehen.

Es gibt in Wien eine Handvoll Anlagen, wo die Signalgeber nur seitlich angebracht sind und nicht überkopf. Bei solchen Anlagen beobachte ich immer wieder, dass Autofahrer die seitlichen Ampeln nicht wahrnehmen und trotz Rotlichts ungebremst drüberbrettern.

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In dem abgebildeten Beispiel fahren sogar immer wieder Linienbusse bei Rot.
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