Es ist nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, Aufbewahrungsmöglichkeiten für private Gegenstände zur Verfügung zu stellen.
Demzufolge dürfte es aber auch keine Fahrradbügel im öffentlichen Raum geben. Denn an diesen werden ja auch private Gegenstände - tw. sogar schon ewig vorsichhinrostend - befestigt.
Sicher. Allerdings nehmen Radabstellmöglichkeiten viel weniger Platz ein (1 Pkw-Stellplatz = 5 Bügel = 10 Fahrrad-Abstellplätze) und erlauben auch bei Nutzung Querenden auch einen Überblick über das Verkehrsgeschehen (während selbst ich als >1,80 m großer Mann inzwischen über viele Autos nicht mehr drüberschauen kann). Vor allem: Angesichts der großen Vorteile eines großen Radfahranteils auch für die Gesellschaft (Emissionsfreiheit, Bewegung, ...) könnte das eben eine bewusste Förderung des Radverkehrs sein.
Und auch beim typischen, schwach benutzen, Radweg ist stark die Frage, wie weit das Privatisierung des öffentlichen Raums ist, wenn man sich eine Privatfahrbahn mit weniger als einem Dutzend anderer Radfahrer am Tag teilt.
Eigentlich nicht, der Radweg steht ja weiterhin jedem und jeder zur Verfügung. Wie viele Autos können gleichzeitig auf einem Stellplatz parken?
Davon abgesehen: wie viele gute, attraktive, ins Netz eingebundene Radwege im städtischen Raum werden von 12 Radfahrenden pro Tag benutzt? Bitte Fakten und keine anekdotische Evidenz. (Nein, ich meine keinen 1 m breiten kombinierten Fuß- und Radweg, der seit 20 Jahren nicht freigschnitten wurde und ständig zugeparkt ist. Und auch keinen tatsächlich guten Radweg, der 100 m weiter auf der Fahrbahn einer Hauptstraße endet.)
Dafür gibt es dann ein schwarz bis dunkelgraues, breites Asphaltband das den öffentlichen Raum weit stärker beheizt, als eine Parkspur, deren parkende Blechhaufen wenigstens die Hitze reflektieren und abwechslungsreicher und weniger trostlos sind.
Finde ich gut, dass du dich für den Rückbau von Straßen mit mehr als einer Fahrbahn pro Richtung einsetzt.
Bitte im nächsten Schritt dran denken, dass sich unter geparkten Autos heiße Luft sammelt.
Übrigens ist das breite Asphaltband des Radwegs etwas, das im französischen Beispiel fehlt. Anscheinend sind die dortigen Radler so todesmutig, dass sie sich eine Fahrbahn bei 30 km/h mit den Autos teilen können. Die Leichenberge werden sicher täglich weggeräumt.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll...
1. Paris (vielleicht hast du schon mal von dieser Kleinstadt gehört, liegt auch in Frankreich) hat dadurch Aufsehen erregt, dass es physisch getrennte Radinfrastruktur eingerichtet hat.
2. Es geht auch darum, diejenigen aufs Rad zu bekommen, die sich aktuell nicht trauen (oder, bei Kindern, deren Eltern Angst um sie haben). Dazu braucht es physisch getrennte Radinfrastruktur.
Die führt dann auch dazu, dass mehr geradelt wird. Wenn man das mit der Senkung des Autoverkehrs ernstmeint, wird man um eine massive Förderung aktiver Mobilität nicht herumkommen. Die Öffis allein können das trotz Ausbaus nicht stemmen. (Ich meine, ich schrieb das erst neulich, ohne dass du weiter drauf eingegangen bist. Stattdessen schreibst du einfach das gleiche nochmal. Fakten scheinen dich folglich nicht wirklich zu interessieren.)
Wenn man die Straße wochen/monatelang für den Tramwaybau auflassen kann, ist sie anscheinend nicht so brennend notwendig. Gilt ebenso für Zweierlinie etc.