Weißt du, warum die M29 vorne und hinten Falttüren, in der Mitte aber eine (Doppel-)Klapp- bzw. Schiebetür haben?
Den eigentlichen Grund, warum sich in der Mitte eine Außenschwenktür befindet, weiß ich nicht, und habe es weder in einschlägigen Büchern noch Foren herausfinden können. Allerdings bietet die Geschichte der M29 einen Kontext, der die Konfiguration sehr viel plausibler erscheinen lässt, wenn man ihn kennt.
Ich hab' eine Aufnahme vom 23. Juli 2018 angehängt – man verzeihe die mangelnde Schärfe –, die M29 805 und M28 759 am Redbergsplats zeigt. Die M29 hatten anfänglich vorne und hinten die elektrisch angetriebenen Falttüren wie jetzt immer noch. Die Mitteltür hingegen war eine der berühmt-berüchtigten «Knuffdörrar», die keinen Antrieb haben, sondern durch reine Muskelkraft gegen Federspannung aufzudrücken bzw aufzuziehen sind – deren Steuerung beschränkt sich auf Verriegelung während der Fahrt. Die meisten M28 hatten diese Knuffdörrar bis zum Ende, und zwar in der Mitte und hinten – der abgebildete 759 deutet an, wie die aussahen, mit den schwarzen Kunststoffgriffen, die man gegen die Federkraft aufziehen musste.
Als diese Knuffdörrar als nicht mehr zeitgemäß zu gelten begannen, wurden sie aus allen M29 ausgebaut. Das betraf nur die Mitteltüren – und die wurden dann eben durch Außenschwenktüren ersetzt, wenn man schon beim Umbauen war. Front- und Hecktür wurden einfach belassen. Einige M28 wurden auch umgebaut, um bei den Doppeltraktionen im vorderen Wagen keine Knuffdörrar mehr zu haben – 70 M28 vs. 60 M29 bedeutete, dass nicht alle Doppeltraktionen mit M29+M28 bestückt werden konnten. Bei den nur wenigen erneuerten M28 bedeutete das dann den Umbau der mittleren
und hinteren Tür – doch das glich man gleich den M29 an, auch wenn beide Türen unterschiedlich umgebaut wurden. In Göteborg werden übrigens Türflügel gezählt, sodass die M28 und M29 jeweils 5 «Türen» haben.
Ist dieser Kontext als Erklärung für dich/euch hinreichend?