Das hat nicht die geringste Ähnlichkeit mit irgendeiner mir bekannten Version italienischer KFZ-Kennzeichen. Die älteste noch zu sehende Version (wie ich heute gelernt habe Plastiktafeln) hatte weiße Schrift auf schwarzem Grund, wobei die vordere Tafel wie schon erwähnt sehr klein ist. Die Systematik besteht aus einer zweibuchstabigen Provinzkennung (Ausnahme: bei Rom R und klein danebengefuzelt oma) und einer laufenden Nummer mit 5 Stellen. Die Provinzkennung war orange.
Ich kenne sogar noch die noch älteren Nummerntafeln. Bei denen war die Provinzkennung ebenfalls weiß, aber dicker geschrieben. Als ich ein Kind war, gab es die noch auf ganz ganz wenigen Autos, aber durchaus noch auf zahlreichen Gewerbefahrzeugen (speziell diese typisch italienischen Lastendreiradler).
1985 wurde auf weiße Blechtafeln mit schwarzer Schrift umgestellt, wobei die Tafeln zweigeteilt waren. Die Systematik blieb gleich, aber die Provinzkennung war auf einem separat angenieteten Teil. Diese Version war sehr kurzlebig und wurde schon 1994 durch die jetzt gängigen 2 Buchstaben - 3 Ziffern - 2 Buchstaben ohne regionale Zuordnung ersetzt. Die schwarzen Tafeln sieht man ähnlich wie bei uns nur mehr auf ganz wenigen Oldtimern.
Warum geben eigentlich viele Länder die Regionalkürzeln auf? Ok, in Frankreich sind ihnen die Nummern ausgegangen. In Italien vielleicht auch? Dazu kam vielleicht, dass in Italien in den 1990ern einige neue Provinzen geschaffen wurden, speziell im dicht besiedelten Norden (z.B. Monza, Lecco), ich weiß aber nicht, ob das was mit der Abschaffung der Regionenkürzel zu tun hatte.
In Bosnien hatte das übrigens was mit ethnischen Gründen zu tun. Durch die nicht lokalisierbaren Kennzeichen konnte man nicht mehr erkennen, ob das Auto nun aus einer kroatischen, serbischen oder muslimischen Gegend kommt. Vorher wurden Autofahrer gerne angehalten, schikaniert oder verprügelt, wenn sie nicht in ihrer Gegend waren.