Autor Thema: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger  (Gelesen 39926 mal)

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36454
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
[PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« am: 20. Oktober 2017, 10:10:42 »
Der Beschluss im Gemeinderat Donnerstagmittag ebnet den Weg zu einer neuen Straßenbahntrasse: 1,5 Millionen Euro an Planungsmitteln gaben die Mandatare frei, damit soll seit die Jahrzehnten angedachte Entflechtung der Grazer Innenstadt endlich auf Schiene gebracht werden.

Bekanntlich müssen bisher sämtliche Straßenbahnen ein Nadelöhr passieren, Herrengasse und Hauptplatz. Bis zu 1600 Garnituren machen das täglich: Bleibt eine hängen oder gibt es eine Kundgebung in der Innenstadt, steht der Tramverkehr still. Ab 2023 soll es eine Ausweichroute geben: Sie führt von der Verkehrsdrehscheibe Jakominiplatz zunächst zur Neutorgasse und Belgiergasse. Danach mündet sie in der Annenstraße, in der bereits Straßenbahnlinien verkehren. Sollte also der Hauptplatz blockiert sein, können die Linien 1, 3, 6, und 7 jedenfalls ausweichen; 1 und 7 sollen künftig generell über diese Route fahren, das würde einen weiteren Teil der Stadt mit der Straßenbahn erreichbar machen.
[MEHR]

Q: https://kurier.at/chronik/oesterreich/die-neue-strassenbahntrasse-wird-kuerzer-und-billiger/293.060.635

Die ursprünglich geplante Trassenführung über den Griesplatz wurde von der Politik mit feenhaften Argumenten ("Rückstau bis Bruck an der Mur") zu Grabe getragen. :-\
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

38ger

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2987
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #1 am: 20. Oktober 2017, 11:50:34 »
Der Sinn der Entlastungsstrecke ist ja nicht die Erschließung neuer Gebiete, sondern hat den Hauptzweck, dass zumindest die Anbindung der Hauptbahnhofstraßenbahnäste an die vom Jakominiplatz ausgehenden Äste Richtung Süden und Osten aufrecht erhalten bleiben können bei Demos, Veranstaltungen,  oder Betriebsstörungen in der Fußgängerzone. Insofern ist die Frage, OB und WANN die "Entlastungsstrecke" wesentlich wichtiger, als die Frage, ob man die Trasse jetzt in der einen oder anderen Gasse führt.
Dass die Strecke sehr nahe an der bereits bestehenden liegt und dass sie sehr zentrumsnahe ist, ist gerade im Umleitungsfall ja sehr sinnvoll, weil man mit kurzem Fußweg dann die gewohnten Relationen erreichen kann.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36454
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #2 am: 20. Oktober 2017, 11:59:32 »
Der Sinn der Entlastungsstrecke ist ja nicht die Erschließung neuer Gebiete, sondern hat den Hauptzweck, dass zumindest die Anbindung der Hauptbahnhofstraßenbahnäste an die vom Jakominiplatz ausgehenden Äste Richtung Süden und Osten aufrecht erhalten bleiben können bei Demos, Veranstaltungen,  oder Betriebsstörungen in der Fußgängerzone.

Wenn man zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann, ist es halt nicht sonderlich effizient, mit Absicht nur eine davon zu erledigen und die andere mit fadenscheinigen Argumenten (denn etwas anderes sind die Ausreden wegen des ach so vielen Autoverkehrs nicht) davonziehen zu lassen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

38ger

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2987
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #3 am: 20. Oktober 2017, 12:12:52 »
Ich sähe den Vorteil der längeren Strecke nicht.
Kostet mehr, führt an den gewohnten Zielen noch mehr vorbei und die Fahrzeit verlängert sich.

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6540
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #4 am: 20. Oktober 2017, 12:13:51 »
Der Beschluss im Gemeinderat Donnerstagmittag ebnet den Weg zu einer neuen Straßenbahntrasse: 1,5 Millionen Euro an Planungsmitteln gaben die Mandatare frei, damit soll seit die Jahrzehnten angedachte Entflechtung der Grazer Innenstadt endlich auf Schiene gebracht werden.

Bekanntlich müssen bisher sämtliche Straßenbahnen ein Nadelöhr passieren, Herrengasse und Hauptplatz. Bis zu 1600 Garnituren machen das täglich: Bleibt eine hängen oder gibt es eine Kundgebung in der Innenstadt, steht der Tramverkehr still. Ab 2023 soll es eine Ausweichroute geben: Sie führt von der Verkehrsdrehscheibe Jakominiplatz zunächst zur Neutorgasse und Belgiergasse. Danach mündet sie in der Annenstraße, in der bereits Straßenbahnlinien verkehren. Sollte also der Hauptplatz blockiert sein, können die Linien 1, 3, 6, und 7 jedenfalls ausweichen; 1 und 7 sollen künftig generell über diese Route fahren, das würde einen weiteren Teil der Stadt mit der Straßenbahn erreichbar machen.
[MEHR]

Q: https://kurier.at/chronik/oesterreich/die-neue-strassenbahntrasse-wird-kuerzer-und-billiger/293.060.635

Die ursprünglich geplante Trassenführung über den Griesplatz wurde von der Politik mit feenhaften Argumenten ("Rückstau bis Bruck an der Mur") zu Grabe getragen. :-\

Hab mir grad im Google Earth den Streckenverlauf angesehen. Sieht auf den ersten Blick als recht logische und einfache Route aus.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

KSW

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1311
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #5 am: 20. Oktober 2017, 14:04:04 »
Die ursprünglich geplante Trassenführung über den Griesplatz wurde von der Politik mit feenhaften Argumenten ("Rückstau bis Bruck an der Mur") zu Grabe getragen. :-\
Die ursprüngliche Trasse wäre weitgehend ident gewesen, wäre allerdings ab Andreas Hofer Platz geradeaus zur Murgasse verlaufen und hätte dort in den Bestand eingebunden.
Diese Trasse wäre noch kürzer gewesen und vor allem billiger, da man sich den Brückenneubau auch gespart hätte. Leider wurde diese Trasse aber von genau jenem Mann zu Fall gebracht, der sie nun als Bürgermeister plötzlich so favorisiert.
Die Trasse über den Griesplatz war ja nur die Verlegenheitslösung daraus, damit man zumindest eine Umfahrung zustande bringt. Nach damaligem Planungsstand wäre ja die Südwest-Linie auch 2015 bis 2018 errichtet worden...

Argument gegen die Trasse damals: viel Verkehr, arme Geschäftsleute, Wahnsinn eine Straßenbahn im dicht verbauten Innenstadtbereich zu bauen. Erinnert auch ein bisschen an die Argumente contra SW-Linie.
Also schau'ma mal was (und vor allem ob was) kommt...

MOD-EDIT: Leeren Beitrag gelöscht, recht so?

invisible

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1577
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #6 am: 20. Oktober 2017, 18:43:56 »
Ich sähe den Vorteil der längeren Strecke nicht.
Kostet mehr, führt an den gewohnten Zielen noch mehr vorbei und die Fahrzeit verlängert sich.

Erschließt dafür aber dichtest bewohnte Gebiete rund um Elisabethinergasse und Rösselmühlgasse, den Busbahnhof am Griesplatz und man baut damit auch gleich das erste Teilstück der Südwestlinie Richtung Don Bosco mit sowie einer zweiten Nord-Süd-Achse mit.
Ad Fahrzeit: Wenn man sich den Fahrgastwechsel am Hauptplatz anschaut sieht man, dass bei weitem nicht alle Fahrgäste dort hin wollen. Ob ich aus Eggenberg oder Wetzelsdorf kommend aber über den Griesplatz oder über den Hauptplatz zum Jakominiplatz fahre ändert an der Fahrzeit genau gar nichts.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

KSW

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1311
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #7 am: 23. Oktober 2017, 06:00:27 »
Ad Fahrzeit: Wenn man sich den Fahrgastwechsel am Hauptplatz anschaut sieht man, dass bei weitem nicht alle Fahrgäste dort hin wollen. Ob ich aus Eggenberg oder Wetzelsdorf kommend aber über den Griesplatz oder über den Hauptplatz zum Jakominiplatz fahre ändert an der Fahrzeit genau gar nichts.
Das stimmt schon, als Entlastungsstrecke bzw. Umfahrungsstrecke durchaus brauchbar, nur eben im Störungsfall als Ausweichstrecke nicht wirklich zu gebrauchen, da die gesamte Innenstadt vom ÖV abgeschnitten wäre (mehr als momentan mit dem SEV).
Mittel- bis Langfristig sollte es jedoch beide Strecken geben, da die NW-Linie vermutlich doch etwa der Route der Linie 40 (und somit der Route der alten Linie 3) folgen wird, man dann das Gries-Viertel besser erschließt und außerdem mit einer allfälligen Querverbindung Lendplatz/Keplerbrücke interessante neue Linienführungen gestalten könnte.

38ger

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2987
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #8 am: 23. Oktober 2017, 10:46:10 »
Ad Fahrzeit: Wenn man sich den Fahrgastwechsel am Hauptplatz anschaut sieht man, dass bei weitem nicht alle Fahrgäste dort hin wollen. Ob ich aus Eggenberg oder Wetzelsdorf kommend aber über den Griesplatz oder über den Hauptplatz zum Jakominiplatz fahre ändert an der Fahrzeit genau gar nichts.
Das stimmt schon, als Entlastungsstrecke bzw. Umfahrungsstrecke durchaus brauchbar, nur eben im Störungsfall als Ausweichstrecke nicht wirklich zu gebrauchen, da die gesamte Innenstadt vom ÖV abgeschnitten wäre (mehr als momentan mit dem SEV).
Mittel- bis Langfristig sollte es jedoch beide Strecken geben, da die NW-Linie vermutlich doch etwa der Route der Linie 40 (und somit der Route der alten Linie 3) folgen wird, man dann das Gries-Viertel besser erschließt und außerdem mit einer allfälligen Querverbindung Lendplatz/Keplerbrücke interessante neue Linienführungen gestalten könnte.

Die drei aktuellen Projekte sind ein Mal Reininghausanbindung, SmartCityanbindung und Entlastungsstrecke. Des weiteren gehören noch Hochflurfahrzeuge abgelöst und längere Straßenbahnen in Betrieb gesetzt. Manche glauben da immer noch an die Verlängerung bestehender Niederflurfahrzeuge, ich schätze eher, dass es 40 Meter lange Straßenbahnen erst geben wird, mit der Bestellung neuer Niederflurfahrzeuge, die die letzten Hochflurer dann ablösen, also allerfrühestens in fünf Jahren, realistisch in fünf bis fünfzehn. Ein paar Bahnsteige gehören noch umgebaut, die Strecke nach Mariatrost wird noch zwei Jahre lang Sperren erhalten, die Linie 5 will man zweigleisig ausbauen - und falls man am Jakominiplatz eines Tages auch mit zwei (dann längeren!) Straßenbahnen halten will (zumindest an einem Bahnsteig auch mit zumindest einer 40m und mit einer 27m langen), dann wird man sich auch dort etwas überlegen müssen und nicht um einen gröberen Umbau umhinkommen.

Und wenn das alles tatsächlich eines Tages umgesetzt worden sein sollte, dann ist eine Südwestlinie und die Anbindung der Uni mittels Umlegung des 1ers immer noch deutlich wichtiger, als eine Nordwestlinie ... dass Du da bereits vor dem Jahr 2030 das Wort NW-Linie in den Mund nimmst halte ich da auf jeden Fall für sehr mutig, denn dass es bis dahin einen Baubeschluss für diese Linie geben könnte halte ich für äußerst unwahrscheinlich, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Südwestlinie ja wohl auf drei Etappen realisiert werden würde, zwischen deren Realisierung wohl jeweils ein paar Jahre liegen werden (so sie denn überhaupt kommt).

invisible

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1577
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #9 am: 23. Oktober 2017, 10:58:32 »
Ad Fahrzeit: Wenn man sich den Fahrgastwechsel am Hauptplatz anschaut sieht man, dass bei weitem nicht alle Fahrgäste dort hin wollen. Ob ich aus Eggenberg oder Wetzelsdorf kommend aber über den Griesplatz oder über den Hauptplatz zum Jakominiplatz fahre ändert an der Fahrzeit genau gar nichts.
Das stimmt schon, als Entlastungsstrecke bzw. Umfahrungsstrecke durchaus brauchbar, nur eben im Störungsfall als Ausweichstrecke nicht wirklich zu gebrauchen, da die gesamte Innenstadt vom ÖV abgeschnitten wäre (mehr als momentan mit dem SEV).

Das stimmt schon (zum Teil, die Linien 4 & 5 stehen im Störungsfall auch mit der Umfahrungsstrecke - da sollte man endlich die Schleife bei der Keplerbrücke bauen), trotzdem wäre die Strecke über den Griesplatz mehr "bang for the buck" gewesen, da man damit eben zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen hätte.
Dazu sagen muss man auch, dass viele der Streckenunterbrechungen in der Herrengasse gar keine unvorhersehbaren Störungen sind, sondern irgendwelche Feste, Umzüge, u.dgl. - wenn man die anders planen würde (z.B. in der Schmiedgasse statt Herrengasse) wäre eine innenstadtnahe Umleitungstrecke nochmal weniger wichtig gewesen.

Aber das betrifft halt den Planungsstand von vor 15 Jahren, als die Strecke durch die Neutorgasse gerade (u.a. mit Nagls Mithilfe) verworfen wurde.

Zitat
Mittel- bis Langfristig sollte es jedoch beide Strecken geben, da die NW-Linie vermutlich doch etwa der Route der Linie 40 (und somit der Route der alten Linie 3) folgen wird, man dann das Gries-Viertel besser erschließt und außerdem mit einer allfälligen Querverbindung Lendplatz/Keplerbrücke interessante neue Linienführungen gestalten könnte.

Das sowieso. Langfristig wird auch die Strecke durch die Karlauerstraße wieder kommen müssen um wieder eine zweite Nord-Süd-Achse westlich der Mur zu haben. Damit ergeben sich dann einige interessante Varianten von Linienkreuzen übers ganze Stadtgebiet.
Mit der innenstadtnahen Entlastungsstrecke ergibt sich auch noch eine weitere Möglichkeit: langfristig könnte man die Murgasse mit einer Gleisverschlingung lösen, was dann wiederum breitere Fahrzeuge ermöglichen würde (da ist letztlich die Murgasse der begrenzende Faktor, sobald mal überall der Gleisabstand vergrößert ist - was de facto ja bereits abgeschlossen ist). Dann würden sich dort halt maximal 2 Linien ausgehen, aber mit 4 Linien sollte der Hauptplatz ja trotzdem ausreichend erschlossen sein (und mit einer Querverbindung über die Keplerbrücke könnte man die Nordwestlinie ja auch durch die Sackstraße führen).

Die Strecke über den Griesplatz und weiter in den Südwesten wird ebenfalls nicht weniger wichtig. Wenigstens ist durch die jetzige Planungspause der Kelch einer geteilten Streckenführung durch die Brückenkopf- und Zweiglgasse an uns vorübergegangen. Wer weiß wie's in 5 Jahren aussieht, ev. ist die "technisch unmögliche" zweigleisige Strecke über die Radetzkybrücke dann plötzlich doch wieder nicht ganz so unmöglich.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

38ger

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2987
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #10 am: 23. Oktober 2017, 11:20:34 »
@ "die Linien 4 & 5 stehen im Störungsfall auch mit der Umfahrungsstrecke - da sollte man endlich die Schleife bei der Keplerbrücke bauen"

Würde sich eine eingleisige (bzw. im Abstand von wenigen cm verschlungene) Schleife Sackstraße-Murgasse am Hauptplatz unter Ausnutzung der gesamten Fahrbahnbreiten (inklusive Parkspur und Gehsteige) und Nutzung der minimal langsam befahrbar möglichen Kurvenradien (wie in der etwas wackligen Skizze verdeutlicht) wirklich nicht ausgehen?

Die Schleife wäre dann natürlich immer nur wechselweise in je eine Richtung befahrbar - und dass nur dann, wenn die Linien 1, 3, 6 und 7 nicht über den Hauptplatz fahren, aber ausschließlich für diesen Fall wäre die Schleife ja auch gedacht. Ausführen würde ich die Schleife dabei so, dass der südliche Gehsteig in der Murgasse als niedriger Gehsteig mit 3cm-Kante zur regulären Straßenbahnstrecke erhalten bliebe, ebenso auch der östliche Gehsteig in der Sackstraße. Die Gehsteige würde ich dann nur im Anlassfall mit einer Fußgängerampel sperren, wenn eine Straßenbahn tatsächlich über die Schleife fährt. In der Praxis zwar sicher mit häufigem Geklingel verbunden, aber es wäre ja nur wenige Male im Monat, dass die Schleife befahren werden würde.

invisible

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1577
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #11 am: 23. Oktober 2017, 17:26:27 »
@ "die Linien 4 & 5 stehen im Störungsfall auch mit der Umfahrungsstrecke - da sollte man endlich die Schleife bei der Keplerbrücke bauen"

Würde sich eine eingleisige (bzw. im Abstand von wenigen cm verschlungene) Schleife Sackstraße-Murgasse am Hauptplatz unter Ausnutzung der gesamten Fahrbahnbreiten (inklusive Parkspur und Gehsteige) und Nutzung der minimal langsam befahrbar möglichen Kurvenradien (wie in der etwas wackligen Skizze verdeutlicht) wirklich nicht ausgehen?

Die Schleife wäre dann natürlich immer nur wechselweise in je eine Richtung befahrbar - und dass nur dann, wenn die Linien 1, 3, 6 und 7 nicht über den Hauptplatz fahren, aber ausschließlich für diesen Fall wäre die Schleife ja auch gedacht. Ausführen würde ich die Schleife dabei so, dass der südliche Gehsteig in der Murgasse als niedriger Gehsteig mit 3cm-Kante zur regulären Straßenbahnstrecke erhalten bliebe, ebenso auch der östliche Gehsteig in der Sackstraße. Die Gehsteige würde ich dann nur im Anlassfall mit einer Fußgängerampel sperren, wenn eine Straßenbahn tatsächlich über die Schleife fährt. In der Praxis zwar sicher mit häufigem Geklingel verbunden, aber es wäre ja nur wenige Male im Monat, dass die Schleife befahren werden würde.

Ausgehen würde es sich; diese Verbindung gab es während der letzten Generalsanierung im Bereich Herrengasse/Hauptplatz im Jahre 2005 in Form eines Klettergleises. Allerdings hätte man da vergleichsweise hohe Erhaltungskosten für eine selten genutzte Verbindung (6 Weichen + 2 Kreuzungen im Bogen). Und die 4 Linien aus der Murgasse bringt man da nie und nimmer drüber (im Sommer 2005 gab es einen stark reduzierten Baustellenfahrplan) - für Spontangebrechen also auch eher ungeeignet, weil man da genauso einen Großteil der Züge kurzführen (Laudongasse) bzw. dann mit der Entlastungsstrecke über diese umleiten müsste bzw. genauso einen SEV einrichten müsste. Da sind innenstadtnahe Wendemöglichkeiten bei der Keplerbrücke und im Bereich Kunsthaus sicher sinnvoller.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

Straßenbahn Graz

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 805
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #12 am: 23. Oktober 2017, 17:47:59 »
Sehe den Vorteil für die Fahrgäste nicht. Denn bei einer Schleife im Bereich Keplerbrücke müsste man im Störungsfall nur mehr einen Rundkurs Jakominiplatz -  Keplerbrücke - Jakominiplatz führen. Ohne Schleife und nur mit der Gleisverbindung muss man bis Roseggerhaus mitfahren und kann dann erst mit einer Straßenbahn zum Jakominiplatz und muss dort im schlimmsten Fall nochmal umsteigen.

KSW

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1311
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #13 am: 23. Oktober 2017, 19:11:08 »
Sehe den Vorteil für die Fahrgäste nicht. Denn bei einer Schleife im Bereich Keplerbrücke müsste man im Störungsfall nur mehr einen Rundkurs Jakominiplatz -  Keplerbrücke - Jakominiplatz führen. Ohne Schleife und nur mit der Gleisverbindung muss man bis Roseggerhaus mitfahren und kann dann erst mit einer Straßenbahn zum Jakominiplatz und muss dort im schlimmsten Fall nochmal umsteigen.
Macht natürlich nur Sinn, wenn man mit 4/5 in die Entlastungsstrecke einbinden kann. Wenn aber 4/5 Schlossbergplatz - Hauptplatz - Südtirolerplatz - Bad zur Sonne - Andreas Hofer Platz - Jakominiplatz fahren, und das ohne Umsteigen, macht das in meinen Augen schon Sinn.

highspeedtrain

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1902
Re: [PM] Neue Straßenbahntrasse wird kürzer und billiger
« Antwort #14 am: 05. Februar 2018, 14:50:57 »
http://steiermark.orf.at/news/stories/2893728/

Graz: 117 Mio. für neue Straßenbahn-Projekte

In Graz sind am Montag im wahrsten Sinne des Worte Weichen für die Zukunft gestellt werden: Bis 2023 werden 117 Mio. Euro in den Ausbau des Straßenbahnnetzes investiert - und erstmals zahlt auch das Land etwas dazu.

Unter den sechs geplanten Projekten sticht jenes zur Erschließung der Reininghausgründe als größtes Vorhaben hervor: Die Strecke von der Haltestelle „Alte Poststraße“ bis zur neuen Endstation „Reininghaus“ wird eine 1,8 Kilometer lange Trasse inklusive Geh- und Radwege haben und über die neuen Haltestellen „Reininghausstraße“, „Reininghauspark“ und „Wetzelsdorferplatz“ führen. Baustart der rund 44,1 Mio. Euro teuren Verbindung soll Anfang 2019 und Fertigstellung mit Inbetriebnahme bereits 2021 sein, so der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz.

Herrengasse soll entflochten werden

Von 2021 bis 2023 soll dann die seit Jahrzehnten geplante und nun über die Neutorgasse fixierte Entflechtung des Nadelöhrs Herrengasse gebaut werden: Die Strecke wird über die Belgiergasse und die Vorbeckgasse zur Annenstraße führen und etwa einen Kilometer lang sein - dadurch soll es eine Entlastung für die durch die Herrengasse laufenden Gleise aller Grazer Tramlinien geben. Zwischenfälle oder Veranstaltungen hatten stets zur Blockade sämtlicher Bim-Verbindungen geführt. Die Kosten dürften sich auf 27 Mio. Euro belaufen. Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) sei derzeit mit der genauen Planung der Strecke beschäftigt.

Anbindung der Smart City

Mit dem Bau der Smart City in der Waagner-Biro-Straße wurde auch hier eine Anbindung an das Straßenbahnnetz nötig: Diese soll als Verlängerung von der Asperngasse Richtung Norden bis zur Peter-Tunner-Gasse führen und rund 1,1 Kilometer lang sein. Die Stadt rechnet mit etwa 22,4 Mio. Euro an Kosten. Der Bau ist 2020 bis 2021 geplant.

Zweites Gleis für Linie 1 und Linie 5

Neben den drei kompletten Neubauten sollen drei bestehende Bim-Abschnitte zweigleisig ausgebaut werden: Die Linie 5 zwischen Zentralfriedhof und Brauquartier Puntigam von 2022 bis 2023 mit Kosten von 15,3 Mio. Euro sowie bei der Linie 1 die Abschnitte zwischen Hilmteich und Mariagrün um 6,3 Mio. Euro bis 2023 und zum Teil auch die Abschnitte Mariagrün bis Mariatrost um 2,3 Mio. Euro schon bis 2019.

Land zahlt ein Drittel dazu

Die veranschlagten 117,4 Mio. Euro werden mit 43,8 Mio. Euro vom Land Steiermark unterstützt - damit wird erstmals ein Öffi-Ausbau-Projekt in der Landeshauptstadt auch vom Land mitfinanziert -, wobei es sich um eine Förderung über eine Laufzeit von 15 Jahren handelt: Somit finanziert die Stadt Graz die Kosten vor, erhält aber jährlich 15 Mal 2,92 Mio. Euro aus dem Verkehrsbudget des Landes.

Bürgermeister Nagl und Landesrat Lang am MOntag
ORF

Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) hat die Finanzierung mit der Stadt ausverhandelt: Das Land habe sich dazu bekannt, den öffentlichen Verkehr auszubauen, man müsse auch die Stadt Graz unterstützen, denn Graz könne das nicht alleine stemmen. „Mit diesem Geld wird nicht der Landeshaushalt belastet als solches, dass mehr Schulden entstehen, sondern es wird aus dem Verkehrsbudget bestritten, das heißt durch neue Prioritätensetzungen“, so Lang.

Hoffen, dass auch Bund einsteigt

Sowohl Land als auch Stadt erwarten sich, dass auch der Bund noch einsteigt und damit eine Drittelfinanzierung zustande kommt. Bisher habe man zwar positive Signale aus Wien bekommen, doch da dort gerade Budgetverhandlungen seien, gebe es bisher keine Zusage, meinte Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ).

Nagl: „Diese Straßenbahnen hält niemand mehr auf“

Für Bürgermeister Nagl sind die Bauten fix: „Diese Straßenbahnen hält niemand mehr auf.“ Entsprechende Beschlüsse sollen bei den kommenden Gemeinderatssitzungen fallen. Offen blieb bisher noch eine Lösung für die Anbindung des Nahverkehrsknotens „Don Bosco“, der nach einer verworfenen Trassenführung über den Griesplatz in den Südwesten mit der Bim angebunden hätte werden sollen.