Autor Thema: Innsbruck, Linie 6  (Gelesen 72252 mal)

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RABe

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Re: Innsbruck, Linie 6
« Antwort #105 am: 20. August 2024, 00:30:33 »
Wie kann es sein, dass die politische Verwaltung so wenig Durchgriffsmöglichkeit hat? In Wien (denke ich) liegt es ja eher an der Ahnungslosigkeit und dem Desinteresse der Politik, dass die Wili beim Oberflächenverkehr so gestrig arbeiten dürfen.
Nach dem Patscherkofelbahn- Fiasko, welches mangels bürgerlicher Alternativen mit zum Ausgang der Bürgermeisterwahlen beigetragen hat, wurde der GF der Patscherkofelbahnen GmbH (100% Stadt Innsbruck ), ivb- GF Martin Baltes, auf Betreiben der Politik abgelöst, weil diese kein Vertrauen in die Person mehr hatte. Beim ivb- Geschäftsführer Baltes hätte über die ikb noch Tiwag oder das Land mitzubestimmen, so die Begründung von Bgm. Georg Willi damals. Wird hier vermutlich ähnlich gelagert sein.

T1

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Re: Innsbruck, Linie 6
« Antwort #106 am: 25. August 2024, 19:49:02 »
Danke, T1! Genau, die Artikelserie dort richtete sich an ein möglichst breites Publikum, an alle stadthistorisch Interessierten, daher habe ich keine Fachsprache verwendet und manche Details ausgelassen. Die Nerd-Version ;D mit mehr Details wird in der kommenden Ausgabe 9/24 des "Stadtverkehr" zu finden sein.

Zur Frage nach den Anpassungen der ex Bielefelder DÜWAGs: die Wagen erhielten stärkere Bremswiderstände, eine Totmanneinrichtung, Sprech- und Datenfunk und einen Schneepflug (laut Walter Kreutz, "Straßenbahnen, Busse und Seilbahnen von Innsbruck", 2011). Leider finde ich auf die Schnelle nicht heraus, welche Wagen das genau waren. Ich wusste es mal auswändig. Von den Sechsachsern 31, 37, 38 und den drei Achtachsern 51, 52, 53 weiß ich es noch.

Zur Frage bezüglich der Umbauten: das ist eine lange Geschichte. Es war ein Politikum und es gab Personen nicht nur, aber auch innerhalb der IVB, die aktiv zu verhindern versuchten, dass die Linie 6 wieder ertüchtigt oder sogar ausgebaut wird. Diesen Personen kam jedes Problem, das künstlich erzeugt oder von der Mücke zum Elefanten aufgeblasen werden konnte, nur Recht. Die elektrischen Weicheneinrichtungen (Weichenantriebe und Steuergeräte) an den Ein- und Ausfädelungspunkten im Bereich Bergisel waren in den 2010er-Jahren kurzerhand von den IVB ausgebaut, eine Zeitlang gelagert und dann als defekt entsorgt worden, wohl um eine Ertüchtigung zu erschweren. Das ist nur ein Stein von vielen, der der 6er in den Weg gelegt wurde. Auch wenn es de facto mit einigen Vorkehrungen möglich gewesen wäre, die Weichen, für deren Steuergeräte lange Lieferzeiten eingetreten waren, vorübergehend von Hand zu stellen, wollte der Betriebsleiter das nicht. Und der Bahnsteig Bergisel der Linie 6 war nie auf die IVB-Standardhöhe von 25 cm angepasst worden, das wurde nun aber plötzlich unbedingt nötig. Beides zusammen hat die Verlängerung um weitere zwei Jahre verzögert.
 
Danke! :up:

michael.fuerthaller

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Re: Innsbruck, Linie 6
« Antwort #107 am: 26. August 2024, 20:45:17 »
Wenn ich denk, was für ein Weichenfriedhof Innsbruck ist, wundert mich, dass eine einzige sinnvolle Weiche dann nicht leistbar ist. Wer ist da eigentlich am planen? ich hab in IBK einen unverwendbaren Hosenträger ebenso gesehen wie einen wirren Remisengleisplan mit einem ganzen Büschel an Sinnlosweichen, abgesehen von dem "stranded Investment" am Bahnhof. Gibts in IBK eigentlich sowas wie ein Kontrollamt?

Wieso ist der nicht verwendbar?
Alles was auf Schienen fährt gereicht mir zur Freude :-)