Naja, allein die Führung nach St. Marx würde den 72er um ein gutes Drittel verlängern, zur Schlachthausgasse um gut 50 %. Dazu braucht es Fahrzeuge, die gefahren, beschafft und gewartet werden müssen, und das ohne, dass dem ein wirklicher Verkehrswert gegenübersteht, der nicht durch den 71er abgedeckt würde. Insofern dürfte sich eine Endstelle in Simmering S U nach wenigen Jahren rentieren.
Eine Neugestaltung des Bereiches um Simmering S U und Neubau einer Gleisschleife könnte auch gleich eine Initialzündung für die Einführung des 15ers werden, wenn man den beim Bau der Schleifenanlage gleiche mit berücksichtigt (siehe Schleife Absberggasse oder den Kreuzungsbereich bei der Haltestelle Nordbahnstraße, wo man auch gleich auch betriebliche Aspekte mitberücksichtigt hat. Nicht zu unterschätzen eine Kurzführungsmöglichkeit mehr direkt an einem U-/S-Bahn-Knotenpunkt.
In der Simmeringer Bezirkspolitik wird m.E. auch gerade über eine Neugestaltung des Simmeringer Platzes nachgedacht, allerdings wird vor allem über den Bereich nordöstlich der Simmeringer Hauptstraße. Ich traue mich aber noch nicht mal zu hoffen, dass irgendwer in Politik oder Verwaltung die verschiedenen Planungsaufgaben (Endstelle 72er und ggf. 15A und Umgestaltung des Platzes) zusammendenkt.
Der größte Betrieb, die Raffinerie hat 700 Beschäftigte - im SChichtbetrieb, kann man auf 200 drei Mal am Tag und wahrscheinlich mit Gleitzeit 100 Verwaltungsangestellte
Mit den ganzen anderen Betrieben auf dem Gelände, dem Business Park nebenan (für den die Haltestelle Schwechat auch nicht optimal liegt) etc. kommen da doch eine ganze Menge zusammen. Scheint mir also nicht abwegig, eine Verbindung bis zum Flughafen zu fordern, sicher ein für viele Menschen interessanterer Endpunkt als der Ort Schwechat.
Das Verhältnis von Streckenlänge zu Nachfrage ist halt m.E. wenig vielversprechend, die Kilometer übers Feld sind ja weder im Bau noch im Betrieb kostenlos zu haben, außerdem generieren Gewerbe- und Industriegebiete nur zeitlich sehr eingeschränkt eine entsprechende Nachfrage.
In der jetzigen Planung erschließt die Bim mit einer Neubaustrecke von ca. 2,6 km Länge zahlreiche Aufkommensschwerpunkte (neben Arbeitsplätzen wie der Hauptwerkstätte der WL und der Brauerei noch mehrere Fachmarktzentren, Schulen und das Schwechater Freizeitzentrum mit Bad) und dichte Wohngebiete und bindet sie an S7, U3, S80 und REX8 an. Gerade diese Mischung aus Arbeitsplätzen, Freizeitzielen, Einkaufsmöglichkeiten und eben dichten Wohngebieten verspricht auch über den Tag und die Woche gerechnet eine gleichmäßige und nicht allzu niedrige Nachfrage, und das am besten in beide Richtungen. Je länger ich drüber nachdenke, desto besser gefällt mir die Planung (und eine weitere Verlängerung Richtung Rannersdorf ist ja nicht ausgeschlossen).
Hoffen wir also mal, dass sie nicht den gleichen Weg geht wie viele andere Bim-Planungen vor ihr. Und dass mit Eröffnung auch das Buskonzept für Kaiserebersdorf und Schwechat mal grundlegend überarbeitet wird, da gibt es m.E. beiderseits der Landesgrenze starke Defizite.
Für den Business Park am Flughafen wäre m.E. eine eigene Station an der S7 interessant. Die große Frage ist natürlich, ob sich das mit den Trassen ausgeht, auch nach Eröffnung der Flughafenspange.