Autor Thema: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017  (Gelesen 777385 mal)

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moszkva tér

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #675 am: 04. Mai 2015, 22:08:22 »
Genaue Prognosen sind ohnehin (noch) nicht möglich. Es wurden ja 119 - 156 Flexitys bestellt. Was ist, wenn sich das Fahrzeug nicht bewährt und bei 119 Schluß ist? Wie entwickelt sich die politische und wirtschaftliche Lage in den nächsten 5 bis 10 Jahren? Wie stark wächst die Stadt? Wie stark (oder auch nicht) nehmen die Fahrgastzahlen zu? Usw., usw.

Zu Fahrgastzahlen: Nach derzeitigem Stand wächst Wien jährlich um mehr als 30.000 Menschen, das sind (pro Jahr!) anderthalb bis zwei Seestädte. Gemeinsam mit dem Trend - wenn auch in Wien sehr abgeschwächt - das Autofahren in der Stadt unattraktiv zu machen, braucht man sich also um sinkende oder stagnierende Fahrgastzahlen definitiv keine Sorgen machen.

Eher wird das Geld ein Problem sein. Will man eine hohe Versorgungsqualität mit ÖV beibehalten bzw. in den neuen Stadtteilen gewährleisten, wird man um einen Straßenbahnausbau nicht herumkommen, weil einfach viel billiger als U-Bahn (und langfristig auch Bus).

Technisch sollte man natürlich flexibel bleiben. Wer weiß, was es in 10-15 Jahren an Straßenbahnfahrzeugen gibt und was dann der Stand der Technik ist. Man sollte wirklich nicht schon wieder den Fehler machen wie bei Düwags und Ulfen, so lange wie es nur irgendwie geht an der Anschaffung veralteter Technik festzuhalten.

hema

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #676 am: 04. Mai 2015, 22:29:19 »

Nach derzeitigem Stand wächst Wien jährlich um mehr als 30.000 Menschen . . . .
Das sind die Zahlen (der Schnitt) der letzten Jahre, die Tendenz ist aber stark steigend, man sollte für 2015 eher mit min. 40.000 rechnen. Was aber noch dazu kommt, sind die Asylsuchenden ohne fixen Aufenthaltstitel und die (hohe und naturgemäß nur ahnbare) Zahl der "Illegalen", die als U-Boot hier leben.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Klingelfee

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #677 am: 05. Mai 2015, 07:15:34 »
Bitte lasst einmal die ersten Flexi in Betrieb gehen, bevor wir über die Nachfolgemodelle für den ULF nachdenken. Und wegen den Bedenken, dass nur 119 Flexi gekauft werden. Vielleicht sind die WL mit den Flexi noch unzufriedener als mit den ULF - was ich nicht hoffe - und dann ist man froh, dass man schon nach 119 Fahrzeugen aus dem Vertrag aussteigen kann. Fakt ist, dass die Flexi sicher nicht die letzten Straßenbahnen sind, die in Wien bestellt wurden und dass sich die WL sicher Zeitgerecht um eine Nachfolgebestellung kümmern werden. Nur zum jetzigen Zeitpunkt ist das alles Makulatur. Bis zum Beginn des Lastenheftes haben wir sicher noch eine Wienwahl nach 2015 vor uns und wer weis, wer dann in Wien an der macht ist und welche Vorgaben diese politische Partei dann für den ÖV vorgibt.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

moszkva tér

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #678 am: 05. Mai 2015, 07:28:42 »

Nach derzeitigem Stand wächst Wien jährlich um mehr als 30.000 Menschen . . . .
Das sind die Zahlen (der Schnitt) der letzten Jahre, die Tendenz ist aber stark steigend, man sollte für 2015 eher mit min. 40.000 rechnen. Was aber noch dazu kommt, sind die Asylsuchenden ohne fixen Aufenthaltstitel und die (hohe und naturgemäß nur ahnbare) Zahl der "Illegalen", die als U-Boot hier leben.

So ganz nebenbei muss man auch sagen: Da die Stadterweiterung Wiens derzeit den Wohnbedarf nicht decken kann, muss viel von diesem Bevölkerungswachstum auch von den alten Stadtteilen aufgefangen werden. Das geschieht durch Nachverdichtung in den Gründerzeitbezirken (Dachbodenausbauten, Ersatz kleiner Häuser, Bebauung von Baulücken, Erhöhung der Belagszahlen im Wohnungsbestand). Also wird man auch in den inneren Bezirken nicht um einen Straßenbahnausbau herumkommen (Neubau von Linien, Intervallverdichtung, Ersatz von Kurz-ULFen durch lange Züge).

Während in der Nachkriegszeit die Innenbezirke stetig an Bevölkerung verloren haben, wachsen sie seit dem Jahr 2000 zwar langsam aber kontinuierlich.

Insoferne wäre als Nachfolgebestellung zum Flexity sehr wohl überlegenswert, längere Züge als die bisher üblichen 35-m-Kisten zu kaufen.

ernestostefano

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #679 am: 05. Mai 2015, 11:08:39 »
Für mich unvorstellbar, daß die Flexity noch schlechter sind als die Ulf....kann gar nicht sein!
Wenn man sieht wie diese Fahrzeuge anderswo im Einsatz sind, dürfte das Fahrzeug sehr ausgereift sein. Aber bei uns schafft man es immer, solange herum zu murksen, bis es schlecht ist.
In Städten wie Paris oder Mulhouse funktioniert es mit dem Rasengleis ja auch.....bei uns nicht. ;D
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13er

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #680 am: 05. Mai 2015, 11:35:40 »
Für mich unvorstellbar, daß die Flexity noch schlechter sind als die Ulf....kann gar nicht sein!
Ich bin der letzte, der den ULF verteidigt, aber besser als sein Ruf ist er schon. Andere Betriebe haben auch genügend Probleme mit anderen Konstruktionen. Und der Flexity wird die Schienen auch stark in Mitleidenschaft ziehen. Gepaart mit der weltbesten Wartung wird es im Endeffekt nicht viel besser sein als mit dem ULF. Lasst uns wenigstens hoffen, dass der Fahrgastraum ansprechender ist und das Aussehen so bleibt wie in den ersten Studien, dann ist wenigstens zum Fotografieren was Schönes da :D
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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #681 am: 05. Mai 2015, 19:51:57 »
Wie ist das eigentlich bei den Flexity gemeint mit den 119-156 Fahrzeugen um 562Mio.€.? Kosten 119 genausoviel wie 156, wird es ab dem 120. teurer oder wenn man nicht 156 nimmt billiger?
Ich überlege das seit dem die Ausschreibung abgeschlossen und verkündet wurde.
"Grüß Gott"

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Schienenfreak

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #682 am: 05. Mai 2015, 21:16:11 »
Euch kann aber rein gar nichts recht gemacht werden, wie es scheint. Erst sudert ihr über den ULF und wenn dann der Flexity angekündigt ist, malt ihr schwarz, dass er nicht so gut sein soll. ::)

38ger

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #683 am: 05. Mai 2015, 21:29:41 »
Niederflurtechnik und Klimaanlagen müssen wie es scheint eben zum Preis verstärkter Gleisabnützung erkauft werden.
Und die Tatsache, dass der ULF von keinem Anderen Betrieb gekauft wurde außer Wien und Oradea (letzterer auch nur, weil die Fahrzeuge gerade verfügbar waren und man so noch auf EU-Fördrmittel zugreifen konnte) spricht eigentlich ja schon Bände über das Kosten/Nutzen-Verhältnis des teuer erkauften Vorteils des weltweit niedrigsten Bodenhöhe.
Wie der Flexity für Wien tatsächlich ausschauen soll ist ja noch nicht bekannt ... aber wenn tatsächlich lauter "Big-Mama-Sitze" eingebaut werden, dann wäre das auch nicht optimal gelöst mMn.
Dem Flexity wird man jedenfalls nicht vorwerfen können, dass er in der Anschaffung so teuer war, wie der ULF, das ist so ziemlich das einzige, was man bis jetzt objektiv sagen kann über das Fahrzeug.

@ Hernals: Das mit den 119-156 Fahrzeugen um 562Mio.€ hab' ich mich auch schon gefragt ... wobei ich mir eingebildet habe, die Wiener Linien hätten sich mittlerweile auf 156 Fahrzeuge festgelegt ... weiß aber eigentlich nicht mehr wo ich das her haben sollte, also auch nicht ob dem so ist?

Werner1981

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #684 am: 05. Mai 2015, 21:37:24 »
Euch kann aber rein gar nichts recht gemacht werden, wie es scheint. Erst sudert ihr über den ULF und wenn dann der Flexity angekündigt ist, malt ihr schwarz, dass er nicht so gut sein soll. ::)

Das nicht. Aber manche sehen den Flexity als Allheilmittel. Viele Probleme, die dem ULF in die Schuhe geschoben werden (z. B. mangelnde Reinigung und Wartung, Kilometersparen, schlechter Gleiszustand, etc.) betreffen die WL und nicht das Fahrzeug an sich. Da spielt es keine Rolle, von welchem Hersteller das Fahrzeug kommt.

Aber eigentlich ging es jetzt darum, das ULF + Flexity < E1 + E2 ergibt.

Bimigel

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #685 am: 05. Mai 2015, 21:39:23 »
@ Hernals: Das mit den 119-156 Fahrzeugen um 562Mio.€ hab' ich mich auch schon gefragt ... wobei ich mir eingebildet habe, die Wiener Linien hätten sich mittlerweile auf 156 Fahrzeuge festgelegt ... weiß aber eigentlich nicht mehr wo ich das her haben sollte, also auch nicht ob dem so ist?
Auf der Webseite steht bis zu 156: 8) http://www.wienerlinien.at/eportal2/ep/contentView.do/pageTypeId/66526/programId/74577/contentTypeId/1001/channelId/-47186/contentId/75392

coolharry

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #686 am: 06. Mai 2015, 07:51:10 »
@ Hernals: Das mit den 119-156 Fahrzeugen um 562Mio.€ hab' ich mich auch schon gefragt ... wobei ich mir eingebildet habe, die Wiener Linien hätten sich mittlerweile auf 156 Fahrzeuge festgelegt ... weiß aber eigentlich nicht mehr wo ich das her haben sollte, also auch nicht ob dem so ist?
Auf der Webseite steht bis zu 156: 8) http://www.wienerlinien.at/eportal2/ep/contentView.do/pageTypeId/66526/programId/74577/contentTypeId/1001/channelId/-47186/contentId/75392

Vielleicht hat man ein Budget und kauft und baut solange Fahrzeuge bis das aufgebraucht ist. Das ist halt nach heutiger Preisbasis 156 Fahrzeuge und mit einem gerechnetetn Inflationswert maximal 119 Fahrzeuge. Schließlich dauert es ja ein paar Jahre bis die gebaut sind.  >:D
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Klingelfee

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #687 am: 06. Mai 2015, 07:52:00 »
Euch kann aber rein gar nichts recht gemacht werden, wie es scheint. Erst sudert ihr über den ULF und wenn dann der Flexity angekündigt ist, malt ihr schwarz, dass er nicht so gut sein soll. ::)

Das nicht. Aber manche sehen den Flexity als Allheilmittel. Viele Probleme, die dem ULF in die Schuhe geschoben werden (z. B. mangelnde Reinigung und Wartung, Kilometersparen, schlechter Gleiszustand, etc.) betreffen die WL und nicht das Fahrzeug an sich. Da spielt es keine Rolle, von welchem Hersteller das Fahrzeug kommt.

Aber eigentlich ging es jetzt darum, das ULF + Flexity < E1 + E2 ergibt.

In deiner Formel gibt es ein kleines Problem. Denn du hast jetzt schon ULF > E1+E2. Es ging um die Tatsache, dass die zu erwartenden Niederflurfahrzeuge kleiner ist, als die derzeitige von E1+E2. Und da habe ich die Aufstellung geliefert, dass bei heutiger Auslastung und Gesamtauslieferung aller ausstehenden rund 20% Reservestand vorhanden ist.
~400 benötigte Fahrzeuge zu ~480 Niederflurfahrzeuge.

Und ich kann mich nur wiederholen. Es ist zum heutigen Zeitpunkt mMn völlig sinnlos über Folgefahrzeuge für die Flexibestellung zu überlegen, wenn diese frühestens 2020 überlegenswert ist.

Denn bis dahin haben wir höchstwahrscheinlich einen neuen Bürgermeister - Egal ob durch Abwahl von Hr. Häupl oder weil er bis 2020 höchstwahrscheinlich in Pension geht. Ausserdem gibt es bis dahin andere dann der neuesten Technik entsprechende Fahrzeuge, bzw entschließt sich die Stadt Wien / WL für andere Fahrzeuglängen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

ernestostefano

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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #688 am: 06. Mai 2015, 09:18:10 »
Prinzipiell ist es egal wer Bürgermeister ist, viel mehr wird das Budget der Gemeinde bestimmen was geht oder nicht.... und da schaut es ja nicht rosig aus.
Eventuell wäre ein Leasingmodell eine Alternative? Verhandelt man geschickt kommt man da ganz günstiger weg...
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Re: Auslieferung ULF A1/B1 bis 2017
« Antwort #689 am: 06. Mai 2015, 09:20:59 »
Eventuell wäre ein Leasingmodell eine Alternative?
Bei der kurzen Lebensdauer von Bussen ist das einfacher. Das wird sich bei Straßenbahnen einfach nicht rentieren...
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