Ob die Apps aus anderen Städten Besser oder Schlechter sind, das ist etwas, was ich mir pauschal niemals anmaßen würde. Denn wie beim Essen ist es auch Apps. Bei den anderen ist immer alles besser.
Insbesondere hat Google Maps eben auch alle Orte, zu denen man hin will kombiniert mit guter Fußgängernavigation - Wien Mobil bringt mich nicht zum Gürtelbräu.
Linz ist beispielsweise Google Maps ÖV-mäßig ein Graus weil dort nur die Straßenbahnhaltestellen eingezeichnet sind allerdings ohne weitere Informationen welche Linien dort verkehren. Städtische (O)Bus-Haltestellen gibt es überhaupt keine.
Man merkt oft genug, dass Google Maps eine Auto-App ist, die noch ein paar Extra-Funktionen für den nicht-autofahrenden Pöbel bekommen hat, aber das nur halbherzig - US-Firma halt, Auto über alles. Noch schlimmer ist es bei Rad- und Fußwegen, die Google oft nicht bekannt sind, sobald sie unabhängig von einer Straße verlaufen, oder einfach nur quer über einen Platz bzw. durch einen Park - was dazu führt, dass völlig absurde Umwege angezeigt werden, im Extremfall mehrere Kilometer statt 100-200 m. Während Google also für Autos sogar die aktuelle Verkehrslage berücksichtigt, reicht es bei den anderen Verkehrsträgern noch nicht mal für die Grundlagen.
Insbesondere hat Google Maps eben auch alle Orte, zu denen man hin will kombiniert mit guter Fußgängernavigation - Wien Mobil bringt mich nicht zum Gürtelbräu.
Naja, wie gesagt... für Fußwege ist Google Maps oft unbrauchbar. Ich musste neulich in der Arbeit einen Fußweg in Lissabon raussuchen: Die "gute Fußgängernavigation" hat aus einem Weg von 1,4 km einen Weg von 2,5 km gemacht. Solche Beispiele finde ich ständig - und nachdem ich die besonders absurden Beispiele auch mit Kolleginnen und Kollegen bespreche, erzählen sie oft von ähnlich dummen Wegeführungen.
Was besser oder schlechtere Apps betrifft: Insbesondere US-Städte sparen sich gerne die Entwicklung eigener Apps und verweisen einfach auf die ohnhein besseren Mapping-Apps der Weltmarktführer.
... und machen sich damit von einem Drittanbieter abhängig und erpressbar. Denn Weltmarktführer heißt auch irgendwann: De-Facto-Monopol. Sicher mag es Sinn haben, Daten
auch mit Google zu verknüpfen, um mehr (potentielle) Kundinnen und Kunden abzugreifen, aber das sollte keine "eigenen" Dienste ersetzen - "eigen" muss ja nicht heißen, dass jedes Busunternehmen mit fünf Schulbussen einen eigenen Dienst anbietet, aber eben zumindest Verkehrsverbünde, Staatsbahnen oder in mehrere Städten funktionierende Dienste wie jakdojade.pl in Polen.
Es geht ja um noch etwas viel Größeres als ein paar innerstädtische Fahrten: wir sollten doch eigentlich aus Corona (Masken, Inhaltsstoffe...) und aus dem Ukraine-Krieg gelernt haben, dass einseitige Abhängigkeiten von einzelnen Staaten oder Staatenverbünden geopolitisch extrem problematisch sind. Bei Software ist Europa im Großen und Ganzen von den USA abhängig: Google Maps ist neben dem De-Facto-Monopol von Microsoft in Büros ein gutes Beispiel dafür. Man wird kaum von heute auf morgen eine europäische Alternative aufbauen können, aber sich völlig davon abhängig zu machen, indem man funktionierende kleine Dienste einstellt, kann auch nicht der Weg sein. (Und da haben wir noch gar nicht über GPS und andere Satellitensysteme gesprochen, von denen solche Kartendienste abhängig sind.)
Ob die Apps aus anderen Städten Besser oder Schlechter sind, das ist etwas, was ich mir pauschal niemals anmaßen würde. Denn wie beim Essen ist es auch Apps. Bei den anderen ist immer alles besser.
In Ljubljana verlinken die Verkehrsbetriebe auf Google Maps, hinterlegen dort aber keine aktuellen Daten. Folge: Es gibt schlicht keine aktuelle Fahrplanauskunft (denn was nützen mir Fantasieverbindungen, die es praktisch nicht gibt?) - wirklich großartig in Verbindung mit den miserablen Intervallen insbesondere sonntags und einem relativ früheren Betriebsschluss.