Autor Thema: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)  (Gelesen 48931 mal)

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haidi

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #135 am: 26. März 2023, 13:10:43 »
Das stimmt für Touristen leider nicht: Gerade auf den Digitalanzeigen an Stationen und für Besucher aus anderen Sprachkreisen mit Schriftzeichen sind D und O sehr ungünstige Liniensignale, die leicht verwechselt werden können.

Jeder Tourist, der die in u.A. Österreich verwendete Schrift ebenfalls verwendet, hat mit D und O keine Probleme, eher mit groß "I" und klein "l". Da braucht man nicht übertreiben. Bei Nutzer anderer Schriftzeichen kann es Probleme geben, aber die wissen sich durchaus zu helfen und es ist noch keiner davon gestrandet und in Gefahr gelaufen, zu verhungern oder zu verdursten.

Der öffentliche Verkehr sollte es dem Nutzer möglichst einfach machen.
Da hilft nur ein persönlicher Guide mit WL-Prüfung.

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #136 am: 26. März 2023, 13:36:12 »
Jede sinnvolle Möglichkeit ist natürlich inzwischen lang vertan, aber meine Lieblingsvariante wäre gewesen, die Buchstabenlinien als Ringlinien beizubehalten. Für den heutigen 1er hätte N gepasst, für den 2er J, D bleibt so, O wäre zu 7 geworden, 71 zu C. (Alternativ wäre für 1,2,71,D auch A,B,C,D möglich gewesen.) Die Ringlinie stand als 1er damals in jedem Reiseführer, die VRT als 1 zu benennen wäre damit praktisch und sogar passend gewesen. Wie ich Kind war, waren die Buchstabenlinien in der Wahrnehmung immer "größer" oder "besser" als die anderen, "Linien mit Buchstaben fahren über den Ring" wäre auch extrem gut zu kommunizieren, damit wäre vielleicht die 71er-Umbenennung leichter durchzubringen gewesen (Kurzführungen oder HVZ-Verstärker hätten ja weiterhin 71 heißen können). Gerade der strahlenförmige Grundriss in Wien macht es ja sehr leicht sich zu orientieren, und jeder "Strahl" hat ja im gedanklichen Bild der Wiener seit über 100 Jahren eine klare Identität (besonders stark zB 46 Thaliastraße oder eben 71 Simmeringer Haptstraße). Aber wie gesagt, die Möglichkeit ist leider vorbei.

Übrigens bin ich neugierig wie lange sich die Bezeichnung "Zweierlinie" halten wir, wenn die U5 zum Karlsplatz fährt - sowas ist in der DNA der Stadt eben stark eingeschrieben.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #137 am: 26. März 2023, 18:58:25 »
Übrigens bin ich neugierig wie lange sich die Bezeichnung "Zweierlinie" halten wir, wenn die U5 zum Karlsplatz fährt - sowas ist in der DNA der Stadt eben stark eingeschrieben.
Der Begriff hält sich doch schon 43 Jahre lang. Seit es die Zweierlinien eben nicht mehr gibt. Warum sollte sich das mit der U5 plötzlich ändern?
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #138 am: 26. März 2023, 19:06:06 »
Bisher fährt da aber die U2.
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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #139 am: 26. März 2023, 19:15:31 »
Bisher fährt da aber die U2.
Die mit der Zweierlinie genauso viel oder wenig zu tun hat wie die U5. Und nachdem die U5 künftig wie die ehem. Zweierlinien auch beim Landesgericht hält, die U2 seit jeher aber nicht, ist der Bezug sogar eher gegeben als bei der U2. :up:
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #140 am: 26. März 2023, 19:40:14 »
Bisher fährt da aber die U2.
Die mit der Zweierlinie genauso viel oder wenig zu tun hat wie die U5.

Außer, dass sie halt einen 2er im Namen hat.
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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #141 am: 26. März 2023, 20:47:49 »
Das Thema wurde verworfen, und das ist auch gut so. Und ob jetzt jemand für sich den "O" als "O" oder als "Null" bezeichnet, ist völlig egal. Wenn er damit fahren möchte, weiß er, auf was er schauen muss, und das ist genau das, was man von einer Linienbezeichnung erwarten kann und soll. Nicht mehr und nicht weniger.

Das stimmt für Touristen leider nicht: Gerade auf den Digitalanzeigen an Stationen und für Besucher aus anderen Sprachkreisen mit Schriftzeichen sind D und O sehr ungünstige Liniensignale, die leicht verwechselt werden können.

Der öffentliche Verkehr sollte es dem Nutzer möglichst einfach machen.
Genau das ist es.
Es bleiben just die beiden Buchstabenlinien über, die sich auf den Anzeigen ähnlich sehen und sich dann auch noch kreuzen. Allein das wäre ein gewichtiger Grund für eine Umbenennung, irgendwelche "Identitätsspinnereien" sollten da eigentlich sowas von egal sein.

Und weil die Zweierlinie angesprochen wurde: Da hat man plötzlich keine "Identitätskrisen" mehr wenn man dann dort die U5 statt der U2 fahren lässt. ::) Äußerst fragwürdig in meinen Augen.
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Tunafish

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #142 am: 26. März 2023, 22:01:35 »
aber die wissen sich durchaus zu helfen

Nein, die verfahren sich halt im Zweifelsfall.

Da hilft nur ein persönlicher Guide mit WL-Prüfung.

Oder man macht es den Fahrgästen nicht unnötig schwer. Aber damit scheint man bei den Wiener Linien generell so seine Problem zu haben, siehe auch das miserable Leitsystem oder die inkonsistenten Stationsnamen.

N1

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #143 am: 26. März 2023, 22:25:49 »
Also die Massen, die mir im D-Wagen ständig begegnen, sich am Praterstern wähnen, tatsächlich aber in Heiligenstadt sind, sind zweifellos ein starkes Argument für eine Liniensignaländerung. 38er und 38A klingen wiederum zum Verwechseln ähnlich. Deshalb glauben auch viele Wien-Touristen, dass Grinzing am Kahlenberg liegt. Mussma also auch ändern.

Außerdem will der Fahrgast, egal ob von außerhalb oder ein Hiesiger, unbedingt, dass die Linienbenennung einem System folgt. Das bereitet ihm sonst schlaflose Nächte ("Um Gottes willen, warum D, 1, 2 und 71? Warum nur? Das ist doch grundfalsch! Das derpack ich nicht länger!"). Und nicht die notleidenden Stadtplanhersteller zu vergessen! Freytag & Berndt war in diesem Zusammenhang erst kürzlich in den Schlagzeilen. Würde man alle paar Jahre die Liniennummern ändern, würde dieser Wirtschaftszweig wieder einen Aufschwung erleben. :up:
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darkweasel

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #144 am: 26. März 2023, 22:52:37 »
Freytag & Berndt war in diesem Zusammenhang erst kürzlich in den Schlagzeilen. Würde man alle paar Jahre die Liniennummern ändern, würde dieser Wirtschaftszweig wieder einen Aufschwung erleben. :up:
Als Jugendlicher, als ich OpenStreetMap gerade entdeckt hatte, hab ich mich gefragt, ob es wohl in ein paar Jahren so sein wird, dass das ein genau so detaillierter Stadtplan wie die F&B-Pläne ist, sodass man letztere gar nicht mehr braucht.

Heute nehme ich meine alten F&B-Pläne in die Hand, sehe sie an und lache darüber, wie wenig Details da eigentlich drin stehen im Vergleich zu OSM, wo einzelne Bäume, Sitzbänke, Mistkübel, die Öffnungszeiten von Geschäften, die Tore von Spielplätzen drinstehen.

Ich weiß wirklich nicht, warum irgendjemand noch gedruckte Karten kaufen würde.

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #145 am: 26. März 2023, 22:57:14 »

Nein, die verfahren sich halt im Zweifelsfall.

Neben der Linie auch auf das Fahrziel zu schauen ist auch für einen Touristen möglich. Sonnst hat er eh erstmal eine 50/50 Chance auf eine Stadtrundfahrt.

haidi

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #146 am: 26. März 2023, 23:01:49 »
Ich weiß wirklich nicht, warum irgendjemand noch gedruckte Karten kaufen würde.
Ich will für meine Urlaubsfahrten gedruckte Karten. Einerseits um meine Beifahrerin zu beschäftigen ;) andererseits, weil man mit einer guten Karte auch Sehenswertes oder Interessantes abseits der gerade befahrenen Strecke findet. Da ist das Navi stark im Nachteil.
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darkweasel

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #147 am: 26. März 2023, 23:27:19 »
Ich weiß wirklich nicht, warum irgendjemand noch gedruckte Karten kaufen würde.
Ich will für meine Urlaubsfahrten gedruckte Karten. Einerseits um meine Beifahrerin zu beschäftigen ;) andererseits, weil man mit einer guten Karte auch Sehenswertes oder Interessantes abseits der gerade befahrenen Strecke findet. Da ist das Navi stark im Nachteil.
OK, aber gerade OpenStreetMap ist ja auch als Karte zum Ansehen gut geeignet, nicht nur als Navi. Man kann zB OsmAnd auf einem Tablet installieren.

Karten sind definitiv etwas, was durch die Digitalisierung sehr viel besser und praktikabler geworden ist. So sehr der Großteil des Internets mittlerweile leider zum Propaganda-Kriegsgebiet verkommen ist, so sehr muss man die positiven Aspekte von Computern auch einsehen.

haidi

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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #148 am: 27. März 2023, 00:29:34 »
Ich weiß wirklich nicht, warum irgendjemand noch gedruckte Karten kaufen würde.
Ich will für meine Urlaubsfahrten gedruckte Karten. Einerseits um meine Beifahrerin zu beschäftigen ;) andererseits, weil man mit einer guten Karte auch Sehenswertes oder Interessantes abseits der gerade befahrenen Strecke findet. Da ist das Navi stark im Nachteil.
OK, aber gerade OpenStreetMap ist ja auch als Karte zum Ansehen gut geeignet, nicht nur als Navi. Man kann zB OsmAnd auf einem Tablet installieren.

Karten sind definitiv etwas, was durch die Digitalisierung sehr viel besser und praktikabler geworden ist. So sehr der Großteil des Internets mittlerweile leider zum Propaganda-Kriegsgebiet verkommen ist, so sehr muss man die positiven Aspekte von Computern auch einsehen.
Du trägst gerade Eulen nach Athen, ich hatte meinen ersten Computer Anfang der Neunziger in meiner Dienststelle, ein Commodore 8032?) und darauf in Basic programmiert. Hatte übrigens auch Dbase II.
Ich verwende selbstveständlich auch Navis. Aber es gibt auch Sachen, die ich bewusst auch ohne Computer mache, wie z.B. oben.
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Re: Liniensignaldiskussion (war: SPÖ kündigt Linie 36 an)
« Antwort #149 am: 27. März 2023, 00:40:07 »
Jede sinnvolle Möglichkeit ist natürlich inzwischen lang vertan, aber meine Lieblingsvariante wäre gewesen, die Buchstabenlinien als Ringlinien beizubehalten. Für den heutigen 1er hätte N gepasst, für den 2er J, D bleibt so, O wäre zu 7 geworden, 71 zu C. (Alternativ wäre für 1,2,71,D auch A,B,C,D möglich gewesen.) Die Ringlinie stand als 1er damals in jedem Reiseführer, die VRT als 1 zu benennen wäre damit praktisch und sogar passend gewesen. Wie ich Kind war, waren die Buchstabenlinien in der Wahrnehmung immer "größer" oder "besser" als die anderen, "Linien mit Buchstaben fahren über den Ring" wäre auch extrem gut zu kommunizieren, damit wäre vielleicht die 71er-Umbenennung leichter durchzubringen gewesen (Kurzführungen oder HVZ-Verstärker hätten ja weiterhin 71 heißen können). Gerade der strahlenförmige Grundriss in Wien macht es ja sehr leicht sich zu orientieren, und jeder "Strahl" hat ja im gedanklichen Bild der Wiener seit über 100 Jahren eine klare Identität (besonders stark zB 46 Thaliastraße oder eben 71 Simmeringer Haptstraße). Aber wie gesagt, die Möglichkeit ist leider vorbei.

Übrigens bin ich neugierig wie lange sich die Bezeichnung "Zweierlinie" halten wir, wenn die U5 zum Karlsplatz fährt - sowas ist in der DNA der Stadt eben stark eingeschrieben.

Vertan ist mMn gar nichts, man kann nach wie vor in einer großen Linien-Nummern-Änderung bei einem gegebenen Anlass Einiges wieder gut machen. Wie auch den 11er – von wem auch immer ausgeheckt - wieder ins richtige Eck von Wien rücken. Gleichzeitig auch den 6er-Humbug mit seiner Quasi "Kurzführung" wieder gerade biegen.
Bei der 2er-Linie mach ich mir weniger Sorgen, gibt es ja auch noch „des Zwara-Landl“. Schon alleine deshalb wird es immer die 2er-Linie bleiben.

Bei dieser Gelegenheit auch gleich die Ring-Linien in die von dir in die Klammer gesetzte Alternative umbenennen. Dann wäre endlich einmal in pkto. Umbenennung für den Ring eine Ruhe. Kurzführungen/ Ablenkungen sollten nach wie vor die tatsächlich gültige Linienbezeichnung behalten, da ja kurzgeführte Züge grundsätzlich auf der Stammlinie bleiben und bei Ablenkungen sowieso Durchsagen gemacht werden. An der tatsächlichen Durchführung der gemachten Durchsagen (sowohl vom Kundendienst als auch vom Mitarbeiter am Fahrzeug) müßte man halt allerdings ein wenig feilen. Wenn man allerdings mangelnde Netzkenntnisse, mangelhafte Berufserfahrung oder eine Überforderung der Mitarbeiter in einer Situation hat, werden/wird solche(s) nie richtig gelingen…