Autor Thema: 1. Mai 2012  (Gelesen 10523 mal)

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95B

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Re: 1. Mai 2012
« Antwort #15 am: 03. Mai 2012, 09:18:16 »
Steckt da irgendeine Sicherheitsmaßnahme dahinter?
Natürlich. Man ist seit damals der Meinung, dass man der Bevölkerung nicht mehr zumuten kann, selbst zu entscheiden, ob es gefährlich ist, sich über den Hinweis "Nichts hinausstrecken!" hinwegzusetzen.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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ULF

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Re: 1. Mai 2012
« Antwort #16 am: 03. Mai 2012, 11:14:35 »
Man ist seit damals der Meinung, dass man der Bevölkerung nicht mehr zumuten kann, selbst zu entscheiden, ob es gefährlich ist, sich über den Hinweis "Nichts hinausstrecken!" hinwegzusetzen.
Einen kleinen Anteil der Bevölkerung kann man das auch in der Tat nicht zu muten (die springen, wenn es sein muss, beim Anblick einer anfahrenden Bim vor sie - auch schon erlebt, inklusive Notbremsung und anschließenden Auszucker des Fahrers). Und man ist halt dazu übergegangen den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen. (Ich bin ja der Meinung, gewisse Dummheit gehört bestraft. Wie zum Beispiel gegen eine bereits geschlossene U-Bahntüre zu springen, um dann in den Genuss einer Gehirnerschütterung zu kommen - köstlich.) Das ist nicht die Schuld der Wiener Linien. Unsere gesamte Gesellschaft bewegt sich dorthin - warum auch immer...

Tramwaycafe

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Re: 1. Mai 2012
« Antwort #17 am: 03. Mai 2012, 21:51:41 »
Unsere gesamte Gesellschaft bewegt sich dorthin - warum auch immer...
In einer Nachwievor-Überflussgesellschaft, nunmehr in einer Generation, wo echter Überlebenskampf nicht einmal mehr von den Eltern her bekannt ist, und sich dieser auf die Ebene des schnellsten Facebook-Ergusses verlagert hat; in einer Zeit der freiwilligen Rebiedermeierisierung im Zuge des blinden Aufgebens von Freiheit für vermeitliche Sicherheit, begleitet von einer durchgreifenden Ctrl-C+Ctrl-V-Mentalität; dort, wo Wikipedia-Einträge nicht als (äußerst löbliche) Denkanstöße, sondern als der Weisheit einziggültiger Schluss genommen werden, und wo die Leute massenhaft und ernsthaft «Heute» lesen (gucken?) und dabei nicht einmal rot werden; und schließlich in einer Stadt (um wenigstens ein wengerl on-topic zu werden), in der nur eine ampelübersäte Kreuzung eine gute Kreuzung ist; ja dort ist das Prinzip «Denken» nicht mehr so ganz en vogue:

Heutzutage lässt man denken!

68er

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Re: 1. Mai 2012
« Antwort #18 am: 03. Mai 2012, 22:51:50 »
Einen kleinen Anteil der Bevölkerung kann man das auch in der Tat nicht zu muten (die springen, wenn es sein muss, beim Anblick einer anfahrenden Bim vor sie - auch schon erlebt, inklusive Notbremsung und anschließenden Auszucker des Fahrers). Und man ist halt dazu übergegangen den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen. (Ich bin ja der Meinung, gewisse Dummheit gehört bestraft. Wie zum Beispiel gegen eine bereits geschlossene U-Bahntüre zu springen, um dann in den Genuss einer Gehirnerschütterung zu kommen - köstlich.) Das ist nicht die Schuld der Wiener Linien. Unsere gesamte Gesellschaft bewegt sich dorthin - warum auch immer...

Nur stellt das vor der Bim herumlaufen ein tatsächliches und tagtäglich zu beobachtendes Problem dar, während das "Problem" des aus dem Schiebefenster Herauslehnens nur im Kopf irgendeines, wahrscheinlich längst pensionierten, Beamten existiert, der nie eine Straßenbahn von innen gesehen hat.

Tramwaycafe

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Re: 1. Mai 2012
« Antwort #19 am: 03. Mai 2012, 23:08:09 »
während das "Problem" des aus dem Schiebefenster Herauslehnens nur im Kopf irgendeines, wahrscheinlich längst pensionierten, Beamten existiert, der nie eine Straßenbahn von innen gesehen hat.
Sieht man sich auch außerhalb Wiens bezüglich Fensteröffnungsparanoia um, dann muss besagter Beamter ziemlich weit herumgekommen sein  :-\

13er

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Re: 1. Mai 2012
« Antwort #20 am: 04. Mai 2012, 00:37:43 »
Das Problem in der heutigen durch Anwälte und Medien verdorbenen Zeit ist einfach, dass niemand dafür verantwortlich sein möchte, wenn wirklich einmal was passiert. Also im Zweifelsfall lieber nicht genehmigen. Man sichert sich heute in alle Richtungen ab, daher auch das überall auftretende Übel der Gutachteritis.

Derselbe Grund, warum bei Exekutionen immer mehrere Soldaten schießen.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Z-TW

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Re: 1. Mai 2012
« Antwort #21 am: 04. Mai 2012, 08:14:37 »
; und schließlich in einer Stadt (um wenigstens ein wengerl on-topic zu werden), in der nur eine ampelübersäte Kreuzung eine gute Kreuzung ist; ja dort ist das Prinzip «Denken» nicht mehr so ganz en vogue:

Hm - und wie erklärt sich das permanente Weiterfahren bei Rot zeigenden Ampeln?

95B

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Re: 1. Mai 2012
« Antwort #22 am: 04. Mai 2012, 09:54:43 »
während das "Problem" des aus dem Schiebefenster Herauslehnens nur im Kopf irgendeines, wahrscheinlich längst pensionierten, Beamten existiert, der nie eine Straßenbahn von innen gesehen hat.
Sieht man sich auch außerhalb Wiens bezüglich Fensteröffnungsparanoia um, dann muss besagter Beamter ziemlich weit herumgekommen sein  :-\
Allerdings nicht bis nach Osteuropa.
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