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Arbeitsplätze im und rund um den Öffentlichen Verkehr

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MK:

--- Zitat von: Katana am 07. August 2022, 22:46:34 ---Das wird nicht nur die Öffi-Betreiber betreffen, sondern auch die Dienstleister, z.B. den Straßen- und Gleisbau.
--- Ende Zitat ---

Das betrifft gerade fast die gesamte Wirtschaft. Ein Gegensteuern von Seiten der Politik wäre notwendig, ist aber in Österreich politischer Selbstmord (normales und tatsächliches Pensionsantrittsalter erhöhen, Vermögen statt Arbeit besteuern, massiver sozialer Wohnbau, qualifizierte Einwanderung forcieren).


--- Zitat ---Die güterproduzierende Industrie kann wenigstens die Produktion weiter in den Osten verlagern.

--- Ende Zitat ---

Tschechien hat 2,5% Arbeitslosenquote, Rumänien 5,4%, Bulgarien 5,3%. Größere Arbeitskräftereserven sind nur noch in südeuropäischen Ländern wie Spanien oder Griechenland und außerhalb der EU vorhanden.

coolharry:
Österriech hat Stand Juli 2022 296.647 Arbeitslose Personen in Österreich (inkl. Schulungsteilnehmer).

Die ÖBB suchen ein paar Tausend und auch die anderen Branchen wären aus diesem Pool an Personen, theorethisch, befriedigbar.

Da diese Personen aber die falschen Qualifikationen aufweisen, oder zu alt sind, sind sie nur schwer bzw. schwerer vermittelbar.

Desweiteren suchen Firmen sehr gezielt Leute die eine gewisse Qualifikation haben, weil selber die Leute dort hin bringen ist ihnen zu teuer.
Man hat halt verabsäumt die Leute im Unternehmen zu halten (und weiter zu qualifizieren). Man hat die Arbeitnehmer mit "All-in" Verträgen hunderte unbezahlte Überstunden machen lassen und bei Beschwerden angeführt man könne doch gehen. Blöd das diese Personen es jetzt auch machen. Das gilt freilich nicht für alles und jeden aber in meiner Branche ist das ein sehr weit verbreitetes Problem.

Ausserdem werden in Handwerksberufen schon seit Jahren händeringend nach qualifiziertem Personal gesucht. Hier haben wir ein qualifizierungs Problem der besonderen Art. Es fehlt die bildungstechnische Mittelschicht. Hochschulabsolventen gibts zuhauf, unqualifiziertes Zweckperosnal auch, aber einen guten Obermonteur, einen gescheiten Zeichner oder einen brauchbaren Lageristen suchst mit der Lupe. Hier kommt halt zum tragen was ich weiter oben geschrieben hab: Betriebliche Aus.- und Weiterbildung wurde in den letzten Jahren vernachlässigt und auch seitens der Politik (und den Schulen und Eltern) schlecht geredet.
War vor zwanzig Jahren wenigstens noch auf die Kinder der Gastarbeiterfamilien verlaß, so gehen auch deren Spröslinge mittlerweile eher in die HTL. Somit fehlt einfach der normale Handwerker. Und den kann man auch nicht so einfach aus dem Ausland holen, mangelt es dort doch mittlerweile auch an ihnen.
Ganz schlimmes Beispiel: Schweißer. War der Bedarf bis vor ein paar Jahren  meist durch ehemalige Werftarbeiter aus Polen ganz gut abgedeckt, sucht man heute schon öfters vergebens nach ihnen. Es gibt einfach kaum welche. Und die die  es gibt, kosten dementsprechend und können sich die Arbeit aussuchen.

haidi:
Mein  Schwiegersohn arbeitet bei den Gaswerken. Er ist unter anderem ein Universalschweißer, was viele und zu wiederholende Prüfungen erfordert. Er bekommt Arbeitszeit und Übungsmöglichkeiten, um sich auf die Prüfungen vorzubereiten und die Prüfungen bezahlt.
In der Privatwirtschaft würde er wahrscheinlich das Angeführte auch bekommen, aber nur für die Arbeit  benötigten Prüfungen, nach 5 Jahren wäre er weg von der Universalität.

Katana:

--- Zitat von: MK am 08. August 2022, 13:23:01 ---
--- Zitat ---Die güterproduzierende Industrie kann wenigstens die Produktion weiter in den Osten verlagern.

--- Ende Zitat ---

Tschechien hat 2,5% Arbeitslosenquote, Rumänien 5,4%, Bulgarien 5,3%. Größere Arbeitskräftereserven sind nur noch in südeuropäischen Ländern wie Spanien oder Griechenland und außerhalb der EU vorhanden.

--- Ende Zitat ---
Als ich "weiter in den Osten" geschrieben habe, hatte ich keine konkreten Vorstellungen, aber den EU-Osten hätte ich sicher nicht gemeint. Eher die Fusion der europ. Eisenbahnindustrie mit CRRC. Was natürlich zu den gewünschten abgasarmen Transportwegen im Widerspruch steht.


--- Zitat von: coolharry am 08. August 2022, 16:23:03 ---Ganz schlimmes Beispiel: Schweißer. War der Bedarf bis vor ein paar Jahren  meist durch ehemalige Werftarbeiter aus Polen ganz gut abgedeckt, sucht man heute schon öfters vergebens nach ihnen. Es gibt einfach kaum welche. Und die die  es gibt, kosten dementsprechend und können sich die Arbeit aussuchen.

--- Ende Zitat ---
Was die Gegenwart betrifft, kann ich das bestätigen.

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