Autor Thema: Linie L (1907-1959)  (Gelesen 102255 mal)

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95B

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #45 am: 16. Juli 2012, 09:45:50 »
Nicht nur für Fußgänger ein Hindernis, sondern auch für Radfahrer gefährlich: Manche Autofahrer neigen dazu, beim Rechtsabbiegen noch schnell den Radfahrer zusammenzuschneiden, anstatt sich ein paar Sekunden hinten anzustellen. Ein stark befahrener Kreisverkehr bietet da natürlich eine Menge solcher Konfliktpunkte.
Eigentlich sollte in Kreisverkehren der Radverkehr auf der Fahrbahn geführt werden und nicht auf getrennten Radwegen. Trotzdem bleibt natürlich ein gewisses Restrisiko (Stichwort: toter Winkel).

Im städtischen Umfeld kommt noch dazu, dass Kreisverkehre deutlich mehr Platz brauchen als Kreuzungen. Der Platz geht für andere Nutzungen verloren, dafür hat man in der Mitte eine unbrauchbare Blumeninsel. Edit: Der Platzbedarf ist natürlich auch am Land groß, nur ist halt Platz in der Stadt besonders wertvoll.
Im Freiland ist ein Kreisverkehr eine vernachlässigbare Größeneinheit. In der Stadt ist auch die Mindestgröße, die sich aus Schleppkurven von Lkws und Bussen ergibt, bisweilen problematisch, da die Fahrbahn dann so einen großen Teil der verfügbaren Straßenfläche einnimmt, dass für die Raumnutzung abseits des motorisierten Verkehrs zu wenig Platz bleibt.

So praktisch Kreisverkehre im Freiland sind, um Kreuzungen von Landesstraßen B oder L in den Griff zu bekommen, und so praktisch sie auch sein mögen, um VLSA in Gewerbegebieten zu vermeiden, so wenig haben sie im bewohnten Gebiet verloren.
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haidi

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #46 am: 16. Juli 2012, 19:54:39 »
Radfahrer: Die werden geschnitten, wenn sie zu nahe am Fahrbahnrand fahren, wenn man mit entsprechend selbstbewussten Abstand zum FAhrbahnrand fährt, wird man als VErkehrsteilnehmer anerkannt (und oft auch veflucht).

Würde man an diesem Platz einen Kreisverkehr machen, wären die Kapazitäten sicher eingeschränkt, allerdings vermindern sich die anfänglichen STaus in den nächsten Wochen - ein Zeichen, dass dann die Verkehrsbelastung sinkt.

Nebenbei: Der Verteilerkreis und der Praterstern schaffen ganz schöne Fahrzeugkapazitäten, allerdings spielen die von der Größe her in einer anderen Liga.

Hannes
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moszkva tér

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #47 am: 17. Juli 2012, 08:42:57 »
Nebenbei: Der Verteilerkreis und der Praterstern schaffen ganz schöne Fahrzeugkapazitäten, allerdings spielen die von der Größe her in einer anderen Liga.
Das sind auch keine echten Kreisverkehre, weil ampelgeregelt. Der Witz eines Kreisverkehrs ist es ja, Ampeln einzusparen und nicht neue aufzustellen.

Der Verteilerkreis hat außerdem noch eine dynamische Spurmarkierung - d.h. ordnest du dich nach der Einfahrt ganz links ein, kommst du automatisch, wenn du der Spur folgst, zur vierten Ausfahrt. Wenn man sich auskennt, kann man den Verteilerkreis also stressfrei befahren. Ortsunkundige oder Fahranfänger kommen aber leicht ins Schwitzen.

95B

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #48 am: 17. Juli 2012, 09:34:24 »
Ortsunkundige oder Fahranfänger kommen aber leicht ins Schwitzen.
Genau, denn der durchschnittliche Wiener Autofahrer setzt es einem persönlichen Angriff gleich, wenn jemand vor ihm auf seine Spur wechseln möchte. :D
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michael-h

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #49 am: 23. Dezember 2012, 17:50:40 »
Man kann wirklich nicht behaupten, dass die Straßenbahn auf dem folgenden Foto das Hauptmotiv wäre. Dennoch ist die Aufnahme ein Stück Zeitgeschichte:

Ein Zug der Linie L im Jahr 1957 auf der Mariahilfer Straße stadteinwärts vor der Kreuzung mit der Neubaugasse (Foto Hans Klaudus):
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moszkva tér

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #50 am: 23. Dezember 2012, 20:08:41 »
Ein Zug der Linie L im Jahr 1957 auf der Mariahilfer Straße stadteinwärts vor der Kreuzung mit der Neubaugasse (Foto Hans Klaudus):
Super!

Der Komplettheit halber: Der Standort des Fotographen ist ca. bei der heutigen Endstelle des 14A (Amerlingstraße / Schadekgasse), im Bild ist der Bundesländerplatz gut zu sehen. Da, wo der Polizeiturm steht, ist heute nachts der Würstelstand, der tagsüber per Traktor weggeführt wird. Die FPÖ Mariahlif hatte den einmal als Wahlkampfthema.

hema

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #51 am: 20. Juli 2013, 01:20:04 »
Haltestelle Neubaugasse.


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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #52 am: 20. Juli 2013, 13:54:36 »
wo der Polizeiturm steht, ist heute nachts der Würstelstand, der tagsüber per Traktor weggeführt wird.
Kannst Du das mit dem Würstelstand bitte näher erläutern?
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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #53 am: 20. Juli 2013, 14:06:28 »
Kannst Du das mit dem Würstelstand bitte näher erläutern?
Hast den noch nie gesehen? Ich find jetzt auf die Schnelle kein besseres Foto, aber siehe links :)

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nord22

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #54 am: 20. Juli 2013, 15:32:31 »
Das Bild von user hema (ÖNB Archiv) bei der Haltestelle Neubaugasse ist eine besondere Rarität, da es einen H2 im Originalzustand von 1950 (ohne Schienenbremsen und Scherenbügel) zeigt.

LG nord22

haidi

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #55 am: 20. Juli 2013, 17:09:41 »
wo der Polizeiturm steht, ist heute nachts der Würstelstand, der tagsüber per Traktor weggeführt wird.
Kannst Du das mit dem Würstelstand bitte näher erläutern?

Es gibt und gab etliche Nacht-Würstelstände auf Rädern, die tagsüber irgendwo untergestellt waren und des Nachts auf ihren Standort gebracht worden, z.B. die Kopf Anny, die Ecke Stiftsgasse Mariahilfer Straße im Eingang zum Herzmansky/Gerngroß gestanden ist oder der auf einem Holzkarren aufgebaute in der Baumgasse Ecke Landstraßer Hauptstraße (bei dem gab es  heiße Kabanossi aus dem Kessel und halbe harte Eier mit Sardellenringerl belegt.

Hannes
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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #56 am: 20. Juli 2013, 18:29:17 »
wo der Polizeiturm steht, ist heute nachts der Würstelstand, der tagsüber per Traktor weggeführt wird.
Kannst Du das mit dem Würstelstand bitte näher erläutern?

Es gibt und gab etliche Nacht-Würstelstände auf Rädern, die tagsüber irgendwo untergestellt waren und des Nachts auf ihren Standort gebracht worden
Ich glaub, der auf der Mariahilfer Straße ist der letzte seiner Art.
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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #57 am: 21. Juli 2013, 03:42:10 »
Bei der Stadtbahn-Station "Schottenring" (1958).


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schaffnerlos

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #58 am: 22. Juli 2013, 12:28:08 »
ist heute nachts der Würstelstand, der tagsüber per Traktor weggeführt wird.

Wenn sich nichts geändert hat, steht der tagsüber im Hof Esterházygasse 22.

michael-h

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Re: Linie L (1907-1959)
« Antwort #59 am: 01. Dezember 2013, 22:24:45 »
Die Bellaria um 1925 (Fotograf unbekannt):
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