Autor Thema: Falter-Online-Beitrag über den schlechten Zustand des Schienennetzes  (Gelesen 26345 mal)

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haidi

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Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

coolharry

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Irgendwann ist ein ursprünglich prall gefülltes Fass halt leer, wenn man laufend mehr entnimmt als nachfließt.   :-\

Ich wüsste, wo man eine halbe Milliarde Euro her bekäme, wenn man nur wollte. Dazu müsste man aber jahrzehntelange, längst widerlegte vermeintliche Gewissheiten über Bord werfen.

https://www.derstandard.at/story/2000125882180/wiener-stadtstrasse-um-143-millionen-euro-teurer-als-noch-2016
Wenn man die Stadtstraße absagst hast aber "nur" 228 Mio. gewonnen. Den Rest zahlt der Bund. Auch eine Stange Geld (für die man durchaus einiges sanieren könnte, und soweit ich weiß auch ein vielfaches dessen was sowieso dafür ausgegeben wird) aber keine halbe Milliarde.

Und wir haben in Wien kein Geld problem. Man müsste es nur rechtzeitig bekannt geben das man eines braucht.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

t12700

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Aber der Umstand, dass man problemlos eine halbe Milliarde Euro für eine von der Propaganda als "Stadtstraße" bezeichnete Autobahn orgnisieren kann, zeigt ja, dass das Geld da ist. Wien hat in der Verkehrspolitik kein Geld-, sondern ein Prioritätenproblem.
Genau das ist es! Wenn man wollen würde, würd vieles möglich sein. Aber das Prioritätenproblem haben ja die WL genauso, siehe den Verfall des Straßenbahn- und U-Bahnnetzes!

DieTram

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Es wird natürlich aus dem Unternehmen keiner zugeben, aber Priorität hat für die WL das Linienkreuz U2/U5 und die Haltestelle neu.

So eine gigantische Priorität kann die Haltestelle Neu aber wirklich nicht sein, wenn man nicht einmal die Einführung der Linie U2Z für die Aufstellung von Haltestellen Neu genutzt hat. Nochdazu am Ring, wo es ziemlich webewirksam wäre für ihr neues "Design".

abc

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Irgendwann ist ein ursprünglich prall gefülltes Fass halt leer, wenn man laufend mehr entnimmt als nachfließt.   :-\

Ich wüsste, wo man eine halbe Milliarde Euro her bekäme, wenn man nur wollte. Dazu müsste man aber jahrzehntelange, längst widerlegte vermeintliche Gewissheiten über Bord werfen.

https://www.derstandard.at/story/2000125882180/wiener-stadtstrasse-um-143-millionen-euro-teurer-als-noch-2016
Wenn man die Stadtstraße absagst hast aber "nur" 228 Mio. gewonnen. Den Rest zahlt der Bund. Auch eine Stange Geld (für die man durchaus einiges sanieren könnte, und soweit ich weiß auch ein vielfaches dessen was sowieso dafür ausgegeben wird) aber keine halbe Milliarde.

Danke für die Ergänzung bzw. Korrektur.

Allerdings: auch den Bundesanteil könnte man über die ÖBB durchaus in den ÖPNV investieren, z.B. neue Stationen (Wundtgasse, Hausfeldstraße). Und auch Investitionen in NÖ, z.B. ein Ausbau der Laaer Ostbahn mit mehr Kreuzungsmöglichkeiten, würden dem Wiener ÖPNV ja indirekt zugute kommen.

Bus

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Allerdings ist der Leseranteil des Falters extrem niedrig, der Artikel wird nicht viel nützen.

DieTram

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Allerdings ist der Leseranteil des Falters extrem niedrig, der Artikel wird nicht viel nützen.

Vielleicht ist der Leseranteil bei gewissen SPÖ-Kreisen höher als im Bevölkerungsdurchschnitt?
Das könnte nicht schaden.

abc

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Ich denke, ob ein Artikel Folgen hat, ist von mehr Dingen abhängig als von der Reichweite des Mediums, das das Thema aufwirft:

- Wichtig ist m.E., wer das Medium liest. Die Falter-Leserschaft hat einen höheren Anteil an tertiären Bildungsabschlüssen und im Schnitt ein höheres Einkommen - beides sind Indikatoren, die für eine höhere Wahlbeteiligung als im Bevölkerungsschnitt sprechen. Der Anteil der Wechselwählenden links der Mitte und in der Mitte (sprich: zwischen Grünen und SPÖ, ggf. noch mit den Neos) dürfte in der Leserschaft auch höher sein als in der Gesamtbevölkerung. Und nicht zu vergessen: wenn es die richtigen Leute lesen, reichen im Zweifelsfall auch 100 Lesende...

- Ein anderes Thema ist natürlich, wie viele und welche Medien das Thema aufgreifen, und mit welchem Spin.

Auch das "Profil" gehörte ja meines Wissens nie zu den ganz großen Medien des Landes, und dennoch haben von ihm aufgebrachte Themen (u.a. Waldheim, Groër) die Republik erschüttert und verändert. Das Ibiza-Video wurde zuerst von zwei Medien veröffentlicht, deren Hauptzielgruppe überhaupt nicht in Österreich lebt. Umgedreht hat sich z.B. die "Bild" als auflagenstärkste Zeitung Deutschlands letztes Jahr an Prof. Drosten die Zähne ausgebissen.

Das soll nicht heißen, dass wir es hier mit einem zweiten Waldheim zu tun haben, es soll nur zeigen, dass man allein aus der Reichweite des Mediums nicht schließen kann, wie sich die Sache entwickelt.

Operator

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Allerdings ist der Leseranteil des Falters extrem niedrig, der Artikel wird nicht viel nützen.
Da unterschätzt du aber die Reichweite des Falters gewaltig!

Bus

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Allerdings ist der Leseranteil des Falters extrem niedrig, der Artikel wird nicht viel nützen.
Da unterschätzt du aber die Reichweite des Falters gewaltig!

Vielleicht, aber es waren auch schon Artikel in der "Presse" und sogar in der "Wiener Zeitung" - völlig unterschiedliche Reichweiten - und haben nichts gebracht.

Die treue Linkswählerschaft des Falters wird diesen Artikel zur Kenntnis nehmen, Öffifahrer sind sehr geduldig. Was sollte man auch als Wähler dann tun? Der Wechsel zwicshen Grün oder SPÖ, beide mit ähnliche Ausrichtung, bewirkt in diesem Fall nichts. Sonst fällt mir auch keine andere Partei ein, die hier was bewirken könnte.

Der einzige Aufreger wäre vielleicht, dass dadurch die Betriebskosten erhöht werden (Fahrzeitverlängerung), aber auch nur wenn der Preis der Jahreskarte steigen würde.

Ein kleiner Artikel in einer Minizeitung bringt halt nicht viel meiner Meinung nach.

abc

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Und gar keine öffentliche Aufmerksamkeit wäre der bessere Weg? Sie ist keine Garantie, dass sich etwas ändert, aber eine grundlegende Voraussetzung.

DieTram

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Allerdings ist der Leseranteil des Falters extrem niedrig, der Artikel wird nicht viel nützen.
Da unterschätzt du aber die Reichweite des Falters gewaltig!
Der einzige Aufreger wäre vielleicht, dass dadurch die Betriebskosten erhöht werden (Fahrzeitverlängerung), aber auch nur wenn der Preis der Jahreskarte steigen würde.

Gibt es eigentlich Linien, die auf Grund von Langsamfahrstellen mehr Züge benötigen, um das Intervall aurechterhalten zu können?

DieTram

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Ach was wird kommen. Für 2022 gibts dann ein stark publiziertes Sonderbudget. Damit lassen sich dann halt ein paar Meter mehr sanieren. Danach wird man das normale Sanierungsbudget um ein paar Cent erhöhen und jeden der nachfragt an die paar Cent verweisen. Im Endeffekt bröselts dann ein 3-4 Jahren noch stärker als jetzt.

Jetzt müsste man sowieso die Wirtschaft ankurbeln, da wäre eine Gleissanierungsoffensive doch ideal!
Das könnte man auch gut verkaufen.

Linie 25/26

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Und gar keine öffentliche Aufmerksamkeit wäre der bessere Weg? Sie ist keine Garantie, dass sich etwas ändert, aber eine grundlegende Voraussetzung.
Also hier würde ich eine Ausnahme machen bezüglich "Heute" u. "Österreich"
Eine reißerische Überschrift als "Blick- und Klickfang" können die ja ganz gut machen :o
Dann kennt halb Wien die "Bröselgleise"
Type E1 1967 - 2022

DieTram

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Und gar keine öffentliche Aufmerksamkeit wäre der bessere Weg? Sie ist keine Garantie, dass sich etwas ändert, aber eine grundlegende Voraussetzung.

Wäre interessant, seit wann das Gleisnetz, sogar das der U-Bahn, so vernachlässigt wird und wer dafür verantwortlich ist.

Das sollte der Stadtrechnungshof einmal überprüfen, falls er die Befugnis dazu hat,