Schön ist er heute definitiv nicht, das fängt an bei den grindigen Wartehäuschen, geht weiter mit der finsteren Unterführung und endet bei der stinkenden Kombination aus Klo und "Trinkhalle" mit längst geschlossenem WL-Pausenraum und seit Jahrzehnten abgesiedeltem Vorverkaufsstand. Dazu kommt noch ein Durcheinander aus Rad- und Gehwegen, die Autorennbahn Adalbert-Stifter-Straße teilt den Platz in zwei Hälften (daher auch die autofahrerfreundliche, brunzelnd-finstere Unterführung).
Man hat im Zuge der Renovierung der Gürtelbrücke eine große Chance vertan. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass es trotz einspuriger Führung des Verkehrs auf der Gürtelbrücke zu keinerlei Verkehrschaos gekommen ist, auch nicht zu einem Rückstau von Meidling bis Stammersdorf. Im Gegenteil: Ich habe das Gefühl, der Verkehr über die Gürtelbrücke hat insgesamt abgenommen!
Wenn nun die Gürtelbrücke einspurig ist, braucht auch ihr Zubringer (Adalbert-Stifter-Straße) nicht zweispurig sein. Hier hätte man gestalterisch eingreifen müssen und aus einer Autoschnellstraße (die sie baulich darstellt) eine Stadtstraße machen können, ja, müssen! In weiterer Folge wäre ein Rückbau der Adalbert-Stifter-Straße bis zur Floridsdorfer Brücke möglich gewesen. Die Floridsdorfer Brücke hätte mit einem Fahrstreifen Richtung Gürtelbrücke geendet, der andere Fahrstreifen wäre Richtung Handelskai gegangen.
Somit wäre es möglich, den Friedrich-Engels-Platz wieder zu vereinen und das Griegstraßenviertel wieder besser an die Umgebung anzubinden.
(Ja, und den 11er hätte man selbstverständlich über Adalbert-Stifter-Straße und Gürtelbrücke Richtung Nußdorfer Straße U führen können, wo er Anschluss an 8er und 13er hat, aber das nur so nebenbei kurz vor dem Aufwachen.
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