Autor Thema: Linie 17 (1912-1971)  (Gelesen 109219 mal)

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Revisor

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #15 am: 21. März 2012, 21:40:22 »
Eigentlich hätte er in Wien vorne und hinten Zielschilder haben müssen, aber es galt wohl schon damals wie heute, wo kein Kläger, da kein Richter!   ;)

Grundsätzlich richtig, aber 1949/50 als die Z zugelassen wurden, herrschten rechtlich keine klaren Verhältnisse. Die gesetzlichen Regelungen aus der Vorkriegszeit waren im Dritten Reich außer Kraft gesetzt und stattdessen die BOStrab als auch für die "Ostmark" gültig erklärt worden. Nach dem Zusammenbruch kümmerte sich niemand um eine neue Rechtsgrundlage, sodaß stillschweigend die BOStrab angewendet wurde, sofern niemand etwas dagegen hatte. Rechtskraft besaß sie keine mehr. So konnte es beispielsweise geschehen, daß nach 1945 die mit der BOStrab eingeführten Fahrtrichtungsanzeiger außer Funktion gesetzt und erst im August 1948 auf Grund des § 2 der Straßenpolizeiordnung vom 27. März 1947, der auch die Schienenfahrzeuge der allgemeinen Verkehrsregelung unterwarf, wieder in Betrieb genommen wurden. Wer sollte sich in dieser Zeit um solche Nebensächlichkeiten wie Bugbeschriftungen kümmern?

95B

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #16 am: 21. März 2012, 22:09:33 »
So konnte es beispielsweise geschehen, daß nach 1945 die mit der BOStrab eingeführten Fahrtrichtungsanzeiger außer Funktion gesetzt und erst im August 1948 auf Grund des § 2 der Straßenpolizeiordnung vom 27. März 1947, der auch die Schienenfahrzeuge der allgemeinen Verkehrsregelung unterwarf, wieder in Betrieb genommen wurden.
Heißt das, dass zwischen Kriegsende und August 1948 die Fahrtrichtungsanzeiger generell abgeklemmt wurden, bloß nicht verwendet werden sollten oder einfach im Defektfall nicht ersetzt/repariert wurden?
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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #17 am: 22. März 2012, 00:18:57 »
Heißt das, dass zwischen Kriegsende und August 1948 die Fahrtrichtungsanzeiger generell abgeklemmt wurden, bloß nicht verwendet werden sollten oder einfach im Defektfall nicht ersetzt/repariert wurden?
Keine Ahnung, wie das gelöst wurde. Vielleicht keine Glühlampen in den Fahrtrichtungsanzeigern, möglicherweise wurden auch die Winkerschlüssel entfernt und verwahrt, eventuell sogar beides. Jedenfalls gab es keine Anzeige der Fahrtrichtungsänderung.

Ferry

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #18 am: 22. März 2012, 12:15:53 »
Das mit der Weichenkrücke hatte ich gar nicht gemeint sondern den Umstand der fehlenden Brustwandtafeln. Die richtige Linienbezeichung war also eine unentbehrliche Fahrgastinformation.
Und was hat das mit den umstellbaren 17/117er-Scheiben zu tun, die bei dieser Wagentype besonders notwendig waren? Da hätte man ja auch normale 17er-Scheiben verwenden können (was ja auch fallweise gemacht wurde). Oder ist die Bemerkung so zu verstehen, dass die 117er-Scheiben umstellbar sein mussten, weil eben ein Einsatz auf der Z auf der Linie 117 nicht möglich war?
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luki32

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #19 am: 22. März 2012, 13:05:20 »
Und was hat das mit den umstellbaren 17/117er-Scheiben zu tun, die bei dieser Wagentype besonders notwendig waren? Da hätte man ja auch normale 17er-Scheiben verwenden können (was ja auch fallweise gemacht wurde). Oder ist die Bemerkung so zu verstehen, dass die 117er-Scheiben umstellbar sein mussten, weil eben ein Einsatz auf der Z auf der Linie 117 nicht möglich war?

Revisor meinte einfach ironisch , daß diese umstellbaren Scheiben am Z "besonders notwendig" waren, da ja die Z bekannterweise auf der Strecke des 117ers nicht fahren durften.

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #20 am: 22. März 2012, 16:33:33 »
Irgendwie muss da bezüglich Brustwandtafeln was gewesen sein. Ich erinnere mich auf einen Z in Linie 132 in den 50ern, der eine Brustwandtafel mit "Anton Boschgasse" trug und einen Schulwagen mit entsprechender Brustwandtafel. Außerdem hatten die Wagen um Allerheiligen ein Gestell an der Rückseite montiert, wo man Kränze zum Transport aufhängen konnte. Vielleicht hat jemand Bilder von Amis mit Brustwandtafel!

95B

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #21 am: 22. März 2012, 16:58:02 »
Meines Wissens wurden bei den Plattformeckfenstern Hölzer mit Haken eingesetzt, auf denen man dann die Brustwandtafel aufhängen konnte. Wäre meines Erachtens durchaus alltagstauglich gewesen, aber ich kenne es nur von Fotos - vielleicht gab es ja triftige Gründe, die gegen eine standardmäßige Verwendung dieser Art von Brustwandtafelhalterung sprachen.
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Ferry

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #22 am: 23. März 2012, 09:23:12 »
Revisor meinte einfach ironisch , daß diese umstellbaren Scheiben am Z "besonders notwendig" waren, da ja die Z bekannterweise auf der Strecke des 117ers nicht fahren durften.
Ja, so hatte ich es dann auch verstanden - hat nur etwas länger gedauert.  ;)

Übrigens interessant; ich kenne bis jetzt nur Fotos von Z am 17er mit "normalen" 17er-Scheiben. Gut, kann natürlich sein, dass das alles Fotos nach März 1961 sind, wo es den 117er ja nicht mehr gab.

Da drängt sich jetzt natürlich eine Frage auf: Gab es auch 17A-Scheiben mit zudeckbarem A?
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95B

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #23 am: 23. März 2012, 09:51:03 »
Da drängt sich jetzt natürlich eine Frage auf: Gab es auch 17A-Scheiben mit zudeckbarem A?
Wenn ich hierher schaue: nein.
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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #24 am: 07. April 2012, 14:17:09 »
10.4.1971 am Kagraner Platz (Foto: Carl Holzinger):

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Wattman

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #25 am: 07. April 2012, 20:37:45 »
Hihi, ein Pseudo-Wendezug! ;D

Spaß beiseite: wieder ein tolles Bild aus längst vergangener Zeit ...

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #26 am: 07. April 2012, 22:47:08 »
Von den im Bild sichtbaren Häusern steht absolut nichts mehr, oder?
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #27 am: 08. April 2012, 09:09:15 »
Von den im Bild sichtbaren Häusern steht absolut nichts mehr, oder?
Die Häuser links fielen dem U-Bahn Bau zum Opfer! Das Gebäude an der Wagramer Straße wurde auch schon vor einiger Zeit geschliffen, heute steht dort ein häßlicher Neubau und macht den Platz auch nicht gerade  schöner. Werde gerne demnächst Vergleichsfotos reinstellen! Aber wenigsten die Tramway gibt es seit September 1982 (wieder)!

Wattman

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #28 am: 08. April 2012, 09:51:10 »
Aber wenigstens die Tramway gibt es seit September 1982 (wieder)!
Das ist die Hauptsache! :) :up:

13er

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Re: Linie 17 (1912-1971)
« Antwort #29 am: 17. Juli 2012, 23:40:17 »
Wunderschön getroffen hat Kurt Rasmussen diesen 17er im Juni 1971:

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