Tramwayforum
Straßenbahn Wien => Historisches => Fahrzeuge => Thema gestartet von: Revisor am 11. Januar 2011, 21:25:42
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Obwohl in diesem Forum Bilder von Straßenfahrzeugen nicht gerade erwünscht sind, meine ich in diesem Fall eine Ausnahme machen zu dürfen. Das Bild zeigt immerhin den zur Gemeinde Wien - Städtische Straßenbahnen gehörigen, mit zwei Pferden bespannten Rüstwagen des Bahnhofs Vorgarten. Auf der vorderen Sitzbank ist der Kutscher mit der Peitsche zu erkennen und neben ihm der Werkmeister. Rücken an Rücken zu diesen sitzen drei Mitglieder der Rüstwagenmannschaft, ein weiterer hat ihnen gegenüber auf einer etwas notdürftig erscheinenden Bank Platz genommen. Weiters sind auch Kisten und Behälter zur Aufnahme diverser Werkzeuge oder Gerätschaften zu sehen und schließlich - was auch zur Rechtfertigung der Einstellung des Fotos hier in diesem Forum dienen kann - ein ganz hinten am Pferdewagen mitgeführtes schienengängiges Fahrzeug, ein Achsbruchwagerl.
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Konnte man diesen Rüstwagen auch zum Abschleppen untauglicher Wagen verwenden oder wurde da eher im äußersten Notfall (Wagen steht verkehrsbehindernd stromlos, kein Folgezug verfügbar) eher auf "Handbetrieb" (Wegschieben) gesetzt?
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Konnte man diesen Rüstwagen auch zum Abschleppen untauglicher Wagen verwenden oder wurde da eher im äußersten Notfall (Wagen steht verkehrsbehindernd stromlos, kein Folgezug verfügbar) eher auf "Handbetrieb" (Wegschieben) gesetzt?
Den Wagen wohl nicht, höchstens den "Antriebsteil" konnte man für derartiges verwenden.
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Konnte man diesen Rüstwagen auch zum Abschleppen untauglicher Wagen verwenden ...
Ein sogenannter "Equimog" :D
(scnr)
Das Foto hat übrigens eine sehr schöne Qualität für das Alter!
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Den Wagen wohl nicht, höchstens den "Antriebsteil" konnte man für derartiges verwenden.
Konnte man die Deichsel mit der Wagenkupplung verbinden?
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Den Wagen wohl nicht, höchstens den "Antriebsteil" konnte man für derartiges verwenden.
Konnte man die Deichsel mit der Wagenkupplung verbinden?
Wie du dir denken kannst, war ich natürlich nie bei einem Einsatz dieses Rüstwagens dabei. ;) Aber ich gehe davon aus, daß für solche Fälle zweifellos in irgendeiner Form Vorsorge getroffen wurde.
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Wie du dir denken kannst, war ich natürlich nie bei einem Einsatz dieses Rüstwagens dabei. ;)
Schon klar - aber es hätte ja sein können, dass du Unterlagen hast, aus denen nähere Details hervorgehen. 8)
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Wie du dir denken kannst, war ich natürlich nie bei einem Einsatz dieses Rüstwagens dabei. ;)
Schon klar - aber es hätte ja sein können, dass du Unterlagen hast, aus denen nähere Details hervorgehen. 8)
Nein, habe ich nicht.
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Aus der Zeitschrift "Wiener Bilder" vom 21.April 1909.
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Beeindruckend!
Wenn mir jetzt noch einer erklären kann, wozu bei Tramway-Vorfällen ausgerechnet ein Sprungtuch benötigt worden ist...
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Beeindruckend!
Wenn mir jetzt noch einer erklären kann, wozu bei Tramway-Vorfällen ausgerechnet ein Sprungtuch benötigt worden ist...
Naja, z.B. wenn in den Doppelstockwägen der Typen E (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_E_%281913-1930%29/) und F (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_F_%281915-1939%29/) im Untergeschoß ein Feuer ausgebrochen ist und die Fahrgäste aus dem Oberdeck gerettet werden mussten. ;)
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Beeindruckend!
Wenn mir jetzt noch einer erklären kann, wozu bei Tramway-Vorfällen ausgerechnet ein Sprungtuch benötigt worden ist...
Naja, z.B. wenn in den Doppelstockwägen der Typen E (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_E_%281913-1930%29/) und F (http://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php/Type_F_%281915-1939%29/) im Untergeschoß ein Feuer ausgebrochen ist und die Fahrgäste aus dem Oberdeck gerettet werden mussten. ;)
Die Begründung ist ja fast gut ;)
Blöd nur, dass der Rüstwagen von 1909 ist und die Stockwagen erst 1913 bzw. 1915 gebaut wurden :D
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Der Rüstwagen gehört, wie in dem Artikel beschrieben aber der Feuerwehr. Ich würde daher meinen, daß daher einfach auch die Standardwerkzeuge der Feuerwehr vorhanden waren und der Wagen wohl auch für normale Einsätze der Feuerwehr herangezogen wurde.
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Mich fasziniert die aufgeprotzte Fahrbare Leiter, im Jargon als "Giraffe" bezeichnet. In den frühen 80er Jahren habe ich das Handwerk des Verspannens bei der ÖB noch auf so einem Gerät erlernt. Zu beachten war, dass man allein niemals über die Achse der Räder hinaus aufstieg. Dann kippte die Leiter nach vorne weg. Es musste sich daher immer ein verlässlicher und übergewichtiger Helfer als Gegengewicht auf die Holme setzen. Bis zur Umstellung auf Hubsteiger waren diese Leitern unentbehrlich, weil man wegen der parkenden PKW mit einem herkömmlichen Turmwagen die Gabelkeilschrauben an den Hauswänden nicht erreichen konnte.
Das Konzept des alten Rüstwagens hat sich bei den WVB noch lange gehalten, siehe Anhang. Bei der ÖB hat der TWG einen Anhänger mit der Leiter mitgeführt.
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Ich bin ja nicht so der Typ, der um Bilder "bettelt", aber diese Rüstwagen scheinen recht interessant auszusehen und alte Fahrzeuge haben aussehensmäßig oft einen besonderen Reiz, auch wenn sie keine Straßenbahnfahrzeuge sind.
Hannes
Ich hab mal das Bild gefunden, gibt sicher noch mehr, aber bitte Geduld!
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Ich hab mal das Bild gefunden, gibt sicher noch mehr, aber bitte Geduld!
Hübsches Bild! :up:
Wo ist denn das aufgenommen worden?
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Ich hab mal das Bild gefunden, gibt sicher noch mehr, aber bitte Geduld!
Hübsches Bild! :up:
Wo ist denn das aufgenommen worden?
Ecke LandstraßerHauptstraße mit der Kundmanngasse, damals auch noch Linie 4, gibt sogar ein Foto,stelle das gerne unter Linie 4 rein, wenns nicht schon drinnen ist.Zeitpunkt schätze ich so um 1930, rauf, runter, vielleicht kann es wieder wer besser eingrenzen!
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Interessant, das Fahrzeug:
Hat offensichtlich schon eine hydraulisch betätigte Arbeitsbühne, schaut aus, als ob da für die Feuerwehr eine Schlauchbrücke gelegt wurde - auf der Arbeitsbühne ist eine Hakenleiter der Feuerwehr. Straßenbahn muss mit Bügel abziehen und Schwung durch fahren.
Hannes
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Mich fasziniert die aufgeprotzte Fahrbare Leiter, im Jargon als "Giraffe" bezeichnet. In den frühen 80er Jahren habe ich das Handwerk des Verspannens bei der ÖB noch auf so einem Gerät erlernt. Zu beachten war, dass man allein niemals über die Achse der Räder hinaus aufstieg. Dann kippte die Leiter nach vorne weg. Es musste sich daher immer ein verlässlicher und übergewichtiger Helfer als Gegengewicht auf die Holme setzen. Bis zur Umstellung auf Hubsteiger waren diese Leitern unentbehrlich, weil man wegen der parkenden PKW mit einem herkömmlichen Turmwagen die Gabelkeilschrauben an den Hauswänden nicht erreichen konnte.
Vor ein oder zwei Jahren habe ich so eine Leiter noch in Kagran unter der U-Bahn-Trasse herumstehen gesehen! Ende der 80er, Anfang der 90er waren sie im Straßenbild noch gar nicht so selten.
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Das ist aber kein Rüstwagen, sondern ein Turmwagen! ;)
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Das ist aber kein Rüstwagen, sondern ein Turmwagen! ;)
Das stimmt natürlich HEMA, aber es ist ein altes Fahrzeug und sicher für viele auch interessant, da es ja zur Geschichte der Wr.Straßenbahn gehört.
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. . . . ein altes Fahrzeug und sicher für viele auch sehr interessant . . . .
:up:
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Auch so etwas gab es einmal!
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Auch so etwas gab es einmal!
Ist das ein Belagerungsturm? :D
(http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/26/Grose-Francis-Pavisors-and-Moveable-Tower-Assaulting-Castle-1812.jpg/459px-Grose-Francis-Pavisors-and-Moveable-Tower-Assaulting-Castle-1812.jpg)
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Na gut, Humor muss sein, hier also ein richtiger Rüstwagen am Urban Loritz Platz Jänner 1987. Weiß wer, wie lange dieses Fahrzeug im Einsatz stand?
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Was ist mit dem Vorsignal rechts oben los? Hängt das absichtlich so schief?
Hannes
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Was ist mit dem Vorsignal rechts oben los? Hängt das absichtlich so schief?
Hannes
Kann mich so wage erinnern, das es ein Oberleitungsschaden war, war damals nur kurz dort und hab kaum Fotos gemacht, leider!
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Turmwagen
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Na gut, Humor muss sein, hier also ein richtiger Rüstwagen am Urban Loritz Platz Jänner 1987. Weiß wer, wie lange dieses Fahrzeug im Einsatz stand?
Zugelassen wurde der 9844 im Dezember 1976 und bis 1994 als Rüstwagen verwendet. Seither wird er als Schulwagen im Stand geführt.
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Seither wird er als Schulwagen im Stand geführt.
Welche Schulungen werden damit durchgeführt?
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Für die betriebsinterne Fahrschule wird er verwendet! (schulungen) ;)
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Rüstwagen schulungen,Lkw Ausbildung! Für ein jedes Fahrzeug brauchst du eine eigene Schulung!
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Der 9844 wurde 2008 ausgeschieden.
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Bilder von einem spektakulären Rüstwageneinsatz habe ich hier (https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=753.msg187566#msg187566) und hier (die letzten 2 Bilder) (https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=753.msg214886#msg214886) gefunden.
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Turmwagen
Hier ein etwas besseres Bild vom Turmwagen; Foto aus dem Jahr 1954!
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Turmwagen
Hier ein etwas besseres Bild vom Turmwagen; Foto aus dem Jahr 1954!
Ein wirklich wunderschönes Bild mit vielen netten Details, wie den alten Erinnerungssignalen, dem Mast mit der Zirbelnusskappe und alter Pfeillaterne. :D
Das Gebäude im Hintergrund ist ja der heutige Plachutta. Was war denn da früher drinnen? Am Schriftzug am Dach lässt sich "Ottakringer Brauerei" erkennen.
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Turmwagen
Hier ein etwas besseres Bild vom Turmwagen; Foto aus dem Jahr 1954!
Ein wirklich wunderschönes Bild mit vielen netten Details, wie den alten Erinnerungssignalen, dem Mast mit der Zirbelnusskappe und alter Pfeillaterne. :D
Das Gebäude im Hintergrund ist ja der heutige Plachutta. Was war denn da früher drinnen? Am Schriftzug am Dach lässt sich "Ottakringer Brauerei" erkennen.
Siehe hier: https://josefauer.com/wien-1905-restaurant-ottakringerbraeu/
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Das Gebäude im Hintergrund ist ja der heutige Plachutta. Was war denn da früher drinnen? Am Schriftzug am Dach lässt sich "Ottakringer Brauerei" erkennen.
Es wurde als Ottakringer Bräu (Restaurant mit Musikvorstellungen) gebaut.
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Das Haus mit dem Optiker existiert noch immer und der Optiker auch.
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Das Gebäude im Hintergrund ist ja der heutige Plachutta. Was war denn da früher drinnen? Am Schriftzug am Dach lässt sich "Ottakringer Brauerei" erkennen.
Es wurde als Ottakringer Bräu (Restaurant mit Musikvorstellungen) gebaut.
So hat sich der Kreis geschlossen, denn die Plachuttas haben immer noch Ottakringer Bier auf der Speisekarte.
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Das Gebäude im Hintergrund ist ja der heutige Plachutta. Was war denn da früher drinnen? Am Schriftzug am Dach lässt sich "Ottakringer Brauerei" erkennen.
Siehe hier: https://josefauer.com/wien-1905-restaurant-ottakringerbraeu/
Es wurde als Ottakringer Bräu (Restaurant mit Musikvorstellungen) gebaut.
Vielen Dank für eure Antworten! :)