Autor Thema: Rasengleis  (Gelesen 462449 mal)

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13er

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Rasengleis
« am: 06. März 2012, 14:59:07 »
ich glaube, dass ca. 2005 das Rasengleis verschwunden ist, warum, glaube ich, kann uns keiner vernünftigerweise sagen.
Das pannonische Stammersdorfer Kellersteppenklima?
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Re: Rasengleis
« Antwort #1 am: 06. März 2012, 15:25:44 »
Das pannonische Stammersdorfer Kellersteppenklima?
Da wächst halt nur der Wein. :)
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Re: Rasengleis
« Antwort #2 am: 06. März 2012, 17:29:31 »
2006. Damals hab ich den Sch***-Betrieb noch fotografiert (inzwischen machts mir keinen Spaß mehr). Das schaffen ja auch nur die WiLi, dass das Rasengleis unmittelbar neben der Wiese, die den selben Umweltbedingungen ausgesetzt ist, intakt ist, während das Rasengleis Steppe ist. Wahrscheinlich habens die WiLi dann ohne viel zu fragen betoniert, und den zuständigen Bezirkspolitikern wars wohl wurscht. Es is eh alles immer wurscht.  >:(
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hema

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Re: Rasengleis
« Antwort #3 am: 06. März 2012, 17:45:20 »
Man sieht ja an den Reifenspuren und am durch Lkw total verdichteten Boden, warum die Rasengleise in Wien so ausschauen. Drum sage ich ja auch immer, dass Rasengleise nach Münchner Muster besser sind, weil da kann man nicht (so leicht) drauf rumfahren. Außerdem fehlt da auch der Grund, der meistens bei Wartungsarbeiten (Rillenreiniger, Kanäle usw.) liegt, die mit Lkw durchgeführt werden. Auch dass die Rasengleise ständig durch Betonabschnitte (Haltestellen, Weichen) unterbrochen sind ist kontraproduktiv, weil sie auch da immer wieder Gründe und Gelegenheit finden, um mit den Lkw zufahren zu "müssen"!  :lamp:
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ULF

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Re: Rasengleis
« Antwort #4 am: 06. März 2012, 17:48:09 »
Das schaffen ja auch nur die WiLi, dass das Rasengleis unmittelbar neben der Wiese, die den selben Umweltbedingungen ausgesetzt ist, intakt ist, während das Rasengleis Steppe ist.
Reifenkrallen und Schneepflüge, die nicht gleich die oberste Erdschicht mitnehmen würden - schon wäre die Sache aus der Welt. ;)

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Re: Rasengleis
« Antwort #5 am: 06. März 2012, 18:16:57 »
Man sieht ja an den Reifenspuren und am durch Lkw total verdichteten Boden, warum die Rasengleise in Wien so ausschauen. Drum sage ich ja auch immer, dass Rasengleise nach Münchner Muster besser sind, weil da kann man nicht (so leicht) drauf rumfahren.

Sorry, das gehört einfach abgestellt! Wenn das anderswo ein Bediensteter machen würde hätte er sofort ärgste Schwierigkeiten mit seinem Vorgesetzten. Grad hab ich einen Stadtverkehr-Artikel (Nov.2011) zum Thema gelesen, international hat sich das SOK-bündige Rasengleis praktisch durchgesetzt, nur Wien muss sowohl das Gras als auch das Rasengleis unter Missachtung aller Erfahrungen neu erfinden.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Linie 41

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Re: Rasengleis
« Antwort #6 am: 06. März 2012, 20:23:04 »
Wien ist anders. Wien ist F59. Widerstand ist zwecklos. :P
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Re: Rasengleis
« Antwort #7 am: 06. März 2012, 21:40:13 »
Ja, bei uns könnt man mehrmals am Tag verzweifeln, sowohl an den WL als auch an der Verkehrspolitik. Man darf einfach nicht zu viel ins Ausland fahren und vergleichen, wie dort der Tramwaybetrieb abgewickelt wird... insofern ist es bei dir sicher noch viel schlimmer als bei meinen 2-3 Auslandsaufenthalten pro Jahr, Harald :D
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Re: Rasengleis
« Antwort #8 am: 06. März 2012, 22:09:30 »

Grad hab ich einen Stadtverkehr-Artikel (Nov.2011) zum Thema gelesen, international hat sich das SOK-bündige Rasengleis praktisch durchgesetzt . . . .
Da gewinnt zwar die Optik, aber dafür handelst du dir alle Nachteile und viel höhere Kosten ein. Rillenschienen sind eben eine "Notlösung" für Stellen, an denen der übrige Fahrzeugverkehr das Gleis in Längsrichtung befahren muss. Auch ist es sicher klüger, wenn die Erdkante etwas tiefer liegt, weil das Gras dann höher stehen kann und nicht so empfindlich gegen Austrocknen ist. Wenn man ein Vignol-Rasengleis geschickt macht, ist sicher optisch wenig Unterschied zu erkennen und man kann trotzdem etliche Vorteile für sich verbuchen! 
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Re: Rasengleis
« Antwort #9 am: 06. März 2012, 23:50:14 »

Grad hab ich einen Stadtverkehr-Artikel (Nov.2011) zum Thema gelesen, international hat sich das SOK-bündige Rasengleis praktisch durchgesetzt . . . .
Da gewinnt zwar die Optik, aber dafür handelst du dir alle Nachteile und viel höhere Kosten ein. Rillenschienen sind eben eine "Notlösung" für Stellen, an denen der übrige Fahrzeugverkehr das Gleis in Längsrichtung befahren muss. Auch ist es sicher klüger, wenn die Erdkante etwas tiefer liegt, weil das Gras dann höher stehen kann und nicht so empfindlich gegen Austrocknen ist. Wenn man ein Vignol-Rasengleis geschickt macht, ist sicher optisch wenig Unterschied zu erkennen und man kann trotzdem etliche Vorteile für sich verbuchen!

Du dauernd mit deinem Vignol-Rasengleis. Wir werden's eh beide nicht ändern, aber es hat schon seine Gründe, wenn sich was international unter verschiedensten Voraussetzungen durchsetzt. Ich bin kein Fachmann, aber es wird schon seinen Grund haben, dass ich auf meinen Reisen nur sehr selten begrastes Vignolgleis gesehen habe. Eine für mich recht logische Form sah ich in Lyon, allerdings waren bei meinem Besuch die Gleise grad wieder entgrast, irgendwas hat da also nicht gepasst:

http://www.viennaslide.com/p/0520-france/Lyon/2007-05-29_T3_Villeurbanne_02.html

Die in München vereinzelt (!) angewandte Lösung hat mich nicht überzeugt:

http://www.viennaslide.com/p/0640-germany/Muenchen/2007-09-29_12_Scheidplatz.html

Deine Argumentation in der Richtung "da verhindert/erschwert man das befahren" ist typisch wienerisch defensiv, das "arme Rasengleis" muss sich nicht dagegen wehren ruiniert zu werden,d as gehört einfach gewüscht und gewollt! In die Parkanlagen fährt man ja auch nur selten mutwillig mit dem LKW rein. Wenn die WiLi das nicht können/wollen, muss man es ihnen eben aus der Hand nehmen, ein verkehrsbetrieb ist doch anderswo auch nicht für die Stadtgestaltung zuständig, sondern nur dienender Teil des politischen Entwurfs! Der Maresch hat das übrigens auch schon erkannt und entsprechend formuliert.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Rasengleis
« Antwort #10 am: 07. März 2012, 00:10:12 »

Eine für mich recht logische Form sah ich in Lyon, allerdings waren bei meinem Besuch die Gleise grad wieder entgrast, irgendwas hat da also nicht gepasst:
Nunja, Schotteroberbau mit Erde zuschütten und begrünen ist auch nicht sonderlich intelligent. Das mag zwar sehr manierlich ausschauen, ist aber Unsinn, weil ein eigeschottertes Gleis von Zeit zu Zeit gerichtet und nachgestopft werden muss. Funktionieren kann das nur, wenn man unter den Schienen Beton verwendet, genauso, wie beim Rillengleis. Und auch da ist es besser beim Rasengleis keine undurchlässige Platte zu machen und Wasser über Kanäle abzuführen, sondern so weit es geht das Versickern zu erlauben! Irrerweise hat man sogar neben der Wolkerspergenstraße beim letzten Umbau den Boden dicht gemacht und in der Wiese Kanalgitter eingerichtet um jenes Wasser oberflächlich abzuführen, welches die Rillenentwässerung überfordert und nun nicht mehr versickern kann.
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Re: Rasengleis
« Antwort #11 am: 07. März 2012, 00:24:41 »
Funktionieren kann das nur, wenn man unter den Schienen Beton verwendet, genauso, wie beim Rillengleis. Und auch da ist es besser beim Rasengleis keine undurchlässige Platte zu machen und Wasser über Kanäle abzuführen, sondern so weit es geht das Versickern zu erlauben! Irrerweise hat man sogar neben der Wolkerspergenstraße beim letzten Umbau den Boden dicht gemacht und in der Wiese Kanalgitter eingerichtet um jenes Wasser oberflächlich abzuführen, welches die Rillenentwässerung überfordert und nun nicht mehr versickern kann.

Aber genau die undurchlässige Platte + Drainage machen die Rasengleisprofis in Frankreich. Würde ich nach meinem laienhaften Gefühl gehen, tät ich ein Rasengleis so konstruieren wie in Lainz: Langschwellen, dazwischen Versickerungsraum. Da aber international nicht so gebaut wird (und in Lainz anscheinend auch umgebaut wurde) denke ich, dass es seinen Grund haben wird. Ich kann mir vorstellen, dass die im Gatsch schwimmenden Langschwellen zu instabil sind und daher eine durchgehende Platte mit Rasentrog (wie ein Blumenkistl) sinnvoller ist. Genau so wird auch überall gebaut:

http://www.viennaslide.com/p/0530-paris/Paris/2005-08-15_Paris_T3_02.html

Nur in Wien muss man sich natürlich erst wieder an der Langschwellenkostruktion abarbeiten bis man vielleicht draufkommt dass das sinnlos ist.

Die erhöhte Versickerungsfläche im städtischen Raum halte ich aus meiner bautechnischen Erfahrung für eher nachteilig; es kann ja nicht Zweck der Übung sein, Gleise oder Hausfassaden (über begrünte Innenhöfe) zu unterspülen. Wichtig dagegen sind allerdings die kleinklimatischen Auswirkungen und vor allem die gefühlsmäßigen, Akzeptanz steigernden Effekte.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Rasengleis
« Antwort #12 am: 07. März 2012, 02:09:32 »
Du brauchst ja keine Langschwellen machen, es genügt, wenn alle 3 Meter ein 50/50 cm Loch in der Betonplatte ist! Es gibt aber auch die (etwas teurere) Technik Betonschwellen oder ähnliche Befestigungskörper in Langschwellen einzubetonieren. Und so viel Wasser versickert im Erdkörper nicht, dass das Gleis unterspült würde, auch die alten Häuser wurden/werden nicht durch das feuchte Erdreich in ihren Höfen zum Einsturz gebracht. Aber heute muss ja schon jeder Alleebaum als "Kübelbaum"  mit künstlicher Bewässerung in einem 2/2/2 Meter Betonloch mit oberer Abdeckplatte dahinvegetieren!  ::)
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13er

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Re: Rasengleis
« Antwort #13 am: 07. März 2012, 10:17:01 »
In Bremen gibt es Vignolrasengleis auf einer neu errichteten Strecke in der Überseestadt:

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Wahnsinnig hübsch im Vergleich mit sonstigen Rasengleisvarianten ist es aber freilich nicht.
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Re: Rasengleis
« Antwort #14 am: 07. März 2012, 10:27:28 »
Wahnsinnig hübsch im Vergleich mit sonstigen Rasengleisvarianten ist es aber freilich nicht.
Was braucht eine Haupterschließungsstraße mitten im Industriegebiet hübsch sein? 8)
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