Autor Thema: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr  (Gelesen 317829 mal)

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95B

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1440 am: 11. Dezember 2021, 18:53:47 »
Habe soeben in einem Tweet im Zusammenhang mit den heutigen Demonstrationen gelesen, daß es angeblich eine Weisung der Wiener Linien gibt, an Demotagen wie heute nicht auf einen Verstoß gegen die Maskenpflicht aufmerksam zu machen, da es daraufhin oftmals zu Gewalt seitens Maskenverweigernden kommt.
Gibt es wirklich so eine Weisung? Klein beigeben und geflissentlich wegschauen?  :o
In einem einigemaßen gut gefüllten Zug könnte es helfen, wenn der Fahrer eine Durchsage macht: "Wir setzen unsere Fahrt fort, wenn der Fahrgast ohne Maske eine aufsetzt oder den Zug verlassen hat."
Ist schon gut 40 Jahre her, im 44er belästigt ein Mann ein junges Mädchen, ein Blaumann zum anderen: "Ferdl, ich glaub, der will aussteigen" und bei der nächsten Haltestelle war er schwungvoll draußen."

So etwas Ähnliches habe ich heuer im Sommer auf der Linie 60 erlebt, als ein Radfahrer mit einem Rad mit gerissener Kette in den 60er eingestiegen ist. Prompt kam die Durchsage vom Fahrer, der Radfahrer möge samt seinem Rad wieder aussteigen, da er ansonsten nicht weiterfahren würde. Und nachdem die Bitte des Radfahrers, eine Ausnahme zu machen, da das Rad sichtbar fahruntauglich war, unerhört blieb ("Vurschrift ist Vurschrift"), blieb dem Radfahrer nichts anderes über, als wieder auszusteigen.

Und wenn dem Radfahrer das Rad beispielsweise im Zuge einer Notbremsung auskommt und dadurch jemand verletzt wird, darfst du drei Mal raten, wer dann überbleibt.  :P
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Gast1090

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1441 am: 11. Dezember 2021, 19:12:05 »
Habe soeben in einem Tweet im Zusammenhang mit den heutigen Demonstrationen gelesen, daß es angeblich eine Weisung der Wiener Linien gibt, an Demotagen wie heute nicht auf einen Verstoß gegen die Maskenpflicht aufmerksam zu machen, da es daraufhin oftmals zu Gewalt seitens Maskenverweigernden kommt.
Gibt es wirklich so eine Weisung? Klein beigeben und geflissentlich wegschauen?  :o
In einem einigemaßen gut gefüllten Zug könnte es helfen, wenn der Fahrer eine Durchsage macht: "Wir setzen unsere Fahrt fort, wenn der Fahrgast ohne Maske eine aufsetzt oder den Zug verlassen hat."
Ist schon gut 40 Jahre her, im 44er belästigt ein Mann ein junges Mädchen, ein Blaumann zum anderen: "Ferdl, ich glaub, der will aussteigen" und bei der nächsten Haltestelle war er schwungvoll draußen."

So etwas Ähnliches habe ich heuer im Sommer auf der Linie 60 erlebt, als ein Radfahrer mit einem Rad mit gerissener Kette in den 60er eingestiegen ist. Prompt kam die Durchsage vom Fahrer, der Radfahrer möge samt seinem Rad wieder aussteigen, da er ansonsten nicht weiterfahren würde. Und nachdem die Bitte des Radfahrers, eine Ausnahme zu machen, da das Rad sichtbar fahruntauglich war, unerhört blieb ("Vurschrift ist Vurschrift"), blieb dem Radfahrer nichts anderes über, als wieder auszusteigen.

Und wenn dem Radfahrer das Rad beispielsweise im Zuge einer Notbremsung auskommt und dadurch jemand verletzt wird, darfst du drei Mal raten, wer dann überbleibt.  :P

Dasselbe würde dann aber auch bei einem Kinderwagen gelten, oder? Und soweit ich das beobachten konnte, war der Radfahrer im Begriff - im Gegensatz zu so mancher Mutter - das Rad an/mit den vorhandenen Gurten zu befestigen.

95B

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1442 am: 11. Dezember 2021, 21:58:42 »
Nein  weil das Befördern von Kinderwägen im Gegensatz zum Befördern von Fahrrädern erlaubt ist.
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hema

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1443 am: 12. Dezember 2021, 06:42:51 »

Dasselbe würde dann aber auch bei einem Kinderwagen gelten, oder? Und soweit ich das beobachten konnte, war der Radfahrer im Begriff - im Gegensatz zu so mancher Mutter - das Rad an/mit den vorhandenen Gurten zu befestigen.
Wenn er halbwegs wiff ist, stellt er sich in der Haltestelle nicht zu "prominent" auf und steigt, sofern der Zug nicht zu sehr gefüllt ist, bei der letzten Tür ein.  Wird zu 99 Prozent funktionieren! ;)
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Katana

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1444 am: 12. Dezember 2021, 09:55:17 »
Ich bleibe OT: Ist ein Fahrrad ohne Kette überhaupt ein Fahrrad oder nicht eher eine Laufmaschine, wie sie vor 200 Jahren vom Freiherrn von Drais erfunden wurde? Ist eine Laufmaschine in den Beförderungsbedingungen auch verboten?

95B

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1445 am: 12. Dezember 2021, 10:10:57 »
Ein defektes Fahrrad bleibt ein Fahrrad. Ein Auto mit Reifenschaden kannst du auch nicht im Halteverbot stehen lassen und die Strafe mit dem Argument beeinspruchen, es sei ja ohne funktionstüchtige Räder kein Auto mehr.

Und ja: Was größer als Handgepäck ist (Möbelstücke, Maibäume, ...), ist nicht erlaubt.
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Katana

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1446 am: 12. Dezember 2021, 10:18:10 »
Ich habe deshalb gefragt, weil ich schon mehrfach Autos gesehen habe, die nach einem Unfall schwer beschädigt tage- und wochenlang in einer "klassischen" Kurzparkzone gestanden sind und keine Strafzettel hinterm Scheibenwischer hatten.

haidi

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1447 am: 12. Dezember 2021, 11:11:21 »
Ein defektes Fahrrad bleibt ein Fahrrad. Ein Auto mit Reifenschaden kannst du auch nicht im Halteverbot stehen lassen und die Strafe mit dem Argument beeinspruchen, es sei ja ohne funktionstüchtige Räder kein Auto mehr..
Sehr wohl kannst ein Auto mit Reifenschaden im Halteverbot stehen lassen, weil es kein Halten, sondern ein Anhalten ist. Allerdings musst dafür sorgen, dass es baldigst weg kommt, was mit so manchem Auto nicht so einfach ist. DA hast sehr oft keinen Reservereifen mehr, sondern ein Pannenset. Wenn der Reifen einen größeren Schaden hat (aufgeschlitzt an Randstein etc.) und die Reifenschuster zu haben, dann kannst es nicht weg bringen.
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95B

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1448 am: 12. Dezember 2021, 11:15:59 »
Ein defektes Fahrrad bleibt ein Fahrrad. Ein Auto mit Reifenschaden kannst du auch nicht im Halteverbot stehen lassen und die Strafe mit dem Argument beeinspruchen, es sei ja ohne funktionstüchtige Räder kein Auto mehr..
Sehr wohl kannst ein Auto mit Reifenschaden im Halteverbot stehen lassen, weil es kein Halten, sondern ein Anhalten ist. Allerdings musst dafür sorgen, dass es baldigst weg kommt, was mit so manchem Auto nicht so einfach ist.

Ich meinte ja: Stehenlassen, ohne dafür zu sorgen, dass es ehebaldigst entfernt wird.
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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1449 am: 13. Dezember 2021, 11:20:29 »
Nein  weil das Befördern von Kinderwägen im Gegensatz zum Befördern von Fahrrädern erlaubt ist.
Was sowieso nicht in Stein gemeißelt ist und längst abgeändert gehört.
Wenn dem Radfahrer zugetraut wird, sein kaputtes Rad mitunter kilometerweit zu schieben, ungeachtet aller Gegebenheiten, dann gilt das für den Kinderwagen auch. Punkt.
Das Argument "Aber da sitzt ein Kind drin." schön und gut, aber dann nehme ich mein defektes Rad mit Kindersitz eben auch in die Bim mit. Der Fahrer darf dann gerne aussteigen, nach hinten kommen, sich seine verdiente verbale Watschn und böse Blicke anderer Fahrgäste abholen, den Hausverstand einschalten und anschließend weiterfahren. Sorry, aber "Vuaschrift is Vuaschrift" gilt in diesem Fall für den Wagenbeweger (es ist ja immerhin seine [moralische] Pflicht, beim Verrichten der Arbeit aktiv mitzudenken!).
Oder man erlaubt eben das Mitführen von Rädern unter bestimmten Bedingungen und erspart sich unangenehme Konfrontationen.

Kleiner Nachsatz: ich messe Kinderwägen grundsätzlich mehr Priorität bei als intakten Fahrrädern, die nur aus Bequemlichkeitsgründen ins Öffi mitgenommen werden. Was mich ärgert ist, dass Bus-/Bimfahrer gerne wegsehen, wenn sich zu viele Kinderwägen im Fahrzeug befinden und dadurch Fahrgastfluss, Haltestellenaufenthalte etc. verzögern, während aus einem defekten Fahrrad im halbleeren Fahrzeug ein Drama gemacht wird.  :down:
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

95B

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1450 am: 13. Dezember 2021, 11:40:04 »
Straßenbahnen sind mit Rückhaltevorrichtungen für Kinderwägen ausgestattet. Straßenbahnen sind aber nicht mit Rückhaltevorrichtungen für Fahrräder ausgestattet – ganz abgesehen davon, dass ein Hochflurwagen oder ein kurzer ULF überhaupt keinen Platz bietet, ein Fahrrad behinderungsfrei abstellen zu können. Es ist also vielleicht nicht in Stein gemeißelt, aber in Metall geschweißt.
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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1451 am: 13. Dezember 2021, 13:05:08 »
Beim Kurier gibt es heute den absolut sinnlosen Clickbait-Bezahl-Artikel "Ansteckung in den Öffis? Wie hoch das Risiko ist".

https://kurier.at/politik/inland/ansteckung-in-den-oeffis-wie-hoch-das-risiko-ist/401839231

Zusammenfassung: Man weiß es nicht weil viele Übertragungen nicht erfasst werden und man kann auch nicht sagen ob der Fernverkehr (lange Aufenthaltsdauer) oder Nahverkehr (kurze Dauer aber mehr Fahrgäste) gefährlicher ist.

Ferry

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1452 am: 13. Dezember 2021, 13:26:45 »
Das Argument "Aber da sitzt ein Kind drin." schön und gut, aber dann nehme ich mein defektes Rad mit Kindersitz eben auch in die Bim mit.

Aber mit einem Kind im Kindersitz - schließlich ist im Kinderwagen auch ein Kind drin (zumindest nehme ich nicht an, dass eine Mutter mit einem leeren Kinderwagen durch die Gegend fährt). Und spätestens dann wird auch dir hoffentlich der Unterschied zwischen Kinderwagen und Fahrrad in Öffis klar werden. Abgesehen davon braucht ein Rad wesentlich mehr Platz als ein Kinderwagen und ich wüsste ad hoc z.B. in einem ULF nicht, wo es nicht behindernd und ausreichend gesichert abgestellt werden kann.

Edit: User "95B" ist mir teilweise schon zuvorgekommen. Sorry!
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1453 am: 13. Dezember 2021, 13:33:44 »
Abgesehen davon braucht ein Rad wesentlich mehr Platz als ein Kinderwagen und ich wüsste ad hoc z.B. in einem ULF nicht, wo es nicht behindernd und ausreichend gesichert abgestellt werden kann.
Die fehlende Phantasie einiger User ist wirklich bemerkenswert.

95B

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Re: Coronavirus und die Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr
« Antwort #1454 am: 13. Dezember 2021, 13:52:49 »
Abgesehen davon braucht ein Rad wesentlich mehr Platz als ein Kinderwagen und ich wüsste ad hoc z.B. in einem ULF nicht, wo es nicht behindernd und ausreichend gesichert abgestellt werden kann.
Die fehlende Phantasie einiger User ist wirklich bemerkenswert.

Dann zeig mir einen adäquaten Platz in einem kurzen ULF.
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