Autor Thema: Hausabriss und Mietenpreise  (Gelesen 866069 mal)

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Katana

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2070 am: 01. April 2021, 22:07:37 »
Zitat
Wenn der Abrissbagger anrückt, sorgt das in vielen Grätzeln für Aufregung. Oft muss nämlich ein altes Haus einem Neubau weichen, den viele im besten Fall als gesichtslos und im schlimmsten Fall als geschmacklos empfinden.
[...]
Wenn schon Neubau, möchte man angesichts der Empörung von Anrainerinnen und Anrainern fragen, warum baut man dann nicht anders? Warum erfindet man nicht die Gründerzeitfassaden neu, wenn sie so wichtig für die Stadt sind? Warum baut man nicht neue Gründerzeithäuser, wenn die Menschen offenbar so gern darin wohnen?
Dafür muss man zuerst einmal wissen, was den Charme der alten Häuser überhaupt ausmacht. [...]
Aus: https://www.derstandard.at/story/2000125365475/zurueck-in-die-gruenderzeit-warum-haeuser-heute-ganz-anders-ausschauen

Was die Fassaden betrifft ist es ja weniger der ganze Schmuck als die Proportionen und die Symmetrie. Hier zwei Beispiele von Durchschnittsbauten ich hab bewusst kein Gründerzeithaus genommen, sondern ähnlich voluminöse Standardhäuser der jeweiligen Epoche. Welches wirkt auf den ersten Blick "schöner", welches hätte man gern in seiner Gasse stehen?
Zwei andere Beispiele: Zwei stucklose Gründerzeithäuser mit einem Neubau im Hintergrund und ein Neubau.
https://goo.gl/maps/z74GBdT4XxBriULZ9 vs. https://goo.gl/maps/KiPjYVW8cFiTAybY8
Keine Frage, ich würde schon als Besucher lieber einen der Neubauten betreten.

Ein paar weitere Beispiele die zeigen, wie unattraktiv bis abstoßend stuck- und schmucklose Gründerzeithäuser sein können:
https://goo.gl/maps/QqdWamHMimQUFNqK7
https://goo.gl/maps/HCnC8tjT1Jv2SS2t5
https://goo.gl/maps/RrvXpckJes9QhdAK9 Man komme mir bitte nicht mit dem Argument, dass dieses Haus nur wegen des Dachausbaus hässlich wurde.
https://goo.gl/maps/ShvtLpABvro4nDcZ6

wo siehst du bei dem Gemeindebau Disneylandkitsch? Er hat keinen Fassadenstuck, nur die rückspringende Fassade und die angedeuteten Erker. Aber nehmen wir was ganz unverdächtiges, ein modernes völlig stuckloses, aber symmetrisches Gebäude aus den 1980ern. Das ist doch wesentlich ansehnlicher als die heutigen Klötze, oder?
Das ist aber nur wegen des farblich abgesetzten Portals und des Schwungs in der Dachlinie attraktiv. Stell dir vor, diese beiden Attribute würden fehlen, dann wäre das potthässlich. Egal ob symmetrisch oder nicht. Besonders schön ist, dass die Dachlinie im Gartentor wiederholt wird.

N1

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2071 am: 01. April 2021, 22:45:47 »
Auch wenn ich nicht gefragt wurde: Ich möchte weder in den Gründerzeithäusern noch in den Neubauten wohnen. In beiden ist man aus unterschiedlichen Gründen als Bewohner in einem hohen Maß dem Straßenlärm ausgesetzt: in ersteren, weil die Wohnungen im Vorderhaus zumeist ausschließlich zur Straße hin orientiert sind (und im Seitenflügel sowie Hinterhaus zu einem unattraktiven Minihof), in letzteren, weil eine geschlossene Randbebauung, warum auch immer, unter Stadtplanern und Architekten nicht hoch angesehen ist. Selbst wenn die Wohn- und Schlafräume im Neubau zur Gebäuderückseite hin ausgerichtet sind, ist man somit nicht vor dem Lärm (und Dreck) des Straßenverkehrs geschützt.

Rein optisch gefällt mir jedes entstuckte, abgesandelte Gründerzeithaus noch immer um Welten besser als diese reichlich seltsamen Wohnbauten der Jetztzeit, bei denen man den Eindruck hat, der Architekt hätte beim Erstellen des Entwurfs mindestens zwei Promille Alk im Blut gehabt.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

DieTram

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2072 am: 09. April 2021, 15:31:31 »
Das Haus Breite Gasse 15 ist schwerst Abrissgefährdet, erbaut um 1825:

https://www.initiative-denkmalschutz.at/berichte/breite-gasse-15-wien-abrisswut-im-spittelbergviertel/

Das Haus steht nur unter dem recht zahnlosen MA 19-Schutz der Stadt Wien, nicht aber unter Denkmalschutz,
da es angeblich im 19. u. 20. Jh. zu stark umgebaut worden sein soll.

Aus einer Quelle habe ich erfahren, dass an der Fassade zu viel verändert worden wäre, was sehr seltsam ist:

Die beiden Obergeschoße sind typisch für die Zeit um 1825 und haben sogar wohl noch die orignalen Innenfenster
mit den typischen breiten Schlagleisten. Was da so verändert sein soll, außer teilweise die Außenfenster, ist mir schleierhaft.
Im Erdgeschoß ist das Haustor mit Gewände noch erhalten, das ist z. B. beim geschützten Haus Neustiftgasse 7 nicht
mehr der Fall, wo das gesamte EG umgebaut ist.

Meine Frage:
Kennt irgendwer sehr frühe Straßenansichten, wo auch das Haus Breite Gasse 15 deutlich genug zu erkennen ist
aus der Zeit ca. 1820-1860? Z. B. eine Vedute von Rudolf von Alt oder sonstwem bzw. sehr frühe Fotos.
Hier gibt es ein Foto von August Stauda um 1900 im Wien Museum:
https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/78963-7-breite-gasse-15-ehem-nr-25-zur-heiligen-dreieinigkeit/
Das ist aber zu jung.

Wo könnte man solche alten Ansichten bzw. sehr alten Fotos herbekommen?

Ich möchte nämlich beim Denkmalamt etwas genauer nachfragen, wofür ich etwas "Munition" bäuchte.


tramway.at

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2073 am: 09. April 2021, 19:47:31 »
Im 5. ist ein entstucktes, aber durchaus attraktives Eckhaus gefallen.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Klingelfee

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2074 am: 09. April 2021, 20:12:53 »
Im 5. ist ein entstucktes, aber durchaus attraktives Eckhaus gefallen.

Nicht böse sein, aber was ist an dem Hau o wirklich besonders gewesen?
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

kiembeni

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2075 am: 09. April 2021, 20:18:55 »
Es gibt eine Menge Häuser die viel hässlicher sind.
Dieses Haus passte zu den anderen Häusern in der Reihe.
Jetzt wird sicher wieder ein scheußlicher "moderner" Block hingeklotzt werden.
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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2076 am: 09. April 2021, 20:34:35 »
Nicht böse sein, aber was ist an dem Hau wirklich besonders gewesen?

Die Symmetrie der Fassade mit den Risaliten an den Enden und über Eck, die Reste des Stucks an der Dachtraufe, die solide Bauweise, die hohen Räume, das unaufdringliche aber solide Gesamtbild. Tatsächlich nichts besonderes, aber einfach Gründerzeitqualität.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

hema

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2077 am: 09. April 2021, 21:11:11 »
Manche schätzen eben nur Seestadtqualität!  ;)


Breite Gasse 15:

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DieTram

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2078 am: 09. April 2021, 23:13:32 »
Im 5. ist ein entstucktes, aber durchaus attraktives Eckhaus gefallen.

Nicht böse sein, aber was ist an dem Hau o wirklich besonders gewesen?

Knaller ist das Haus nicht, aber was kommt nach?

Diese Gründerzeitbauten sind weitgehend aus natürlichen Materialien errichtet, die problemlos entsorgt werden können.
Bei Neubauten werden viele giftige Materialien verwendet, die bestenfalls noch irgendwie recycelt werden können, oft aber
nur mehr Sondermüll sind: z. B. das Polystyrol im Vollwärmeschutz. Dieser Müll fällt oft lang vor dem Lebensende eines Hauses an:
ich kenne einige gerade einmal ca. 30 (!) Jahre alte Häuser, wo der gesamte Vollwärmeschutz und alle (Kunststoff-) Fenster
ausgetauscht werden mussten, z. B. Schottenfeldgasse 80:

August 2017:
https://www.google.com/maps/@48.2054576,16.3431248,3a,86.2y,90.87h,104.95t/data=!3m6!1e1!3m4!1sVchyBi6kbM2RM5S07AJNqQ!2e0!7i13312!8i6656

Juli 2019:
https://www.google.com/maps/place/Schottenfeldgasse+80,+1070+Wien/@48.2054248,16.343126,3a,75y,90.37h,91.96t/data=!3m6!1e1!3m4!1s2Fl_vS-N-7JP0CJgY8rNQw!2e0!7i16384!8i8192!4m5!3m4!1s0x476d07ed97ba6ab1:0xfa12a387a705e297!8m2!3d48.2054135!4d16.3433472

Das kann nicht nachhaltig sein! Die Baubranche ist wohl die am wenigsten nachhaltige, da wird sich gewaltig etwas ändern müssen,
spätestens mit der nächsten, diesbezüglich hoffentlich wesentlich strengeren und bewussteren Generation.

Auch der Gesetzgeber wird da etwas tun müssen: z. B. Entgegenkommen für nachhaltiges Bauen: Baut man z. B. nachhaltig mit dickeren (Hohlblockziegel-) Wänden, die auch ohne Vollwärmeschutz eine ausreichende Dämmwirkung haben, so darf man eine etwas größere Gesamtgrundfläche verbauen, sodass durch die dickeren Mauern keine Wohnfläche verloren geht. Bei Geschoßhöhen könnte man es ähnlich machen: Wenn man höhere Räume baut (optimal 3 m), darf man bei gleicher Geschoßzahl höher bauen.

Hier ein interessanter Ansatz:
https://www.youtube.com/watch?v=GE74OjBXTH8

hiller_michael

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2079 am: 10. April 2021, 01:57:00 »
Im 5. ist ein entstucktes, aber durchaus attraktives Eckhaus gefallen.

Und was war so schlecht an diesem Haus?Wahrscheinlich war es jemand im Weg weil es alt war. Sehr schade darum.
Warum kann Wien nicht Stadtbahn und U-Bahn haben?

Klingelfee

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2080 am: 10. April 2021, 05:29:37 »
Nicht böse sein, aber was ist an dem Hau wirklich besonders gewesen?

Die Symmetrie der Fassade mit den Risaliten an den Enden und über Eck, die Reste des Stucks an der Dachtraufe, die solide Bauweise, die hohen Räume, das unaufdringliche aber solide Gesamtbild. Tatsächlich nichts besonderes, aber einfach Gründerzeitqualität.

Und ich kenn das Haus von innen nicht. Aber womöglich war das so ein Zinshaus, wo ich auch aufgewachsen bin. Mit Wohnungen, wo man nur immer von einem in das nächste Zimmer gehen konnte und ein Umbau auf die heutigen Anforderungen extrem aufwendig und auch kostspielig gewesen wäre. Ich erinnere mich da an einen Prozess in Salzburg, wo ein Hausbesitzer verklagt wurde, weil er entgegen der Auflagen eine Brandruine niedergerissen hat und nach neuen Standard für Außenstehenden nicht unterscheidbar wieder errichtet hat. Und das zu einem Drittel der Kosten, wenn er das Haus renoviert hätte.

Manche schätzen eben nur Seestadtqualität!  ;)

Das so etwas gegen meine Person kommt, war mir klar.

@Hema: Es ist aber nicht nur Ausschlaggebend, WIE man wohnt, sondern auch WO.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

WIENTAL DONAUKANAL

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2081 am: 10. April 2021, 10:26:54 »
Im 5. ist ein entstucktes, aber durchaus attraktives Eckhaus gefallen.

Und was war so schlecht an diesem Haus?Wahrscheinlich war es jemand im Weg weil es alt war. Sehr schade darum.

Etwas weiter hinten sieht man eine der Antworten, bei gleicher Bauhöhe bringt man am Neubau fünf Etagen und vielleicht ein bis zwei Dachgeschosse unter. Statt eines zentralen Stiegenhauses mit langen Gängen entlang der Wohnungen, richtet man mehrere Stiegen mit sternförmigem Zugang zu den Wohneinheiten ein. Beim Altbau hat man noch immer den Gang-Toilettenstrang samt Lichthof.
So gesehen viel tote Fläche in der Zinskaserne, die schon in den Gemeindebauten des roten Wiens vermieden wurde.

DieTram

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2082 am: 10. April 2021, 11:24:14 »
Im 5. ist ein entstucktes, aber durchaus attraktives Eckhaus gefallen.

Und was war so schlecht an diesem Haus?Wahrscheinlich war es jemand im Weg weil es alt war. Sehr schade darum.

Etwas weiter hinten sieht man eine der Antworten, bei gleicher Bauhöhe bringt man am Neubau fünf Etagen und vielleicht ein bis zwei Dachgeschosse unter. Statt eines zentralen Stiegenhauses mit langen Gängen entlang der Wohnungen, richtet man mehrere Stiegen mit sternförmigem Zugang zu den Wohneinheiten ein. Beim Altbau hat man noch immer den Gang-Toilettenstrang samt Lichthof.
So gesehen viel tote Fläche in der Zinskaserne, die schon in den Gemeindebauten des roten Wiens vermieden wurde.

Vor allem kann der Investor Mieten des freien Marktes verlangen und ist nicht an den Richtwertzins gebunden.

N1

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2083 am: 10. April 2021, 13:33:13 »
Diese Gründerzeitbauten sind weitgehend aus natürlichen Materialien errichtet, die problemlos entsorgt werden können.
Bei Neubauten werden viele giftige Materialien verwendet, die bestenfalls noch irgendwie recycelt werden können, oft aber
nur mehr Sondermüll sind: z. B. das Polystyrol im Vollwärmeschutz. Dieser Müll fällt oft lang vor dem Lebensende eines Hauses an:
ich kenne einige gerade einmal ca. 30 (!) Jahre alte Häuser, wo der gesamte Vollwärmeschutz und alle (Kunststoff-) Fenster
ausgetauscht werden mussten, z. B. Schottenfeldgasse 80:

[...]

Das kann nicht nachhaltig sein! Die Baubranche ist wohl die am wenigsten nachhaltige, da wird sich gewaltig etwas ändern müssen,
spätestens mit der nächsten, diesbezüglich hoffentlich wesentlich strengeren und bewussteren Generation.
Es kommt noch die enorme Verschwendung von Ressourcen dazu, die der Abriss und Neubau eines Gebäudes mit sich bringt. Man sehe sich nur das gestern von tramway.at. gezeigte Eckhaus an: Die Fassade ist gut in Schuss, die ebenfalls ziemlich neu erscheinenden Fenster sind welche der teureren Sorte mit Oberlichten, bei den Bogenfenstern sogar mit angepasster Form, und jeweils zwei Fensterflügeln.

Und ob die Jugend wirklich so toll ist, wie einem die veröffentlichte Meinung weismachen will, sei dahingestellt. Ich las mal vor einiger Zeit auf derstandard.at, dass sich die Jungen heutzutage so gesund und bewusst ernähren würden. Wenn ich jetzt entgegne, die Jugend isst Pizza und trinkt Red Bull, ist das genauso pauschalisierend. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Genauso verhält es sich beim Klimathema. Menschen sind wir alle und mit Blick auf die nächsten Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte auf die Annehmlichkeiten der Jetztzeit verzichten können und wollen nur die wenigsten von uns. "Du, Papa, bitte dieses Jahr kein All-Inclusive-Urlaub im Süden, wegen dem Klima und so." Ja, eh, wer's glaubt, wird selig. ::) Vielleicht empfindet der eine oder die andere etwas Flugscham beim Fliegen, wenn überhaupt.

Statt eines zentralen Stiegenhauses mit langen Gängen entlang der Wohnungen, richtet man mehrere Stiegen mit sternförmigem Zugang zu den Wohneinheiten ein. Beim Altbau hat man noch immer den Gang-Toilettenstrang samt Lichthof.
So gesehen viel tote Fläche in der Zinskaserne, die schon in den Gemeindebauten des roten Wiens vermieden wurde.
Ich bin ehrlich gesagt, was Neubauten betrifft, nicht so im Bilde. Aber viele Stiegenhäuser sind doch auch tote Fläche und jedes Stiegenhaus benötigt einen Aufzug. Sind da nicht wenige Stiegenhäuser samt langen Erschließungsgängen ökonomischer? ??? Dass Stiegen mit vielen Hausparteien tendenziell versandelter aussehen und man eigentlich auch die potentiellen Reinigungs- und Instandhaltungskosten mit ins Kalkül ziehen müsste, steht auf einem anderen Blatt. So weit werden aber wohl nur die wenigsten Bauherren denken.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

Klingelfee

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #2084 am: 10. April 2021, 13:49:53 »
Es kommt noch die enorme Verschwendung von Ressourcen dazu, die der Abriss und Neubau eines Gebäudes mit sich bringt. Man sehe sich nur das gestern von tramway.at. gezeigte Eckhaus an: Die Fassade ist gut in Schuss, die ebenfalls ziemlich neu erscheinenden Fenster sind welche der teureren Sorte mit Oberlichten, bei den Bogenfenstern sogar mit angepasster Form, und jeweils zwei Fensterflügeln.


Aber nur, weil die Fassade einen guten Eindruck macht, heißt es, dass auch das ganze Haus in Top-Zustand ist.
Die Wohnungen können zum Beispiel nicht an Fernwärme verfügen
Die sanitären Einrichtungen entsprechen nicht der aktuellen Bauformen (Teilweise kein wirkliches Badezimmer, WC am Gang)
Die Wohnungen sind teilweise nur Einzimmerwohnungen und lassen sich nicht wirklich sinnvoll zusammenlegen. Wie ich vor einigen Jahren habe ich im Zuge der Wohnungssuche genügend solche Wohnungen gesehen.
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