Autor Thema: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren  (Gelesen 44390 mal)

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schaffnerlos

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Klingelfee

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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #91 am: 28. Oktober 2013, 11:59:54 »
Geben wir einmal Butter bei die Fisch

Das System wird nicht morgen als Produktivsystem eingeführt und bei den Wiener Linien schon gar nicht übermorgen.

Das System muss erst perfektioniert werden, damit man es in die freie Wildbahn entlassen kann. Dann werden die Wiener Linien hundertundein Gründe finden, warum Wien anders ist.
Dann wird man doch nicht herumkommen, das System einzuführen.
Und dann wird F59 ein eigenes Wiener System  ausarbeiten, das dann den interantionalen Standard definiert.
Und dann wird ein Wurm aufstehen und Fahnderlposten verlangen.

Was ich sagen will: Zur Zeit theoretisieren wir da herum über etwas, das erst in einigen Jahren spruchreif sein wird. Dann wird man auch sehen, in welchen Bereichen  es eingesetzt werden kann - ob man damit auch durch eine Fußgängerzone fahren kann.

Bis auf die Behauptung, das die WL bei einem Serienreifen Produkt 101 Gründe finden werden, wieso man das nicht in Wien nicht einführen kann und ein eigenes System entwickeln werden untercshreibe ich es sofort. Endlich einmal jemand der Durchschaut hat.

Nämlich, das es ansich ein Super System ist, jedoch die Überlegung,o b es eingesetzt werden kann noch viel zu früh ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #92 am: 28. Oktober 2013, 17:33:28 »
Das ist ja alles ganz nett, aber bevor wir über sowas diskutieren sollte man lieber das wesentlich sinnvollere fahrerlose U-Bahn-System aus dem Ausland übernehmen, das schon seit (fast) Jahrzehnten im Einsatz ist. Würde man das Fahrpersonal nämlich statt im dunkeln Führerstand IM Zug zur Überwachung einsetzen wär das sowohl für die Fahrgäste als auch fürs Personal als auch für die Disposition sinnvoller. Im Aufzug gibts auch schon lang keinen Liftboy mehr, und viel mehr macht ein U-Bahn-Fahrer heute auch nicht... Und nein, man müsste nicht alles auf Bahnsteigtüren umbauen, in Nürnberg oder London gibts die auch nicht (von Frankreich garnicht zu reden).
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #93 am: 28. Oktober 2013, 17:56:47 »
Auf der fahrerlosen DLR gibt es auch jede Menge Personal:
Die sind in den Waggons, fertigen den Zug auch ab (ähnlich wie früher bei den Zischern) und manchmal fahren sie auch den Zug mit einem Notfahrschalter.
Ich möcht nicht wissen, wie das abläuft, wenn man die FAhrer bei uns in den Zug als "Aufsichtspersonal" schickt. Irgendwo in einer Ecke werdens teilnahmslos stehen :)
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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #94 am: 28. Oktober 2013, 19:21:11 »
Ich möcht nicht wissen, wie das abläuft, wenn man die FAhrer bei uns in den Zug als "Aufsichtspersonal" schickt.
Die Personalkosten verdoppeln sich, weil die Gewerkschaft verlangt, dass man aus Sicherheitsgründen im Fahrgastraum immer zu zweit sein muss. ;D
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #95 am: 28. Oktober 2013, 19:27:57 »
Ich möcht nicht wissen, wie das abläuft, wenn man die FAhrer bei uns in den Zug als "Aufsichtspersonal" schickt.
Die Personalkosten verdoppeln sich, weil die Gewerkschaft verlangt, dass man aus Sicherheitsgründen im Fahrgastraum immer zu zweit sein muss. ;D
DA wird ihnen dann nicht fad in der Ecke :)
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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #96 am: 23. November 2013, 18:15:00 »
Ein paar Kommentare zum gesamten Thema:

- Stop-and-go-Verkehr ist für derartige Systeme sicher kein Problem mehr, nicht umsonst gibt es bereits genug Autos, die auf der Autobahn einen Mindestabstand zum Vordermann halten bzw. Spurhalteassistenten, ebenso gibt es Notbremsfunktionen für den Stadtverkehr, die Auffahrunfälle bei geringen Geschwindigkeiten verhindern sollen. Auch wurde mittlerweile die Serienproduktion von Wilderkennungssystemen für Autos eingeleitet. Alle aufgezählten Systeme lassen sich sicher relativ problemlos auf Schienenfahrzeuge adaptieren und sind sicher geeignet, entsprechende Situationen im Stadtverkehr zu meistern.

- Das Problem der Abfertigung war bis vor kurzem bei der Wiener Straßenbahn keines: bevor es die Rückspiegel gab, wurden die Züge seit der Abschaffung des Schaffnerbetriebes de facto komplett blind abgefertigt (in Haltestellen im Bogen ist das nach wie vor so). Mit modernen Technologien ist eine fahrerlose Abfertigung sicher mit weniger Risiko verbunden als der genannte Schaffnerlosbetrieb.

- Das nicht Freihalten von Kreuzungen durch die Autofahrer ist in Wien nur deshalb ein Problem, weil es politisch unerwünscht ist, diese Vergehen entsprechend zu ahnden. Genauso verhält es sich mit Falschparkern, die nicht unmittelbar wen behindern. Entsprechende Überwachungsorgane bzw. Rotlichtblitzanlagen und ähnliches würden sich wohl nicht nur selbst finanzieren, sondern könnten mitunter sogar kleinere Infrastrukturprojekte querfinanzieren und es würde eine starke Disziplinierung der Autofahrer erfolgen. In der Schweiz, wo das entsprechend geahndet wird, fahren die Leute typischerweise nicht 10 % über dem Limit, sondern knapp (ca. 5 km/h) unter der vorgegebenen erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Auch bleiben die Leute stehen, wenn die Ampel von Grün auf Gelb schaltet und steigen nicht noch aufs Gas, eben weil das mitunter recht teuer werden kann.
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #97 am: 23. November 2013, 18:38:44 »
Geballtes Fachwissen!  8)
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13er

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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #98 am: 22. Dezember 2013, 01:10:13 »
Zitat
Neue Straßenbahn sieht Hindernisse

Die Straßenbahn der Zukunft soll selbstständig Hindernisse auf der Strecke erkennen können. Ein derartiger Prototyp wurde vom Austrian Institute of Technology entwickelt. Dadurch sollen Fußgänger und Radfahrer stärker geschützt werden.

Zwei Kameras in der Front der Straßenbahn sollen die Strecke erfassen. Per Computer werden die Daten in Echtzeit ausgewertet und der Fahrer bei Gefahr gewarnt, sagte Hans Jörg Otto vom Entwicklerteam. „Wir wollen, dass die Straßenbahn neben dem Straßenbahnfahrer selbstständig gefährdete Verkehrssteilnehmer vor der Straßenbahn erkennt und entsprechende Funktionen auslösen kann.“

Vision: Bim bremst selbst

Durch das optisches 3D-Sensorsystem soll die Bim auch kleine Gegenstände wie beispielsweise Fußbälle auf dem Gleiskörper erkennen können. Anfänglich soll der Fahrer noch über ein akustisches Warnsignal in seiner Wahrnehmung unterstützt werden, um rechtzeitig Gegenmaßnahmen einleiten zu können. „Und natürlich kann man das System weiterspinnen bis hin zu einer selbstbremsenden Straßenbahn“, so Otto.

Das Sensorsystem findet derzeit als Prototyp Einsatz bei einer Bombardier-Straßenbahn in Frankfurt. Die Forscher arbeiten an einem serienreifen Modell. Bombardier möchte spätestens Ende 2014 einsatzfähige Warnfunktionen bei den Straßenbahnen haben.

System muss bei bis zu 60kmh funktionieren

Doch die Forscher stehen noch vor Herausforderungen. Derzeit funktioniert etwa das System bei einer Geschwindigkeit von bis zu 30 Kilometer pro Stunde. Die Höchstgeschwindigkeit von Straßenbahnen kann aber bis zu 60 kmh ausmachen. Ob das System nach der Serienreife in Wien zum Einsatz kommen wird, ist noch unklar.

Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2621809/

Wenn wir noch ein paar Jahre warten, dann gibt es bei der Wiener Straßenbahn ohnehin keine Stelle mehr, die mit mehr als 30 km/h befahren werden darf. Sollte also keine große Einschränkung sein.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #99 am: 22. Dezember 2013, 02:19:13 »
Je mehr man den Menschen entmündigt, desto besser wird alles!  ::)


Ja, ich weiß, das Leben wird in Zukunft anders (und kaum mehr finanzierbar). Und was danach kommt? Da wird kein Computer mehr helfen können!  :-X
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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #100 am: 22. Dezember 2013, 10:51:35 »
Je mehr man den Menschen entmündigt, desto besser wird alles!  ::)
Andererseits hat es schon auch Vorteile, dass wir heute nicht noch immer mit der Pferdetramway herumfahren ;) (Leider zählt zu den Vorteilen nicht die Fahrzeit, die ist fast gleich geblieben).
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #101 am: 22. Dezember 2013, 11:09:28 »
(Leider zählt zu den Vorteilen nicht die Fahrzeit, die ist fast gleich geblieben).
Das konnte ich gestern gut beobachten. So war ein Radlfahrer genauso schnell(eigentlich hatte er 50m Vorsprung) von Hietzing bei der Mauer Langegasse wie ich mit der Bim.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

haidi

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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #102 am: 22. Dezember 2013, 11:29:09 »
Je mehr automatisiert wird, desto weniger Aufmerksamkeit werden die Fahrer (wahrscheinlich vor allem Auto-) dem Fahren widmen. So wie Mercedesfahrer auf Grund des "Hinderniswarners" im Nebel zu schnell fahren und nicht daran denken, dass unter anderem auch ein Spurwechsler den Warner überlisten könnte, sehe ich heute schon die Straßenbahnfahrer mit dem Smartphone spielen, weu Bremsen tuat der Schlitten eh söba.
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95B

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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #103 am: 22. Dezember 2013, 11:38:50 »
sehe ich heute schon die Straßenbahnfahrer mit dem Smartphone spielen, weu Bremsen tuat der Schlitten eh söba.
Die spielen auch mit dem Smartphone, ohne dass eine automatische Hinderniserkennung eingebaut wäre... :P
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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moszkva tér

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Re: [PM] Straßenbahnen lernen sehen, denken und reagieren
« Antwort #104 am: 22. Dezember 2013, 12:12:49 »
Je mehr automatisiert wird, desto weniger Aufmerksamkeit werden die Fahrer (wahrscheinlich vor allem Auto-) dem Fahren widmen. So wie Mercedesfahrer auf Grund des "Hinderniswarners" im Nebel zu schnell fahren und nicht daran denken, dass unter anderem auch ein Spurwechsler den Warner überlisten könnte, sehe ich heute schon die Straßenbahnfahrer mit dem Smartphone spielen, weu Bremsen tuat der Schlitten eh söba.
Natürlich muss man die neuen Werkzeuge auch richtig anwenden können!
Es erinnert mich an früher, als ABS bei Autos neu war. Da sind auch viele Leute bei Nässe und Schnee noch schneller gefahren, weil "jetzt kann ja nix mehr passieren". Inzwischen ist aber wohl unbestritten, dass ABS bei Autos eine sinnvolle Sache ist.