Autor Thema: Stadtbahn  (Gelesen 514565 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

N1

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2194
Re: Stadtbahn
« Antwort #300 am: 22. November 2012, 20:18:27 »
Immer mehr Menschen warten auf den letzten Zug:
(Dateianhang Link)
Warum hat man eigentlich so lange am provisorischen Abfahrtsbahnsteig samt monströser Überführung festgehalten? Wie das Bild zeigt, ging es ja auch ohne.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

E2

  • Gast
Re: Stadtbahn
« Antwort #301 am: 01. Juni 2013, 07:49:53 »
Rathauskorrespondenz vom 30.05.2013:

Wiener Stadtbahn feiert 115-Jahr-Jubiläum

Erstinbetriebnahme der Gürtellinie und der oberen Wientallinie
Ein Meilenstein in der Geschichte des öffentlichen Verkehrs in Wien feiert am Samstag, den 1. Juni, sein 115-Jahr-Jubiläum: Die Wiener Stadtbahn. Nach dem Start der damaligen Vorortelinie im Mai 1898, auf deren Trasse heute die S-Bahn-Linie S45 verkehrt, wurden am 1. Juni sowohl die Gürtellinie, als auch die obere Wientallinie feierlich eröffnet.

Auf dem Großteil der damals 8,2 Kilometer langen Strecke der Gürtellinie zwischen Heiligenstadt und Meidlinger Hauptstraße sind heute mit der U6 über 91 Millionen Fahrgäste pro Jahr unterwegs. Die insgesamt 11 Kilometer lange Wientallinie wurde in einen "oberen" und eine "unteren" Streckenabschnitt unterteilt. Die obere Wientallinie hatte ihren Ausgangspunkt in Hütteldorf und führte entlang des Wienflusses zur Station Meidlinger Hauptstraße, wo auch heute noch die U4 demselben Streckenverlauf folgt.

Stadtbahn: Grundstein für heutiges U-Bahn-Netz
Der Beschluss zum Bau der Stadtbahn erfolgte im Jahr 1892, die als zweigleisige Vollbahn im Dampflokomotivbetrieb geplant und auch gebaut wurde. Nach der Umstellung auf elektrischen Betrieb im Jahr 1925 wurden die Strecken der Stadtbahn ab 1976 schrittweise auf U-Bahn-Betrieb umgerüstet. Der Streckenabschnitt der oberen Wientallinie wird seit 1981 von den Zügen der U4 befahren. Die Stadtbahn auf der Gürtellinie wurde ab 1985 sukzessive von der heutigen U6 abgelöst.

Unvergleichliche Architektur Otto Wagners prägt Wien
Für die architektonische Gestaltung der Stationen, Bahnhöfe und Betriebsanlagen im Jugendstil zeichnete sich der international bekannte Wiener Architekt Otto Wagner verantwortlich. Die Wiener Stadtbahn war damals auch das einzige Verkehrsmittel, das von einem Architekten als einheitlich Ganzes gestaltet und errichtet wurde. Besonders die Stationsgebäude und die ehemaligen Stadtbahnbögen am Gürtel prägen das Stadtbild nun seit mittlerweile 115 Jahren und stehen heute deshalb unter Denkmalschutz.



Wiener Stadtbahn seit 1898
Der Beschluss zum Bau der Stadtbahn erfolgte im Jahr 1892, die als zweigleisige Vollbahn im Dampflokomotivbetrieb geplant und auch gebaut wurde. Nach der Umstellung auf elektrischen Betrieb im Jahr 1925 wurden die Strecken der Stadtbahn ab 1976 schrittweise auf U-Bahn-Betrieb umgerüstet. Der Streckenabschnitt der oberen Wientallinie wird seit 1981 von den Zügen der U4 befahren. Dort sollen nach Yew Yorker Vorbild Terrassen mit Relaxzonen entstehen Die Stadtbahn auf der Gürtellinie wurde ab 1985 sukzessive von der heutigen U6 abgelöst.


Vienna.at

Irgendwelche Veranstaltungen geplant???

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36161
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Stadtbahn
« Antwort #302 am: 01. Juni 2013, 10:17:26 »
Irgendwelche Veranstaltungen geplant???
Ein störungsfreier Tag auf U4 und U6? ;D (SCNR)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

E2

  • Gast
Re: Stadtbahn
« Antwort #303 am: 01. Juni 2013, 10:22:08 »
DAS glaubst ja wohl selbst nicht *rofl*

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13692
Re: Stadtbahn
« Antwort #304 am: 01. Juni 2013, 11:57:23 »
Zitat: "Unvergleichliche Architektur Otto Wagners prägt Wien....  Besonders die Stationsgebäude und die ehemaligen Stadtbahnbögen am Gürtel prägen das Stadtbild nun seit mittlerweile 115 Jahren und stehen heute deshalb unter Denkmalschutz."
Die Wertschätzung der Gemeinde Wien für die Architektur von Otto Wagner kannte jahrzehntelang enge Grenzen und so wurden nach 1945 folgende Stationsgebäude der Wiener Stadtbahn geschleift:
Unter Döbling (vor 1960)
Ober Döbling (vor 1960)
Hauptzollamt 1959
Breitensee 1960
Hietzing 1960
Meidling Hauptstraße 1968
Schottenring 1974
Die kriegsbeschädigten Stationsgebäude Heiligenstadt und Westbahnhof wurden nach 1945 nicht mehr hergestellt und die Reste abgetragen. Soviel zum Thema Denkmalschutz und Gemeinde Wien! Die Otto Wagner Pavillons der Station Karlsplatz sollten übrigens im Zuge des U-Bahnbaus sang- und klanglos abgerissen werden, nach massiven Protesten renommierter Architekten wurden die Pavillons dann entgegen ursprünglichen Planungen doch restauriert und wieder aufgestellt. 
Die Jahreszahlen des Abbruchs der Stadtbahnstationen sind teilweise ungenau (bitte die p.t. Forenteilnehmer dies zu verzeihen, vielleicht kann jemand genauere Daten ergänzen).

LG nord22

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7718
    • www.tramway.at
Re: Stadtbahn
« Antwort #305 am: 01. Juni 2013, 12:58:24 »
Kennt übrigen irgend jemand Fotos von Unter St Veit & Braunschweiggasse im Originalzustand?
Harald A. Jahn, www.tramway.at

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14532
Re: Stadtbahn
« Antwort #306 am: 01. Juni 2013, 13:05:21 »
Breitensee wurde - so wie die anderen Stationen der Vorortelinie - nicht gepflegt und verfiel ab den 30er-Jahren. Was hätte man denn damals mit dem Gebäude, dass verfallen war und keine Funktion mehr hatte, machen sollen.

TARS hat diese Station 1984 dokumentiert und es damit in die Wikipedia gebracht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Wien_Breitensee

Edit: Von den beiden Aufnahmegebäuden am Karlsplatz ist nur mehr eines Original, das Cafe ist ein Nachbau.

Hannes

Noch ein Edit: Link ergänzt
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Re: Stadtbahn
« Antwort #307 am: 01. Juni 2013, 13:57:23 »
In nord22s Liste fehlen noch Nicht-Stationsgebäude. Die Brücke über die Zeile und die Rampe Friedensbrücke sind beide nicht mehr im Originalzustand. Aber nachdem eine Stadt kein Freiluftmuseum ist, hat man hier das Problem in den 1980ern und 90ern halbwegs anständig gelöst: Soviel erhalten, wie möglich, aber dennoch einen Umbau auf die modernen Anforderungen durchziehen.

Schlimm finde ich die neue Station Thaliastraße, die grottenhässlich ist und sich überhaupt nicht bemüht, sich in die Umgebung einzupassen. Noch schlimmer finde ich aber historisierende Retro-Bauwerke wie Breitensee (neu) und Krottenbachstraße (die hat es nie gegeben!). Wenn man was neu baut, darf es auch neu ausschauen. So wie die Stationen von der U4, die sind durchwegs gut gelungen. Funktional und zeitlos.

tramway.at

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7718
    • www.tramway.at
Re: Stadtbahn
« Antwort #308 am: 01. Juni 2013, 16:57:24 »
In nord22s Liste fehlen noch Nicht-Stationsgebäude. Die Brücke über die Zeile und die Rampe Friedensbrücke sind beide nicht mehr im Originalzustand. Aber nachdem eine Stadt kein Freiluftmuseum ist, hat man hier das Problem in den 1980ern und 90ern halbwegs anständig gelöst: Soviel erhalten, wie möglich, aber dennoch einen Umbau auf die modernen Anforderungen durchziehen.
das war damals aber ein Riesenkampf, fast wäre die Brücke kassiert worden. Man wollte unbedingt die Parameter 80 km/h und max 40 o/oo Steigung durchdrücken, was sich geometrisch nicht ausgegangen ist. Der Wettbewerb damals hatte üble Ergebnisse, die beiden einzigen, die die Brücke erhalten haben und die Parameter ignorierten wurden ausgeschieden. Erst die öffentliche Diskussion und eine etwas steilere Rampe, sowie (soweit ich mich erinnere) vmax 60 haben dann die Lösung gebracht, zusammen mit dem Trick, die Trasse bereits im Tragwerk abfallen zu lassen.

Schlimm finde ich die neue Station Thaliastraße, die grottenhässlich ist und sich überhaupt nicht bemüht, sich in die Umgebung einzupassen. Noch schlimmer finde ich aber historisierende Retro-Bauwerke wie Breitensee (neu) und Krottenbachstraße (die hat es nie gegeben!). Wenn man was neu baut, darf es auch neu ausschauen. So wie die Stationen von der U4, die sind durchwegs gut gelungen. Funktional und zeitlos.

Naja, die Thaliastraße war damals aber schon modern, halt nicht von so guten Architekten gebaut wie die U-Bahn.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

N1

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2194
Re: Stadtbahn
« Antwort #309 am: 01. Juni 2013, 17:27:31 »
Rathauskorrespondenz vom 30.05.2013:

Wiener Stadtbahn feiert 115-Jahr-Jubiläum

[...]

Die Stadtbahn auf der Gürtellinie wurde ab 1985 sukzessive von der heutigen U6 abgelöst.

Aha. :fp:

Btw.: Ein vergleichbarer Unsinn steht auch schon seit geraumer Zeit in Wikipedia:
Zitat
Im Zuge des Wiederaufbaues erhielten die elektrischen Fahrzeuge neue Aufbauten aus Stahl und wurden bis weit in die 1980er Jahre eingesetzt. Ihre Typenbezeichnung lautete „N1“ für Trieb- und „n2“ für Beiwagen.
Will sich vielleicht jemand erbarmen, der dort angemeldet ist? ;D

Die kriegsbeschädigten Stationsgebäude Heiligenstadt und Westbahnhof wurden nach 1945 nicht mehr hergestellt und die Reste abgetragen. Soviel zum Thema Denkmalschutz und Gemeinde Wien!
Von der Station Westbahnhof (nicht dem Bahnhofsgebäude!) waren nach 1945 definitiv mehr als nur Reste erhalten. So weit ich weiß, war das Gebäude der Verbreiterung der Gürtelfahrbahn im Weg und wurde deshalb abgerissen. Von Denkmalschutz für die Wagner-Bauten war damals natürlich noch keine Rede.

In deiner Aufzählung fehlen übrigens noch die Pavillons der Station Schwedenplatz, die allerdings von Haus aus nur als Provisorien gedacht waren.

Schlimm finde ich die neue Station Thaliastraße, die grottenhässlich ist und sich überhaupt nicht bemüht, sich in die Umgebung einzupassen.
Naja, der Braunton der Glasscheiben wirkt fast schon als Tarnfarbe. ;) Der Sichtbeton ist halt etwas brutal und die außen entstandenen Nischen geradezu eine Einladung für "Sandhasen".

Zitat
Noch schlimmer finde ich aber historisierende Retro-Bauwerke wie Breitensee (neu) und Krottenbachstraße (die hat es nie gegeben!). Wenn man was neu baut, darf es auch neu ausschauen. So wie die Stationen von der U4, die sind durchwegs gut gelungen. Funktional und zeitlos.
Und was wäre gewesen, wenn sie deinen Geschmack nicht getroffen hätten und etwas "Modernes" à la Thaliastraße hingeklotzt hätten? >:D
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

darkweasel

  • Obermeister
  • *
  • Beiträge: 3707
  • Kompliziertdenker
Re: Stadtbahn
« Antwort #310 am: 01. Juni 2013, 18:24:02 »
Will sich vielleicht jemand erbarmen, der dort angemeldet ist? ;D
Der Artikel ist nicht halbgesperrt. :lamp:

E2

  • Gast
Re: Stadtbahn
« Antwort #311 am: 01. Juni 2013, 18:42:18 »
Aha. :fp:

NaturbelassenerVeltliner Copy'n'Paste  :))

Linie 41

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11673
    • In vollen Zügen
Re: Stadtbahn
« Antwort #312 am: 02. Juni 2013, 12:40:08 »
Btw.: Ein vergleichbarer Unsinn steht auch schon seit geraumer Zeit in Wikipedia:
Zitat
Im Zuge des Wiederaufbaues erhielten die elektrischen Fahrzeuge neue Aufbauten aus Stahl und wurden bis weit in die 1980er Jahre eingesetzt. Ihre Typenbezeichnung lautete „N1“ für Trieb- und „n2“ für Beiwagen.
Will sich vielleicht jemand erbarmen, der dort angemeldet ist? ;D
Die Wikipedia.de-Nazis sollen sich ihren Müll selber ausbessern. Argumente sind bei denen nur selten zugänglich.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36161
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Stadtbahn
« Antwort #313 am: 02. Juni 2013, 20:57:30 »
Apropos historische Fliesen der Stadtbahnstationen: Hier sieht man ein wenig davon.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrb&datum=19010807&seite=4&zoom=38
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

W_E_St

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 7253
Re: Stadtbahn
« Antwort #314 am: 02. Juni 2013, 21:53:45 »
Apropos historische Fliesen der Stadtbahnstationen: Hier sieht man ein wenig davon.

http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrb&datum=19010807&seite=4&zoom=38
Wunderschön! Da sieht man sehr deutlich, was ich mit Schachbrettmuster als Abgrenzung der Karofelder gemeint habe, im Gegensatz zu den jetzigen einfarbigen Randstreifen mit braunem Fried.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")