Autor Thema: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke  (Gelesen 20710 mal)

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Klingelfee

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Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« am: 03. Dezember 2019, 16:18:35 »
Und dann stelle ich mir wirklich die Frage, wie man diese Strecke sinnvoll und das ohne extrem großen finanziellen Aufwand bauen kann. Eher sollte man überlegen, ob man die S40 nicht über die Donauländebahn - Praterkai zum Hauptbahnhof führen kann. Großer Nachteil der Variante ist, dass die S40 dann keinen Anschluß mehr an die U4 hat..
Das Linienkreuz U2/U5 ist aber auch kein Schnäppchen. Wäre dieses Geld von beiden Parteien (Bund und Stadt) in einen S-Bahn-Tunnel FJBf - Schottentor - Herrengasse - Karlsplatz - Hauptbahnhof investiert worden, wäre der Mehrwert fürs bestehende Netz weitaus größer gewesen.

Die zweite Stammstrecke würden ja nicht nur die Pendler benützen, sondern auch die Wiener. Also wäre auch am Wochenende eine gewisse Auslastung zu erwarten. Aber für die Wiener Entscheidungsträger gilt: Alles, was nicht U-Bahn ist, woll'ma ned. :fp:

Und wie tief willst du diese Trasse vergraben? Du müsstest da auf alle Fälle unter die bestehenden U-Bahnlinien.

Und die Einbindung der Strecke beim Hauptbahnhof in das Eisenbahnnetz stelle ich mir auch sehr abenteuerlich vor.

Denn eines wäre bei deiner Variante ein Irrsinn. Wenn mann diese Linie dann beim Hauptbahnhof in das ÖBB-Netz einbindet.

Und eines darf man auch nicht vergessen. Die Schnellbahn braucht mehr Platz und ist auch nicht so schnell, wie eine U-Bahn

Aber alles in Allem ist meine persönliche Meinung, dass eine Schnellbahn von Spittelau startend quer durch die Stadt nicht wirklich brauchbar ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Linie 58

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #1 am: 03. Dezember 2019, 17:50:53 »
Und eines darf man auch nicht vergessen. Die Schnellbahn braucht mehr Platz und ist auch nicht so schnell, wie eine U-Bahn

So ein Schwachsinn. Fahr mal mit einem Cityjet, der freie Fahrt hat. Da kommt auf den ersten 200 Metern kein V-Zug mit oder schaut zumindest sehr alt aus.

Man müsste die S-Bahn halt ordentlich betreiben. Aber deine "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt"-Herumwinderei ist schon sehr mühsam hier. "S-Bahnen haben außerhalb der Pendlerzeit keine Berechtigung" hast du weiter oben sinngemäß geschrieben. Ernsthaft?

HLS

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #2 am: 04. Dezember 2019, 11:37:04 »
So ein Schwachsinn. Fahr mal mit einem Cityjet, der freie Fahrt hat. Da kommt auf den ersten 200 Metern kein V-Zug mit oder schaut zumindest sehr alt aus.
Würdest du drauf wetten wollen?

Also so spurtstark ist das Ding nicht wirklich.
Es geht ganz gut vorwärts, aber auch nicht mehr und nicht weniger. ;)
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Linie 58

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #3 am: 04. Dezember 2019, 12:47:11 »
Ach Gott, legts ihr jetzt alle jedes Wort auf die Goldwaage? Und ja, das Ding hat wie jedes moderne S-Bahn-Fahrzeug eine Beschleunigung, die mit einer U-Bahn vergleichbar ist. Die Physik ist überall diesselbe.  ::)

Fakt ist jedenfalls, dass die Klingelfee'sche Aussage bezüglich der langsamen S-Bahn ein Schwachsinn ist.

tramway.at

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #4 am: 04. Dezember 2019, 13:15:20 »
Ach Gott, legts ihr jetzt alle jedes Wort auf die Goldwaage? Und ja, das Ding hat wie jedes moderne S-Bahn-Fahrzeug eine Beschleunigung, die mit einer U-Bahn vergleichbar ist. Die Physik ist überall diesselbe.  ::)
Fakt ist jedenfalls, dass die Klingelfee'sche Aussage bezüglich der langsamen S-Bahn ein Schwachsinn ist.

Die Schnellbahn ist deswegen so langsam, weil die Abfertigung vorsintflutlich ist. So ein Geeiere wie auf der Stammstrecke mit Aufenthalten von oft über einer Minute kenn ich sonst aus Europa nicht.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

T1

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #5 am: 04. Dezember 2019, 13:18:27 »
Schon mal in Zürich gefahren? Da geht's zu Stoßzeiten auch nicht schneller, dafür beschleunigen die Fahrzeuge dort dann ordentlich.

Anid

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #6 am: 04. Dezember 2019, 13:18:33 »
Ach Gott, legts ihr jetzt alle jedes Wort auf die Goldwaage? Und ja, das Ding hat wie jedes moderne S-Bahn-Fahrzeug eine Beschleunigung, die mit einer U-Bahn vergleichbar ist. Die Physik ist überall diesselbe.  ::)
Fakt ist jedenfalls, dass die Klingelfee'sche Aussage bezüglich der langsamen S-Bahn ein Schwachsinn ist.

Die Schnellbahn ist deswegen so langsam, weil die Abfertigung vorsintflutlich ist. So ein Geeiere wie auf der Stammstrecke mit Aufenthalten von oft über einer Minute kenn ich sonst aus Europa nicht.

Man hat auch das Gefühl dass die Strecke zwischen Wien Mitte und Handelskai eine einzige Langsamfahrstelle ist, was ist den die typische Reisegeschwindigkeit der S-Bahn innerhalb von Wien? 45?

highspeedtrain

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #7 am: 04. Dezember 2019, 13:25:14 »
Ach Gott, legts ihr jetzt alle jedes Wort auf die Goldwaage? Und ja, das Ding hat wie jedes moderne S-Bahn-Fahrzeug eine Beschleunigung, die mit einer U-Bahn vergleichbar ist. Die Physik ist überall diesselbe.  ::)
Fakt ist jedenfalls, dass die Klingelfee'sche Aussage bezüglich der langsamen S-Bahn ein Schwachsinn ist.

Die Schnellbahn ist deswegen so langsam, weil die Abfertigung vorsintflutlich ist.

Das liegt nur sehr beschränkt an der Abfertigung selbst, sondern an der Dauer des Fahrgastwechsels mit nur zwei Einstiegen pro Wagen (beim 4020 auch noch mit Stufen). Mehr Einstiege bedeutet halt weniger Kapazität, und das ist eine Abwägungsentscheidung.

Im Übrigen ist die Stammstrecke eher wegen des nicht mehr passenden Sicherungssystems so langsam, hoffentlich hilft da ETCS2.

JochenK

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #8 am: 04. Dezember 2019, 13:44:49 »
Im Übrigen ist die Stammstrecke eher wegen des nicht mehr passenden Sicherungssystems so langsam, hoffentlich hilft da ETCS2.

Ohne wirkliche Schnellbahnfahrzeuge wird auch ETCS keine Wunder bewirken.....

abc

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #9 am: 04. Dezember 2019, 13:54:30 »
Die Schnellbahn ist deswegen so langsam, weil die Abfertigung vorsintflutlich ist.

Das liegt nur sehr beschränkt an der Abfertigung selbst, sondern an der Dauer des Fahrgastwechsels mit nur zwei Einstiegen pro Wagen (beim 4020 auch noch mit Stufen). Mehr Einstiege bedeutet halt weniger Kapazität, und das ist eine Abwägungsentscheidung.[/quote]

Ich denke auch, dass vor allem mehr und breitere Türen (und Auffangräume im Inneren der Bahn) notwendig sind. Wird sich leider konstruktiv kaum ändern lassen. Zumindest sollte man, wo immer möglich, hinter der Tür mehr als den eigentlichen Türraum als Stehfläche anbieten.

Sehr sinnvoll, vergleichsweise wenig Aufwand und etwas Schadensbregenzung wäre allerdings der Umbau der Sitzanordnungen. Besser als heute wäre eine Anordnung wie in der U-Bahn, also in 4er-Gruppen (und ohne Tische). Das hätte den großen Vorteil, dass der Fensterplatz nutzbar ist, ohne dass der oder die am Gang Sitzende aufstehen muss, was den eh zu engen Gang zusätzlich blockiert.

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #10 am: 04. Dezember 2019, 13:59:15 »
Im Übrigen ist die Stammstrecke eher wegen des nicht mehr passenden Sicherungssystems so langsam, hoffentlich hilft da ETCS2.

Ohne wirkliche Schnellbahnfahrzeuge wird auch ETCS keine Wunder bewirken.....

Ja, das ist halt angesichts der sehr langen Fahrzeiten im Zulauf auch nicht unproblematisch, weil viele Sitzplätze verloren gehen. Das ist halt das Grunddilemma der Wiener S-Bahn, dass sie halb Nahverkehrsmittel, halb Regionalverkehrsmittel ist.

Der Vorschlag von User abc, nur 4er-Sitzgruppen vorzusehen, ist da mal ein guter Mittelweg, wobei die Tische immer noch stören - aber wenn die weg sind, beschweren sich wieder alle, dass sie nicht am Notebook arbeiten (oder Filme schauen) können.

Vielleicht kommen wir eh mal zu Zuständen wie im Londoner Nahverkehr, wo 2+3-Bestuhlung schon ein Luxus ist. Aber im Moment wäre so etwas - fürchte ich - eher eine Fahrgastvertreibungsaktion.

Ich bin immer noch der Meinung, dass es für alle Züge auf der Stammstrecke (egal ob "S" oder "R") eine spezifische, einheitliche DoSto-Flotte bräuchte, mit 2 sehr breiten Einstiegen im Unterdeck und dort wenig Sitzplätze - im Obergeschoss dann möglichst viele davon. Eventuell könnte man, wie in Paris, sogar über drei Einstiege nachdenken, der dritte hätte halt keinen Zugang ins Obergeschoss.

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #11 am: 04. Dezember 2019, 14:36:05 »
Dazu kommt, dass die Fahrzeiten auf der Stammstrecke eher großzügig ausgelegt sind, um Verspätungen abfedern zu können. Früher ist man in Meidling und Floridsdorf etwas länger stehen geblieben (bis zu 5 Minuten), jetzt verbummelt man die Zeit auf der Strecke.

haidi

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #12 am: 20. Januar 2022, 22:16:29 »
Dazu kommt, dass die Fahrzeiten auf der Stammstrecke eher großzügig ausgelegt sind, um Verspätungen abfedern zu können. Früher ist man in Meidling und Floridsdorf etwas länger stehen geblieben (bis zu 5 Minuten), jetzt verbummelt man die Zeit auf der Strecke.
Das Bummeln könnte damit zu tun haben, dass man vor einigen Jahren die Blockabstände verkürzt hat um mehr Züge auf der Strecke unterzubringen.
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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #13 am: 23. Januar 2022, 03:13:12 »
Dazu kommt, dass die Fahrzeiten auf der Stammstrecke eher großzügig ausgelegt sind, um Verspätungen abfedern zu können. Früher ist man in Meidling und Floridsdorf etwas länger stehen geblieben (bis zu 5 Minuten), jetzt verbummelt man die Zeit auf der Strecke.
Das Bummeln könnte damit zu tun haben, dass man vor einigen Jahren die Blockabstände verkürzt hat um mehr Züge auf der Strecke unterzubringen.
Das Bummeln kenne ich von den 90ern auch schon. Zwischen Südtiroler Platz und Handelskai und tlw. Floridsdorf wurde gefühlt immer langsam gefahren oder mehrmals auf offener Strecke gehalten.
Die U6 kommt genauso schnell von Floridsdorf nach Meidling wie die Schnellbahn. Damit ist eigentlich alles gesagt.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

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Re: Kapazitätserhöhung auf der Schnellbahnstammstrecke
« Antwort #14 am: 23. Januar 2022, 07:40:25 »
Im Übrigen ist die Stammstrecke eher wegen des nicht mehr passenden Sicherungssystems so langsam, hoffentlich hilft da ETCS2.
ETCS Level 2 wahrscheinlich nicht, aber dafür ETCS Level 3, behauptet zumindest diese akademische Arbeit (ab der als Seite 48 beschriebenen Seite).