Offenbar sind hier alle einig, dass die Attraktivität der Straßenbahn (und wohl generell des öffentlichen Verkehrs) stark davon abhängt, wie lange die Linien sind und wie wenig oder viel man daher umsteigen muss. Und offenbar - siehe Thema "Verbindung Schottentor - Herrengasse - Karlsplatz" sind auch die meisten der Meinung, dass eine "City-Tram" durch die Innenstadt kein günstiger Weg wäre, zu längeren Linien zu kommen, da entweder sehr teuer (unterirdisch) oder aufgrund diverser Engstellen problematisch (oberirdisch).
Daher möchte ich folgende beiden radikaleren Ansätze zur Diskussion stellen und bitte - abseits der Frage der politischen Durchsetzbarkeit - um Meinungen über die Machbarkeit und Sinnhaftigkeit:
1.) Die Hauptfahrbahn der Ringstraße wird zwischen Schottentor und Schwarzenbergplatz für den Autoverkehr gesperrt. Die Nebenfahrbahnen als Zufahrtsmöglichkeit bleiben erhalten, ebenso ein Fahrstreifen für Sightseeing-Busse, Taxis und Fiaker. Im gesamten Abschnitt wird in jede Richtung ein weiteres Tramway-Gleis verlegt, mit Stationen nur bei der Uni (U2 Schottentor), beim Volksgarten (U3 Volkstheater) und bei der Oper (U1/U1/U4 Karlsplatz). Über diese Schnellverbindung werden die Linie 43 (oder 44) mit der Linie 71 zusammengeführt, die Linie 38 (oder 37) mit der Linie 62 und die Linie 41 (oder 40 oder 42) mit der Badner Bahn. Alle resultierenden Linien würden auf schnellem Weg gegenüberliegende Teile Wiens verbinden und wären außerdem jeweils mit allen (!) Wiener U-Bahn-Linien verknüpft, sodass viele Umsteige-Notwendigkeiten entfallen würden (zB das zeitfressende Umsteigen von 37/38/40/41/42/43/44 in die U2, um zu U1 oder U3 zu gelangen).
2.) Die Hauptfahrbahn wird am kompletten Ring gesperrt (und am Kai auf 2 Fahrstreifen reduziert). Die Nebenfahrbahnen als Zufahrtsmöglichkeit bleiben erhalten. Auf der Hauptfahrbahn werden zusätzliche Tram-Gleise verlegt, um folgendes zu ermöglichen: ALLE am Ring endenden Straßenbahn- und Buslinien werden um den kompletten Ring herumgeführt, die mit den geraden Linienbezeichnungen (38er, 40er, 42er, 44er, 46er, 48A etc.) im Uhrzeigersinn, die mit den ungeraden Linienbezeichnungen (37er, 41er, 43er, 49er etc.) gegen den Uhrzeigersinn. Damit erreichen alle diese Linien alle wichtigen Ziele rund um die Innenstadt, ermöglichen ein direktes Umsteigen zu allen U-Bahn-Linien und untereinander zu allen anderen dieser Linien.
Was davon ist machbar? Was ist sinnvoll? Welche Variante ist besser?