Zwischenbilanz Frühjahr 2022:
Die Durchbindung der Igler Linie in die Innenstadt wurde nach wie vor nicht konkretisiert, trotzt gegenteiliger Triumphmeldungen der politischen Führung.
Erneuert wurden hingegen in den letzten Monaten offenbar Abschnitte des Fahrdrahts, jedenfalls blitze es in frischen Kupferfarben.
So geht das jetzt Jahr für Jahr, mal muss ein neues übergreifendes Gutachten "abgewartet" werden, mal der Einbau eines elektrischen Weichenantriebs, mal werden über Jahre hinweg undurchsichtige Kommissionen zur Ausarbeitung neuer Vorschläge aufgestellt. Auch scheint es eine ominöse Notwendigkeit (oder eben auch nicht) eines Behindertengerechten Zustiegs am Stift Wilten zu geben. Für die Errichtung eines derartigen Perrons würde es wohl weitere Expertengruppen benötigen, welche noch nicht vorgesehen sind. Dies obwohl die Haltestelle einen kurzen Steinwurf von der vorhergehenden und auch der folgenden entfernt ist, die Existenz der Halstestelle bei der angestrebten umsteigefreien Durchbindung sowieso zu hinterfragen wäre.
Neuester Schmäh dieser Serie, die offenbar bereits zum weiterem bequemen "abwarten, es braucht noch dies und jenes" führt: Die Idee in der Politik, einer Art Pöstlingbergbahn (etwa 100m Höhenunterschied) von Schloss Ambras über Landwirtschaftliche Flächen und Streusiedlungen nach Aldrans und in Fantasie weiter nach Sistrans (weitere 160m HÜ) zu bauen.
Die Idee stellt wohl einen schönen Spielgedanke dar, pragmatisch realisierbar ist das bei Kenntnis der Innsbrucker/Aldranser Kontexte mit Sicherheit nicht (Raumplanung, Kosten Tunnelbahn vs. praktischer Nutzen und gepaart mit politischer Durchsetzungsmöglichkeit gegen den Willen der Bevölkerung/Grundbesitzer/, Prioritäten).
Muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Ein weiterer Schmäh, weshalb es wohl wieder heißen wird "wir müssen nur noch XYZ abwarten bis die Durchbindung der Igler Bahn wahr wird" ist die Idee, am Bergisel ab einer Verästelung die Strecke Ostwärts zu führen. Dies würde Auswirkungen auf die Gleislage der Igler Bahn haben, und somit läge ein weiterer Grund für das Nichtstun vor.
So wird die Linie nach wie vor erhalten, an den Heizungen der warmen Weichen lassen sich im Winter Eier kochen, Bäume werden geschnitten, der Fahrdraht erneuert, d.h. die Linie generiert Kosten ohne dass ein Nutzen angestrebt wird...
Schade um die gute Bahn. Nutzen hat sie heute de facto keinen.