Tramwayforum

Öffentlicher Verkehr national und international => Sonstiger öffentlicher Schienenverkehr => Thema gestartet von: 13er am 15. Dezember 2011, 16:32:28

Titel: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: 13er am 15. Dezember 2011, 16:32:28
Zitat
Berlin: Stromausfall legt S-Bahn komplett lahm

Ein Stromausfall hat Donnerstagmittag den S-Bahn-Verkehr in Berlin lahmgelegt. Zudem waren der Regional- und Fernverkehr in der Stadt betroffen, teilte die Deutsche Bahn mit. Bis auf den Osten war fast das ganze Stadtgebiet von den Störungen betroffen, sagte ein Sprecher der Bahn. Die Bundespolizei schloss Fremdeinwirkung aus.

Ursache des Ausfalls sei vermutlich ein Kurzschluss bei Bauarbeiten auf dem Gelände des Stellwerks Halensee im Westen der Hauptstadt gewesen. Er steuert den größten Teil des Berliner S-Bahn-Verkehrs.
Tausende blieben stecken

Tausende Fahrgäste blieben in den Zügen stecken. Es wurde versucht, die Züge aus den Tunnels in den nächsten Bahnhof zu bringen. Die Fahrgäste mussten dann auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Gegen 14.00 Uhr rollten die ersten Züge wieder.

Die Störung löste bei Fahrgästen heftigen Ärger aus. „Ich werd’ irre!“, schimpfte ein Fahrgast, der seinen Namen nicht nennen wollte, am Potsdamer Platz. „Ich habe extra meinen Wagen in Lichterfelde abgestellt, um mit der Bahn zu fahren.“ Er werde jedenfalls nie wieder die Bahn benützen.

Die S-Bahn-Kunden in Berlin sind Kummer gewöhnt. Seit Sommer 2009 waren wegen Mängeln an den Fahrzeugen und im Winter Teile der Flotte nicht einsatzbereit. Noch heute ist der Wagenpark noch nicht wieder komplett.

Quelle: http://orf.at/#/stories/2094960/ (http://orf.at/#/stories/2094960/)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Linie 41 am 15. Dezember 2011, 17:50:01
Also die S-Bahn Berlin ist ja die ärgste Chaostruppe überhaupt. Dagegen ist die ÖBB-Schnellbahn in Wien Formel-1-Weltmeister.
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Tatra83 am 15. Dezember 2011, 19:37:59
Also die S-Bahn Berlin ist ja die ärgste Chaostruppe überhaupt. Dagegen ist die ÖBB-Schnellbahn in Wien Formel-1-Weltmeister.
Es war dem Vernehmen ein Komplett-Ausfall im ESTW in Berlin-Halensee, dort befindet sich auch die Betriebszentrale der S-Bahn Berlin. Das, was derzeit in Berlin an S-Bahn-Verkehr geboten wird, ist das Ergebnis einer - von der Politik explizit verlangten - rigorosen Sparpolitik im DB-Konzern. Das Ziel für die S-Bahn war, im Jahr 2009 (dem Super-Crash-Jahr) über 120 Mio. EUR an den DB-Konzern als Gewinn abzuführen, während das Land Berlin 250 Mio. EUR im Rahmen des Verkehrsvertrags an die S-Bahn zahlt.  :lamp:
Nachdem in den letzten Jahren die Probleme an den Zügen für große Ausfälle sorgten, fehlen derzeit im Schnitt an die 90 TF (Triebfahrzeugführer) täglich, um alle Dienste zu besetzen.
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: 13er am 15. Dezember 2011, 21:11:01
Zitat
Komplettausfall der Öffis nicht möglich

Das Berliner S-Bahn-Netz war Donnerstagmittag wegen eines Stromausfalls etwa drei Stunden unterbrochen gewesen. Ein Chaos war die Folge. In Wien wäre ein Komplettausfall des Wiener S- und U-Bahn-Netzes nicht möglich, versicherten die Wiener Linien.

„Das ist in Wien nicht möglich, außer, es handelt sich um einen unvorhergesehenen Stromausfall, der ganz Wien lahmlegt“, so ÖBB-Sprecherin Sarah Nettel.
Zwei Stellwerke pro U-Bahnlinie

Auch die Wiener Linien bestätigten, dass es ein derartiger Vorfall in Wien unmöglich sei: „Wir haben für jede U-Bahn-Linie mindestens zwei Stellwerke die unterschiedliche Bereiche abdecken. Ausfälle hätten nur lokale Auswirkungen und würden nie das ganze Netz betreffen“, so Dominik Gries, Pressesprecher der Wiener Linien.
Chaos in Berlin

Der S-Bahnverkehr war gegen 11.45 Uhr wegen eines durch Bauarbeiten ausgelösten Stromausfalls im Stellwerk Halensee zum Erliegen gekommen und hatte zu einem Verkehrschaos geführt. Tausende Fahrgäste blieben in den Zügen stecken, was für ein Verkehrschaos und viel Ärger bei den Kunden sorgte - mehr dazu in news.ORF.at.

Quelle: http://wien.orf.at/news/stories/2513351/ (http://wien.orf.at/news/stories/2513351/)

Nennt man das eigentlich Chuzpe, wenn gerade am Tag davor die U6 ein massives Stellwerksproblem hatte, wo Teilstrecken von 2 Minuten auf einmal 20 Minuten dauerten, und es täglich auf allen Linien zu schadhaften Zügen, hin und wieder auch Schienenbrüchen und sonstigen eigenverursachten Problemen kommt, wo die U-Bahn dann mehrere Stunden in Teilabschnitten nicht fahren kann? Vielleicht sind wir das nur einfach schon zu gewohnt als dass sich noch jemand drüber wirklich aufregt.
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Tatra83 am 15. Dezember 2011, 21:43:30
Zitat
Komplettausfall der Öffis nicht möglich
Das Berliner S-Bahn-Netz war Donnerstagmittag wegen eines Stromausfalls etwa drei Stunden unterbrochen gewesen. Ein Chaos war die Folge. In Wien wäre ein Komplettausfall des Wiener S- und U-Bahn-Netzes nicht möglich, versicherten die Wiener Linien.
Ist doch klar, dass man reflex-artig in die Welt hinauskrähen muss, das es HIER ja NIEMALS so kommen könnte. Die ORF-Meldung erweckt außerdem den Eindruck, dass es einen flächendeckenden Stromausfall gab, was ja nicht stimmt. Es gab wohl im Zuge von Wartungsarbeiten einen Schaden an der Rückfallebene in der Betriebszentrale, woraufhin alle Lichter ausgingen, sogar der Bündelfunk fiel komplett aus. Das Personal zur Besetzung der Notbedienplätze in den dezentralen Stellwerken musste erst mobilisiert werden, so denn überhaupt welches vorhanden war.

Zum Glück wird man ja bei der Wiener U-Bahn für 9 Mio. EUR den digitalen Tunnelfunk einführen, damit wird alles besser. Desweiteren darf man sich an den Blitzeinschlag im ESTW Süßenbrunn erinnern, nachdem längere Zeit auf der Stammstrecke garnichts mehr ging. Frau Nettel von den ÖBB hat das elegant unter den Tisch fallen lassen.
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: darkweasel am 15. Dezember 2011, 21:53:11
Zum Glück wird man ja bei der Wiener U-Bahn für 9 Mio. EUR den digitalen Tunnelfunk einführen, damit wird alles besser. Desweiteren darf man sich an den Blitzeinschlag im ESTW Süßenbrunn erinnern, nachdem längere Zeit auf der Stammstrecke garnichts mehr ging.
Und der der Anfang vom Ende der Verbindung über Wien Breitenleer Straße war, wenn ich das recht in Erinnerung habe ... :(
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: benkda01 am 15. Dezember 2011, 22:35:38
Zitat
Veraltete Infrastruktur

In Berlin ist am Donnerstag der Schnellbahnverkehr wegen eines technischen Defekts zusammengebrochen. Den Osten ausgenommen, war fast das gesamte Stadtgebiet betroffen. Erste Garnituren standen zu Mittag still. Tausende von Fahrgästen waren eingeschlossen.

Nach Angaben der Deutschen Bahn war der Grund für den Beinahe-Totalstillstand ein Stromausfall an einem Stellwerk. Betroffen waren neben der S-Bahn auch der Regional- und Fernverkehr im Westen der deutschen Bundeshauptstadt. Der Verkehr wurde  umgeleitet.

Täglich nutzen rund 1,3 Millionen Menschen die Berliner S-Bahn. Seit Jahren heißt es, ihre Infrastruktur sei vollkommen veraltet und deshalb entsprechend störungsanfällig.   U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse fuhren ungestört, dort drängten sich die Fahrgäste.

Gefährliche Selbst-„Befreiung“
Etwa eine Dreiviertelstunde nach dem Ausfall um 11.45 Uhr setzten sich die Fern- und Regionalzüge wieder in Bewegung, es gab aber bis in den Nachmittag hinein Verspätungen. Die ersten S-Bahn-Züge fuhren nach zwei Stunden wieder. Die landeseigenen Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die U-Bahnen, Trams und Busse unabhängig von der S-Bahn betreiben, mussten den Ausfall ausgleichen und setzten längere Züge ein.

Laut Polizei mussten einige S-Bahn-Züge noch einmal anhalten, weil Fahrgäste sich per Nothebel befreit und den lebensgefährlichen Gang über die Gleise angetreten hatten - daneben verlaufen auf Kniehöhe Stromschienen.

Panne an zentralem Stellwerk
Ursache des Ausfalls war ein Kurzschluss bei Bauarbeiten auf dem Gelände des Stellwerks Halensee im Westen der Hauptstadt, hieß es von der Polizei in Berlin. Die Anlage steuert den größten Teil des Berliner S-Bahn-Verkehrs. „Wir haben keine Hinweise auf einen Anschlag.“ Im Frühjahr hatte ein Brandanschlag am Ostkreuz die Züge zusätzlich aus den Takt gebracht. Am Abend äußerte sich auch die S-Bahn selbst zu den Ursachen der Panne. Die war „ein technischer Defekt bei planmäßigen Wartungsarbeiten“, hieß es. Dabei wurde ein Wechselrichter (der Gleich- in Wechselstrom umwandelt, Anm.) zerstört.
Der Berliner Stadtsenat machte am Donnerstag umgehend Druck auf den Betreiber, eine Tochter der Deutschen Bahn: „Ich hoffe, dass die S-Bahn ihr technisches Problem heute noch und so schnell wie möglich in den Griff bekommt“, teilte Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) mit. „Dass die gesamten Züge der S-Bahn durch einen einzigen Stellwerkdefekt ausfallen, ist kaum vorstellbar.“

Leidgeprüfte Öffi-Fahrer
Berliner S-Bahn-Kunden sind leidgeprüft. Seit zweieinhalb Jahren schafft das Unternehmen nach Wartungsmängeln, Technikproblemen und Missmanagement keinen Normalbetrieb mehr. Im Stellwerk Halensee befindet sich die Betriebszentrale der S-Bahn, in der alle elektronischen S-Bahn-Stellwerke der Metropole gebündelt werden. Es gibt aber auch noch einige alte mechanische Stellwerke, vor allem in Außenbezirken. Dass auch der Regional- und Fernverkehr gestört war, konnte ein S-Bahn-Sprecher nicht erklären. Die S-Bahn fährt auf einem eigenen Schienennetz getrennt vom übrigen Bahnverkehr.

Quelle: http://orf.at/stories/2094963/2094966/ (http://orf.at/stories/2094963/2094966/)

Zum von mir blau markierten Text:  :o :o
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: 95B am 15. Dezember 2011, 23:06:24
Nein, dass die U-Bahn komplett steht, kann in Wien gaaar nicht vorkommen. Was war denn vor 10 Jahren?

Zitat
Aus dem Straßenbahnjournal
Am 12. 6. 2001 um ca. 18.30 Uhr wurde von Fahrgästen unmittelbar aufeinander folgend in den Stationen Reumannplatz und Schwedenplatz Gasgeruch wahrgenommen. Daraufhin wurde aus Sicherheitgründen der Fahrbetrieb der Linien U1, U2 und U3 zeitweise zur Gänze eingestellt. Daneben kam es zu zahlreichen Kurzführungen. Nur die Linie U6 war nicht betroffen. Die Schnellbahn sowie die Linie 18 fuhren bei der Haltestelle Südtiroler Platz durch.

 ::) ::) ::) ::) ::)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: 60er am 15. Dezember 2011, 23:10:40
Zum von mir blau markierten Text:  :o :o
Ganz ehrlich! Wenn ich ewig in einem Zug eingesperrt sein muss, überleg' ich mir das auch! Strom war eh keiner da. ;)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: 13er am 15. Dezember 2011, 23:19:50
Strom war eh keiner da. ;)
War aber nur eine Frage der Zeit, bis wieder Strom da ist ;) So etwas ist ehrlich gesagt das dümmste, das man in der Situation tun kann, weil dann wird man den Betrieb noch mehr als nötig aufhalten, wenn der Lokführer meldet "Personen auf der Strecke" (abgesehen von der Gefahr für dich selbst).

Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Tatra83 am 15. Dezember 2011, 23:22:21
Zum von mir blau markierten Text:  :o :o
Ganz ehrlich! Wenn ich ewig in einem Zug eingesperrt sein muss, überleg' ich mir das auch! Strom war eh keiner da. ;)
Es gab keinen Traktions-Stromausfall, sondern einen Schaden an der zentralen Stellwerkstechnik. Dadurch fielen alle Signale auf "Halt". Erst nachdem die Notarbeitsplätze in den dezentralen Stellwerksanlagen besetzt wurden und auch der Bündelfunk die Kommunikation mit den Triebfahrzeugführern wieder ermöglichte, konnte der Betrieb wieder schrittweise aufgenommen werden.
Vielleicht mag man es nicht glauben, aber das heute war echt nur eine relativ minimale Störung im Vergleich zu den Ereignissen um die Berliner S-Bahn in den letzten 24 Monaten!

PS: Das "Aussteigen auf freier Strecke" ist auch bei kleineren Fahrzeugschäden oder lokalen Signalstörungen "üblich" geworden. Es zeigt sich dabei schon eine gewisse Ignoranz und Fehleinschätzung der Gefahren, die eine Gleisanlage mit sich bringt. Solche Leute sorgen dabei regelmäßig für Einsätze der Bundespolizei, welche dann den gesamten Abschnitt überprüfen muss und erst dann frei geben darf.
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: haidi am 15. Dezember 2011, 23:52:09
Zitat
Komplettausfall der Öffis nicht möglich

Auch die Wiener Linien bestätigten, dass es ein derartiger Vorfall in Wien unmöglich sei: „Wir haben für jede U-Bahn-Linie mindestens zwei Stellwerke die unterschiedliche Bereiche abdecken. Ausfälle hätten nur lokale Auswirkungen und würden nie das ganze Netz betreffen“, so Dominik Gries, Pressesprecher der Wiener Linien.

Aber auch nur, weil die F59 den Komplettausfall noch nicht getestet hat - so gesehen ist die doch zu was gut.

Hannes

Edit: Quoting korrigiert
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Linie 41 am 16. Dezember 2011, 00:51:18
Logischerweise steig ich auf der Seite aus, wo keine Stromschiene ist.
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: 60er am 16. Dezember 2011, 01:00:28
Das Störungsmanagement der Berliner S-Bahn dürfte jedenfalls nicht das beste gewesen sein. Bei einer so langen Betriebsunterbrechung (es müsste den Verantwortlichen eigentlich von Anfang an klar gewesen sein, dass diese Störung längerfristig ist) stellt sich auch die Frage, ob man die Fahrgäste nicht evakuieren hätte können, so wie man es in Wien auf der U4 vor einiger Zeit gemacht hat. Wenn eine Horde von Fahrgästen in Panik gerät, ist das nämlich auch alles andere als gesund.

So etwas ist ehrlich gesagt das dümmste, das man in der Situation tun kann, weil dann wird man den Betrieb noch mehr als nötig aufhalten, wenn der Lokführer meldet "Personen auf der Strecke" (abgesehen von der Gefahr für dich selbst).
Kommt drauf an, wo sich der Zug genau sich befindet. In einem Tunnel ist es natürlich Wahnsinn, auf einem Bahndamm oder unweit der nächsten Station sieht die Lage aber anders aus. Natürlich ist es nicht besonders klug, aber wie gesagt, in Panik geratende Fahrgäste tun mitunter Unüberlegtes. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie es wirklich war, aber ein teilweise mangelhaftes Störungsmanagement kann angenommen werden. So sah man in Fernsehbildern z.B. Bahnsteiganzeigen, die "Aushangfahrplan bitte beachten!" angezeigt haben. Da musste ich sofort schmunzeln und an unser RBL denken. :o ::)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: 13er am 16. Dezember 2011, 01:50:46
"Aushangfahrplan bitte beachten!"
Das habe ich in Berlin auch gesehen, allerdings zum Unterschied von uns nur ein einziges Mal in einer fast ganzen Woche :)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: moszkva tér am 16. Dezember 2011, 06:51:54
Nein, dass die U-Bahn komplett steht, kann in Wien gaaar nicht vorkommen. Was war denn vor 10 Jahren?

Zitat
Aus dem Straßenbahnjournal
Am 12. 6. 2001 um ca. 18.30 Uhr wurde von Fahrgästen unmittelbar aufeinander folgend in den Stationen Reumannplatz und Schwedenplatz Gasgeruch wahrgenommen. Daraufhin wurde aus Sicherheitgründen der Fahrbetrieb der Linien U1, U2 und U3 zeitweise zur Gänze eingestellt. Daneben kam es zu zahlreichen Kurzführungen. Nur die Linie U6 war nicht betroffen. Die Schnellbahn sowie die Linie 18 fuhren bei der Haltestelle Südtiroler Platz durch.

 ::) ::) ::) ::) ::)

Die U-Bahn wird aber nicht von den ÖBB betrieben, und auf die wird ja im Artikel Bezug genommen  ;)

Anm: im 1. Artikel...
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Tatra83 am 16. Dezember 2011, 07:19:35
Zitat
Technisches Versagen bei routinemäßiger Systemüberprüfung verursacht Stromausfall im Berliner Bahnnetz
Planmäßige Kontrollarbeiten an der Stromversorgung im elektronischen Stellwerk Halensee haben heute den zeitweisen Ausfall des Bahnbetriebs in weiten Teilen des Berliner Netzes verursacht.

Bei einem Umschaltvorgang, mit dem in regelmäßigen Abständen die Notstromversorgung überprüft wird, kam es zum Ausfall eines Bauteiles. Aus bislang nicht geklärter Ursache versagte auch das vorhandene Reservesystem. In der Zeit von 11.45 Uhr bis 14.40 Uhr war daher in weiten Teilen des Netzes im Westteil der Stadt die Signaltechnik gestört.

Die Umschaltung ist Teil eines regelmäßigen Systemchecks, der im Abstand von zwei Monaten routinemäßig stattfindet. Die Systemüberprüfung ist in den vergangenen Jahren bereits dutzendfach durchgeführt worden, ohne dass es zu Auffälligkeiten gekommen ist.

Die Deutsche Bahn bedauert die durch die Störung entstandenen Unannehmlichkeiten sehr. Eine genaue Untersuchung des Vorfalls ist eingeleitet.
 
Burkhard Ahlert
Sprecher
Berlin/Brandenburg/
Mecklenburg-Vorpommern

Quelle: http://www.s-bahn-berlin.de/presse/presse_anzeige.php?ID=645 (http://www.s-bahn-berlin.de/presse/presse_anzeige.php?ID=645)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Ferry am 16. Dezember 2011, 17:23:32
Zitat
Komplettausfall der Öffis nicht möglich
Das Berliner S-Bahn-Netz war Donnerstagmittag wegen eines Stromausfalls etwa drei Stunden unterbrochen gewesen. Ein Chaos war die Folge. In Wien wäre ein Komplettausfall des Wiener S- und U-Bahn-Netzes nicht möglich, versicherten die Wiener Linien.
Finde ich cool, dass die WL das für das S-Bahn-Netz so locker behaupten (können). Sind sie mit der ÖBB-Infrastrukturtechnik sooo gut vertraut?

Edit: innerhalb entfernt.
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: 13er am 16. Dezember 2011, 18:38:29
In Wien ist sowieso etwas grundsätzlich ausgeschlossen, bis es dann das erste Mal passiert und dann gibt's große Augen. Ein Zug, der zwei Stunden ohne Evakuierung im Tunnel steht? Unmöglich, so was kann's nicht geben, nach spätestens 15 Minuten werden die Fahrgäste evakuiert! Ein ULF, der brennt? Unmöglich, es sind nur brandhemmende Materialien verbaut und das Fahrzeug ist absolut sicher! Die Josefstädter Straße einsturzgefährdet? Unmöglich, niemand plant, die Station ein halbes Jahr lang zu sperren und dafür eine Ersatzstraßenbahn zu führen! Usw. usf.

8)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Marc am 19. Dezember 2011, 12:49:16
Das Störungsmanagement der Berliner S-Bahn dürfte jedenfalls nicht das beste gewesen sein. Bei einer so langen Betriebsunterbrechung (es müsste den Verantwortlichen eigentlich von Anfang an klar gewesen sein, dass diese Störung längerfristig ist) stellt sich auch die Frage, ob man die Fahrgäste nicht evakuieren hätte können, ...

Immer ruhig mit Vermutungen! Glücklicherweise fand das alles an einem Werktag Vormittag statt. Alle verfügbaren Mitarbeiter mit der Befähigung für den Betriebsdienst (also nicht die Sekretärin) wurden umgehenst in das Netz entsendet. Die Bundespolizei (zuständig für das Grenz- Verkehrswesen) rief alle Kräfte aus der Region Berlin/Brandenburg zusammen.

Schwerpunkt der Evakuierung war hier allerdings der Tunnelabschnitt in der Innenstadt. Völlig richtig, dass hier konzentriert gearbeitet wurde und sich dem Bahnhof Alexanderplatz anzunehmen.
Züge im Freien auf abgelegenen Strecken konnten so erst zuletzt evakuiert werden.
Bevor man hier schmipft, möge man sich die Netzausdehnung und die Dauer einer Evakuierung eines Zuges vorstellen. Das hätte keine andere Stadt besser hinbekommen. Niemand hat 300 Mitarbeiter weder bei Polizei noch Bahn zur Verfügung, um etwa 20 Züge binnen 30 Minuten (das ist die Vorgabezeit) zu evakuieren. Das wäre völlig unmöglich.

Daher war die Entscheidung, sich vorwiegend auf den Tunnel zu konzentrieren völlig richtig. Andere Züge, etwa in der Stadt Teltow, wurden erst nach etwa 70 Minuten an den nächsten Bahnsteig gefahren.

Also hier direkt aus Berlin kann ich keinen Mangel an der Vorgehensweise erkennen. Auch die Medien haben sich nicht das Maul über angebliche Mängel bei der Behebung der Problematik zerrissen (obwohl sie das gerne unsachlich und falsch gerne über die S-Bahn machen). Sicherlich auch für Jedermann nachvollziehbar (zumindest bei den Berlinern), dass man das nirgendwo auf der Welt erwarten kann.

Leider werden übe die Medien zum Thema S-Bahn auch viele Unwahrheiten berichtet und ungenau über die Hintergründe berichtet. Leider hat es sich dadurch entwickelt, dass die S-Bahn als absoluter Schlampenladen dargestellt wird, und alles was passiert, wird auf den Sparwahn zurückgeführt. Da genügen schon Zugausfälle wegen Vandalismus und es wird fett geschrieben, man habe wieder Zugausfälle bobachtet oder Auswirkungen von Kabeldiebstahl (Kupferdiebe) werden der Sparpolitik der Bahn zugeschrieben. So bekommen die Mitarbeiter auch den Frust, Beleidigungen  und Schläge angedroht. Das ist der Preis für unsachliche Berichterstattung aber gute Verkaufszahlen der Zeitungen. Das hat schon was von Volkshetze. Was kann jetzt die Fahrkartenverkäuferin oder Lokführerin für die fehlgepante Personalpolitik des Konzerns DB AG? Ist es dann gerechtfertigt, sie mit einem hässlichen Begriff für das weibliche Geschlechtsteil laut brüllend über den Bahnsteig zu betiteln?

Die Sachlichkeit blieb hier schon lange auf der Strecke, und wie man hier lesen kann, muss sich ja Auswärts ein gar grausiges Bild von der S-Bahn abbilden.

Also ich bin die letzten Jahre ein einziges Mal 3 Minuten zu spät am Arbeitsplatz angekommen und fahre etwa 25 Kilometer S-Bahn mit Umsteigen. Also ich kann nicht klagen. Sicher ist es auch mal voller, wen ein Zug ausgefallen ist (Zugfolge 5 statt 2,5 Minuten) und sicherlich habe ich auch mal 12 Minuten länger als geplant warten müssen oder es fuhr gar nichts (Brandanschlag von Linksterroristen) die ich beide Male erleben durfte. Naja, nun ist das Berliner Netz sehr dicht, also konnte ich mit der U-Bahn und einem anderen S-Bahnstreckenteil umfahren und war pünktlich.
Beim Totalausfall der Betriebszentrale (der überall bei allen Bahnen und Verkehrsbetrieben passieren kann, da genügt schon ein Brand im Zentralgebäude oder eine Bombenleger-Androhung) habe ich 20  Minuten länger für den
Heimweg benötigt. Wer sich auskennt und das Verkehrsnetz im Kopf hat sitzt schon zuhause, während andere noch warten.

Das hat aber kaum etwas mit Störungen zu tun. Es gibt ÖPNV-Nutzer, die haben nicht die völlig geistige Größe sich zu orientieren.

Erlebnis kürzlich:
Sichtbar Berliner Familie. Flippige Tochter schreit auf dem S-Bahnsteig rum: "Scheiss BVG", die Mutter ratlos dahinter.
Nun, die S-Bahn wird von der Deutschen Bahn betrieben, die BVG hat damit überhaupt nichts zu tun.
Dann lausche ich zu, was denn ihr Problem sei. Aha, man wolle mit der S3 fahren, die fuhr ja immer hier.
Nun, wie der Berliner breit seit Monaten in allen Medien informiert wurde (incl. der kostenlosen Kundenzeitung und Baufaltpläne), wird am Ostkreuz alles umgebaut, die S3 wird für ein Jahr im Inselbetrieb Erkner - Ostkreuz fahren müssen.
Die junge ÖPNV-Nutzerin stellt auch fest, dass an den Hinweisschildern noch schwach (weil  überklebt) die Hinweise zur S3 stehen und weiss nun nicht weiter.
Ich frage, ob ich helfen kann, man bittet um Rat, wann die S3 hier kommt. Man steige hier immer in die S3 ein. Ok, Antwort kurz und knapp: Irgendein Zug von hier nehmen Richtung Osten und in Ostkreuz umsteigen. Fertig. Offenen Mund, staunen, völliges Entsetzen, und dann: "Scheiss Bahn, was ist das für ein Dreck hier?" Die Mutter fragt nach: "Verstehe ich nicht, was bedeutet das?".

Nun dachte ich mir, sie wird wohl schon oft geflucht haben, denn selbst im vorher gültigen Fahrplan fuhr nur alle 20 Minuten die Zuggruppe [1] Berta nach Erkner, der dazwischen verkehrende Bussard fuhr stets nur ab Ostbahnhof. Also der clevere Nutzer ist sowieso immer bis mind. Ostbahnhof vorgefahren, um den 10-Minuten Takt ab Ostbahnhof Richtung Erkner nutzen zu können.

Womöglich ist das Verkehrssystem mit Einsetzerzügen für viele Nutzer viel zu kompliziert, sie es nicht verstehen und dann lieber pauschalisieren und meckern. Fühlen sich noch bestätigt durch die Medien, dabei sind manchmal auch die Nutzer selbst schuld an der unnötigen Fahrzeitverlängerung ...

[1]
Die Berliner S-Bahn arbeitet intern mit Zuggruppen, die Funkrufnamen tragen. Aus mehreren Zuggruppen werden für den Fahrgast Liniennummern gebildet. Bspw. die S1 besteht aus 3 Zuggruppen. Ein Langer Lauf über den gesamten Linienabschnitt und zwei Kurzlauf-Varianten. Damit ist es möglich, Verstärkerzüge für die HVZ im Innenstadtbereich zu belegen. Dem Fahrgast wird alles als "S1" angeboten, jedoch intern für die Organisation und Kommunikation bedarf es der Unterscheidung. Bei anderen Verkehrsbetrieben arbeitet man bspw. mit der internen Unterteilung "Linie 1E5", dem Fahrgast jedoch nur als "Linie 1" angezeigt. Weitere Varianten wären bspw. interne "Linie 22.4" was bedeutet "Linie 22 befährt nur den Streckenteil 4" und so weiter.
Irgendwie muss ja intern eine Teleskopierung der Linie unterschieden werden, egal ob Bus oder Bahn.

Gruß aus Berlin
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: TH am 19. Dezember 2011, 15:16:15
Teleskopierung.
Gruß aus Berlin
:-X :-X :-X
(http://www.eso.org/~grupprec/Images/galilei_telescope.gif)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: MK am 19. Dezember 2011, 16:27:26
Schwerpunkt der Evakuierung war hier allerdings der Tunnelabschnitt in der Innenstadt. Völlig richtig, dass hier konzentriert gearbeitet wurde und sich dem Bahnhof Alexanderplatz anzunehmen.
Züge im Freien auf abgelegenen Strecken konnten so erst zuletzt evakuiert werden.
Bevor man hier schmipft, möge man sich die Netzausdehnung und die Dauer einer Evakuierung eines Zuges vorstellen. Das hätte keine andere Stadt besser hinbekommen. Niemand hat 300 Mitarbeiter weder bei Polizei noch Bahn zur Verfügung, um etwa 20 Züge binnen 30 Minuten (das ist die Vorgabezeit) zu evakuieren. Das wäre völlig unmöglich.

Daher war die Entscheidung, sich vorwiegend auf den Tunnel zu konzentrieren völlig richtig. Andere Züge, etwa in der Stadt Teltow, wurden erst nach etwa 70 Minuten an den nächsten Bahnsteig gefahren.

Wäre es nicht möglich gewesen (Fahrstrom war ja vorhanden, nur das Stellwerk war ausgefallen), die Züge auf Sicht in die jeweils nächsten Bahnhöfe zu fahren?
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: schaffnerlos am 19. Dezember 2011, 16:33:57
Wäre es nicht möglich gewesen (Fahrstrom war ja vorhanden, nur das Stellwerk war ausgefallen), die Züge auf Sicht in die jeweils nächsten Bahnhöfe zu fahren?

Und die Weichen stellt der Tfzf mit der Krücke und hofft, dass kein Kollege dasselbe in das gleiche Gleis macht?
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: coolharry am 19. Dezember 2011, 16:35:21
Wäre es nicht möglich gewesen (Fahrstrom war ja vorhanden, nur das Stellwerk war ausgefallen), die Züge auf Sicht in die jeweils nächsten Bahnhöfe zu fahren?


Ohne Zugfunk a bissi schwierig. Der was ja auch tot.
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Marc am 19. Dezember 2011, 18:05:24
Wäre es nicht möglich gewesen (Fahrstrom war ja vorhanden, nur das Stellwerk war ausgefallen), die Züge auf Sicht in die jeweils nächsten Bahnhöfe zu fahren?

Wurde ja gemacht. Alles wurde je nach Fall geprüft, was sinnvoll wäre: Vorwärts, rückwärts. Ist ja alles möglich. Nach und nach wurde ja aufgeräumt. Nur ist der FDL stets etwa 15 Minuten mit einem Zug beschäftigt. Ist ja nicht so wie die Zeitungen den Eindruck vermittelten, man habe nichts machen können. Nein nein, da sitzen ja nun keine Volltrottel in der Betriebszentrale die dann den Fernseher anschalten und Märchenfilme schauen.

Das Netz der S-Bahn hat 340 Kilometer, etwa 120 Kilometer sind derzeit im ESTW-Netz  oder standen im direkten Zulauf und brachen erstmal weg.
Bei einer Taktfolge bei der S-Bahn am ruhigen Vormittag (glücklicherweise) von 2,5 Minuten bis 10 Minuten, je nach Streckenlage kann man sich vorstellen, was da für Zugmaterial liegen blieb.

Da eine der beiden  Notstromversorgungen in der Betriebszentrale "hoch ging" und die zweite erstmal aus Sicherheitsgründen ausstieg (war auch gut so, so schützte sich sich vor dem Überschlag der anderen) waren dummerweise auch die Funkgeräte kurzzeitig weg. Das war aber nicht das Problem, denn jeder Lokführer besitzt ein Diensthandy. Nur eben sind die Steuerbereiche eines Fahrdinestleiter etwas groß, als er denn alle Züge in seinem Bereich gleichzeitig behandeln kann.
Kein Zug stand bis zur Wiederaufnahme des Betriebes auf der Strecke. Entweder wurde er evakuiert (am Alexanderplatz eine Folge der Selbstbefreiung mit folgender Fahrstromabschaltung) oder die Fahrdienstleiter behandelten nach und nach jeden Zug und holten diesen entsprechend der Vorschrift an die Bahnsteige. Wo keine Weichen liegen, ist das auch einfach, wo Weichen im Gleisfeld liegen dauert es etwas länger.
In vielen Bereichen standen übrigens die gesamte Zeit über die Signale auf Grün, die Fahrdinestleiter sorgten allein über Telefon dafür, dass kein Zug mehr am Bahnsteig abfährt, um zu vermeiden, dass diese dann irgendwo zwischen zwei Bahnsteigen nicht mehr weiterkommen, da die Signale dann dort Halt zeigen. Das was zum Zeitpunkt der Störung auf Fahrt stand, bliebt auch so stehen.

Gleichzeitig wurden wo es technisch möglich ist die Mitarbeiter an die Notbedienplätze mit Einsatzwagen (Blaulicht, Notfallwagen der DB) gefahren, wo der Betrieb dann sogar schon frühzeitig wieder aufgenommen wurde (bspw. Frohnau - Gesundbrunnen), was aber in keiner Zeitung irgendwo stand.

Sicherlich ein Supergau, aber ganz so blöde wie in den Medien dargestellt wurde, lief es nicht. Unabhängig von diesem Ereignis, das sicherlich auch ausgewertet werden sollte, da man immer Verbesserungen ansetzen kann und sowas mehr probt als jeder Übungsfall, wäre  dieser Störfall nur allein 5 Monate später schon deutlich besser abgesichert. Der Einbau von zwei weiteren Sicherungsebenen ist aktuell im Gange und hätte dann den Störfall entweder verhindert oder den Stromausfall auf den Zeitraum von etwa 7 Minuten begrenzt.

Also gaz so krass wie die medien das hier berichteten ist es nicht. Eine Zeitung meldete sogar als Bildunterschift einer Dampflok:
Zitat
Unser Vorschlag: Wenn die S-Bahn mit der neumodischen Elektronik nicht klarkommt, sollte das Unternehmen auf bewährte Technologien zurückgreifen. Die Lok BR 52 8177-9 der Dampflokfreunde Berlin e.V. fährt zuverlässig ohne Strom, auch auf S-Bahngleisen. Nächste Rundfahrt am 6. Mai 2012
Völlig bekloppt, da es ja nicht am Fahrstrom mangelte (nur dort wo in Folge der Evakuierung abgeschaltet wurde). Aber das sind die Medien. So übernehmen es die Leser und glaubten nun, die S-Bahn hätte keinen Fahrstrom gehabt. Das genau zu erklären, bedarf eben etwas weiter auszuholen ... wenn man betrachtet, wie viel Text ich hier schon schrieb um das zu erklären ... da würden auch bei eurem "Kurier" 70% des Textes gelöscht werden um möglichst Großaufnahmen von der immer gleichen Evakuierung am Alexanderplatz zu zeigen, möglichst den Eindruck machend, es wären 12 Züge dort gewesen ...

Eine andere Zeitung wetterte: "Das wäre zu DDR-Zeit unmöglich gewesen!". Absoluter Blödsinn. Dort gab es keine Zentralen dieser Größenordnung, aber man träumte auch sehr wohl von dieser Technik. Würde es also auch aufbauen, wenn die DDR noch länger bestanden hätte. Lediglich hätte man deutlich mehr Personal gehabt, so wäre die Armee und Volkspolizei mit Transportpolizei gleich hundertfach zur Stelle gewesen und man hätte westliche Boykotteure gesucht, die das zu verantworten hätten ... Dann gab es sehr wohl auch dort großflächige Störungen, ich erinnere mich an einen tagelangen Stromausfall für die Fahrstromversorgung im Ostteil der Stadt, und man befuhr notdürftig die S-Bahnstrecken mit Diesellok und Doppelstockzügen.

Bitte, was da in den Zeitungen steht ist zu 60% absoluter Quark.
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Tatra83 am 19. Dezember 2011, 18:15:18
Wäre es nicht möglich gewesen (Fahrstrom war ja vorhanden, nur das Stellwerk war ausgefallen), die Züge auf Sicht in die jeweils nächsten Bahnhöfe zu fahren?
Und die Weichen stellt der Tfzf mit der Krücke und hofft, dass kein Kollege dasselbe in das gleiche Gleis macht?
Teilweise war der Bahnhof ja sogar in Sicht, dennoch konnten die Züge nur in Ausnahmefällen in den Bahnhof einfahren. Das Problem liegt darin, dass die Weiche ja nur durch eine aufrechte Fahrstraße gegen Umstellen gesichert ist. Da nicht klar war, wann die dezentralen Stellwerke erreicht und besetzt werden bzw. was der Stellwerkscomputer dann als Betriebszustand erfasst und dabei eventuell eine Weiche unter einem Zug umgestellt, durfte kein Zug einen Meter fahren, noch dazu gab es aufgrund des Bündelfunk-Ausfalls keine Kommunikation...
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Marc am 20. Dezember 2011, 10:59:03
Der Berliner beweist weiterhin seinen Humor. Nun taucht hier dieses Spiel hier auf: "Fahrgast-ärgere-dich-nicht":
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: TH am 20. Dezember 2011, 11:09:58
Der Berliner beweist weiterhin seinen Humor. Nun taucht hier dieses Spiel hier auf: "Fahrgast-ärgere-dich-nicht":

 :up: :up: :up: :up: :up: :up:

Für die WL müßt ma noch die Rauchentwicklungen reinnehmen.   8)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Tatra83 am 23. Dezember 2011, 09:49:14
Sogar die Zeitungen berichten nun darüber: http://www.tagesspiegel.de/berlin/das-spiel-zum-s-bahn-chaos-fahrgast-aergere-dich-nicht/5985798.html (http://www.tagesspiegel.de/berlin/das-spiel-zum-s-bahn-chaos-fahrgast-aergere-dich-nicht/5985798.html)

Für die WL-Variante müssten die ganzen Störungsbezeichnungen noch auf die hiesigen Sprachregelungen geändert werden :D
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: 95B am 23. Dezember 2011, 12:28:28
Für die WL-Variante müssten die ganzen Störungsbezeichnungen noch auf die hiesigen Sprachregelungen geändert werden :D
Und gewinnen würde nicht der, der am schnellsten ans Ziel kommt, sondern der, der die meisten Störungen sammelt. 8)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Konstal 105Na am 05. März 2013, 12:27:27
Deutsche Bahn klagt Bombardier auf über eine halbe Milliarde Euro

Die Deutsche Bahn brachte im Namen ihrer Tochter, der S-Bahn Berlin, eine Klage beim Landgericht in Berlin ein. Man fand in den Fahrzeugen der Serie 481 gravierende Fehler beim Bremssystem und den Motoren. Seitens der DB wollte man die Sache außergerichtlich klären und forderte von Bombardier, dass Bremsen, Motoren und Fahrgestelle getauscht werden. Bombardier hingegen wies die Forderungen ab, mit dem Hinweis, dass die Garantie bereits 2007 erloschen ist. Die S-Bahn Berlin ist somit für den Erhalt ihrer Fahrzeuge selbst verantwortlich, da es mit Bombardier keinen Servicevertrag für die Serie 481 gibt. Der kanadische Konzern versichert jedoch, für einen Dialog offen zu sein, da ein lang andauernder Streit nicht im Interesse beider Firmen sein könne.

Die DB hat währenddessen auch in anderen Zügen des kanadischen Schienenfahrzeugherstellers versteckte Mängel gefunden und weitere Klagen an den Landgerichten Berlin und München eingebracht.

Quelle: http://www.rynek-kolejowy.pl/40841/_Deutsche_Bahn_skarzy_Bombardiera_naponad_pol_miliarda_euro_.htm (http://www.rynek-kolejowy.pl/40841/_Deutsche_Bahn_skarzy_Bombardiera_naponad_pol_miliarda_euro_.htm)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: 95B am 05. März 2013, 14:57:08
Wiener Linien klagen Siemens auf über fünfzig Millionen Euro

Die Wiener Stadtwerke Holding AG brachte im Namen ihrer Tochter, der Wiener Linien GmbH & Co KG, eine Klage beim Handelsgericht Wien ein. Man fand in den zuletzt gelieferten Fahrzeugen der Type ULF B1 gravierende Fehler bei den Türen der Fahrerkabine. Seitens der Wiener Linien wollte man die Sache außergerichtlich klären und forderte von Siemens, dass die Kabinentüren getauscht werden. Siemens hingegen wies die Forderungen ab, mit dem Hinweis, dass die Türen genau in dieser Ausführung von den Wiener Linien bestellt worden seien. Die Wiener Linien sind für die Bestellung ihrer Fahrzeuge selbst verantwortlich, da es mit Siemens keinen Servicevertrag bezüglich Überprüfung der Zulassungstauglichkeit von Schienenfahrzeugen gibt. Der deutsche Konzern versichert jedoch, für einen Dialog offen zu sein, da ein lang andauernder Streit nicht im Interesse beider Firmen sein könne.


:)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: Tatra83 am 05. März 2013, 17:46:34
Deutsche Bahn klagt Bombardier auf über eine halbe Milliarde Euro
Naja, das Ei hat sich die DB aber selbst ins Nest gelegt, denn noch immer gilt: Wie bestellt, so geliefert. Und dem Vernehmen nach man hat viel unternommen, damit der Preis pro Viertelzug 481/482 maximal niedrig bleibt...
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: roadrunner am 21. März 2013, 13:41:06
Bericht: Deutsche Bahn erhebt Vorwürfe gegen Bombardier

Im Streit über schadhafte Züge erhebt die Deutsche Bahn einem Bericht zufolge schwere Vorwürfe gegen den kanadischen Industriekonzern Bombardier.
Schwere Mängel verschwiegen?

Bei den Lieferungen von 500 S-Bahnen für Berlin soll Bombardier Mängel an den Rädern und beim Bremssystem verschwiegen und die Bahn auf diese Weise arglistig getäuscht haben, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“, Donnerstag-Ausgabe) unter Berufung auf eine beim Landgericht Berlin eingereichte Schadenersatzklage. Von den 1,1 Mrd. Euro für die Berliner Züge fordere die Deutsche Bahn daher fast 350 Mio. Euro zurück.
„Unbegründet und rufschädigend“

Bombardier weist die Vorwürfe dem Bericht zufolge als „unbegründet und rufschädigend“ zurück. In Kreisen der deutschen Bahnindustrie heiße es, bei Bombardier herrsche Empörung über die Deutsche Bahn. Mit den Anschuldigungen werde dem Konzern unterstellt, „wissentlich das Leben von Fahrgästen riskiert“ zu haben.

Damit überschreite die Deutsche Bahn eine „rote Linie“ im Dauerstreit mit den Zugslieferanten, berichtete die „SZ“ unter Berufung auf Industriekreise. Bombardier zählt mit Siemens und dem französischen Unternehmen Alstom zu den großen Herstellern von Zügen in Deutschland

Quelle: www.orf.at (http://www.orf.at)
Titel: Re: [DE] S-Bahn Berlin
Beitrag von: TW 292 am 21. März 2013, 21:00:26
Nur die DB hat die S-Bahnen so bestellt wie diese nun fahren und die ganzen Probleme gleich dazu, da ist es eher fraglich ob man noch Geld durch eine Klage bekommt.  :o

Wie schaut es eigentlich mit neuen S-Bahn Zügen aus?