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Pressemeldungen Linie 13

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13er:
Immer mehr Medien berichten immer öfter von den möglichen Plänen der Koalition und zentales (Streit-)Thema ist dabei naturgemäß der 13er :)


--- Zitat ---Straßenbahn statt 13A? Der San-Francisco-Plan

20.11.2010 | 17:52 |  von ERICH KOCINA (Die Presse)

Geniestreich oder Schnapsidee? Nach dem Willen der Wiener Grünen soll die notorisch überfüllte Buslinie 13A durch eine Straßenbahn ersetzt werden. Der Plan wird nicht ganz so leicht durchzubringen sein.

Rund zwölf Millionen Fahrgäste pro Jahr brauchen ihn. Und mindestens ebenso viele hassen ihn – den 13A. Denn Wiens meistfrequentierte Buslinie, die den vierten mit dem achten Bezirk verbindet, ist alles andere als ein effizientes und komfortables Beförderungsmittel.

Dichtes Gedränge während der Stoßzeiten. Eltern, die ihre Kinder auf dem Arm tragen, weil sie wissen, dass sie mit einem Kinderwagen keine Chance mehr auf einen Einstieg haben. Und in der Folge entnervte Passagiere, die dank permanenter Tuchfühlung das Aggressionslevel merkbar heben. Dazu kommt die Topografie der Strecke mit engen Kurven und zahlreichen Steilstücken, die die stehenden Fahrgäste wie Flipperkugeln zwischen den Haltestangen hin und her werfen.

Letzter Punkt vor allem deswegen, weil die Busfahrer viel Zeit aufholen müssen, die sie durch die mühsamen Einstiegsdrängeleien verlieren – und durch schlecht geparkte Autos, die in den engen Gässchen des siebenten und achten Bezirks zum unüberwindbaren Hindernis für die Weiterfahrt werden können. Und die immer wieder dafür sorgen, dass plötzlich – nach langer Wartezeit – vier, fünf oder mehr Busgarnituren direkt hintereinander in eine der Stationen einfahren.

Kein Wunder also, dass der 13A den inoffiziellen Titel der meistgehassten Buslinie Wiens trägt – und die leidgeplagten Nutzer kaum eine Gelegenheit auslassen, ihre schlechten Erfahrungen zum Gesprächsthema zu machen. Ebenfalls kein Wunder ist, dass sich nun die Wiener Grünen verstärkt der leidgeplagten Nutzer annehmen wollen – schließlich führt der 13A quer durch grünes Kerngebiet.

Die Idee der Grünen, um die Studenten, Jungfamilien und neuen Bürgerlichen in den „Bobo“-Bezirken zufriedenzustellen: „Innerstädtisch sollen bei besonders überlasteten Buslinien Überlegungen für schienengebundene Verkehrsmittel in Abstimmung mit den Bezirken geprüft werden“, heißt das eher unverbindlich im rot-grünen Koalitionsübereinkommen. Der Klartext dahinter heißt nichts anderes, als dass der 13A verschwinden und durch eine Straßenbahnlinie ersetzt werden soll.

Eine moderne Straßenbahn fasst bis zu 207 Menschen, in den Bussen, die auf der 13A-Linie verkehren, sind es gerade einmal 67 Plätze. Eine Straßenbahn hat mehr Türen, was die Haltestellendauer verkürzen könnte. Und Schienen werden in der Regel nicht verparkt – Autofahrer haben einen gewissen Respekt vor dem Gleiskörper.

Gut und schön, doch wirkt es reichlich unrealistisch, dass sich eine Straßenbahn durch derart enge Gassen mit 90-Grad-Kurven wie in Neubau und der Josefstadt quält und dabei steile Anstiege bewältigt, die bei Fahrschulen als Übungsgelände fürs Bergaufanfahren genützt werden. Hier eine Straßenbahn? Wien auf den Spuren der Straßen von San Francisco?


Auf der Spur der Linie 13. Auf der anderen Seite: So unrealistisch ist die Idee auch wieder nicht – schließlich fuhr eine Straßenbahn früher genau hier. Von 1913 bis 1961 bediente die Linie 13 die 5,6 Kilometer lange Strecke zwischen Südbahnhof und Alser Straße. Und selbst die alten Garnituren bewältigten die Steigungen, wenn auch mit ein bisschen Bauchweh. Für die neuen ULF-Garnituren ist es technisch in jedem Fall machbar. Allerdings: Eine Straßenbahn braucht auch mehr Platz. Platz, den man vor allem den Autofahrern wegnehmen müsste. Eine Studie des Fahrgastbeirats der Wiener Linien aus dem Jahr 2008 geht von 275 Stellplätzen aus, die den Schienen weichen müssten.


Verlust von Parkplätzen. Das ist auch eines der Hauptargumente, die eine solche Linie unwahrscheinlich machen – so hat etwa die VP-Bezirksvorsteherin der Josefstadt schon im Wahlkampf von „Unsinnigkeiten“ gesprochen, denen man sicher nicht zustimmen würde. Und auch SP-Bezirkschefin Renate Kaufmann aus Mariahilf spricht sich für Verbesserungen beim 13A aus, kann sich eine Straßenbahn aber nicht vorstellen. Und neben der Stadt sind es die betroffenen Bezirke, die einer solchen Änderung des Linienkonzepts erst einmal zustimmen müssten. Wiens einziger grüner Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger aus Neubau allein reicht jedenfalls nicht.

Bei den Wiener Linien will man weder für die eine noch für die andere Lösung eine Präferenz zeigen. „Wenn es heißt, dass in einem Bereich statt Bussen eine Straßenbahn fahren soll, wird das technisch irgendwie gehen“, sagt Sprecher Answer Lang. „Und wenn sich Bezirke und Stadtregierung einigen, setzen wir es um.“ Man müsse nur mitbedenken, welche Konsequenzen ein solcher Umbau hätte.

Laut der Fahrgastbeiratsstudie wären damit Kosten von 20 bis 30 Millionen Euro verbunden – die allerdings durch erhöhte Fahrgastzahlen bald wieder eingespielt werden sollten, so die Hoffnung der Studienautoren. Eine Argumentation, der die Rathaus-SPÖ aber bisher wenig abgewinnen konnte. So wurde im November 2008 ein Antrag der Grünen, der auf dieser Studie fußte, von Finanzstadträtin Renate Brauner abgeschmettert. Sie brachte die zusätzlichen Kosten ins Spiel, aber auch das Argument, dass Straßenbahnen längere Intervalle haben müssen, ebenfalls Lärm machen und im Fall einer Störung nicht flexibel umgeleitet werden können.


Kein leichtes Vorhaben. Die Grünen müssen sich also darauf gefasst machen, dass ihr Plan, aus der meistgehassten Buslinie der Stadt eine Straßenbahnlinie zu machen, nicht ganz so leicht durchzubringen sein wird. Selbst, wenn er schon im Koalitionsvertrag steht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.11.2010)

--- Ende Zitat ---

Quelle: http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/611999/Straßenbahn-statt-13A-Der-SanFranciscoPlan

Ich möchte übrigens betonen, dass der dortige Leserkommentator "13er" nicht ich bin.

hema:
Es ist ja ein Riesenglück, dass so kompetente Leute wie der Herr Lang und die Frau Brauner genau wissen, was und wie es geht!  ::)

twf:
Ich hab mal den Smalltalk-Teil nach http://www.tramwayforum.at/index.php?topic=297 verschoben ;)

GS6857:
Mutiert der 13A zur Straßenbahn, werden vermutlich keine ULF eingesetzt. Ein erster Trassenplan existiert bereits.

In den 13-A-Bussen und von Anrainern entlang der Strecke wird derzeit heftigst diskutiert: Bus oder Straßenbahn, das ist hier die Frage.
Was bisher noch unbekannt war: Es gibt schon einen Trassenplan, der seit den Jahren 2002/2003 im Wiener Rathaus in einer Schublade verborgen war und nun dem KURIER vorliegt. Verkehrsplaner Harald Jahn erstellte damals für das Magistrat Zukunftsvisionen für die Straßenbahn in Wien, darunter war auch eine Planung für einen 13er. "Das soll aber keine Bimmelkrax'n wie früher sein, sondern eine hochmoderne Straßenbahn", betont der Studienautor.


Schwierigkeiten
Der Trassenvorschlag berücksichtigt bereits einige der Schwierigkeiten. Denn eine Straßenbahn auf der Mariahilfer Straße - entlang der derzeitigen Buslinie - ist schwer möglich, wird diese doch oft für Demos und lange Einkaufssamstage quasi als Fußgängerzone benützt. Der 13er würde deshalb diese wichtige Verkehrsader nur queren und dabei im Gegenverkehr durch die Neubaugasse fahren. Insgesamt müsste die Zahl der Stationen dabei von 18 auf 15 reduziert werden. Amüsantes Detail am Rande: Auch die Station vor dem Wohnhaus von Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner könnte dabei aufgelassen werden. Dafür würde der Margaretenplatz durch eine eigene Station aufgewertet werden.

Größtes Problem aber sind die Steigungen, allen voran bei der Strozzigasse, der Hofmühlgasse und der Johann-Strauss-Gasse. "Für die Niederflurstraßenbahn ist es dort zu steil, der ULF schafft nur maximal sieben Grad Steigung", sagt der nichtamtsführende VP-Stadtrat Wolfgang Gerstl. Das wird bei den Wiener Linien nicht wirklich dementiert: "Aus diesen Gründen machen wir nun eine ausführliche Studie", sagt Sprecher Answer Lang. Die Folgen davon könnte eine Kostenexplosion sein, da vermutlich Kreuzungen erhöht oder Straßen abgegraben werden müssten. Die kolportierten 25 bis 30 Millionen alleine für den Bau, die von manchen prinzipiell angezweifelt werden, wären dann wohl keinesfalls haltbar. Die Alternative klingt ebenfalls wenig erfreulich: Es müssten alte Garnituren abgezogen werden und der 13er wäre dann über kurz oder lang doch wieder eine Bimmelkrax'n.

Während vor allem das Liberale Forum und die Grünen Stimmung für die Straßenbahn machen, hat die Stadt-VP nun einen weiteren Vorschlag: Sie möchte einen Trolleybus (vulgo Oberleitungsbus) als Alternative für die geplagten 13-A-Insassen.


http://kurier.at/nachrichten/wien/2070470.php

13er:
Der ULF schafft sämtliche Steigungen im heutigen Wiener Netz, auch täglich hunderte Male in der Güpferlingstraße. Die einzige Stelle am 13er, die ganz gering steiler wäre, ist der Abschnitt zwischen Neustiftgasse und Burggasse. Ich habe die Liste der Steigungen schon einmal im Forum gepostet. Eine andere Sache wäre die heutige Führung durch die Kellermanngasse (wegen der Kuppe zur Lerchenfelder Straße), die ist aber ohnehin nicht angedacht.

Die Anzahl der Haltestellen muss ganz sicher nicht zwangsläufig reduziert werden. Ich weiß nicht, wie das ursprünglich von Harald gemeint war. Er kann (und wird höchstwahrscheinlich) ja selbst auch noch zum Artikel Stellung nehmen.

Dass der Gerstl zu irgendwas in der Fahrzeugtechnik eine Fachmeinung haben könnte, darf man getrost als Utopie abtun. Warum fragt man so jemanden überhaupt, der sich in der Vergangenheit schon ständig durch enormes Unwissen, Inkompetenz und Phantastereien in Bezug auf den öffentlichen Verkehr hervorgetan hat :( :( :(

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